Die 3. Alternative (eBook)
336 Seiten
GABAL Verlag
978-3-96740-178-3 (ISBN)
Dr. Stephen R. Covey zählt zu den bekanntesten Leadership-Experten und Management-Vordenkern unserer Zeit. Weltbekannt wurde er durch seinen Weltbestseller Die 7 Wege zur Effektivität . Das Magazin Chief Executive bezeichnet Die 7 Wege zur Effektivität als einflussreichstes Wirtschaftsbuch der letzten 100 Jahre. Das Buch wurde in über 50 Sprachen übersetzt. Weltweit wurden mehr als 40 Millionen Exemplare verkauft. Weitere international gefragte Erfolgstitel von Stephen R. Covey sind Der 8. Weg, Self-Leadership, Die 4 effektiven Führungsstrategien und Das Leitbild deines Lebens. Stephen R. Covey studierte an der Harvard Universität Betriebswirtschaftslehre. Anschließend war er viele Jahre als Professor für Organisationsentwicklung und Unternehmensführung tätig. Darüber hinaus gehört er zu den Mitbegründern von FranklinCovey. Heute ist FranklinCovey in über 150 Ländern vertreten und gilt als das erfolgreichste Beratungs- und Trainingsunternehmen der Welt. Das Time Magazine zählte Stephen R. Covey zu den 25 einflussreichsten US-Amerikanern. Ob Staatsoberhäupter, Konzernlenker oder Schüler und Studenten: Stephen R. Covey hat Millionen von Menschen vermittelt, wie groß die Kraft der Prinzipien ist, von denen die Effektivität und der Erfolg von Einzelpersonen und Organisationen abhängen. Insgesamt wurden Stephen R. Covey sieben Ehrendoktortitel verliehen. Für seinen Verdienst an der Menschheit wurde er mit dem Internationalen Friedenspreis der Sikhs ausgezeichnet. Zudem erhielt er eine Auszeichnung als internationaler Unternehmer des Jahres und einen Preis für sein unternehmerisches Lebenswerk.
Dr. Stephen R. Covey, ein millionenfacher Bestsellerautor von Selbsthilfe- und Business-Klassikern strebte danach, den Lesern zu helfen, die Prinzipien zu erkennen, die sie zu persönlicher und beruflicher Effektivität führen würden. Sein bahnbrechendes Werk Die 7 Wege zur Effektivität veränderte mithilfe eines überzeugenden, logischen und klar definierten Prozesses die Art und Weise, wie Menschen über ihre Probleme denken und handeln. Als international angesehene Autorität zum Thema Führung, Familie, sowie Organisationsberatung und Autor helfen seine Werke Millionen von Lesern. Er verkaufte mehr als 40 Millionen Bücher in 50 Sprachen. Die 7 Wege zur Effektivität gelten als einflussreichstes Businessbuch des 20. Jahrhunderts. Er war der Autor von Die 3. Alternative, Der 8. Weg und vielen weiteren Titeln. Covey hielt einen MBA von Harvard und einen Doktortitel von der Brigham Young University. Er lebte mit seiner Frau und seiner Familie in Utah. Als Dr. Stephen R. Covey 2012 verstarb, hinterließ er ein beispielloses Erbe an Weisheiten über Führung, Zeitmanagement, Effektivität, Erfolg sowie Liebe und Familie.
Synergie
III. Die 3. Alternative und das Prinzip der Synergie
Wir gelangen zur 3. Alternative über einen Mechanismus, den wir als Synergie2 bezeichnen. Synergie ist, wenn 1 plus 1 nicht 2, sondern 10, 100 oder sogar 1000 ergibt! Sie entsteht, wenn zwei oder mehr Menschen beschließen, ihre eigene Sicht der Dinge in den Hintergrund zu stellen, um gemeinsam ein schwieriges Problem zu lösen. Dazu gehören Leidenschaft, Energie und die Begeisterung, etwas Neues zu schaffen, das wesentlich besser ist als alles, was wir bislang im Sinn hatten.
Synergie ist kein Kompromiss. Bei einem Kompromiss ergibt 1 plus 1 bestenfalls 1,5. Bei einem Kompromiss verliert jeder etwas. Ganz anders ist es mit Synergie: Synergie ist nicht nur die Lösung eines Konflikts. Synergie bedeutet, dass wir über den Konflikt hinauswachsen und zu etwas Neuem gelangen, mit dem alle Beteiligten große Hoffnungen für die Zukunft verbinden. Synergie ist besser als mein Weg oder dein Weg. Sie ist unser Weg.
Bislang haben nur wenige verstanden, was Synergie wirklich ist. Oft wird der Begriff verwendet, um unschöne Tatsachen zu verschleiern. So spricht man von »Synergien«, wenn Unternehmen fusionieren und Arbeitsplätze abgebaut werden, um den Aktienkurs in die Höhe zu treiben. Deshalb weckt das Wort »Synergie« bei vielen Misstrauen. Neulich sagte mir ein Freund: »Wenn ich aus dem Mund von Krawattenträgern das Wort ›Synergie‹ höre, weiß ich, dass ich mir Sorgen um meine Altersversorgung machen muss.« Die Menschen sind skeptisch. Sie denken, dass mit »kooperativen Synergien« letztlich nur gemeint ist: »Damit können wir euch noch mehr ausbeuten.« Doch wer voller Misstrauen ist, kann weder kreativ noch kooperativ sein.
Synergie
Synergie: Das natürliche Prinzip, wonach das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Anstelle meines oder deines Weges beschreiten wir den Weg der Synergie, der uns zu weitaus besseren Ergebnissen führt. Gemeinsam sind du und ich viel mehr, als wir alleine sind.
In Wahrheit ist Synergie ein echtes Wunder. Sie ist ein fundamentales Prinzip der Natur, das wir überall beobachten können. Mammutbäume schlingen ihre Wurzeln ineinander, um dem Wind standzuhalten und in unglaubliche Höhen zu wachsen. Grünalgen und Schwämme bilden Flechten, die auf blankem Fels gedeihen, wo sonst nichts wachsen kann. Vögel fliegen in V-Formationen und können so mit wesentlich weniger Kraftaufwand viel weitere Strecken zurücklegen als im Alleinflug. Kleine Partikel in einem Wassertropfen bilden gemeinsam eine große Schneeflocke. Jedes Mal ist das Ganze weitaus mehr als die Summe seiner Teile.
1 plus 1 ist 2. Das gilt allerdings nicht, wenn Synergie ins Spiel kommt. Dann ist 1 plus 1 viel mehr als 2. Gemeinsam können wir Dinge vollbringen, die weit über unsere individuellen Fähigkeiten hinausgehen.
Wenn Menschen gemeinsam Synergie schaffen, bündeln sie ihre Stärken zu einem Ganzen, das die Leistung des Einzelnen bei Weitem übertrifft. Im Sport sprechen wir in diesem Zusammenhang von »Chemie«. Eine gute Chemie verschafft einer Mannschaft Vorteile gegenüber Teams, die vielleicht bessere Einzelspieler, aber keinen so starken Zusammenhalt haben. Die Leistung einer Mannschaft, in der Synergie herrscht, ist viel besser als die Summe der Fähigkeiten der einzelnen Spieler.
Es gibt unzählige Beispiele, die zeigen, wie stark der Lauf der Welt durch Synergieeffekte bestimmt ist. Auch in Ihrer Arbeit und in Ihrem Leben ist Raum für Synergie. Mehr noch: Ohne Synergie herrscht Stagnation. Sie werden nicht besser und entwickeln sich nicht weiter. Wettbewerb und technologischer Wandel nehmen immer weiter zu. Wer es nicht schafft, Synergien zu schaffen, kann auf Dauer nicht bestehen. Keine Synergie – kein Wachstum. Wer sich auf das allgegenwärtige Preisdumping einlässt, steht am Ende ohne Umsatz da. Wer dagegen auf Synergien setzt, wird seinen Umsatz steigern und sich so den entscheidenden Wettbewerbsvorsprung sichern.
Synergie äußert sich nicht in kontinuierlichen Prozessen. Ein Produkt kann man zwar kontinuierlich verbessern, aber dabei kommt selten etwas wirklich Neues heraus. Nur mit Synergie lassen sich Quantensprünge in der Produktivität erzielen. Synergie ist die Triebfeder hinter jeder echten Kreativität.
Die Kraft der Synergie
Die folgenden Beispiele helfen Ihnen, die Kraft der Synergie zu verstehen:
Kreative Gewaltlosigkeit
Arun Gandhi, der Enkel von Mahatma Gandhi, erzählte mir, wie er über das Leben seines Großvaters dachte:
BEISPIEL
Paradoxerweise hätte es ohne Rassismus und Vorurteile wohl keinen Gandhi gegeben. Die Herausforderung und der Konflikt trieben ihn an. Andernfalls wäre aus ihm vielleicht ein erfolgreicher, gut verdienender Anwalt geworden. So aber genügte eine Woche in Südafrika, um ihn die ganze Wucht der rassistischen Vorurteile spüren zu lassen. Wegen seiner Hautfarbe wurde er aus dem Zug geworfen. Das demütigte ihn so sehr, dass er den ganzen Abend im Bahnhof blieb und darüber nachdachte, wie er sich Genugtuung verschaffen konnte. Seine erste Reaktion war Wut. Seine Wut war so groß, dass er an Rache dachte. Er wollte es den Menschen, die ihn gedemütigt hatten, heimzahlen. Aber dann erkannte er: »Das ist nicht der richtige Weg.« Das hätte ihm keinen Frieden gebracht. Vielleicht hätte es sich einen Augenblick lang gut angefühlt. Aber es hätte ihm keine Gerechtigkeit verschafft, sondern den Konflikt noch weiter verschärft. So begann er, seine Philosophie der Gewaltlosigkeit zu entwickeln. Am Ende blieb er 22 Jahre in Südafrika. Und dann ging er und führte die indische Bewegung an. Diese Bewegung mündete schließlich in der indischen Unabhängigkeit – etwas, das niemand sich je hätte träumen lassen.
Gandhi ist mein Held. Er war nicht vollkommen und er verwirklichte auch nicht alle seine Ziele. Aber er lernte aus sich selbst heraus, was Synergie ist. Er erfand eine 3. Alternative: kreative Gewaltlosigkeit. Gandhi überwand das 2-Alternativen-Denken. Er rannte nicht weg, aber er kämpfte auch nicht. Das tun Tiere. Wenn sie in die Enge getrieben werden, kämpfen oder flüchten sie. Genau das tun auch die 2-Alternativen-Denker. Sie schalten auf Angriff oder sie nehmen Reißaus. Gandhi dagegen entschied sich für die 3. Alternative. Er veränderte die Welt, indem er seine Landsleute ohne Waffen und ohne Gewalt in die Unabhängigkeit führte.
Die Musikstunde
BEISPIEL
Nadjas Tochter kam mit Tränen in den Augen aus der Schule. Die 8-Jährige umklammerte ihren Geigenkasten und brach in Tränen aus. Voller Verzweiflung erzählte sie ihrer Mutter, dass die Lehrerin ab sofort keine Musik mehr in der Schule duldete. Je mehr Nadja, die selbst ausgebildete Geigerin war, darüber nachdachte, desto wütender wurde sie. Sie musste den ganzen Abend an die Tränen ihrer Tochter denken. Nachts konnte sie nicht schlafen und überlegte sich, wie sie der Lehrerin die Meinung sagen würde. Am nächsten Morgen hatte sie sich etwas beruhigt. Sie beschloss, nicht gleich in die Offensive zu gehen, sondern erst einmal herauszufinden, was in der Schule vorgefallen war. Noch vor Unterrichtsbeginn sprach sie mit der Lehrerin:
»Meine Tochter spielt so gern Geige. Sie ist unglaublich traurig, dass sie nicht mehr in der Schule üben darf. Deshalb möchte ich gerne wissen, warum das plötzlich nicht mehr erlaubt ist.« Zu ihrer Überraschung brach die Lehrerin in Tränen aus: »Für Musik reicht die Zeit leider nicht mehr. Wir sind mit grundlegenden Dingen wie Lesen und Rechnen völlig ausgelastet. Deshalb haben wir von ganz oben die Anweisung bekommen, die Musikstunden zu streichen.«
Im ersten Augenblick wollte Nadja wutentbrannt über die Schulbehörde herziehen. Dann aber meinte sie: »Es muss eine Möglichkeit geben, den Kindern Musik und die Hauptfächer beizubringen.« Die Lehrerin überlegte kurz: »Natürlich! Musik ist Mathematik!!!« In Nadjas Kopf begann es zu rattern. Ist es nicht möglich, die Grundfähigkeiten auch über die Musik zu erlernen? Sie sah die Lehrerin an, dann lachten beide los, weil sie denselben Gedanken hatten. Bald verbrachte Nadja so viel Zeit wie möglich in der Klasse ihrer Tochter. Gemeinsam mit der Lehrerin nutzte sie die Musik, um den Kindern die verschiedensten Dinge beizubringen. Zwei Achtelnoten ergeben zum Beispiel eine Viertelnote. Es war also problemlos möglich, Brüche nicht nur mit Zahlen, sondern auch mit Noten zu berechnen. Auch beim Einüben von Gedichten war die Musik ein wunderbares Hilfsmittel. Die Kinder konnten sich die Texte viel besser merken, wenn sie die Gedichte gemeinsam sangen. Geschichte wurde lebendig, nachdem die Schüler die Komponisten und ihre...
| Erscheint lt. Verlag | 29.3.2022 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Dein Erfolg | Dein Erfolg |
| Übersetzer | Nikolas Bertheau |
| Verlagsort | Offenbach |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
| Schlagworte | 7 habits • 7 Wege • Alternative • Beziehung • Beziehungen • Covey • Debatte • design thinking • Die 7 Wege zur Effektivität • Diskussion • Effektivität • Egoismus • Egotrip • Ellenbogengesellschaft • Familie • Führung • Gesellschaft • Innovation • Innovationsmanagement • Kommunikation • Kompromiss • Konflikt • Konfliktklärung • Konfliktlösung • Konfliktmanagement • Konkurrenz • Konkurrenzdenken • Kooperation • Leadership • Lösung • Management • Mediation • Partnerschaft • Problem • Problemerklärung • Problemlösung • Respekt • Rhetorik • Streit • Streitgespräch • Synergie • Unternehmensführung • Unterschiede • Verantwortung • Verhandlung • Verhandlungsführung • Vertrauen • Vielfalt • Wertschätzung • Zusammenhalt |
| ISBN-10 | 3-96740-178-2 / 3967401782 |
| ISBN-13 | 978-3-96740-178-3 / 9783967401783 |
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