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Emotional nicht verfügbar (eBook)

Wie Sie sich von der toxischen Beziehung zu Ihren Eltern lösen. Psychische Krankheiten, Narzissmus und Manipulation erkennen und das innere Kind heilen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
336 Seiten
mvg Verlag
978-3-96121-805-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Emotional nicht verfügbar -  Bryn Collins
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Toxische Eltern-Kind-Beziehungen hinterlassen häufig tiefe Spuren und ungeklärte Gefühle wie Wut, Verlassenheit, Einsamkeit oder Scham. Wer mit einem psychisch kranken, narzisstischen oder egoistischen Elternteil aufgewachsen ist, hat oft auch im Erwachsenenalter Schwierigkeiten, gesunde zwischenmenschliche Beziehungen zu führen. Die amerikanische Psychotherapeutin Bryn Collins hilft in ihrem Buch dabei, · diese komplizierten Beziehungen zu erkennen und zu akzeptieren. · mithilfe von aufschlussreichen Selbsttests und wertvollen Kommunikationsstrategien Klarheit über Emotionen sowie ihre Wurzeln und Dynamiken zu finden. · klare Grenzen zu setzen und sich aus alten Mustern zu lösen. So gelingt es, eine liebevolle Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen und den eigenen Kindern ein emotional verfügbarer, liebevoller Elternteil zu sein.

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DEFINITION


Einfach ausgedrückt, ist fehlende emotionale Verfügbarkeit (auch als emotionale Unerreichbarkeit oder Unzugänglichkeit bezeichnet) das Gefühl, das du hast, wenn dich jemand auf Distanz hält und dir einredet, dass das deine Schuld ist; oder wenn dich jemand nicht dein eigenes Leben führen lässt und an allem, was du tust, etwas auszusetzen hat.

Aber natürlich ist das Leben nicht so einfach; also wollen wir nun einmal genau analysieren, woher dieses Problem eigentlich kommt. Emotional unerreichbare Menschen sind nicht bereit oder in der Lage, Gefühle in eine Beziehung zu investieren. Das kann sich auf verschiedene Weise äußern.

Manchmal wirkt emotionale Unerreichbarkeit wie Geschäftigkeit: Die betreffende Person nimmt sich einfach keine Zeit für dich und hat keinen Platz für dich in ihrem Leben, versichert dir aber trotzdem immer wieder, wie wichtig du ihr bist. Sie hat stets tausend Verpflichtungen und Ausreden, warum sie sich nicht bei dir meldet.

Manchmal verhält sich ein Mensch sehr distanziert – wie ein Eisberg. Oder seine emotionale Unerreichbarkeit verbirgt sich hinter Geheimnissen und Lügen. Sie kann sich aber auch darin äußern, dass dieser Mensch ständig an dir herumnörgelt, überfürsorglich ist oder dich erdrückt.

Im Grunde sind sie unfähig, mit anderen Menschen auf angemessene Weise emotional in Kontakt zu treten. Solche Beziehungen sind instabil und geheimnisvoll – man bekommt sie einfach nicht in den Griff, und/ oder sie schenken einem keine Erfüllung.

Die Gründe für diese emotionale Unzugänglichkeit sind oft auf erlerntes Verhalten in der Kindheit zurückzuführen; es kann aber auch eine psychische Erkrankung oder Persönlichkeitsstörung dahinterstecken. Menschen, die in einem Elternhaus (oder vielleicht auch in mehreren Elternhäusern) aufgewachsen sind, in denen die emotionale Beziehung zu den Eltern oder zu anderen Familienmitgliedern gestört oder gar nicht vorhanden war, nehmen diese Probleme oft mit in ihr Erwachsenenleben und ihren eigenen Erziehungsstil. Wohlgemerkt: nicht immer, aber oft! Nicht jeder Mensch, der in einem emotional gestörten Beziehungsgeflecht aufwächst, gibt diese Störung an seine eigenen Kinder weiter. Vielen Menschen, deren Kindheit von Feuer (Missbrauch in all seinen schrecklichen Erscheinungsformen) oder Eis (Desinteresse oder Vernachlässigung) geprägt war, gelingt es, diese destruktiven Beziehungsmuster ihrer Vergangenheit zu durchbrechen, und sie werden zu wunderbaren, emotional verfügbaren Eltern, die sich ihren Kindern gegenüber angemessen verhalten.

Psychische Erkrankungen sind in letzter Zeit stark in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt – aber nicht immer aus den richtigen Gründen. Genau wie körperliche Erkrankungen treten auch psychische Störungen in verschiedenen Schweregraden auf: von leichten psychischen Problemen bis hin zu Schizophrenie und allem, was dazwischenliegt. Dabei kann es sich um eine einzelne Episode, aber auch um ein lebenslanges Verhaltensmuster handeln. Manchmal sind solche Störungen nur leicht ausgeprägt und gut beherrschbar; sie können aber auch das ganze Leben eines Menschen durcheinanderbringen und verheerende Folgen haben. Doch egal, welche Form eine psychische Erkrankung annimmt und wie kompliziert oder einfach ihre Behandlung ist – sie wirkt sich immer auf die ganze Familie aus.

Die wohl häufigsten psychischen Erkrankungen sind Depressionen und Angststörungen. Leider kommen diese beiden Krankheiten oft familiär gehäuft vor, wobei sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen. Oft höre ich meine Patienten sagen: »In meiner Familie sind immer alle so ängstlich. Wir sind richtige Angsthasen.« Oder: »Alle meine Angehörigen leiden unter Depressionen und müssen Medikamente dagegen einnehmen.« Psychische Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen, Angststörungen, bipolare Störung oder Schizophrenie sind zumindest teilweise genetisch bedingt; und diese Gene können – in Verbindung mit einem ungünstigen sozialen Umfeld und negativen Lebensereignissen – in einer ganzen Familie zu psychischen Erkrankungen führen.

Bei Persönlichkeitsstörungen dagegen handelt es sich um Muster aus bestimmten Verhaltensweisen und Persönlichkeitsmerkmalen, die sich im Lauf der Zeit zu einem Hindernis für ein gut funktionierendes Leben entwickelt und verfestigt haben. Während man psychische Erkrankungen oft durch eine Kombination aus Arzneimitteln und Psychotherapie in den Griff bekommt, sprechen Persönlichkeitsstörungen normalerweise nicht auf Medikamente an und bessern sich – von seltenen Ausnahmen abgesehen – auch kaum durch eine Therapie.

Alles, was Menschen von ihren eigenen Gefühlen oder den Emotionen anderer Menschen distanziert, fällt unter den Oberbegriff der mangelnden emotionalen Verfügbarkeit.

In den nächsten Kapiteln werden wir noch viele andere Beispiele für solche Eltern kennenlernen. Hier ein kurzer Überblick über die verschiedenen Erscheinungsformen:

  • Sie sind inkonsequent: An einem Tag sind sie die schlimmsten Tyrannen, am nächsten scheint ihnen alles egal zu sein. Manchmal stellen sie die unmöglichsten Regeln auf; dann wieder dürfen ihre Kinder tun, was sie wollen. Wir alle haben gerne berechenbare Menschen um uns herum. Unberechenbare Eltern verursachen Vertrauensprobleme.
  • Einfach nicht gut genug: Egal, was du tust, egal, wie viel du erreichst und wie sehr deine Mitmenschen dich anerkennen und respektieren – für diese Eltern wirst du nie gut genug sein. Sie stellen immer zu hohe Erwartungen. Und sie geben dir die Schuld daran, dass du keine Gedanken lesen und ihre ständig wechselnden Anforderungen nicht erfüllen kannst.
  • Sie leben in ihrer eigenen Realität: Neue Weltordnung. Chemtrails. Der Yeti. Marsmenschen, die die Erde mit Kornkreisen überziehen. Die Zombie-Apokalypse. Solche Menschen sind von obskuren Vorstellungen besessen, und ihr ganzes Denken kreist darum. Das ist nicht böse gemeint, sondern eher ein Weg, um sich vom Leben und der Realität (deiner Realität und derjenigen der übrigen Menschen) zu distanzieren und Beziehungen aus dem Weg zu gehen.
  • Helikoptereltern: Das sind Eltern, die alles, was ihr Kind tut, genau planen und überwachen. Solche Kinder werden später zu Erwachsenen, die nicht wissen, wie man Grenzen zieht, Entscheidungen trifft und mit Enttäuschungen oder Krisensituationen umgeht. Im Erwachsenenalter müssen diese Kinder erst einmal lernen, Grenzen zu setzen – vor allem gegenüber ihren eigenen Eltern, die davon nichts wissen wollen und sich ständig in ihre persönlichen Angelegenheiten einmischen.
  • Kopfmenschen: Das sind Eltern, die alle Bücher und Blogs lesen, auf alle »Experten« hören und jedem neuen Trend hinterherlaufen, ohne daran zu denken, welche Folgen das für ihre Kinder hat. Für solche Menschen ist Erziehung reine Kopfsache, und sie behandeln ihre Kinder wie Projekte. Im Erwachsenenalter fällt es diesen Kindern schwer, auf ihr eigenes Urteilsvermögen zu vertrauen; sie orientieren sich stets an äußeren Wissensquellen und ignorieren ihre eigenen Instinkte.
  • »Ewig junge« Eltern wollen nicht nur mit ihren Kindern, sondern am liebsten auch mit deren Freunden und Klassenkameraden befreundet sein. Oft konkurrieren sie mit ihren Kindern im Sport, um Partner oder Partnerinnen oder tragen Kleidungsstücke, die für ihr Alter nicht mehr angemessen sind. Vielleicht treten sie auch in intellektueller oder beruflicher Hinsicht oder sogar in Bezug auf bestimmte Erlebnisse oder Erfahrungen mit ihren Kindern in Konkurrenz. Solche Kinder müssen im Erwachsenenalter lernen, Grenzen zu setzen und sich aus dieser Konkurrenzsituation zu befreien.
  • Schuldzuweiser: Du bist immer an allem schuld, auch wenn das in Wirklichkeit gar nicht stimmt. Diese Menschen versuchen, die Verantwortung oder die Schuld an einem Ereignis, das sie schlecht dastehen lässt oder für das sie zur Verantwortung gezogen werden könnten, immer auf jemand anderen zu schieben. Wenn es Eltern sind, benutzen sie ihre Kinder als Sündenböcke. Sie können keine Grenzen setzen, oder zumindest fällt ihnen das schwer – mit verheerenden Folgen für die Familie: Denn mit diesem Verhalten zerstören sie das Vertrauen ihrer Kinder und schwächen die Eltern-Kind-Beziehung.
  • Ausnutzer und andere emotionale Vampire: Diese Eltern behandeln ihre erwachsenen Kinder wie eine Art Bank – sie »leihen« sich Geld, Autos, Kleidungsstücke oder Schmuck von ihnen und nehmen ihre Zeit in Anspruch, ohne ihnen etwas zurückzugeben, sei es in Form von Wertschätzung oder irgendeiner anderen Wiedergutmachung. Wenn man sie darauf hinweist, entschuldigen sie sich zunächst, reagieren aber dann gereizt oder wütend und beschuldigen ihr erwachsenes Kind, sie verraten zu haben. Mit diesem Verhalten stürzen sie das Kind in einen großen inneren Konflikt. Wir werden...

Erscheint lt. Verlag 19.6.2022
Übersetzer Marion Zerbst
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Beziehungsprobleme • familie verlassen • Komplexe • Kontaktabbruch • Minderwertigkeitsgefühle • narzissmus bücher • narzissten buch • Narzisstische Mutter • narzisstische mutter buch • toxische Beziehung • toxische Beziehungen • toxische Eltern • toxische eltern test • toxische macht • toxische menschen • toxische mutter • toxische mütter • toxische Scham • Verlustängste • was tun bei toxischen eltern
ISBN-10 3-96121-805-6 / 3961218056
ISBN-13 978-3-96121-805-9 / 9783961218059
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