Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Von Natur aus einzigartig (eBook)

Unsere Gene als Schlüssel, um Kinder zu verstehen und gelassen zu begleiten - TEST Wie ähnlich sind sich Eltern und Kinder?

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022
Kösel-Verlag
978-3-641-28602-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Von Natur aus einzigartig - Danielle Dick
Systemvoraussetzungen
18,99 inkl. MwSt
(CHF 18,55)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Wer die Veranlagungen seines Kindes kennt, kann es stressfrei und individuell begleiten
Eltern verzweifeln häufig an den Eigenheiten ihres Nachwuchses und begeben sich auf die Suche nach der perfekten Erziehungsmethode. Dabei übersehen sie einen so naheliegenden wie unterschätzten Faktor: unsere Gene. Die renommierte Wissenschaftlerin Danielle Dick zeigt fundiert und zugänglich nicht nur, wie stark das Verhalten und Temperament durch Genetik geprägt sind, sondern erklärt zugleich, worauf man bei einer bestimmten Ausprägung der Wesenszüge achten sollte, um Kindern gerecht zu werden, zum Beispiel, wenn ein introvertiertes Kind auf ein extrovertiertes Elternteil trifft. Ein Test hilft Eltern, sowohl ihr Kind als auch sich selbst zu verorten und das eigene Familienleben mit dem Wissen um unsere unterschiedlichen Veranlagungen harmonisch zu gestalten.

'Unsere Kinder begleiten wir am besten, wenn wir sie so lassen, wie sie sind, anstatt sie dorthin zu ziehen, wo wir sie so gern haben wollen. Dieses Buch zeigt, warum - und wie wir es schaffen.'
Dr. Sylvia Löhken, Expertin für Introversion

Danielle Dick, Ph.D., ist Professorin für Human- und Molekulargenetik an der Virginia Commonwealth University und erforscht, inwieweit genetische Faktoren und Umwelteinflüsse das menschliche Verhalten bestimmen. Sie leitet ein Forschungsinstitut für Behavioral and Emotional Health und erhielt für ihre wissenschaftliche Arbeit Forschungsgelder in Höhe von 25 Millionen Dollar. Sie hat mehr als 300 wissenschaftliche Beiträge verfasst und zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten.

Einführung: Die Einzigartigkeit des Kindes verstehen


Bevor ich heiratete, hatte ich sechs Theorien
über Kindererziehung.
Jetzt habe ich sechs Kinder und keine Theorie.

John Wilmot (1647–1680), Verfasser

Schließen Sie die Augen und denken Sie an Ihr Kind.

Nein, nicht an den kleinen Menschen, der seine Hausaufgaben nicht machen will. Oder an den, der beim Essen einen Tobsuchtsanfall bekommt, weil die Schmetterlingsnudeln keine Hörnchennudeln sind.

Ich meine das Kind, das Sie sich immer vorgestellt haben.

Bevor Sie Kinder hatten.

Sicher war dieses Kind ein süßes, fröhliches Baby, das sich zufrieden in Ihre Arme kuschelte. Ein niedliches Kleinkind, das lachend den Kopf in den Nacken legte, wenn Sie es auf der Schaukel anschubsten. Vielleicht würde es mal eine Spitzensportlerin werden oder Jahrgangsbester. Vielleicht sahen Sie schon den Uniabschluss oder die Hochzeit vor Ihrem inneren Auge, die freudestrahlende Braut oder den schmucken Bräutigam. Worauf ich hinauswill: Wir alle hatten unsere Vorstellungen davon, wer unsere Kinder einmal werden sollten.

Aber in der alltäglichen Erziehungsarbeit geht es weniger um Träume und mehr um tägliche Kämpfe. Um Schuhe, die Ihr Kind nicht anziehen will und so verhindert, dass Sie es aus der Wohnung in den Park schaffen. Um schlechte Laune am Abendbrottisch. Um den lang ersehnten Familienausflug, bei dem Ihr Kind vier Stunden lang gegen Ihre Rückenlehne tritt und mault, dass es keine Lust darauf hat.

Warum ist es so schwer, unsere Kinder zu den vollendeten kleinen Menschen zu formen, als die wir sie uns vorgestellt haben? An Tipps und Ratschlägen für Eltern herrscht wahrlich kein Mangel. Es gibt Kurse, Blogs, Podcasts, Zeitschriften, Bücher und Workshops zum Thema Erziehung. Die Vorstellungen der Schwiegermutter zum Thema Disziplin und die Tipps der besten Freundin zum Schlaftraining noch gratis dazu. Die schiere Menge an Informationen ist überwältigend genug, aber was noch schlimmer ist: Viele davon widersprechen sich! Menschen ziehen seit Jahrtausenden Kinder groß – müssten wir nicht langsam wissen, wie das geht? Das größere Problem für Sie als Elternteil ist, die oft widersprüchlichen Ratschläge für sich zu sortieren und dann zu entscheiden, was das Beste ist.

Warum ist Elternsein so verflixt schwer?

Tatsächlich gibt es eine einfache Antwort auf diese Frage. Es ist so schwierig, Kinder großzuziehen, weil all die gut gemeinten Ratschläge Ihrer Eltern und Freunde und Kinderärztinnen und -ärzte einen der größten Faktoren übersehen, der die Entwicklung eines Kindes beeinflusst: seine Gene.

Im Biologieunterricht haben wir nämlich nicht die ganze Wahrheit gelernt. Die DNA ist nicht nur für braune oder blaue Augen, lockige oder glatte Haare verantwortlich, sondern auch für den Aufbau unseres Gehirns und unsere grundsätzliche Lebenseinstellung. Angesichts des tiefgreifenden Einflusses der Gene auf Verhalten und Entwicklung des Individuums gibt es ganz einfach keine »richtige« Erziehungsmethode. Es gibt nur die »richtige« Methode, ein bestimmtes Kind zu begleiten; nur wenn Sie die genetisch bedingten Neigungen Ihres Kindes verstehen, können Sie es darin unterstützen, sein Potenzial voll auszuschöpfen, und gleichzeitig die täglichen Kämpfe reduzieren.

In diesem Buch geht es darum, diesen »richtigen Weg« für Ihr Kind zu finden, auf der Grundlage seines einzigartigen Erbguts. Und darum, Ihnen den Stress zu nehmen und einen Durchblick im Informationsdschungel zu verschaffen, damit Sie erkennen, was für Sie wirklich wichtig ist (und was nicht). Ich bin Wissenschaftlerin und beschäftige mich mit Genetik und kindlichem Verhalten, aber vor allem bin ich auch Mutter. Ich habe das alles selbst durchgemacht, und es war mein Wissen über die Faktoren, die einen echten Einfluss auf das menschliche Verhalten haben, das mich damals vor dem Durchdrehen bewahrte. Ich habe dieses Buch geschrieben, um dieses Wissen mit Ihnen zu teilen und Ihnen das Leben etwas leichter zu machen.

Die Illusion der Supermütter und Superväter


Noch nie in der Geschichte der Menschheit haben wir so viel Zeit in dem Bemühen aufgewendet, unsere Kinder aktiv zu formen. Für diese hohe Investition in unser Elternsein zahlen wir einen gewaltigen Preis: Die Paarzufriedenheit geht stark zurück, Angststörungen nehmen zu unter Kindern, die sich bestenfalls unter Druck gesetzt und schlimmstenfalls ständig bedrängt fühlen. Die Tage, in denen unsere Kinder im Wald spielten oder tagsüber frei durch die Gegend streiften mit der einzigen Auflage, vor dem Dunkelwerden zu Hause zu sein, sind längst vorbei. Wer heute sein Kind unbeaufsichtigt zum Spielen in den Park schickt, bekommt möglicherweise Besuch von der Polizei. In einigen Kreisen würde es als Vernachlässigung angesehen werden, Kinder alleine Hausaufgaben machen zu lassen oder vor der Klassenarbeit keine Nachhilfekraft zu engagieren, die sie darauf vorbereitet.

Wir haben zugelassen, dass die Welt mehr und mehr Anforderungen an Eltern stellt, und wir haben diese Anforderungen verinnerlicht: Deine Entscheidungen bestimmen die Zukunft deines Kindes! Jede deiner Handlungen entscheidet wesentlich mit, ob dein Kind später gut in der Gesellschaft klarkommt und resilient ist – oder aber ein unglücklicher Tyrann wird! Wenn du dein Kind liebst, formst du es zu einem erfolgreichen Erwachsenen, indem du Elternsprecherin wirst, dich im Sportverein deines Kindes engagierst, in den Elternbeirat eintrittst, regelmäßig mit ihm zum Joggen oder zum Yoga gehst (und wenn du dein Kind wirklich liebst, machst du das idealerweise alles).

Manchmal machen wir Eltern es uns sogar gegenseitig noch schwerer. Ich selbst kann mich da gar nicht ausnehmen. Ich wette, wir haben das alle irgendwann schon mal erlebt: den Wutanfall des Kleinkinds im Supermarkt beobachtet, den Wildfang im Museum, die Widerworte des unverschämten Teenagers. Wir haben von diesen Kindern zu ihren Eltern geblickt und geurteilt. Wir haben uns gesagt: Die muss ihr Kind doch mal unter Kontrolle bringen! Diese Eltern sollten aber wirklich [hier können Sie Ihren Lieblings-Erziehungstipp einfügen]!

In den ersten fünfzehn Monaten im Leben meines Sohnes war ich überzeugt, dass ich den Bogen mit dem Elternsein raushatte. Mein Kleiner schlief lange Strecken am Stück. Er weinte nur, wenn er etwas brauchte, und ließ sich schnell beruhigen. Ich weiß noch, wie ich mich wunderte, warum sich Leute darüber beschwerten, wie anstrengend es mit einem Neugeborenen war. Klar, als echter Schlafjunkie fand ich es schon nervig, einmal pro Nacht zum Füttern aufzustehen. Aber das schien mir kaum ein Grund für das ganze Gejammer zu sein, das man über Schlafentzug bei frischgebackenen Eltern so hört. Ich hatte Bücher gelesen und Elternkurse absolviert, und mein Sohn war der reinste Sonnenschein. Was sollte so schwer sein am Elterndasein?

Was mir damals nicht bewusst war: Mein glückliches, schlafendes Baby war nicht etwa das Ergebnis meiner herausragenden Fähigkeiten als Mutter. Ich hatte einfach Glück gehabt. Wer das unkomplizierte Verhalten meines Kindes als Säugling wirklich beeinflusste, war mein Kind. Selbst ich als Wissenschaftlerin, die Genetik und kindliches Verhalten studiert, war dem Mythos zum Opfer gefallen, dass es beim Elternsein – im Guten wie im Schlechten – nur um die Eltern geht. Eine mächtige Selbsttäuschung, vor allem, wenn alles glatt läuft. Es ist einfach, die Lorbeeren dafür einzuheimsen; allzu gern glauben wir, dass die Großartigkeit des eigenen Kindes unsere überdurchschnittlichen Bemühungen widerspiegelt. Aber was ist, wenn Ihr Säugling nachts zum ruhelosen Quälgeist wird? Oder das »Trotzalter« bei Ihrer Tochter schon mit sechs Monaten einsetzt (und andauert, bis sie sechzehn ist)? Sind Sie dafür auch verantwortlich? Müssen Sie dann mehr Bücher lesen oder mehr Ratschläge Ihrer Schwiegermutter befolgen? Wenn Kinder Schwierigkeiten haben, geben sich die verzweifelten Eltern oft erst einmal selbst die Schuld oder fragen sich, was sie falsch machen. Doch die Forschung zeigt, dass das Verhalten eines Kindes weniger von seinen Eltern gesteuert wird als aus sich selbst heraus.

Anfang der 1930er-Jahre beobachtete die Forscherin Mary Shirley 25 Säuglinge intensiv über ihre ersten zwei Lebensjahre. Zu Beginn ihrer Studie richtete sie ihr Interesse auf die motorische und kognitive Entwicklung von Säuglingen, doch am meisten fiel ihr bei der Begleitung der Babys das auf, was sie den »Persönlichkeitskern« nannte. Anhand ihrer Beobachtungen der Babys im Zeitverlauf erkannte sie, dass sich Persönlichkeitsunterschiede schon früh nach der Geburt zeigen und dass die Babys sich systematisch in Aspekten wie Reizbarkeit, Weinen, Aktivitätslevel und Reaktionen auf neue Menschen und Situationen unterscheiden.

Darüber hinaus schienen diese Unterschiede in verschiedenen Umgebungen und im Zeitverlauf stabil zu bleiben. Kinder, die viel weinten, weinten zu Hause genauso wie im Säuglingslabor. Sehr aktive Kinder waren das zu Hause ebenso wie in der unbekannten Laborumgebung. Vor allem aber schienen die beobachteten Unterschiede im Verhalten der Kinder nicht besonders von dem beeinflusst zu werden, was das Elternteil (damals überwiegend die Mutter) tat.

Von Beginn an einzigartig


Tatsächlich wird das Verhalten eines Kindes zu einem überraschend großen Teil bereits im Augenblick der Empfängnis angelegt, wenn die Gene der Mutter auf die des Vaters treffen und daraus ein absolut einzigartiger neuer Mensch wird. Und wie alle Eltern mit mehr als einem...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2022
Übersetzer Susanne Schmidt-Wussow
Sprache deutsch
Original-Titel The Child Code. Understanding Your Child's Unique Nature for Happier, More Effective Parenting
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Bewerbung / Karriere
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte 2022 • Beziehung • Beziehungsratgeber • eBooks • Eltern • Entwicklungspsychologie • Erziehung • Erziehungsratgeber • extrovertiert • Familienleben • gefühlsstarke Kinder • Gesundheit • Introvertiert • Kindererziehung • Kompatibilität • Medizin • Nature vs. Nurture • Neuerscheinung • Psychologie • Ratgeber • Schüchtern • Schüchternheit • Temperament • Veranlagung
ISBN-10 3-641-28602-6 / 3641286026
ISBN-13 978-3-641-28602-6 / 9783641286026
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
so wandeln Sie vermeintliche Schwächen in Stärken um

von Heiner Lachenmeier

eBook Download (2024)
Springer Berlin Heidelberg (Verlag)
CHF 19,50