Deutschland in den 1970er Jahren. Unter dem Tisch sitzen die Kinder. Oben seufzen die Erwachsenen, essen Schnittchen und reden über die verlorene Heimat. Sie geben ihre Verletzungen und Alpträume weiter an die nächste Generation. Nach dem Tod des Vaters kehrt die Tochter in das schlesische Dorf mit dem malerischen Namen zurück, nach Rosenthal, das jetzt Rózyna heißt. Am 22. Januar 2020 bricht sie auf und geht noch einmal den Weg seiner Flucht. Was bleibt heute vom Fluchtschicksal? Wie gehen Familien, wie gehen Gesellschaften, Deutsche, Polen und Tschechen mit der Vergangenheit um?
Christiane Hoffmanns Buch holt die Erinnerung an Flucht und Vertreibung ins 21. Jahrhundert, es verschränkt ihre Familiengeschichte mit der Historie, Zeitzeugenberichte mit Begegnungen auf ihrem Weg. Doch es ist vor allem ein sehr persönliches Buch, geschrieben in einer literarischen Sprache, die Suche einer Tochter nach ihrem Vater und seiner Geschichte.
Christiane Hoffmanns Familie bewirtschaftete über Jahrhunderte einen Hof im schlesischen Rosenthal, bevor der Zweite Weltkrieg ihren Vater nach Wedel bei Hamburg verschlug. Sie studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Journalistik in Freiburg, Leningrad und Hamburg. Von 1994 bis 2012 war sie für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" tätig, unter anderem als Korrespondentin in Moskau, Teheran und Berlin. 2013 wechselte sie als stellvertretende Büroleiterin ins Hauptstadtbüro des Magazins "Der Spiegel". Seit 2018 ist sie dort Autorin und häufiger Gast in Rundfunk und Fernsehen.
Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk im April 2022
Platz 2 der Sachbuch-Bestenliste von WELT, NZZ, WDR 5, RBB Kultur und ORF im April 2022
Dieses vermeintlich erledigte Thema in einer neuen historischen Konstellation noch einmal zu beleben, erfordert Mut, historische Bildung und Inspiration."
Merkur, Aleida Assmann
Christiane Hoffmann macht sich auf den Weg ihres aus Schlesien geflohenen Vaters, um auch emotional zu verstehen, was damals geschah. Ihre bewegende Rekonstruktion erzählt einnehmend klar von den Ambivalenzen und Bruchlinien im deutsch-polnisch-russischen Verhältnis.
Aus der Jury-Begründung zur Nominierung für den Leipziger Buchpreis 2022
Ein erstaunlicher Zusammenklang aus individuellem Erlebnis und kollektiver Erfahrung von Flucht und Heimatverlust
sie vermisst zugleich Schritt für Schritt die historische Versehrtheit Mitteleuropas ... eindrucksvoll
Die Zeit, Andreas Kossert
Ein großartiges Buch
DER SPIEGEL
Klug und differenziert"
ARD Druckfrisch, Denis Scheck
Eindringlich ... schildert es in großer Authentizität ... Auf tieftraurige Weise ist es mit der neuerlichen europäischen Fluchtkatastrophe ein Buch zum historischen Moment
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stephan Wackwitz
Ein Bericht von ungeahnter Aktualität
um zu begreifen, wie dünn der Firnis des Humanen ist, sollte man ihr Buch lesen."
NZZ Bücher am Sonntag, Victor Mauer
Das Buch spielt keineswegs nur in der Vergangenheit. Es geht hier stets um eine Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart.
taz, Nora Rauschenbach
Ausgezeichnet geschrieben: sehr persönlich, sehr informativ, emotional, ohne rührselig zu sein. Weil man mit der Lektüre das unermessliche Leid, das jeder Krieg für so viel länger anrichtet, als Soldaten kämpfen, wieder sehr klar vor Augen hat.
Badische Zeitung, Heidrun Ossenberg
Bewegender Wanderbericht
Er wird ergänzt durch Familiengeschichten, die mit der Fluchterfahrung zusammenhängen, und historischen Exkursen.
Der Freitag, Sabine Kebir
Ein dichtes Buch, das individuelle Erfahrung mit gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen verwebt
Gerade im Schatten der Ukraine-Krise erhält der Text eine ungemeine Brisanz.
Der Freitag
Man liest Hoffmanns Reflexionen vor dem Hintergrund der Bilder von flüchtenden ukrainischen Frauen und Kindern mit noch mehr innerer Anspannung.
DIE LITERARISCHE WELT, Andrea Seibel
Christiane Hoffmanns Seelen-Sachbuch ist nahezu großartig. Man kann das Gefühl entwickeln, dabei zu sein.
Süddeutsche Zeitung, Kurt Kister
Ungemein klarsichtig zeichnet Hoffmann
ein Bild von Osteuropa, liefert gar einen interessanten Blick auf den aktuellen Ukraine-Konflikt und auf die Fluchtkatastrophen von heute.
Süddeutsche Zeitung, Jutta Czeguhn
Eine Reflexion über Krieg, Entwurzelung, Heimat
FOCUS
Ist den Fluchtweg ihres Vaters nachgegangen und hat ein Buch darüber geschrieben. Ihre Geschichte steht exemplarisch für die unzähliger anderer.
HÖRZU, Anja Matthies
Verschränkt Familiengeschichte und Zeitgeschichte
NZZ, Claudia Schwartz
Die Schrecken in den Gesichtern. Die Erschöpfung. Der radikale Bruch des Lebens. Was sich gerade vor unser aller Augen abspielt kennt die Autorin Christiane Hoffmann aus den Erzählungen ihrer Eltern."
STERN, Kerstin Hellberg
Was sie leistet, ist physische Geschichtsschreibung, was sie bietet, ist eine Psychologie des Verlustes, der nicht aufhört mit dem Ende des Fluchtweges.
Mitteldeutsche Zeitung, Christian Eger
Berührend-poetisches und sehr persönliches Buch
Berliner Morgenpost, Dorothea Hülsmeier
Verknüpft geschickt die Vergangenheit mit ihren Erlebnissen, persönliche Erinnerungen mit aktueller, europäischer Politik
Abendzeitung, Volker Isfort
Sehr eindrucksvoll
eine Wanderung auf dem Weg des Vaters durch die Geschichte und durch Europa
Susanne Biedenkopf
Christiane Hoffmann erzählt von ihren Begegnungen, über die Flucht, über Vergessen und Verdrängen
Deutschlandfunk Kultur, Christian Rabhansl
Ein sehr persönliches Buch, das sich mit der Geschichte verschränkt und das in diesen Tagen eine ganz beklemmende Aktualität bekommt.
Deutschlandfunk Kultur, Ulrike Timm
Eine beeindruckende, vielschichtige, differenzierte Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte
rbb kulturradio, Anne-Dore Krohn
Das ist wirklich eine Erlebnisgeschichte
NDR Kultur Journal, Joachim Dicks
Buch der Stunde
ein großartiges Geschichtsbuch - sehr poetisch
mdr kultur, Matthias Schmidt
Ein Buch der notwendigen Erinnerung in Zeiten der Ost-West-Polarisierung.
Der Tagesspiegel, Denis Scheck
Beklemmend aktuell
eine kluge Reflexion über Wurzeln und Verlust
Hannoversche Allgemeine, Simon Benne
Mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs für ihre Familie setzt sich Christiane Hoffmann auf besondere Weise auseinander.
Börsenblatt, Matthias Glatthor
Hoffmanns größtes Verdienst: Sie macht eine manchmal schwer erträgliche Gleichzeitigkeit erfahrbar. Von Verlust und Schuld, Wut und Versöhnung.
GALORE, Patrick Wildermann
Einerseits persönlich und dann doch universal
SWR 2, Katharina Borchardt
| Erscheinungsdatum | 12.02.2022 |
|---|---|
| Zusatzinfo | mit 12 Abbildungen und 1 Karte |
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 139 x 217 mm |
| Gewicht | 470 g |
| Einbandart | gebunden |
| Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
| Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Zeitgeschichte ab 1945 | |
| Schlagworte | 20. Jahrhundert • Deutschland • Familie • Familiengeschichte • Flucht • Geschichte • Heimat • Heimatvertriebene • Niederschlesien • Ostgebiete • Rosenthal • Rote Armee • Rózyna • Schlesien • Vater • Verlust • Vertreibung • Zweiter Weltkrieg |
| ISBN-10 | 3-406-78493-3 / 3406784933 |
| ISBN-13 | 978-3-406-78493-4 / 9783406784934 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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