Kochbuch Diabetes Typ 2 (eBook)
264 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11487-3 (ISBN)
Doris Lübke war viele Jahre als Diätassistentin und Diätküchenleiterin /DGE aktiv. In ihren über 35 Jahren Berufserfahrung hat sie vielen Tausenden Menschen mit Diabetes mit Rat und Tat zur Seite gestanden und ihnen gezeigt, wie man mit Diabetes schmackhaft essen kann. Prof. Dr. med. Berend Willms war viele Jahre leitender Arzt am Diabeteszentrum - Fachklinik für Diabetes und Stoffwechsel in Bad Lauterberg im Harz. Die systematische Schulung von Diabetikern gehört mit zu seinen Errungenschaften, die heute zum Standard in der Diabetesbehandlung gehört.
Doris Lübke war viele Jahre als Diätassistentin und Diätküchenleiterin /DGE aktiv. In ihren über 35 Jahren Berufserfahrung hat sie vielen Tausenden Menschen mit Diabetes mit Rat und Tat zur Seite gestanden und ihnen gezeigt, wie man mit Diabetes schmackhaft essen kann. Prof. Dr. med. Berend Willms war viele Jahre leitender Arzt am Diabeteszentrum – Fachklinik für Diabetes und Stoffwechsel in Bad Lauterberg im Harz. Die systematische Schulung von Diabetikern gehört mit zu seinen Errungenschaften, die heute zum Standard in der Diabetesbehandlung gehört.
Die »Zuckerkrankheit«
Nach der Diagnose stellen sich viele Fragen: Wie wird der Diabetes behandelt? Wie beeinflusst er meinen Alltag? Wie kann ich meine Lebensqualität verbessern?
Diabetes mellitus, im Volksmund einfach »Zucker« oder »Zuckerkrankheit« genannt, ist eine Stoffwechselkrankheit, deren körperliche Auswirkungen durch einen Mangel an Insulin bzw. an Insulinwirkung erklärt werden können. Das führt zu einer Störung des Zuckerstoffwechsels, bei der die Aufnahme von Glukose – das ist Traubenzucker – aus dem Blut in die Körperzellen gestört ist, was eine dauerhafte Erhöhung des Blutzuckers zur Folge hat. Aber auch die anderen Stoffwechselvorgänge des menschlichen Organismus, der Fett- und der Eiweißstoffwechsel, werden durch einen Mangel an Insulin bzw. an Insulinwirkung gestört.
Was ist Insulin?
Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon. Es wird in bestimmten Zellen der Bauchspeicheldrüse, den sogenannten B-Zellen der Langerhans-Inseln, gebildet und von dort bei Bedarf in das Blut abgegeben. Wenn der Blutzucker, der aus den mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydraten stammt, ansteigt, geben die B-Zellen das gespeicherte Insulin ins Blut ab. Das Insulin sorgt dafür, dass der Zucker in die Zelle aufgenommen und dort in den Stoffwechsel zur Energiegewinnung eingeführt wird.
Den Zucker, der nicht in Form von Energie, z. B. für die Muskelarbeit oder die Bewegung, direkt verbraucht wird, speichert unser Körper. Unser Organismus kann allerdings nur wenig Energie in Form von Kohlenhydraten, z. B. in der Leber, speichern. Alle überschüssige Energie (die in der Nahrung zu viel enthalten ist) wird in Form von Fett im Fettgewebe abgelagert. So erklärt sich die heutzutage weitverbreitete Übergewichtigkeit und Fettsucht durch eine zu hohe Energiezufuhr und einen zu geringen Energieverbrauch.
Die B-Zellen in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse bilden das Insulin.
Wie erkennt man Diabetes?
Die Diagnose von Diabetes ist recht einfach. Der Arzt entnimmt dem Patienten Blut, entweder aus der Armvene oder aus der Fingerkuppe, und bestimmt den Blutzuckerspiegel. Von einem Diabetes spricht man, wenn der Nüchternblutzucker – nach Fasten über Nacht – über 126 mg/dl (= Milligramm pro Deziliter, früher auch als mg% bezeichnet) beträgt. Dieser Wert entspricht 7 mmol/l (mM). Sicherheitshalber sollte man die Bestimmung einmal wiederholen.
Wenn die Werte nicht eindeutig sind, kann der Arzt zusätzlich einen Traubenzuckerbelastungstest (oraler Glucosetoleranztest, oGTT) machen: Liegt der Blutzucker zwei Stunden nach der Einnahme der Traubenzuckerlösung bei über 200 mg/dl (11 mM), dann steht ebenfalls fest, dass ein Diabetes vorliegt. Natürlich spricht auch jeder irgendwann am Tag, nüchtern oder nach dem Essen, gemessene Blutzucker über 200 mg/dl für einen Diabetes.
Vorstufen von Diabetes
Nun gibt es auch Vorstufen eines Diabetes: Ein Mensch, der einen Nüchternblutzucker von über 100 mg/dl (5,5 mM) hat oder einen Blutzuckerwert von über 140 mg/dl nach einer Traubenzuckerbelastung, vielleicht auch nur nach einer kohlenhydratreichen, süßen Mahlzeit, hat ein großes Risiko, bald an Diabetes zu erkranken. Der Arzt nennt dieses Stadium Prädiabetes. Inzwischen weiß man, dass diese Menschen fast in gleichem Maße herzinfarktgefährdet sind wie die erkrankten Diabetiker.
Es ist daher sinnvoll, schon in diesem Stadium eine Behandlung einzuleiten, die in richtiger Ernährung, Gewichtsreduktion und verstärkter Bewegung bestehen sollte. Da Diabetes vererbt wird und gehäuft in Familien mit dieser Anlage vorkommt, sollten erkrankte Diabetiker ihre Verwandten motivieren, diese einfachen Früherkennungsuntersuchungen – Bestimmung des Nüchternblutzuckers oder des Blutzuckers nach dem Essen – durchführen zu lassen.
Wenn Wohlstand krank macht
Eine andere Vorstufe von Diabetes ist das sogenannte metabolische Syndrom, bisweilen auch als »Wohlstandssyndrom« bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen gestörten Stoffwechsel. Charakteristisch für das metabolische Syndrom ist das Übergewicht, wobei sich vor allem im Bauchbereich zu viel Fettgewebe angesammelt hat. Gerade der dicke Bauch stellt nämlich ein besonderes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar, nicht die breiten Hüften. Wer also als europäischer Mann einen Bauchumfang von mehr als 94 cm und als europäische Frau von mehr als 80 cm hat und dazu noch zwei der folgenden Risikofaktoren aufweist, hat ein erhöhtes Risiko, sowohl an Diabetes als auch an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken. Von den zusätzlichen Risikofaktoren gehören zwei dem Fettstoffwechselbereich an (erhöhte Triglyzeride, erniedrigtes HDL-Cholesterin), dann ein erhöhter Blutzucker und ein erhöhter Blutdruck. Hier ist dringend eine Behandlung durch gesunde Ernährung und Bewegungsaktivierung angezeigt.
Beschwerden, die zum Arzt führen
Es sind ganz typische Beschwerden, die bei einem unbehandelten Diabetes auftreten und die einen Patienten veranlassen (sollten), einen Arzt aufzusuchen:
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starker Durst
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häufiges Wasserlassen
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übermäßige Müdigkeit
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Gewichtsabnahme
Charakteristisch ist der Durst, der sanft, aber deutlich sein kann, wie der Durst in einem heißen Sommer (und auch damit verwechselt wird!). Bisweilen kann er auch quälend sein und den Patienten zwingen, mehrere Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sogar nachts aufzustehen, um zu trinken. Dieser Durst wird durch den hohen Blutzucker verursacht. Der Blutzucker wird ab einer bestimmten Schwelle über die Nieren ausgeschieden und reißt dabei Wasser aus dem Blut mit sich. Das erklärt auch das zweitwichtigste Merkmal von Diabetes: das häufige Wasserlassen. Der Arzt nennt das Polyurie.
Insulin ist ein wichtiges Hormon im Stoffwechsel. Es ist das einzige Hormon, das den Aufbau unseres Körpers sowie unserer Reserven und die Gewinnung von Energie steuert. Wenn wir also einen Mangel an Insulin bzw. an Insulinwirkung haben, leiden wir unter Energiemangel und sind matt und müde. Da Energiemangel jedoch ein weitverbreitetes und wenig charakteristisches Symptom ist, beklagt mancher unentdeckte Diabetiker monatelang seinen Zustand, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Wenn dieser Mangel an Energie länger anhält, dann greift unser Körper auf seine Reserven zurück, da er in jedem Falle bestrebt ist, ein ordentliches Funktionieren aller Systeme aufrechtzuerhalten. Da der menschliche Körper Reserven nur als Fett im Fettgewebe speichern kann, wird dieses Reservefettgewebe zunächst abgebaut. Das führt dazu, dass der unentdeckte Diabetiker an Gewicht verliert.
Wenn der Stoffwechsel entgleist: das diabetische Koma
Der Abbau des Fettgewebes kann neben dem Gewichtsverlust auch noch eine andere Folge haben: Die Fette, die aus dem Fettgewebe zur Energiegewinnung freigesetzt werden, können in der Leber nämlich nur unvollständig verbrannt werden. Als Stoffwechselprodukte entstehen die sogenannten Ketonkörper, die zum Teil mit dem Urin ausgeschieden werden und hier als Azeton messbar werden.
Da Ketonkörper Säuren sind, kann im weiteren Verlauf eine Übersäuerung des Blutes, die sogenannte Ketoazidose, eintreten. Wir haben es hier mit dem lebensbedrohlichen diabetischen Koma zu tun. Wasser- und Insulinzufuhr durch Infusion in die Vene wirken lebensrettend.
Sehstörungen und Entzündungen
Viele Diabetiker haben Sehstörungen. Durch den Wasserverlust, verursacht durch das häufige Wasserlassen, trocknet die Augenlinse aus und wird unflexibel. Sie verliert ihre Fähigkeit, sich beim Scharfsehen zu krümmen. Bloß dann nicht zum Optiker gehen und sich eine neue Brille verschreiben lassen! Durch die gute Einstellung des Diabetes und die Normalisierung des Wasserhaushaltes werden diese Sehbeschwerden in spätestens drei Wochen verschwunden sein.
Auch eine andere »Krankheit« bedarf keiner besonderen Behandlung, sondern nur einer guten Zuckereinstellung. Eine Entzündung der männlichen Vorhaut, auch Balanitis genannt, ist ebenso durch den Zucker im Urin bedingt und durch Diabeteseinstellung zu kurieren wie eine entsprechende Scheidenentzündung oder Vulvitis.
Typ 1 oder Typ 2?
Wir unterscheiden je nach der Entstehung des Diabetes verschiedene Typen und Formen:
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Typ-1-Diabetes: Bei diesem Diabetestyp liegt ein absoluter Mangel an Insulin vor. Er entsteht meist im jugendlichen Alter, kann aber in allen Altersstufen vorkommen. Seine Ursache ist eine Autoimmunkrankheit, die...
Erscheint lt. Verlag | 6.10.2021 |
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Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Ernährung / Diät / Fasten |
Schlagworte | Abnehmen • Blutzucker • Blutzuckereinstellung • Diabetes • Diabetes mellitus • Diabetes Typ 2 • Diabetes-Typ-2 • Diabetes Typ 2/Ratgeber • Diabetiker • Ernährung • Gesunde Ernährung/Ratgeber • Hypoglykämie • Insulin • Insulinbehandlung • Kochrezepte • Rezepte • Stoffwechselerkrankung • Typ 2 • Vitalkost • Zuckerkrank • Zuckerkrankheit • Zuckerkrankheit/Ratgeber |
ISBN-10 | 3-432-11487-7 / 3432114877 |
ISBN-13 | 978-3-432-11487-3 / 9783432114873 |
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