Der neue Erfolgsstandard (eBook)
272 Seiten
REDLINE Verlag
978-3-96267-356-7 (ISBN)
SIMON HOFER ist Unternehmer, Keynote-Speaker und Top-Coach. 2019 und 2020 gewann er den Excellence Speaker Award. Er ist Gründer der Speaker Academy, die zur Swiss Academy gehört, sowie Professional Member der German Speaker Association. Von ihm ist bereits Die 95/5-Formel im Redline Verlag erschienen.
SIMON HOFER ist Unternehmer, Keynote-Speaker und Top-Coach. 2019 und 2020 gewann er den Excellence Speaker Award. Er ist Gründer der Speaker Academy, die zur Swiss Academy gehört, sowie Professional Member der German Speaker Association. Von ihm ist bereits Die 95/5-Formel im Redline Verlag erschienen.
KAPITEL 2
SIMON HOFER
ERFOLG IST KOPFSACHE
Am Tag der Deutschen Einheit
Es war am 3. Oktober 2019, dem Tag der Deutschen Einheit, und ich betrat frühmorgens die ehrwürdige Volksbühne in Köln. Der bekannte und geschätzte Volksschauspieler Willy Millowitsch hatte dieses Theater lange Zeit besessen und dort auf der Bühne gestanden. Der Name wird nur den älteren Lesern etwas sagen, aber der Mann war damals ein Star und seine schauspielerischen Leistungen sind längst in den Geschichtsbüchern für die Ewigkeit verankert. Heute nun sollte ich auf dieser Bühne stehen, Gott sei Dank nicht als Schauspieler, sondern als Keynote-Speaker, denn ich als Schauspieler, das hätte ich der Legende Millowitsch nicht antun wollen. Als Keynote-Speaker und als Experte für Neurowissenschaften wollte ich die Menschen mit meiner Botschaft überzeugen, dass Erfolg im Kopf beginnt, genauer gesagt in unserem Denken. Und obwohl wir jeden Tag rund 60 000 Gedanken haben, wissen wir doch recht wenig über unser Denken. Das war meine Mission für heute.
Ich ging die Eingangshalle entlang, bog dann nach links ab und stieg die leere Treppe mit den roten Teppichen des Theaters hoch. Ich entdeckte im Foyer der ersten Etage ein wunderbares Bufett, mit Kaffee und verschiedenen Kuchen. Da ich kein Frühstück gehabt hatte, genehmigte ich mir einen Kaffee und ein Stück Kuchen, und schaute mich um. Zu meiner Rechten saß eine junge Frau in einem Rollstuhl. Sie kam mir bekannt vor, aber ich wusste nicht, woher, also ging ich zu ihr und stellte mich vor. Ach so, ja genau, Kristina Vogel, die mehrfache Bahnrad-Weltmeisterin. Kristina hatte 2018 im Alter von nur 28 Jahren einen schrecklichen Fahrradunfall und saß seither im Rollstuhl. Ich weiß nicht, ob es die Motivation durch zwei Olympiasiege oder die Energie aufgrund von elf Weltmeistertiteln war, die dieser Frau so viel positive Lebenskraft verliehen, aber sie wollte heute, nur gut ein Jahr nach ihrem Unfall, auf die Bühne rollen, den Menschen ihre Geschichte erzählen und ihnen Hoffnung machen.11 Respekt. Es stellte sich heraus, dass sie die Eröffnungsrednerin war und ich der Schlussredner. Ihr Begleiter, ein Mann um die 50 Jahre, brachte sich in das Gespräch ein und meinte, dass der erste und der letzte Redner die wichtigsten seien. Ich nahm dieses Kompliment dankend an und schlagartig wurde mir wieder bewusst, warum ich heute hier war.
Meine Rede, meine Keynote, wie man in der Branche sagt. Heute würde sich herausstellen, ob das, was ich mir im Kopf vorstellte, und die Realität Gemeinsamkeiten aufwiesen. Es war nicht so, dass ich Angst davor hatte, vor Menschen zu sprechen, das hatte ich schon getan, nein, ich liebte es sogar. Die Frage lautete: Hörte das Publikum genauso gerne zu, wie ich es liebte, zu ihm zu sprechen? Und war ich in der Lage, vor so vielen Menschen abzuliefern? Ich stand hier heute nicht nur auf der Bühne der Schauspiellegende Willy Millowitsch. Ich stand hier heute auf der Bühne neben einem großen blauen G, und dieses G hatte es in sich. Es war zu einem Synonym für Keynote-Speaker geworden, denn es war das Markenzeichen von GEDANKENtanken, dem deutschsprachigen Rednerformat schlechthin. Spätestens seit im April 2019 kein Geringerer als Barack Obama auf der Bühne von GEDANKENtanken neben dem großen G gestanden hatte, waren das G und GEDANKENtanken auch außerhalb der Speaker-Szene ein Begriff geworden.12 Jeder, der die einmalige Gelegenheit hat, auf der Bühne neben dem großen G zu sprechen, weiß, dass dies auch die große Chance beinhaltet, sich in der Szene einen Namen zu machen. Und genau das beabsichtigte ich zu tun, denn bisher kannte mich niemand. Ich war neu in der Szene, obwohl ich nicht mehr zu den Jungen gehörte, und das machte es sicher nicht einfacher, sich in meinem Alter zu etablieren.
Für mich ging es also um sehr viel an diesem Tag, am Tag der Deutschen Einheit, und ich war entschlossen, abzuliefern und zu zeigen, dass die Schweiz nicht nur Uhren und Schokolade produzieren kann, sondern auch Keynote-Speaker. Ich plauderte noch ein wenig mit Kristina und ihrem Begleiter, der sich als ihr Chauffeur entpuppte, und verabschiedete mich dann. Wir wünschten uns gegenseitig viel Glück und ich ging nach draußen, denn ich wollte sehen, ob meine Frau schon eingetroffen war, nachdem sie zuvor im Hotel gemütlich gefrühstückt hatte. Ich stand vor der Volksbühne und schaute auf die Uhr. Es dauerte nicht mehr lange und Dr. Stefan Frädrich, der Gründer von GEDANKENtanken, würde den ersten Speaker und somit also Kristina Vogel ankündigen. Meine Frau war wie immer zuverlässig unpünktlich und schaffte es doch, wie immer kurz vor Beginn aufzutauchen. Da wir Redner mit unserer Begleitung vom Balkon aus, also praktisch im VIP-Bereich, die Reden verfolgen durften, machten wir uns auf den Weg ganz nach oben und setzten uns hin. Kurz darauf betrat Stefan Frädrich die Bühne und erläuterte das heutige Programm. Das Publikum reagierte noch ziemlich verhalten, als Stefan fragte, ob es Bock auf den ersten Redner habe. Also griff er tief seine große Kiste an Erfahrungen als Speaker und Moderator und innerhalb von zwei Minuten hatte er das Publikum so angeheizt, dass alle jubelten und applaudierten, als stünde das Champions-League-Finale bevor. Not bad, Stefan!
Kristina rollte auf die Bühne, strahlte und erzählte ihre spannende und emotionale Geschichte. Das Publikum liebte sie. Ich wusste, dass es noch Stunden dauern würde, bis ich als letzter von acht Rednern mit meinem Auftritt an der Reihe sein würde, und in diesen 18 Minuten, die jeder Redner hatte, performen musste. Ich versuchte, mich innerlich zu beruhigen, aber es ging für mich an jenem Tag um viel. Ich war ein kompletter Quereinsteiger, hatte nicht wie die meisten vorher als Coach oder Trainer gearbeitet, ich kam aus einer völlig anderen Branche und die ganze Speaker-Welt war für mich noch immer neu. Doch ich spürte schon damals, dass ich diese Welt mochte, nein, ich liebte sie. In meinem Jahr der Ausbildung zum Keynote-Speaker hatte ich so viele positive Menschen getroffen wie zuvor in 20 Jahren nicht. Das hatte natürlich auch damit zu tun, dass ich vorher rund 15 Jahre in der Sicherheitsbranche tätig gewesen war. Als Planer und später CEO einer Firma, die elektronische Sicherheitssysteme wie Video- und Alarm- oder Zutrittsanlagen plant und verkauft, ist man stets bemüht, dafür zu sorgen, dass die »bösen Menschen» es nicht schaffen, anderen etwas wegzunehmen oder Schlechtes anzutun. Man ist also von morgens bis abends damit beschäftigt, sich mit »bösen Menschen» zu beschäftigen, versucht herauszufinden, wie sie denken und was sie antreibt. Wie sehr das auf die eigene Wahrnehmung und das eigene Weltbild abfärbt, wurde mir erst jetzt Stück für Stück klar. Durch meine Ausbildung bei GEDANKENtanken lernte ich eine für mich komplett neue Welt, ein völlig neues Umfeld kennen. Ich hatte nie zuvor eine Firma erlebt, bei der ich so vielen positiv denkenden, freundlichen und netten Menschen begegnete wie bei GEDANKENtanken. Ich stellte jedoch bald fest, dass auch diese Einstellung nicht davor schützt, Fehler zu machen und das schnell wachsende Start-up GEDANKENtanken vergaß, mich bei einem wichtigen Workshop zur Vorbereitung meiner Keynote anzumelden. Bei diesem Workshop sollte ich zusammen mit anderen von Frank Asmus und Christian Gaertner in die Geheimnisse und Techniken des Keynote-Speaking eingewiesen werden, und ausgerechnet für diesen wichtigen Workshop ging meine Anmeldung unter. Eigentlich hätte das für mich bedeutet, dass mein Auftritt an jenem 3. Oktober nicht wie geplant stattfinden würde. Da dieser Tag aber nun gekommen war und ich auftreten würde, vermuten Sie ganz richtig, dass wir eine Lösung gefunden haben.
Als ich von dem Fehler erfuhr und man mir mitteilte, dass sich damit alles um etwa ein halbes Jahr verschieben würde, verlangte ich ein Gespräch mit meinem Relations-Manager von GEDANKENtanken. Ich bereitete mich detailliert auf das Gespräch vor und legte mir meine Argumente zurecht. Ich wusste, was ich wollte, und ich würde es bekommen, koste es, was es wolle. Ich hatte in meinem Leben schon ganz andere Prüfungen zu meistern gehabt, und dies war einfach nur eine weitere. Der Relations-Manager rief mich wie vereinbart an und ich schilderte ihm die Situation. Er entschuldigte sich kurz für das Versäumnis und erklärte mir die Alternative, die ich ja schon kannte, eben alles um ein halbes Jahr zu verschieben. Jetzt war es Zeit für meine Argumente und ich machte deutlich, dass ich das nicht akzeptieren, sondern wie geplant auftreten würde, auch wenn ich diesen Vorbereitungsworkshop nicht absolvieren konnte. Ich schloss mit den Worten, dass ich alles andere nicht akzeptieren würde, denn ich wollte ihm die Lösung des Problems aufdrücken, schließlich war es auch von seiner Seite verursacht worden. Trotzdem erwartete ich eine Art Kompromiss, doch den gab es nicht. Er teilte mir mit, dass er mich verstehe und alles versuchen würde, um die Verantwortlichen davon zu überzeugen, mich auch ohne diesen Workshop auf die Bühne gehen zu lassen. Und genau...
| Erscheint lt. Verlag | 12.9.2021 |
|---|---|
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Bewerbung / Karriere |
| Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie | |
| Schlagworte | Bühne • Claudia Strobl • Der neue Erfolgstandard • Die 95-5-Formel • die macht der rhetorik • Erfolg • excellence speaker award • fädrich • GEDANKENtanken • Greator • Karriere • Keynote • Leistung • Präsentation • Rampenlicht • Redner • Redner werden • Rhetorik • Simon Hofer • Topspeaker • traumberuf keynote speaker • ulrich olbirsch • Vera Peters • Vortrag halten • Ziele erreichen |
| ISBN-10 | 3-96267-356-3 / 3962673563 |
| ISBN-13 | 978-3-96267-356-7 / 9783962673567 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich