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Fußball Athletiktraining (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
248 Seiten
Copress (Verlag)
978-3-7679-2098-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fußball Athletiktraining -  Ryan Alexander
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Umfassende körperliche Fitness und Athletik ist heutzutage nicht mehr nur für Berufs-Fußballer wichtig - auch im Amateurbereich wird das Training immer professioneller. Dieses Buch vermittelt Fußballtrainern aller Ligen die nötigen Kenntnisse, um das Beste aus ihren Mannschaften herauszuholen. Von der ersten Leistungseinschätzungen über konkrete Übungsansätze für die unterschiedlichen Spielerpositionen bis hin zur Vermeidung von Verletzungen und Regeneration ist dieses Buch der optimale Begleiter. Vorgefertigte Trainingspläne für das optimale Fußballtraining vor, während und nach der Saison runden den Inhalt ab.

Ryan Alexander ist derzeit der sportliche Direktor fu?r den Atlanta United Football Club in den USA. Davor arbeitete er fu?r den amerikanischen Fußball-Verband als Sport-Datenanalyst fu?r die Herren- und als Mentaltrainer fu?r die Damen-Mannschaften. Er hat einen Doktor im Bereich Sport Physiologie und war in den letzten Jahren viel als Fußball-Trainer im Amateur-Bereich tätig.

Ryan Alexander ist derzeit der sportliche Direktor für den Atlanta United Football Club in den USA. Davor arbeitete er für den amerikanischen Fußball-Verband als Sport-Datenanalyst für die Herren- und als Mentaltrainer für die Damen-Mannschaften. Er hat einen Doktor im Bereich Sport Physiologie und war in den letzten Jahren viel als Fußball-Trainer im Amateur-Bereich tätig.

Kapitel 2


Fitnessbeurteilung und -bewertung


Nachdem wir grundlegend auf die einzelnen Spielpositionen eingegangen sind, geht es in diesem Kapitel darum, wie man deren spezielle Eigenschaften schlüssig identifiziert. Und: Wie geht man mit diesen Informationen um? In welchem Verhältnis stehen sie zu Leistung und Vorbereitung sowie der Entwicklung von Testprotokollen? Dabei möchte ich nicht nur Bewertungskriterien herausarbeiten, sondern auch auf die Bewertung eingehen, dazu auf deren Dokumentation und die gesammelten Daten selbst.

Traditionelle Beurteilungsmethoden, die die körperliche Beanspruchung auf jeder Spielposition in den Mittelpunkt stellen, sind nach wie vor unverzichtbar. In diesem Kapitel zeige ich jedoch beispielhaft einen Beurteilungs- und Bewertungsvorgang auf Tagesbasis (Monitoring) auf. Diese Methode erweitert den Zeitraum für Tests, die bislang meist vor und nach der eigentlichen Spielsaison stattfinden. Dies stellt sicher, dass die Trainingsabläufe tatsächlich spezifisch wirksam und angemessen sind. Verbesserte technische Hilfsmittel machen inzwischen tägliche Beurteilungen möglich. Allzu häufig blieben nämlich bisher die vor und nach der Spielsaison in Testreihen ermittelten Daten bis zur nächsten Saison ungenutzt. Dieses Kapitel beinhaltet zudem schlüssige Erklärungen, wie man kritische Trainingsreize während der Vor- und Nachsaison setzen kann.

DER RICHTIGE ZEITPUNKT


Wann ist der günstigste Zeitpunkt für einen Test? Im Fußball ist das meist der erste Tag nach der spielfreien Zeit, das gilt für Profis wie Amateure. Das Augenmerk liegt häufig auf einem zügigen Abschluss der Testphase, damit sich Spieler und Betreuer voll auf die technischen und taktischen Aspekte der Saisonvorbereitung konzentrieren können. Typischerweise werden Spieler während einer Testreihe mehrfach maximalen Belastungen unterzogen.

Eine Vielzahl von Variablen entscheidet über das erfolgreiche Absolvieren solcher Testtage. Die Trainer müssen ein Umfeld für sportliche Höchstleistungen schaffen, um eine aussagekräftige Beurteilung des Trainingsbedarfs ihrer Athleten zu ermöglichen und das Verletzungsrisiko zu minimieren. Dieser »erste Tag« wird immer ein Heranführen, eine erneute Gewöhnung an die sportliche Disziplin und ihre spezifischen Bewegungsmuster erfordern. Das sogenannte »Muskelgedächtnis« ist bisher unbewiesene Theorie, und wir können uns nicht auf das Trainingsalter von Spielern verlassen oder darauf, dass sie alle Bewegungsmuster ausführen und ihre Geschicklichkeit beweisen können. Vickers (1997, S. 193) drückte es am besten aus:

»Entgegen der landläufigen Meinung gibt es kein Muskelgedächtnis. Stattdessen werden alle Bewegungserinnerungen im Gehirn gespeichert. Für einen langfristigen Erhalt und die Übertragung von Fertigkeiten müssen Athleten neue neuronale Netze ausbilden, die motorischen Leistungsgewinnen zugrunde liegen.«

Weil wir uns nicht auf ein Muskelgedächtnis verlassen können, bedarf es einer kontrollierten Eingewöhnung, ehe maximale Anstrengungen möglich sind. Fußballer haben vor der Wiederaufnahme des Trainings entweder in anderer Umgebung oder schlimmstenfalls gar nicht trainiert. Die Fortführung umfassender Trainingsroutinen außerhalb der Saison und des gewohnten Umfelds ist aufgrund beschränkter Ressourcen selten möglich. Auch der Kommunikationsfluss wird häufig von Führungs- oder Spielerseite bewusst reduziert. Darüber muss sich der Trainerstab im Klaren sein.

Wer die körperliche Leistungsfähigkeit am ersten Tag überstürzt testet, riskiert mehr Verletzungen. Zu den schlimmsten Szenarios im Fußball gehört der verletzungsbedingte Ausfall von Schlüsselspielern noch vor Saisonbeginn. Das könnte die ganze Saison gefährden. Besser ist es, Testreihen zur physischen Leistungsfähigkeit am Ende der ersten Woche oder dem ersten freien Tag nach der Rückkehr ins Training anzusetzen. Dieser Zeitpunkt ist in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft:

•Die Spieler durchlaufen ihren Wiedereinstieg schrittweise. Dazu zählen leichte und mäßig intensive Einheiten, in denen Kernprinzipien in das Spielumfeld der Mannschaft und die Aneignung von Fertigkeiten eingeführt werden.

•Ein freier Tag (oder einer mit geringem Pensum) schafft die gleiche Ausgangslage für alle zu testenden Spieler. Wie aussagekräftig wäre der Vergleich zwischen einem Spieler, der den Weg zum Training in einer halben Stunde bequem mit dem Auto zurücklegt, und einem anderen, der noch den Jetlag einer langen Flugreise mit sich herumschleppt?

•Mit der Verlagerung der Tests ans Ende der Wiederaufnahmephase nach einem Regenerationstag wird die körperliche Leistung zu einem besseren Gradmesser für den aktuellen physischen Zustand von Sportlern.

Falls diese Empfehlungen in Ihrem Trainingsumfeld nicht umsetzbar sind, sollten Sie zumindest im Voraus klar kommunizieren, was Sie von dieser ersten Trainingseinheit erwarten. Wenn die Spieler bezüglich der Tests im Dunkeln tappen, sind sie voraussichtlich schlecht vorbereitet und laufen eher Gefahr, sich zu verletzen.

Die Spieler wiederum sollten vor Beginn der Saisonpause mitteilen, ob sie vorgegebene Trainingsprogramme sinnvoll weiterführen können oder nicht. Sie sollten mit ihren zuständigen Betreuern geeignete Pläne erarbeiten und eigenverantwortlich dafür sorgen, dass sie mit angemessener Fitness in die Saisonvorbereitung starten. Die Spieler sollten fragen, wann die Tests stattfinden und woraus sie sich zusammensetzen. Die Spieler können dann üben und sich auf die Prüfungen vorbereiten. Über alle Spielklassen hinweg wollen sie in der Saisonvorbereitung ihr Bestes geben, aber es ist für sie kaum möglich, einen Test mit guten Bewertungen zu bestehen, wenn sie nicht wissen, was sie erwartet. Die Spieler sollten sich für testrelevante Übungen vom Fachpersonal anleiten lassen.

Letztendlich gehört Anpassungsfähigkeit zu den Aufgaben der Spieler. Die Trainer wiederum müssen ihre Entscheidungen oder Bewertungen und den Zeitpunkt für die Tests begründen. Wir wollen nun einige Tests in aufgegliederter Form vorstellen, damit sie für die Spieler verständlich sind, wenn sie sich darauf vorbereiten, und damit die Trainer genauer festlegen können, welche Bewertungen sie in ihre Testreihe aufnehmen wollen.

KONDITIONSTEST


Traditionell wird diese seit Jahrzehnten etablierte Testmethode als Beurtei­lung der aeroben Ausdauer bezeichnet. Meiner Meinung nach ist Kondi­tionstest zutreffender, weil dies den Fähigkeiten der Spieler und der Geschwindigkeit, mit der sie ihre Aufgaben ausführen, mehr entspricht. »Aerobe Ausdauer« beschreibt für mich die im Körper stattfindenden Abläufe nicht genau genug. Um diese Abläufe optimal zu trainieren, müssen unsere Messergebnisse jederzeit nachvollziehbar sein. Dieser Abschnitt befasst sich mit den Vor- und Nachteilen der gängigen Konditionstests.

Die vier in diesem Abschnitt besprochenen Tests werden in der Literatur und Grundlagenforschung hinsichtlich ihrer Aussagekraft und Anwendbarkeit als besonders geeignet für die Konditionsbeurteilung von Fußballspielern empfohlen. Diese Tests reproduzieren die Stoffwechselreaktion von Fußballspielern unter Wettkampfbedingungen (also wie Spieler Energie verbrauchen). Dazu wird eine Audiodatei benötigt (deshalb findet man auch di Bezeichnung »Beep Test«, die aus verschiedenen Quellen verfügbar ist. Ich empfehle, die Lautsprecheranlage auf dem Platz vor dem Test zu überprüfen, um sicher zu sein, dass alle am Test Teilnehmenden die Anweisungen deutlich verstehen.

WAS IM TEST GEMESSEN WIRD

Das Wort aerob bedeutet, dass bei einer Aktivität Sauerstoff benötigt oder verbraucht wird. Üblicherweise geht man davon aus, dass aerobe Tests die Kapazität oder den Grad messen, mit der bzw. dem das aerobe System Energie liefert, und zwar anhaltend. Dies entspricht nicht den physiologischen Grundlagen. Energie wird sowohl durch aerobe als auch durch anaerobe Abläufe bereitgestellt. Während eines Trainings mit geringer Belastungsintensität und langer Dauer liefern aerobe Prozesse zwar Energie, aber bei Intensitätssteigerungen oder hohem Energiebedarf, wenn Energie sofort benötigt wird, ist das aerobe System zu langsam, und es wird eine unmittelbarere Energiequelle genutzt, möglicherweise eine anaerobe. Dieser Wechsel bei der Energiebereitstellung tritt ständig auf. Deshalb umschreibt aus meiner Sicht das Wort »Konditionstest« die Sachlage besser als »Beurteilung der aeroben Ausdauer«, weil die Fähigkeit von Spielern gemessen wird, durch aerobe und anaerobe Prozesse ausreichend Energie bereitzustellen.

Shuttle-Run-Test mit Regenerationsintervallen (Stufe 1 und 2)

Übungszweck

Dr. Jens Bangsbo entwickelte seinen »Yo-Yo Intermittent Recovery Test« (YYIRT), um zu messen, wie erfolgreich Spieler ein Intervalltraining mit progressiver Intensität absolvieren. Der Test, der die abwechselnd hohe und niedrige Intensität der Aktionen während eines Fußballspiels simuliert, besteht aus einer standardisierten Strecke von 20 Metern, die alle Spieler in fortschreitend verkürzten Zeitfenstern zurücklegen müssen. Zwischen den Shuttles liegt eine Pause von zehn Sekunden. Stufe 1 richtet sich an Anfänger, weil sie langsamer (10 km/h) beginnt und die Steigerungsrate pro Stufe geringer ausfällt. Stufe 2 setzt mit einem schnelleren Tempo (13 km/h) ein, und die Steigerung von Stufe zu Stufe ist deutlicher.

Vorbereitung

Drei Linien aus Kegeln bilden die Orientierungspunkte für den Test (Abbildung 2.1). Der Abstand zwischen den beiden ersten...

Erscheint lt. Verlag 17.3.2021
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sport Ballsport Fußball
Schlagworte athletiktrainer • Athletiktraining • athletiktraining fußball • ausdauertraining übungen • Fußball Athletiktraining • fußballtraning übungen • Fußball Übungen • konditionstraining fußball • training fußball • trainingsübungen fußball
ISBN-10 3-7679-2098-0 / 3767920980
ISBN-13 978-3-7679-2098-9 / 9783767920989
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