Mmh, mir schmeckt's! (eBook)
288 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-1290-4 (ISBN)
Misha Collins ist Schauspieler und Regisseur. Seine Hauptrolle in der extrem beliebten Serie »Supernatural« machte ihn zum TV-Star. Er ist außerdem Influencer mit 4,2 Millionen Instagram-Abonnenten und postet zu den Themen Kindererziehung und -ernährung. Mit seiner Frau Vicki Collins hat er zwei Kinder. Vicki Collins ist Journalistin und Historikerin. Mit ihrem Mann, dem Schauspieler Misha Collins, hat sie zwei Kinder.
Misha Collins ist Schauspieler und Regisseur. Seine Hauptrolle in der extrem beliebten Serie »Supernatural« machte ihn zum TV-Star. Er ist außerdem Influencer mit 4,2 Millionen Instagram-Abonnenten und postet zu den Themen Kindererziehung und -ernährung. Mit seiner Frau Vicki Collins hat er zwei Kinder. Vicki Collins ist Journalistin und Historikerin. Mit ihrem Mann, dem Schauspieler Misha Collins, hat sie zwei Kinder.
KAPITEL 1
ESSEN MIT KINDERN – EIN NEUER WEG
WÄHREND UNSERER ERSTEN Elternjahre fanden wir alles, was mit Essen zu tun hatte, einfach nur stressig. Uns war natürlich klar, dass kleine Menschen jeden Tag etwas essen müssen, wir waren aber wie viele Eltern überarbeitet, erschöpft, abgehetzt und viel zu beschäftigt, um einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn, sinnvoll zu kochen. Wir setzten uns mit unserem kleinen Sohn an den Esstisch und warteten darauf, was passieren würde. Er bewarf uns mit Brokkoli, lachte wie verrückt und lief vom Tisch weg, ohne eine einzige Kalorie zu sich genommen zu haben. Wenn er dann ein oder zwei Stunden später Hunger bekam, mutierte er zum Monster und schubste unschuldige Kinder vom Klettergerüst. Im Interesse von allen, die sich auf dem Spielplatz befanden, mussten wir ihn also dazu bringen, irgendetwas zu essen.
Genau wie viele andere wohlmeinende Eltern, gewöhnten wir uns so an, unserem Kind den ganzen Tag über Snacks in den Mund zu schieben. Wir verließen das Haus nie ohne jede Menge Cracker und Fruchtsnacks, und der Kleine naschte sich auf diese Weise durch den Tag. Natürlich hatte er dann zu den regulären Mahlzeiten keinen Hunger und aß auch am Abend nichts. Irgendwie schafften wir es aber nicht, den Zusammenhang zu erkennen, wir dachten einfach, dass er richtiges Essen nicht mochte. Und so setzte sich der Teufelskreis fort.
Wir waren durch das Essverhalten unseres Sohnes nicht nur beunruhigt, wir hatten auch ein schlechtes Gewissen, weil wir ihm so viele Fertig-Snacks gaben. Natürlich wäre es uns lieber gewesen, wenn er frische Lebensmittel gegessen hätte, und wir beneideten alle auf dem Land lebenden Eltern, die ihre eigenen Gurken zogen und mit Chiasamen vollgepackte Muffins backten – und deren Kinder dies alles auch mochten. Wir fühlten uns wie Versager, hatten aber keine Ahnung, wie wir unser Kind dazu bringen konnten, gesunde Mahlzeiten zu akzeptieren. Außerdem hatten wir sowieso kaum Zeit zu kochen, was sollten wir also tun? Im Grunde waren wir komplett überfordert, und als West dann noch ein Schwesterchen bekam, verschärfte sich die Lage weiter.
Angesichts der Kämpfe am Esstisch machten wir eine simple Rechnung auf: Ein Teller mit Pommes, die in Ketchup schwammen, war zwar nicht ideal, aber immerhin besser als eine komplette Nahrungsverweigerung. Wenn unser Kind Kalorien zu sich nahm, erschien uns das in jedem Fall als Gewinn.
Während sich diese Gewohnheiten entwickelten, war uns durchaus bewusst, dass wir etwas falsch machten. Wenn wir zu Fertigprodukten griffen und den Kids immer nur langweilige, farblose Lebensmittel vorsetzten, war dies nicht nur der Startpunkt auf einem Weg hin zu lebenslangen Gesundheitsproblemen, wir nahmen ihnen auch die Möglichkeit herauszufinden, wie viel Spaß und Überraschungen leckeres Essen bieten konnte.
Das Essen bringt uns nicht nur in Kontakt mit unserem eigenen Körper, mit dem Ort, an dem wir leben, und mit den Jahreszeiten, sondern verbindet uns auch mit anderen Menschen, mit unserer gemeinsamen Vergangenheit, mit unseren Wurzeln und mit anderen Kulturen. Bevor wir Kinder hatten, waren wir als Paar stolz auf unsere Abenteuerlust, unsere rebellische Gesinnung und unsere Neugier: Dies waren die Qualitäten, über die wir uns zum großen Teil definierten. Einige unserer kostbarsten Erinnerungen aus dieser Zeit stammen aus unserer gemeinsamen Erkundung der Welt: Ganz besonders liebten wir es, mit neu gewonnenen Freunden an ungewöhnlichen Orten zu essen – wir werden nie vergessen, wie wir im Hochland von Tibet warmen Tee mit Yak-Butter getrunken oder bei unserer Gastfamilie in Mumbai selbst gemachtes Dal gegessen haben. Doch als wir dann Kinder bekamen, waren wir zu erschöpft, um weiterhin diese Werte zu leben – und auch zu müde, um sie an unsere Kinder weiterzugeben. Die Art, wie wir unsere Kinder abfütterten (gehetzt und einfallslos), passte so gar nicht zu dem abenteuerlustigen Paar, dessen Identität irgendwie zwischen Windeln, Lätzchen und Mittagsschläfchen verloren gegangen war. Immerhin waren wir uns bewusst, dass wir etwas verändern mussten.
Kindermenüs beeinträchtigen die Gesundheit
Während die Kinder in den USA immer stärker mit vermeintlich »kindgerechten Lebensmitteln« ernährt wurden, sank ihr Verzehr von Obst und Gemüse drastisch. Zwischen 2007 und 2010 aßen 93 Prozent von ihnen deutlich weniger Gemüse als von Experten empfohlen. Eine im Jahr 2001 in den 500 besten amerikanischen Restaurantketten durchgeführte Studie zeigte, dass von fast 2000 Kindermenüs 710 Pommes enthielten. Bei den Hauptgerichten setzte über die Hälfte auf Gebratenes oder Frittiertes, ansonsten gab es meistens Burger oder Pasta. In Deutschland sieht es sogar noch schlechter aus: Heidelberger Forscher nahmen 1877 Kindergerichte in 500 Restaurants unter die Lupe. Das Ergebnis: Über 50 Prozent der getesteten Gerichte enthielten Pommes frites. Nur vereinzelt gab es wirklich gesunde Speisen.
Wir wissen alle, dass verarbeitete Lebensmittel nicht gut für uns sind, aber was heißt das eigentlich genau? Es gibt eine breite Palette verarbeiteter Lebensmittel. Im Grunde gilt jedes Nahrungsmittel, das irgendwie verändert oder zubereitet wird, damit der Konsument es einfacher verwenden kann, als verarbeitetes Lebensmittel. Hierzu zählen natürlich auch Tiefkühlgemüse und geröstete Nüsse – aber diese Lebensmittel sind naturbelassenen Nahrungsmitteln noch sehr ähnlich. Besorgniserregend in den Augen der Ernährungsexperten sind dagegen die stark verarbeiteten Lebensmittel. Hierzu gehören Produkte mit geschmacksverstärkenden und die Konsistenz beeinflussenden Zusätzen (etwa Backmischungen, Aufback-Croissants, Wurstaufschnitt, Proteinriegel, abgepackte Backwaren und das meiste Brot) und Fertigmahlzeiten wie Tiefkühlpizzen und Mikrowellen-Gerichte.
Diese Lebensmittel werden im Labor geschmacksoptimiert – und sie machen das Elternleben oftmals einfacher.
Aber sie fordern in Sachen Kindergesundheit ihren Tribut. Laut der amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention waren im Jahr 2016 18,5 Prozent der US-amerikanischen Kinder fettleibig. In Detuschland sind es im Jahr 2018 laut einer aktuellen Studie des Robert-Koch-Institutes 15,4 Prozent. Zucker und Fette machen 40 Prozent der Kalorien aus, die Kinder in den Vereinigten Staaten Tag für Tag aufnehmen –, dies fand eine 2018 durchgeführte Studie heraus, deren Ergebnisse im Journal of the American Dietetic Association veröffentlicht wurden. Viele Kinder leiden unter Sodbrennen, Energiemangel und chronischer Verstopfung – alles typische Nebeneffekte eines Übermaßes an verarbeiteten Lebensmitteln.
Der Lebensstil in unseren modernen Gesellschaften führt oft dazu, dass aus Zeitmangel oder Bequemlichkeit stark verarbeitete Lebensmittel wie Pizzen, Burgern, Pommes frittes und Weißbrot, konsumiert werden, die allesamt wenig Ballaststoffe aufweisen, da diese durch die Verarbeitung verloren gehen. Ballaststoffe sind aber aus vielen verschiedenen Gründen wichtig. Zum einen verlangsamen sie die Aufnahme von Kohlenhydraten, was dazu führt, dass wir uns zufrieden und satt fühlen und aufhören zu essen. Zum anderen halten die Ballaststoffe unsere Verdauung auf Trab – essen wir zu wenig davon, droht Verstopfung. Angesichts der Menge an verarbeiteten Lebensmitteln, die konsumiert wird, überrascht es nicht, dass in den USA Jahr für Jahr 2,5 Millionen Arztbesuche auf Verstopfung zurückgehen.
Der Aufstieg der Hähnchen-Nuggets
Wenn viele dieser verarbeiteten Lebensmittel bekanntermaßen ungesund sind, wie konnte es dann geschehen, dass sie so weit verbreitet sind und auch in der Kinderernährung eine wichtige Position einnehmen? Warum haben wir das zugelassen?
Der Erfolg spezieller auf Kinder ausgerichteter Gerichte geht auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurück. Hierzu gehören ein cleveres Marketing der Lebensmittelkonzerne, ein hektisches Familienleben, Bequemlichkeit und falsche Annahmen bezüglich Lebensmittelvorlieben. Marketing-Teams der Nahrungsmittelindustrie fanden heraus, dass mehr abgepackte Lebensmittel verkauft werden können, wenn spezielle Kindergerichte angeboten werden. Große Konzerne gaben daher ein Vermögen dafür aus, entsprechende Fertiggerichte zu bewerben. Wenn wir unsere Kinder dazu bewegen wollen, eine breite Palette naturbelassener Lebensmittel zu essen, müssen wir daher einen schwierigen Kampf gegen milliardenschwere Werbekampagnen führen.
Viele Eltern sind überzeugt, dass Kinder nur in Ketchup ertränkte Gerichte essen wollen, und halten es für unvernünftig, irgendetwas anderes zu erwarten. Wenn wir ernsthaft glauben, dass Kinder nur das essen möchten, bringen wir natürlich immer wieder diese Dinge auf den Tisch und konditionieren die Kinder so, die vertrauten langweiligen Gerichte zu jeder Mahlzeit zu erwarten. Es gibt sogar Eltern, die mittlerweile der Überzeugung sind, dass Kinder grundsätzlich mit einer tiefen Abneigung gegen Gemüse geboren werden – eine erfolgreiche...
| Erscheint lt. Verlag | 13.9.2020 |
|---|---|
| Übersetzer | Dr. Birgit Gläser |
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Essen / Trinken ► Themenkochbücher |
| Schlagworte | abendessen rezepte • Abenteuer • abwechseln • Abwechslung • Backen • Backrezepte • Basics • begeistern • Begeisterung • Beilagen • brunch rezepte • Dessert Rezepte • einfache Gerichte • einfache Rezepte • Ernähren • Ernährung • Essen • essen essen • Essen und Trinken • Familie • Frisch gekocht • Frühstücken • Gemüse • Gerichte • Gesund • gesunde Gerichte • Gesunde Rezepte • Gesundheit • Gesund kochen • Hauptgericht • Idee • Idee essen • Inspiration • Inspirieren • Kind • Kinder • Klassiker • Kochbuch • Kochen • Kochen & Backen • kochen schnell • Kochen und Backen • Kochen und Genießen • kochen Utensilien • Kochideen • Kochrezepte • Kombination • Kombinieren • Kuchen • Kuchen Rezepte • Lebensmittel • Lecker • leckere Gerichte • leckere Rezepte • lecker essen • lecker kochen • lecker kuchen • lecker lecker • lecker schmecker • leckerschmecker • Leichte Gerichte • leichte Rezepte • leicht küchen • Lieblingsrezepte • mittagessen rezepte • modifizieren • Motivation • Motivieren • motivierend • Nachtisch • Neuerscheinung • neuerscheinung 2020 • Obst • Partyrezepte • Rezeptbuch • Rezepte • Rezepte schnell • Rezeptideen • Salat • Schlemmen • Schnelle Gerichte • schnelle Küche • Schnelle Rezepte • Snacks • Suppe • Tipps • Varianten • Variation • variieren • Vegetarische Rezepte • Vorbereiten • Vorbereitung • Vorspeisen • Was koche ich heute • was koche ich morgen • was soll ich kochen • Wir kochen gut • Zubereiten • Zubereitung • Zutaten |
| ISBN-10 | 3-7453-1290-2 / 3745312902 |
| ISBN-13 | 978-3-7453-1290-4 / 9783745312904 |
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