Die Selbstversorgerfamilie (eBook)
160 Seiten
Cadmos Verlag
978-3-8404-6471-3 (ISBN)
Nadine Haertl wurde 1981 in Durham, North Carolina/USA geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Geesthacht an der Elbe. Schon damals drehte sich fast alles in ihrem Leben nur um Tiere und den Traum von einem eigenen Hof. Nach ihrem Abitur verschlug es sie nach Nordfriesland, wo sie ein Volontariat bei einer Sylter Zeitung absolvierte und für verschiedene Tageszeitungen als freie Journalistin arbeitete. 2003 entdeckte sie ihren grünen Daumen und machte sich mit einer kleinen Kräutergärtnerei selbständig. 15 Jahre lang lebte sie im Norden Deutschlands mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern auf einem alten Bauernhof. Tierhaltung und Selbstversorgung waren immer der Mittelpunkt des gemeinsamen Lebens. Im April 2017 packte die Familie ihre Koffer, verkaufte Haus und Hof und wanderte aus in ihr Traumland Schweden, um dort einen neuen Selbstversorgerhof aufzubauen. Über ihr Leben in Schweden berichtet sie gemeinsam mit ihrem Mann Julian auf ihrem YouTube®-Kanal 'Die Selbstversorger Familie'.
Nadine Haertl wurde 1981 in Durham, North Carolina/USA geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Geesthacht an der Elbe. Schon damals drehte sich fast alles in ihrem Leben nur um Tiere und den Traum von einem eigenen Hof. Nach ihrem Abitur verschlug es sie nach Nordfriesland, wo sie ein Volontariat bei einer Sylter Zeitung absolvierte und für verschiedene Tageszeitungen als freie Journalistin arbeitete. 2003 entdeckte sie ihren grünen Daumen und machte sich mit einer kleinen Kräutergärtnerei selbständig. 15 Jahre lang lebte sie im Norden Deutschlands mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern auf einem alten Bauernhof. Tierhaltung und Selbstversorgung waren immer der Mittelpunkt des gemeinsamen Lebens. Im April 2017 packte die Familie ihre Koffer, verkaufte Haus und Hof und wanderte aus in ihr Traumland Schweden, um dort einen neuen Selbstversorgerhof aufzubauen. Über ihr Leben in Schweden berichtet sie gemeinsam mit ihrem Mann Julian auf ihrem YouTube®-Kanal "Die Selbstversorger Familie".
100 Prozent Selbstversorgung?!
Im Garten: Der Spielplatz für Selbstversorger
Nutztiere und Haustiere: Der Freund auf dem Teller?
Hühner: Viel mehr als nur Eierlieferanten
Ziegen: Die Kuh des kleinen Mannes
Pferde – Vom Luxus unserer Kompostlieferanten
Heu machen: Pleiten, Pech und Pannen
Leben im Einklang mit der Natur
Der Traum vom eigenen Blockhaus
Checkliste: 10 Tipps für Selbstversorger und die, die es werden wollen
Leckere Rezepte direkt aus dem Garten
NEUER HOF, NEUES GLÜCK
SELBSTVERSORGUNG IN SCHWEDEN
Liebe auf den zweiten Blick
Unser Hof liegt im Tal, direkt am Fluss. Dalhem heißt dieses wunderschöne Fleckchen Erde, was nicht mehr und nicht weniger bedeutet als „Haus im Tal“. Eingebettet in Wiesen und Wald wohnen wir hier genauso abgeschieden, wie wir es uns immer gewünscht haben. Birken, Eichen und Fichten sind es, die wie eine grüne Wand Haus und Hof von der Außenwelt abschirmen und unser Grundstück zu einer kleinen Insel machen. Der sandige Zufahrtsweg windet sich etwa 300 Meter lang von der Straße oben im winzigen Dörfchen hinunter, direkt bis vor unser Haus. Kaum ein fremdes Auto verirrt sich hierher. Nur selten dringt das Geräusch eines Motors zu uns hinunter ins Tal. Meist hören wir nur das Rauschen des Wasserfalls, der einige Hundert Meter Richtung Westen flussabwärts das Wasserwerk speist. Aber oft sind das Zwitschern der Vögel und das Knirschen des Sandes unter unseren Füßen die einzigen Geräusche, die unsere Schritte begleiten. Hin und wieder kräht ein Hahn oder eine Ziege ruft laut meckernd über den Hof. Gegen Abend, wenn die Sonne langsam im Fluss versinkt, verwandelt sich das sonst so klare Licht in ein magisches Zwielicht – sanft und warm, ohne scharfe Kontraste. Im Herbst kommen die Nebelschwaden, die manchmal vom Fluss aufsteigen und langsam über unsere Wiese wallen: Alles sieht dann aus wie in einem wunderschönen Traum.
Nicht nur das alte Baumhaus in der Eiche träumt davon, wachgeküsst zu werden.
Ich muss es ohne große Umschweife gestehen: Ich bin verliebt in unseren kleinen Hof am Fluss! Seit meiner frühesten Kindheit habe ich vom Leben auf einem Bauernhof geträumt. Damals ging es nur darum, meine eigenen Pferde hinterm Haus zu haben, aber auch das gesamte Landleben hat mich schon immer fasziniert. Selbstverständlich bin ich als gebürtiges Stadtkind mit einer eher romantischen, leicht verklärten Vorstellung vom Leben auf dem Lande aufgewachsen. Dass nicht immer nur eitel Sonnenschein und Ponyhofstimmung herrschen, das lernt man wohl nur, wenn man selbst einmal einen Hof und eigene Tiere gehabt hat. Aber obwohl ich inzwischen auch die Schattenseiten des Landlebens kenne, möchte ich nie wieder anders leben.
Die vollgestellten Gebäude hielten so manchen Scheunenfund für uns bereit.
Überall bargen wir Schätze von damals, die uns Geschichten von längst vergangenen Zeiten erzählten.
Manch einer bevorzugt eher Gebäude aus Stein, aber mir hat es die schwedische Holzbauweise angetan. Jeder Handwerker (inklusive Julian!) möchte sicher manches Mal beim Anblick alter schwedischer Bauwerke die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. In gewisser Weise kann ich das sogar nachvollziehen. Nicht jeder gerät ins Schwärmen und bekommt Herzklopfen, wenn er altes verwittertes Holz, abblätternde Farbe, schiefe Wände und rostige Beschläge sieht. Aber ich liebe es! Diesen Charme vergangener Zeiten, die Patina auf dem Holz und den alten Gegenständen, die mir Geschichten erzählen vom Leben, wie es früher einmal war. Hier schwingen noch die Energien der Vorbesitzer zwischen den wurmstichigen Balken. Der Staub auf den rostigen landwirtschaftlichen Geräten, die hier zum Teil noch immer zu finden sind, hat sich wie eine Schutzschicht über diese alten Schätze gelegt, um sie zu verstecken vor neugierigen Blicken und allzu eifrigen Händen, die überall sanieren, renovieren und „klar Schiff machen“ wollen.
Zugegeben: Auch wir haben einige Teile aussortiert, die nicht mehr zu retten waren. Aber jedes Mal hat mein Herz ein bisschen geblutet, obwohl ich genau weiß: Man kann nicht alles bewahren! Was kaputt ist, ist kaputt – da hilft auch keine übertriebene Nostalgie, schließlich will man auf seinem neuen Hof nicht in einem Museum leben, sondern eigene Spuren hinterlassen.
Von Sperrmüll und Scheunenfunden
Unsere Scheune (ladugård) beherbergt vier Abteile unter ihrem Dach. Als wir den Hof übernahmen, quollen genau alle vier Abteile über von Dingen der verschiedensten Art und Herkunft: Wir erblickten uralte landwirtschaftliche Geräte, alte hölzerne Truhen und Küchenbänke genauso wie unzählige alte Autobatterien, Motoren und Überbleibsel älterer und neuerer Fahrzeuge. Sowohl der Vorbesitzer als auch dessen Vorgänger hatten hier großzügig ihre Spuren und diverse Habseligkeiten hinterlassen. Es dauerte Wochen und Monate, bis wir der Lage einigermaßen Herr geworden waren. Um ehrlich zu sein, in einigen Ecken finden sich noch immer Dinge, die entsorgt oder wegsortiert werden müssen. So ein alter Hof kann ein buchstäbliches Fass ohne Boden sein.
Wir sortierten die Dinge wie immer nach einem bewährten System: behalten, verkaufen, wegschmeißen. Aber: Müll ist nicht gleich Müll! Wir fanden neben Sperrmüll auch Hausmüll, Plastikmüll, Bauschutt, Holz- und Sondermüll: Die bereits erwähnten Autobatterien und Motoren, aber auch alte Fässer, Tonnen und Kanister, Dosen, Flaschen und weitere Gefäße mit undefinierbaren, übel riechenden Flüssigkeiten, die wir sorgfältig und gewissenhaft entsorgten.
Schlussendlich fanden wir auch große Mengen Altmetall, und das war trotz der vielen Arbeit beim Aufräumen ein kleines Geschenk, denn dafür bekamen wir ein gutes Taschengeld, als wir es beim Wertstoffhof abgaben. Umso mehr erstaunt es uns immer wieder, wenn wir sehen, welche Mengen an Altmetall sich hier mancherorts auf einigen Hinterhöfen oder sogar in den Wäldern türmen.
Am Ende des Regenbogens wartet ein Topf voll Glück – und jede Menge Arbeit!
Die alten Nebengebäude wurden mit viel Liebe und Fleiß zu neuem Leben erweckt
Nachdem wir mühsam die Abteile der Scheune entrümpelt und von den Altlasten der Vorbesitzer befreit hatten, konnten wir im Hauptabteil zwei schöne geräumige Pferdeboxen bauen. Glücklicherweise hatten wir bei der nicht allzu lang zurückliegenden Entrümpelung unseres Ferienhauses im Wald sehr viele lange, hochwertige Holzplanken gefunden, die wir hier wunderbar verwenden konnten, um richtig stabile und dabei noch rustikal aussehende Seitenwände zu errichten. Auch die Boxentüren zimmerten wir aus vorhandenem Material zurecht. Aus einer alten Holzleiter, bei der mehrere Sprossen fehlten, baute ich zwei urige Heuraufen. Und so schrumpfte auf der einen Seite der Haufen mit recyceltem Baumaterial und verwandelte sich auf der anderen Seite fast wie von selbst in einen gemütlichen Pferdestall für unsere Ponys. Zum Abschluss fand ich im Schuppen noch zwei alte Schneidebretter, aus denen ich kurzerhand Namensschilder für die Boxen machte.
Zwei der anderen frei gewordenen Abteile waren als Werkstatt vorgesehen. Das letzte als Abstellschuppen.
Auf dem Grundstück standen bei unserem Einzug zwei alte, desolate kleine Ferienhütten: eine gelbe und eine rote – beide ziemliche Bruchbuden! Diese hatte der Vorbesitzer einst ohne Baugenehmigung errichtet, aber nie eine Nutzungszulassung dafür erhalten. Dementsprechend hatte sich der Zustand über die Jahre nicht gerade verbessert. Ohne richtige Fundamente hatte sich das Holz verzogen, die Türen schlossen nicht mehr richtig, und die Einzigen, die hier noch wohnen wollten, waren ein paar Marder, die bereits ihre Spuren hinterlassen hatten. Auf den ersten Blick war nicht mehr viel zu retten, aber unsere geübten Augen erkannten sofort, was noch möglich war: Aus der gelben Hütte, die ein paar Hundert Meter vom Wohnhaus entfernt liegt, wurde unser Hühnerstall. Die Entfernung vom Haus ist im Grunde perfekt, denn wer schon einmal Hühner hatte, vor allem aber einen Hahn, der weiß, dass es ein Segen sein kann, den Hühnerstall nicht direkt neben dem Schlafzimmerfenster zu haben.
Wir retteten alles, was zu retten war und was an anderer Stelle wieder zum Einsatz kommen könnte: Vorhänge, Betten, Lampen, Tisch und Stühle würden wir gut für das geplante Gästehaus gebrauchen können. Nach dem Leerräumen der Hütte bauten wir ein paar Sitzstangen ein und funktionierten die alten Küchenschränke mit ein paar Handgriffen zu Legenestern um. Fertig war der Hühnerstall! Für das Außengehege brauchten wir lediglich eine Rolle Maschendrahtzaun zu kaufen. Bauholz fanden wir noch genug auf dem Grundstück und im alten Sägewerk. Zum Schutz vor Greifvögeln spannten wir ein altes Fischernetz über den Auslauf, dass wir beim Aufräumen gefunden hatten. Quasi aus dem Nichts heraus, mit geringsten Kosten, hatten wir so im Handumdrehen einen sehr außergewöhnlichen, vor allem aber auch außergewöhnlich günstigen Hühnerstall gewonnen. Nun konnten die Hühner einziehen!
Ein weiteres Nebengebäude, dass direkt neben dem Wohnhaus steht, war vermutlich früher einmal Knechthaus und später Werkstatt gewesen. Aus diesem kleinen Häuschen wollten wir ein...
| Erscheint lt. Verlag | 21.3.2020 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Landleben |
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Freizeit / Hobby |
| Schlagworte | Backen • Bauernhof • Die Selbstversorger-Familie • Kochen • Landleben • Nadine Haertl • Natur • Pferde • Schafe • Schweden • Selbstversorgerfamilie • Selbstversorgung • youtube • Ziegen |
| ISBN-10 | 3-8404-6471-4 / 3840464714 |
| ISBN-13 | 978-3-8404-6471-3 / 9783840464713 |
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