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Früher mit mehr (Geld) in Rente (eBook)

Früher in den wohlverdienten Ruhestand. Konkrete Strategien zur Altersvorsorge. Von der gesetzlichen Rentenversicherung bis zur Flexirente
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
180 Seiten
FinanzBuch Verlag
9783960925477 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Früher mit mehr (Geld) in Rente -  Wolf-Dieter Tölle
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Steuerexperte Wolf-Dieter Tölle zeigt alle wichtigen und neuen Möglichkeiten auf früher in Rente zu gehen, sowohl im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung als auch außerhalb. Wer mit einer ausreichenden Versorgung in den wohlverdienten Ruhestand gehen will, bekommt hier konkrete Strategien, mit denen sich das Ziel, früher mit mehr Geld in Rente zu gehen, mit optimiertem Aufwand erreichen lässt. Von der Flexirente über alles Wichtige zu gesetzlicher sowie privater Rentenversicherung bis hin zu Strategien zu Altersvorsorge und Vermögensaufbau erhält der Leser einen kompakten Überblick.

Wolf-Dieter Tölle ist Rechtsanwalt, Notar, Steuerberater sowie Fachanwalt für Steuerrecht und Erbrecht. Er ist Experte für Vermögens- und Nachfolgeberatung sowie Erbrecht und Erbschaftsteuer. Seit Jahren beschäftigt er sich mit der Rentenbesteuerung in der Praxis. Regelmäßig veröffentlicht er in der einschlägigen Fachpresse zu seinen Fachgebieten.

Wolf-Dieter Tölle ist Rechtsanwalt, Notar, Steuerberater sowie Fachanwalt für Steuerrecht und Erbrecht. Er ist Experte für Vermögens- und Nachfolgeberatung sowie Erbrecht und Erbschaftsteuer. Seit Jahren beschäftigt er sich mit der Rentenbesteuerung in der Praxis. Regelmäßig veröffentlicht er in der einschlägigen Fachpresse zu seinen Fachgebieten.

4. ALTERSSTRUKTUR / RENTENSYSTEM / DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG


Es gibt nicht die eine richtige oder falsche Altersvorsorge. Jeder Mensch sollte sich einmal Gedanken machen, was er im Alter erwartet und wie er im Alter leben möchte, auch Sie! Dann sollten Sie sich darüber Gedanken machen, wann das Rentenalter für Sie eigentlich wirklich beginnt. Vielleicht wollen Sie ja gar nicht bis zum vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Renteneintrittsalter arbeiten, sondern schon vorher, wenn Sie noch jünger sind, Zeit haben und das Leben genießen. Vielleicht wollen Sie dabei noch in Teilzeit arbeiten oder gar nicht mehr. Wichtig ist es, die Wahl zu haben.

Die meisten Menschen freuen sich auf ihre Rente. Es ist ein schöner Gedanke, endlich einmal Zeit zu haben, das zu tun, was sie schon immer tun wollten. Schön wäre es natürlich auch, dazu das nötige Geld zu haben ...

Daran scheitert es bei vielen schon jetzt. Obwohl das Rentenniveau derzeit noch vergleichsweise hoch ist, beziehen viele Rentner Hilfeleistungen. Ohne das nötige Kleingeld kann weder der Lebensunterhalt bestritten noch können die übrigen Wünsche im Alter erfüllt werden.

Die Durchschnittsrente eines Ruheständlers beträgt derzeit nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) bei Männern ungefähr 1.150 bis 1.300 Euro. Bei Frauen ist sie noch geringer. Die Durchschnittsrente gibt den Durchschnitt aller Rentenbezieher in Deutschland an. Das darf nicht verwechselt werden mit der sogenannten Standardrente.

Bei der Standardrente, auch Eckrente genannt, handelt es sich um eine Rechengröße, mit der das Standardrentenniveau berechnet wird. Dabei ist die Standardrente der Betrag, den ein Rentner erhält, wenn er 45 Jahre lang gearbeitet, dabei das Durchschnittseinkommen erzielt und natürlich auch entsprechend in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt hat. Die Standardrente lag am 1. Juli 2018 in den alten Bundesländern bei 1.441,35 Euro brutto, in den neuen Bundesländern hingegen konnte ein Ruheständler, der die Standardrente bezog, brutto mit 1.381,05 Euro rechnen. Im Juli 2019 wurde die Rente erhöht, in den alten Bundesländern um 3,18 Prozent, in den neuen Bundesländern um 3,91 Prozent.2 Ab 1. Juli 2020 gilt eine weitere Erhöhung im Westen Deutschlands um 3,15 Prozent und im Osten Deutschlands um 3,92 Prozent.

Beispiel

Bei einer Rente von 1.441,35 Euro bekam ein Rentner ab Mitte 2019 im Westen rund 46 Euro brutto mehr pro Monat, im Osten belief sich die Erhöhung auf 56 Euro. Ab Mitte 2020 erhöht sich die daraus resultierende Rente in Höhe von 1.487,35 Euro abermals um rund 47 Euro im Westen und um rund 58 Euro im Osten Deutschlands.

Weitere Erhöhungen werden in ebenso geringem Ausmaß erfolgen. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass Rentenerhöhungen auch wieder ausgesetzt werden können. Das legt allein schon die Bevölkerungsentwicklung nahe, auf die ich später noch zurückkommen werde.

Die Nettorente, die nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen und einer womöglich anfallenden Einkommensteuer übrig bleibt, beträgt dann bei einer Bruttorente von rund 1.100 Euro etwa 900 bis 950 Euro. Der Beitrag zur Krankenkasse beträgt für Rentner 7,3 Prozent und für die Pflegeversicherung 2,55 Prozent. Für Betriebsrentner gibt es seit 1. Januar 2020 eine Freigrenze von 159,25 Euro, bis zu der keine Krankenkassenbeiträge auf die zusätzliche Betriebsrente erhoben werden. Oberhalb dieser Freigrenze wird allerdings der volle Krankenkassenbeitrag (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) abgezogen. Für die Einkommensteuer gibt es neben dem Grundfreibetrag noch einen weiteren Freibetrag, den sogenannten Rentenfreibetrag, der vom Renteneintritt abhängig ist und ab 2040 völlig entfällt (siehe auch mein Buch „Alles was Sie über Steuern im Ruhestand wissen müssen“3).

Hier schon einmal ein kurzer Überblick zum Thema „Rentenfreibetrag“: Seit 2005 gilt die Neuregelung zur Besteuerung der Renten mit einer Übergangsregelung bis zum Jahr 2040. Während der Übergangszeit wird für das Jahr des Rentenbeginns der Freibetrag festgeschrieben (siehe Tabelle 1). Das erfolgt mit der Einkommensteuerfestsetzung im Folgejahr. Wer 2005 in Rente gegangen ist, hatte einen Freibetrag von 50 Prozent; das heißt, nur 50 Prozent der Rente mussten versteuert werden. Der Rest der Rente war dann ein Leben lang steuerfrei. Allerdings wird dieser Freibetrag betragsmäßig, und nicht etwa prozentual, festgeschrieben, sodass er sich bei Rentenerhöhungen nicht anteilig erhöht.

Dieser Freibetrag wird jeweils festgesetzt und ist dann statisch; er bleibt in den Folgejahren unverändert. Für jeden Rentenbeginn nach dem Jahr 2005 bleiben je Jahr 2 Prozent weniger steuerfrei, das heißt, jeweils zusätzliche 2 Prozent der Rente sind steuerpflichtig. Ab dem Jahr 2020 wird der Freibetrag um jeweils 1 Prozent verringert. Daraus folgt, dass bei einem Rentenbeginn im Jahr 2019 somit 78 Prozent der Rente zu versteuern sind, das heißt, 22 Prozent bleiben steuerfrei. Bei einem Rentenantritt im Jahr 2020 sind 80 Prozent der Rente steuerpflichtig und somit nur noch 20 Prozent steuerfrei. Bei einem Renteneintritt im Jahr 2021 müssen dann 81 Prozent versteuert werden und nur noch 19 Prozent sind steuerfrei. Ab 2040 muss jeder Rentner seine Rente zu 100 Prozent versteuern.

Der im Jahr des Rentenbeginns festgestellte steuerfreie Teil der Rente bleibt also als fixer Freibetrag auch in den Folgejahren bis zum Ende der Rente steuerfrei.

Tabelle 1: Zu versteuernder Rentenanteil in Abhängigkeit vom Jahr des Renteneintritts

Jahr des Renteneintritts

Zu versteuernder Rentenanteil

Steuerfreie Rente

2005

50 Prozent

50 Prozent

2006

52 Prozent

48 Prozent

2007

54 Prozent

46 Prozent

2008

56 Prozent

44 Prozent

2009

58 Prozent

42 Prozent

2010

60 Prozent

40 Prozent

2011

62 Prozent

38 Prozent

2012

64 Prozent

36 Prozent

2013

66 Prozent

34 Prozent

2014

68 Prozent

32 Prozent

2015

70 Prozent

30 Prozent

2016

72 Prozent

28 Prozent

2017

74 Prozent

26 Prozent

2018

76 Prozent

24 Prozent

2019

78 Prozent

22 Prozent

2020

80 Prozent

20 Prozent

2021

81 Prozent

19 Prozent

2022

82 Prozent

18 Prozent

2023

83 Prozent

17 Prozent

2024

84 Prozent

16 Prozent

2025

85 Prozent

15 Prozent

2026

86 Prozent

14 Prozent

2027

87 Prozent

13 Prozent

2028

88 Prozent

12 Prozent

2029

89 Prozent

11 Prozent

2030

90 Prozent

10 Prozent

2031

91 Prozent

9 Prozent

2032

92 Prozent

8 Prozent

2033

93 Prozent

7 Prozent

2034

94 Prozent

6 Prozent

2035

95 Prozent

5 Prozent

2036

96 Prozent

4 Prozent

2037

97 Prozent

3 Prozent

2038

98 Prozent

2 Prozent

2039

99 Prozent

1 Prozent

2040

100 Prozent

0 Prozent

Es wird also nur ein Teil der Rente...

Erscheint lt. Verlag 12.4.2020
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Geld / Bank / Börse
Schlagworte Finanzen • Rente • Ruhestand
ISBN-13 9783960925477 / 9783960925477
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