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Schmink's dir ab -  Rachel Hollis

Schmink's dir ab (eBook)

Lass die Lügen los und lebe
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
272 Seiten
SCM Hänssler im SCM-Verlag
978-3-7751-7462-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
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Lifestyle-Bloggerin Rachel Hollis hat eine wichtige Botschaft: Keiner von uns führt ein perfektes Leben. Aber sie weiß auch: Wir haben unser Leben selbst in der Hand. Mit entwaffnender Ehrlichkeit, Humor und überraschenden Einsichten entlarvt sie 20 Lügen, die uns davon abhalten, unbeschwert zu leben. Sie erzählt nicht nur von den Glamour-Momenten ihres Alltags, sondern auch vom Chaos, von den Peinlichkeiten und ihren Missgeschicken - aus dem echten Leben eben, von Frau zu Frau, ohne Hochglanzschimmer, sondern so wie es ist. Und sie stellt praktische Strategien vor, wie wir Unwahrheiten hinter uns lassen können, um die selbstsicheren Frauen zu werden, zu denen wir von Gott her bestimmt sind. Also: Lass dich inspirieren und spiele die Hauptrolle in deinem Leben!

Rachel Hollis (Jg. 1983) ist die Gründerin der Webseite TheChickSite.com und die Geschäftsführerin von Chick Media. Sie schreibt regelmäßig für Lifestyle-Magazine und war in zahlreichen Fernsehsendungen zu Gast. Mit ihrem Mann und vier Kindern lebt sie in Austin, Texas.

Rachel Hollis (Jg. 1983) ist die Gründerin der Webseite TheChickSite.com und die Geschäftsführerin von Chick Media. Sie schreibt regelmäßig für Lifestyle-Magazine und war in zahlreichen Fernsehsendungen zu Gast. Mit ihrem Mann und vier Kindern lebt sie in Austin, Texas.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

1


Die Lüge:


ETWAS ANDERES MACHT MICH GLÜCKLICHER


Ich habe mir letzte Woche in die Hose gemacht.

Nicht so, dass sie komplett durchnässt war wie damals im Sommer Camp, als ich zehn Jahre alt war. Wir spielten ein Geländespiel und ich konnte keine Sekunde länger einhalten. Weil ich nicht zugeben wollte, dass ich gerade eingenässt hatte, duschte ich mich mit einer Wasserflasche. Du kannst dir jetzt bildlich vorstellen, dass bei den komplett nassen Klamotten niemand – vor allem nicht mein Schwarm Christian – etwas davon mitkriegte. Ich war schon damals sehr einfallsreich.

Wunderten sich die anderen, dass ich plötzlich triefend nass war? Wahrscheinlich schon. Aber mir war tausendmal lieber, man hielt mich für durchgeknallt als für jemanden, der in die Hose gemacht hatte.

Der Vorfall letzte Woche war dagegen nicht ganz so schlimm. Ich habe drei Babys aus mir rausgepresst – da tröpfelt es halt mal.

Ein Kind auf die Welt zu bringen, ist so ähnlich wie der Abschuss eines Spaceshuttles. Auf dem Weg nach draußen wird alles zerstört. Und das, ihr Lieben, bedeutet eben manchmal auch, dass ich mir in die Hose mache. Wenn das deine zarten Gefühle verletzt, vermute ich, dass du noch nie unter Blasenschwäche gelitten hast. Und ich gratuliere dir von Herzen dazu. Wenn dir mein Erlebnis aber bekannt vorkommt, hast du wahrscheinlich dasselbe Problem – was bedeutet, dass du vielleicht gerade geschmunzelt hast, weil du schon ähnlich prekäre Situationen erlebt hast.

Ich bin mit meinen Jungs im Garten Trampolin gesprungen und jemand rief mir zu, ich solle im hohen Sprung die Beine spreizen und gleichzeitig meine Zehen berühren. Das ist das einzig mir bekannte Kunststück, das ich auf dem Trampolin beherrsche, und wenn ich schon mal den Mut aufbringe, mich auf diese Todesfalle mit Sprungfedern zu hieven, gebe ich auch alles, darauf kannst du wetten. In der einen Sekunde flog ich in die Luft wie eins dieser spindeldürren Mädels, die beim Kunstturnen hochgeschleudert werden, und im nächsten Moment war meine Hose nass. Niemand hatte es bemerkt – ich selbst mal nicht mitgezählt – aber es war passiert und ich musste weiterspringen, damit der stetige Luftzug meine Hose trocknete. Ich bin erfinderisch, wie du ja bereits weißt. Das Timing war perfekt, denn keine halbe Stunde später ging ein vorbereiteter Post auf Facebook online, der mich dabei zeigte, wie ich Kleider für die Oscarverleihung anprobierte.

Bevor du jetzt einen falschen Eindruck bekommst: Ich bin bei weitem nicht wichtig genug, um zur Oscarverleihung eingeladen zu werden. Aber ich bin mit einem sehr attraktiven Mann verheiratet. Der ist zwar auch nicht wirklich wichtig, aber dafür sein Job. Deshalb darf ich manchmal Prinzessinnenkleider tragen und in wunderschön beleuchteten Ballsälen Wein trinken. In diesen Momenten erscheinen Fotos von uns auf Instagram oder Facebook, auf denen wir toll frisiert und superschick aussehen, und meine Fangemeinde dreht durch. Das ist immer ein gefundenes Fressen für die Leute, die mir schreiben, wie glamourös mein Leben ist. Wie stylish und elegant und perfekt meine Welt sein muss. Und wenn ich diese Kommentare später lese, denke ich: Ich habe mir gerade in die Hose gemacht, draußen – und das im Beisein von anderen! Ich habe allen Ernstes in der Luft gepinkelt, während ich meinen Po zu unnatürlichen Gymnastikposen zwang, um meinen Dreijährigen zu beeindrucken.

Ich bin so unglamourös, wie man überhaupt nur sein kann. Und das meine ich nicht wie ein Star, der abwinkt: »Promis sind auch nur Menschen.« Nicht etwa so, als würde Gwyneth Paltrow mal kein Make-up tragen und uns mit ihrer reinen Haut und ihrem blonden Engelshaar davon überzeugen wollen, dass sie ein ganz normales Mädchen ist – auch, wenn sie dabei ein 400-Dollar-Shirt trägt. Nein, ich meine das wortwörtlich!

Ich bin absolut nicht glamourös. Ich bin zu tausend Prozent einer der langweiligsten Menschen, die du je kennenlernen wirst. Wenn ich es irgendwie geschafft habe, bei dir einen anderen Eindruck zu hinterlassen – möglicherweise, weil ich einen Lifestyle-Blog mit schönen Fotos führe oder weil mein Haar auf Instagram-Bildern manchmal besonders schön glänzt –, dann lass mich hier eins klarstellen: Ich bin keine perfekte Ehefrau, keine perfekte Mutter, keine perfekte Freundin oder Chefin und ganz sicher kein perfekter Christ. Nicht. Einmal. Annähernd. Nichts, was ich tue, ist perfekt – vielleicht einmal abgesehen davon, käsehaltige Mahlzeiten zu kochen und zu vertilgen – aber bei allem anderen, bei allem, was mit dem wahren Leben zu tun hat? Hilfe, da habe ich echt meine Schwierigkeiten.

Ich glaube, das ist wichtig zu betonen. Und zwar so wichtig, dass ich ein ganzes Buch darüber schreibe – damit du es wirklich verstehst.

Ich habe jede Menge Schwachstellen, große wie kleine. Dabei verdiene ich mein Geld damit, anderen Frauen zu sagen, wie sie ihr Leben verbessern können. Ich – die mit den Fitnessplänen und dem Hautpeeling zum Selbermachen. Ich – die mit den Tipps, wie man für ein Familienessen kocht und den detaillierten Listen, wie man seine Kinder erzieht. Ich – wie ich versage. Andauernd.

Das ist so wichtig. Denn ich möchte, dass du erkennst, dass wir alle unzulänglich sind. Aber obwohl ich immer und immer und immer wieder versage, lasse ich mich nicht davon aufhalten. Ich wache immer noch jeden Morgen auf und versuche, eine bessere Version meiner selbst zu werden. Manchmal habe ich das Gefühl, diesem Ziel näherzukommen. An anderen Tagen löffele ich Frischkäse als Abendessen. Aber das Geschenk des Lebens ist, dass wir morgen wieder eine neue Chance bekommen.

Zu irgendeiner Zeit müssen wir Frauen die falschen Informationen bekommen haben. Oder besser gesagt: Wir haben so viele falsche Informationen bekommen, dass wir jede Eigenverantwortung ablehnen. Wir leben in einer Alles-oder-nichts-Gesellschaft, die uns vermittelt, wir müssten perfekt aussehen, handeln, denken und reden – sonst könnten wir auch gleich das Handtuch werfen.

Meine größte Sorge ist, dass du aufgehört hast, es zu versuchen. Immer wieder bekomme ich Nachrichten von Leserinnen und Tausende von Kommentaren in den sozialen Netzwerken. Manche fühlen sich vom Leben so überwältigt, dass sie einfach aufgegeben haben – wie ein Stück Strandgut, das von der Flut mitgerissen wurde. Du existierst natürlich noch. Du gehst weiterhin zur Arbeit, kochst und kümmerst dich um deine Kinder. Aber eigentlich ist dein Leben eine ständige Aufholjagd und du fühlst dich permanent überfordert.

Das Leben ist aber nicht als ständige Überforderung gedacht. Es geht nicht ums bloße Überleben – das Leben will gelebt werden.

In manchen Zeiten gibt es Augenblicke, in denen hast du das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und zu ertrinken. Aber diese Momente dürfen nicht unsere gesamte Existenz ausmachen! Dein Leben ist kostbar. Es ist wie ein Schiff, das durchs Meer steuert – und du sollst der Kapitän sein. Natürlich wirft der Sturm dich zuweilen hin und her oder spült dir Wasser übers Deck oder zerteilt deinen Mast sauber in zwei Hälften. Aber dann ist es an der Zeit zu kämpfen und das Wasser aus dem Schiff zu schöpfen, Eimer für Eimer. Dann musst du dir das Steuerrad zurückerobern. Dies ist dein Leben. Du wurdest als Heldin deiner eigenen Geschichte geschaffen.

Das soll nicht heißen, dass du egoistisch werden sollst. Du musst auch nicht deinen Glauben aufgeben oder aufhören, an etwas Größeres als dich selbst zu glauben. Es bedeutet, dass du die Verantwortung für dein eigenes Leben und dein Glück übernimmst. Oder anders – und etwas krasser ausgedrückt: Wenn du nicht glücklich bist, liegt es an dir.

Wenn ich unglücklich sage, meine ich unglücklich. Ich meine nicht, wenn du Depressionen hast. Echte Depressionen haben mit Vererbung und dem chemischen Gleichgewicht in deinem Körper zu tun. Als jemand, der selbst mit Depressionen zu kämpfen hatte, habe ich absolutes Mitgefühl mit jedem, der das Gleiche durchmacht. Ich meine auch nicht Traurigkeit. Traurigkeit oder Trauer, die durch äußere Umstände entstehen und die sich deiner Kontrolle entziehen, kannst du nicht einfach hinter dir lassen – wie den niederschmetternden Verlust eines geliebten Menschen. Du musst die Trauer und den Schmerz zulassen und verarbeiten, sonst wirst du nie nach vorne blicken können.

Wenn ich unglücklich sage, meine ich unzufrieden, unruhig, frustriert, sauer. All die Zustände, mit denen wir uns vor unserem eigenen Leben verstecken wollen, statt es mit offenen Armen zu empfangen. Denn solche glücklichen Menschen – solche, die ihr Leben zu neunzig Prozent genießen – gibt es durchaus. Du liest gerade ein Buch von so jemandem.

Letzten Endes, glaube ich, zielen die Kommentare unter meinen Fotos genau darauf ab. Da steht zum Beispiel: »Dein Leben wirkt so perfekt«, aber gemeint ist vermutlich: »Du scheinst ein glückliches Leben zu führen. Du siehst zufrieden aus. Du bist immer dankbar und optimistisch und hast immer ein Lachen auf den Lippen.«

Ich will erklären, warum das so ist …

Ich hatte keinen einfachen Start. Wenn ich ehrlich bin, wäre das Wort, mit dem ich meine Kindheit beschreiben würde: traumatisch. Bei uns zu Hause herrschte das reinste Chaos – mit den höchsten Höhen und den tiefsten Tiefen. Wir feierten oft riesige Feste mit Familie und Freunden und gleich darauf folgten Geschrei und Streit und Tränen. Dabei wurden faustgroße Löcher in die Wand geschlagen und Teller landeten auf dem Küchenboden....

Erscheint lt. Verlag 2.9.2019
Übersetzer Anja Schaefer
Verlagsort Holzgerlingen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Schlagworte Blog • Bloggerin • Chaos • Ehrlichkeit • Einsicht • Frauen • Frauenpower • Glamour • Humor • lifestyle • Lügen • Missgeschicke • Peinlichkeit • Perfektes Leben • Selbstsicherheit • Strategien • unbeschwert • Ziele
ISBN-10 3-7751-7462-1 / 3775174621
ISBN-13 978-3-7751-7462-6 / 9783775174626
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