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Konzentriert denken (eBook)

Wie man die Gehirnleistung mit Neuroplastizität verbessert - für mehr Erfolg in Beruf und Alltag
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
224 Seiten
REDLINE Verlag
978-3-96267-071-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Konzentriert denken -  Friedhelm Schwarz
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Jeder ist in der Lage, seine Gehirnleistung zu optimieren - mit den richtigen Techniken. In Konzentrierter denken erklärt Friedhelm Schwarz, wie wir unserer Denkleistung steigern können, indem wir Unterbewusstes bewusst nutzen und richtig einsetzen. Das Unterbewusstsein funktioniert dabei ähnlich wie Google: Wenn man ein Suchwort eingibt, liefert es erstaunlich gute Ergebnisse, aber man muss es vorher effizient machen. Friedhelm Schwarz erläutert nach den neuesten Stand der Neurowissenschaft, wie wir unserer Denkarbeit verbessern können und demonstriert, wie man anhand verschiedener Methoden die Neuroplastizität unseres Gehirns unterstützen kann. So können wir etwa mit der neu entwickelten Brainword-Methode bestehende Muster im Kopf verändern und neue Denkprozesse in Gang setzen. Schließlich ist Denken nicht anders als Sport oder Musizieren - je mehr man übt, desto besser wird man.

Friedhelm Schwarz ist Autor und bereits 65 Sachbücher und Ratgeber geschrieben. Als studierter Sozialpsychologe und Kommunikationscoach schreibt er hauptsächlich zu den Themen Selbstwahrnehmung, Verhaltensänderung und über die Beeinflussung von anderen Menschen.

Friedhelm Schwarz ist Autor und bereits 65 Sachbücher und Ratgeber geschrieben. Als studierter Sozialpsychologe und Kommunikationscoach schreibt er hauptsächlich zu den Themen Selbstwahrnehmung, Verhaltensänderung und über die Beeinflussung von anderen Menschen.

3. Neuroplastizität verstehen und nutzen


Bereits im ausgehenden 19. und im frühen 20. Jahrhundert hatten Wissenschaftler, wie zum Beispiel der amerikanische Neuropsychologe William James, vermutet, dass das Gehirn veränderlich sei und von Erfahrungen geformt werde. Beweisen konnte er es nicht. Im Jahr 1949 formulierte dann der Psychologe Donald Hebb seine Lernregel. Danach verstärken miteinander verknüpfte Neuronen durch ihre gemeinsamen Aktivitäten die Qualität ihrer Verbindung und somit auch die der Signalübertragung. Man kam zu der Erkenntnis »Cells that fire together, wire together«.

Bis Mitte der 1960er-Jahre galt aber weiterhin die Annahme, in erwachsenen Gehirnen entstünden keine neuen Synapsen mehr. Doch dann entdeckten Forscher, dass Umwelteinflüsse und Erfahrungen das Gehirn auf dramatische Weise verändern können. Das geschah bei Experimenten mit Mäusen, die schwierige Aufgaben lösen mussten oder sich in einer reizstarken Umgebung aufhielten. In diesen beobachteten Fällen verwendete man zunächst den Begriff Enrichment, also einer volumenmäßigen Anreicherung im Gehirn. In einer anregenden Umgebung erholten sich Mäuse nicht nur nachweislich schneller von Hirnverletzungen, sondern blieben auch länger gesund.

Doch das ist vielleicht nicht nur auf neue Synapsen zurückzuführen, sondern auch auf die Neubildung von Blutgefäßen und den sogenannten Astrozyten. Das sind spezielle Gliazellen, die früher nur als Kitt fürs Gehirn angesehen wurden und deren Funktion sich darauf zu beschränken schien, für ein optimales Milieu für die Neuronen zu sorgen. Heute werden diesen Gliazellen deutlich wichtigere Funktionen zugeschrieben. Außerdem fördert eine anregende Umgebung auch die Bildung von Myelin, das wie ein »Isoliermaterial« die »Drähte«, also die Synapsen, umhüllt. Wer mehr über Astrozyten & Co. wissen möchte, dem empfehle ich die Seiten von www.dasgehirn.info.

Die Idee einer Hardwired Blackbox war falsch

In den 1970er-Jahren lautete trotzdem die vorherrschende Annahme, dass das erwachsene Gehirn in seiner Feinstruktur, ebenso wie in seiner Verteilung von unterschiedlichen Funktionen auf bestimmte Regionen, unveränderlich sei. Ausgedehnte Veränderungen gebe es nur bei Säuglingen und in der frühen Kindheit, danach sei Schluss und es würde nur noch im Rahmen des dann vorhandenen Netzwerkes gelernt und gedacht. Praktisch arbeite das Gehirn wie eine Art Computer, der seine entscheidenden Funktionen in besonderen Entwicklungsabschnitten erwerbe. Man könne zwar durchaus neue Programme aufspielen, aber dadurch nichts an der Architektur und der Funktionsweise des Rechners verändern. Bis Mitte der 1980er-Jahre hielt man das Gehirn für eine festverdrahtete Blackbox.

Michael Merzenich, der Vater der Neuroplastizität

Diese Ansicht änderte sich erst, als Michael Merzenich in den 1980er-Jahren experimentell nachwies, dass sich der Kortex eines erwachsenen Affen tatsächlich umorganisieren kann, indem sich die Grenzen von Hirnarealen verschieben. Man dachte bis dahin, die Art und Organisation des Gehirns sei genetisch festgelegt. Doch die Orte, an denen Funktionen stattfinden, können durchaus nicht nur um wenige Millimeter, sondern, wie man dann 1991 feststellte, sogar um einige Zentimeter wandern. Heute gilt Michael Merzenich als der Vater der Gehirnplastizität.

Manche Wissenschaftler beklagen, dass kein anderer Begriff in den Neurowissenschaften öfter missbraucht werde als der der Plastizität. Tatsächlich werden heute praktisch alle Veränderungen im Gehirn unter diesem Begriff zusammengefasst, von der Anpassung auf molekularem Niveau über die Bildung neuer Nervenzellen, der sogenannten Neurogenese in bestimmten Teilen des Gehirns bis hin zur Neuorganisation ganzer Hirnregionen. Was bei der adulten, das heißt Erwachsenen-Neuroplastizität sicher die größte Bedeutung hat, sind die Modifikationen an den Synapsen. Neue Synapsen und verstärkte Synapsen verändern die Übertragungsleistung.

Doch noch immer bleiben viele fundamentale Fragen zur Neuroplastizität offen. Wie bereits im Manifest der Hirnforscher erwähnt wurde, kennt man inzwischen sehr gut die untere zelluläre Ebene und die obere mit den Funktionsweisen verschiedener Hirnregionen. Noch kann niemand sagen, wie flexibel ein erwachsenes Gehirn tatsächlich ist beziehungsweise sein kann.

Das Gehirn als Netzwerk

Hirnorganisch wird das, was wir als Denken bezeichnen, durch das Netzwerk der Neuronen repräsentiert. Man sollte sich dieses Netzwerk allerdings nicht wie einen Plan von Verkehrsnetzen als eine einfache Fläche vorstellen, sondern eher als dreidimensionale Schleife, die irgendwann in sich selbst zurückführt, ein sogenanntes Möbiusband.

Dass Gedanken überhaupt möglich sind und welche Gedanken gedacht werden, hängt davon ab, wie die rund 100 Milliarden Neuronen im Gehirn miteinander verknüpft sind. Um in der Sprache der Netzwerktheorie zu bleiben, ist jedes Neuron ein Knoten, der durch Verbindungen, die Synapsen, mit anderen Knoten verbunden ist. Diese Verbindungen bestehen im Nahbereich, aber eben auch im Fernbereich. Einige Knoten verfügen über viele Verbindungen, andere über wenige. Manche Knoten sind so eng miteinander verbunden, dass sie Haufen, sogenannte Cluster, bilden.

Spricht man über Netzwerke, kommt ganz automatisch der Begriff des Small-World-Phänomens ins Spiel. Mit »Small World« meinte man zunächst das soziologische Phänomen, dass alle Menschen auf der Welt über nur sechs Zwischenschritte miteinander verbunden sind, obgleich die Wahrscheinlichkeit eines direkten Kontakts nahe bei null liegt. Möglich werden diese Verbindungen durch die Mischung von Nah- und Fernverbindungen, über welche die verschiedenen Knoten verfügen.

Inzwischen weiß man, dass sich dieses Small-World-Phänomen nicht nur im Aufbau sozialer Netzwerke, sondern auch aller anderen Netzwerke wiederfindet, wie zum Beispiel auch im menschlichen Gehirn. Man weiß zwar, dass der Aufbau des Gehirns nach dem Small-World-Modell die Grundlage für die Entstehung des menschlichen Denkens bildet, das sich vom Denken anderer Gehirnträger eindeutig unterscheidet, selbst wenn es Ähnlichkeiten oder sogar identische Prozesse gibt. Trotzdem lässt sich zumindest mit den heutigen Mitteln die Gestalt eines einzelnen Gedankens nicht nachvollziehen.

Möglich ist aber schon, ein Erregungsmuster im Gehirn zu erkennen, von dem man mit großer Sicherheit annehmen kann, dass es in Verbindung zu bestimmten Wahrnehmungen steht, die zu ganz bestimmten Gedanken führen.

Hier soll es aber nicht um Neurobiologie und die organische Repräsentation von Gedanken gehen, sondern darum, wie Gedanken durch Einflüsse von innen und außen determiniert werden und ganz bestimmte Inhalte bekommen. Dabei gibt es eine Wechselwirkung zwischen dem Gehirn als Organ und den Leistungen, die es erbringt. Die Muster von Gedanken strukturieren den Aufbau des Neuronen-Netzwerkes ebenso wie dessen Muster den Ablauf von Gedanken beeinflusst.

Das Gehirn eines Musikers verarbeitet Musik nach anderen Mustern als das eines Taxifahrers, der wenig musikalisch ist, dafür aber die Fähigkeit besitzt, ohne Stadtplan quer durch London zu navigieren. Es sind die biologischen und mentalen Strukturen, die darüber entscheiden, wie man die Welt in den verschiedenen Lebenssituationen wahrnimmt und interpretiert. Aber auch zwischen der Umwelt und unserem Gehirn gibt es eine starke Wechselwirkung. Es ist nämlich die Umwelt, die uns die Informationen und Anreize liefert, um die individuellen Muster zu knüpfen.

Wenn das Gehirn sich selbst repariert

Die Vorstellung, dass sich auch ganze Neuronetze oder Hirnregionen plastisch verändern können, setzte sich erst eine ganze Weile nach der Entdeckung der synaptischen Plastizität durch. Man könnte heute zwischen der funktionalen Neuroplastizität beim Lernen und der regenerativen Neuroplastizität bei der Neubildung von vorher nicht vorhandenen oder verloren gegangenen Eigenschaften in den verschiedenen Hirnregionen unterscheiden.

Einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet ist Edward Taub. Er wurde bekannt durch seine Forschung an den sogenannten Silver-Spring-Affen im Jahr 1981. Er durchtrennte bei diesen Affen die Armnerven, um zu sehen, was dadurch in ihrem Gehirn geschah. Tierschützer klagten ihn wegen dieses grausamen Vorgehens an, sodass seine Forschungsarbeit auf Eis gelegt werden musste, während er vor Gericht stand. Er wurde schließlich auch wegen Gewalt gegenüber Tieren verurteilt.

Doch das ändert nichts an den erstaunlichen Ergebnissen seiner Forschungsarbeit. Das Hirnareal, das ursprünglich die Signale aus dem unbrauchbar gemachten Arm eines Affen verarbeitete, übernahm nun Funktionen für das Gesicht. Eine so radikale Neuorganisation der Hirnrinde hätte niemand für möglich gehalten. Offensichtlich gibt es im Gehirn keine ungenutzten Regionen. Wenn eine Funktion...

Erscheint lt. Verlag 10.9.2018
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Bewerbung / Karriere
Schlagworte Ablenkung • Ablenkungen • Aufmerksamkeit • Aufmerksamkeitsdefizit • Aufmerksamkeitsstörung • Buch • buch bestseller • buch bestseller 2018 • bücher neuerscheinung 2018 • buch neuerscheinungen 2018 • Denken • denken hilft zwar nützt aber nichts • denken ist wie googeln nur krasser • denken sie groß • denken und rechnen • Denkprozess • Erfolg • erfolg ist kein glück • Erfolgreich sein • Fokussieren • Friedhelm Schwarz • Gedächtnis • Gedächtnis trainieren • gedächtnis training • Gedächtnistraining • Gedächtnis verbessern • gehirn aufbau • gehirn forschung • Gehirnjogging • gehirnjogging für erwachsene • Gehirnleistung • gehirn leistungssteigerung • gehirnleistung steigern • Gehirn trainieren • gehirn training • Gehirntraining • Gehirn und Geist • Konzentration fördern • Konzentrationsfähigkeit • konzentrationsmangel • Konzentrationssteigerung • konzentration stärken • Konzentration steigern • Konzentration trainieren • konzentration üben • konzentration verbessern • konzentriert • Konzentriert Arbeiten • konzentriert denken • konzentriert lernen • Merkfähigkeit • münchner verlagsgruppe • Neuerscheinung • neuerscheinung buch • neuerscheinung bücher 2018 • Neuerscheinungen 2018 • Neuerscheinungen Bücher 2018 • neuro • neuro biologie • Neurologie • Neuroplastizität • neuro wissenschaft • Neurowissenschaft • optimieren • redline • schnelles denken langsames denken • Schwarz Friedhelm • Weiterbildung
ISBN-10 3-96267-071-8 / 3962670718
ISBN-13 978-3-96267-071-9 / 9783962670719
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