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Der Bambus-Effekt (eBook)

Durch gefühlvolle Akzeptanz über sich selbst hinauswachsen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
208 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44196-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Bambus-Effekt -  Manfred Mohr
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Der neue Ratgeber des Bestsellerautors: Persönlichkeitsentwicklung durch Akzeptanz nach den Prinzipien des Daoismus. Der Seminarleiter und Erfolgsautor Manfred Mohr stellt mit dem 'Bambus-Effekt' sein neues ganzheitliches Gefühls-Coaching vor. Die Intention ist es, alles, was einem im Leben begegnet, als Chance wahrzunehmen - vor allem auch das, was nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Im Weg stehen meist die eigenen Gefühle. In dem von ihm entwickelten 7-Schritte-Programm mit vielen praktischen Übungen zur Persönlichkeitsentwicklung geht es darum, alle Gefühle wahrzunehmen und nicht zu unterdrücken. Erst durch Akzeptieren und Verstehen kann sich zeigen, was die Gefühle wirklich auslöst - oft sind es alte Geschichten aus der Kindheit, die gut vergraben in uns schlummern und noch als Erwachsene unser Verhalten bestimmen. Wer alles interessiert und liebevoll annehmen kann, begegnet dem Leben mit der gleichen Gelassenheit und Flexibilität wie ein Bambus. Der Bambus gibt im Sturm nach, während ein Baum bricht. Dieses uralte Prinzip des Daoismus ist der Grundpfeiler eines glücklichen Lebens.

Dr. Manfred Mohr ist promovierter Chemiker. Nach vielen Jahren in beratender Tätigkeit für die Wirtschaft ist er heute als Autor und Seminarleiter erfolgreich. 'Das Wunder der Selbstliebe' 2011 machte ihn 2011 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Inzwischen sind mehr als 300.000 Bücher von ihm verkauft. Nach dem Tod seiner Frau, der Bestsellerautorin Bärbel Mohr, lebt er als allein erziehender Vater mit seinen Zwillingen in der Nähe von München.

Dr. Manfred Mohr ist promovierter Chemiker. Nach vielen Jahren in beratender Tätigkeit für die Wirtschaft ist er heute als Autor und Seminarleiter erfolgreich. "Das Wunder der Selbstliebe" 2011 machte ihn 2011 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Inzwischen sind mehr als 300.000 Bücher von ihm verkauft. Nach dem Tod seiner Frau, der Bestsellerautorin Bärbel Mohr, lebt er als allein erziehender Vater mit seinen Zwillingen in der Nähe von München.

2. Der Bambus wiegt sich im Wind


Widme dich deinen Gefühlen gelassen. Sie fließen in alles hinein, was du tust.

Absichtslos laden die Blüten den Schmetterling ein.
Absichtslos besucht der Schmetterling die Blüten.
Die Blume öffnet sich, der Schmetterling kommt zu ihr.
Der Schmetterling landet, die Blume öffnet sich.
Ich verstehe andere nicht,
andere verstehen mich nicht.
Nicht-verstehend folgen wir dem Weg.
(Meister Ryokan)

Ein Bambus hält gelassen allen Witterungen stand. Wie das Wetter auch sein mag, ob es trocken ist oder nass, heiß oder kalt, stürmisch oder windstill, der Bambus hat die innere Gelassenheit, allem zu begegnen. Er ist im tiefen Vertrauen, dass sich das Wetter wieder ändern wird, so wie im ewigen Ausgleich auf sieben dürre Jahre sieben reiche Jahre folgen werden. Vielleicht ist es gerade diese beständige Gelassenheit des Bambus, die ihn in vielen asiatischen Ländern zum Glücksbringer werden ließ. Der sogenannte Glücksbambus gilt dort als einer der ältesten Glücksbringer überhaupt. Man  verschenkt ihn gern zu Geburtstagen, Hochzeiten oder Firmengründungen. Philippinische Bauern stellen Bambuskreuze auf ihr Feld, um eine gute Ernte zu erzielen. »Lucky Bamboo« dient auch im Feng-Shui zur Anhebung der Raumenergie und soll Kraft und Vitalität bringen.

Im ersten Kapitel haben wir gesehen, welch große Rolle Gefühle in unserem täglichen Leben spielen. Nun kommen wir ihnen so langsam auf die Schliche. Unsichtbar umgeben sie uns, in jedem Moment, und schaffen damit ein Feld, in dem der Bambus-Effekt seine volle Wirksamkeit erlangen kann. Alles, was wir tun, ist mit einem Gefühl verbunden. Und dieses Gefühl hat eine Rückwirkung auf uns selbst. Hier möchte ich dir zeigen, wie dies funktioniert.

 

Betrachten wir das Fühlen zunächst einmal aus der Sicht von Dichtern und Denkern der verschiedensten Epochen. Denn unser Fühlen ist leider nicht erst in heutiger Zeit weitgehend hinter unseren Verstand zurückgetreten. Bereits vor einem Jahrhundert schrieb der englische Erzähler David Lawrence: Wir leben in einer allzu bewussten Zeit. Wir wissen zu viel, aber wir fühlen zu wenig.

 

Und diese Meinung findet sich bei vielen Philosophen. Bereits kurz nach Christi Geburt schrieb der römische Rhetoriker Quintilian: Gedanken machen groß, Gefühle reich.

Denn es ist unser Gefühl, mit dem wir Begriffe wie Liebe, Glück oder Erfüllung wahrnehmen und mit Leben füllen können. Ich kann zwar denken, ich bin verliebt oder ich bin glücklich. Wirklich erleben kann ich dies aber erst, wenn ich die Gefühle wirklich im Herzen spüre. Das Fühlen macht uns erst wirklich lebendig, und es sind unsere Gefühle, die unser Leben mit Freude, Sinn und Bedeutung anfüllen. Erst wenn wir fühlen, leben wir richtig, Henry David Thoreau, ein amerikanischer Philosoph, meinte: Der Mensch hat überhaupt nichts gesehen, wenn er nichts gefühlt hat.

 

Fühlen ist in der Lage, uns viel mehr mit einer Sache oder einer Handlung zu verbinden als nur unser reiner Verstand. Im ersten Kapitel ging es vor allem darum, durch die Frage »Wie fühlt sich das an?« einen ersten Zugang zu meinen Gefühlen wiederzufinden und vor allem mich selbst wieder mehr zu spüren. Meinen Körper, meine Stimmung, meinen inneren Zustand. Nun gehen wir über die Selbstwahrnehmung hinaus und widmen uns der Welt um uns herum. Mit Hilfe meines Gefühls bin ich in der Lage, mich selbst wahrzunehmen. Nun breite ich diese Fähigkeit weiter aus und verbinde mich gefühlsmäßig mit der Welt da draußen. Wie fühle ich mich mit diesem Menschen, dem ich begegne? Vielleicht gelingt es mir, diesen Menschen mit mehr Gefühl ganz anders zu sehen und völlig neu zu entdecken.

Mein Chef hat heute eine bunte Krawatte angezogen. Und meine Kollegin trägt ein neues Kleid. Ich spüre vielleicht plötzlich, wie es einem anderen Menschen geht und wie seine Ausstrahlung ist. Vielleicht spreche ich ihn darum auch auf neue Weise an, erwähne sein neues Outfit und lobe es möglicherweise sogar: »Oh, was für eine schöne Farbe. Wie gut Ihnen das steht!«

Fühlen verbindet mich mit anderen Menschen und meiner Umwelt.

Es wurde bereits erwähnt, wie sehr Denken sich gern um sich selbst dreht und oft den Blickwinkel nur auf mich selbst fokussiert. Gefühle sind viel weiter und umfassen auch die Welt um mich herum. Alleine schon die Absicht, mich mehr mit meinen Gefühlen zu beschäftigen, erweitert meine Wahrnehmung und lässt mich meine Welt mit neuen Augen sehen. Ich würde darum das Denken eher als eindimensional bezeichnen, farblich gesehen eher als grau. Das resultiert aus seinem ständigen Bewerten in Schwarz und Weiß, was im Mittelwert dann irgendwelche Grautöne ergibt. Ob es nun Mausgrau oder Steingrau sein mag, ist dann schon nicht mehr ganz so entscheidend.

Fühlen hingegen hat eine weit größere Spannweite an Eindrücken, die die ganze Farbpalette umfassen. Fühlen ist für mich darum eher bunt und ähnelt einem Regenbogen. Statt zu bewerten, erlebe ich ein Geschehnis eben so, wie ich es gerade empfinde: als überwältigend, berauschend, berührend oder abstoßend. Damit erschließt mir das Fühlen das gesamte Spektrum der Farben und der Natur.

Wo das Denken die Welt eher schwarz-weiß betrachtet, wird sie durch das Fühlen plötzlich bunt.

Nehmen wir als Beispiel eine Blume, die in einem Park steht. Ich setze mich auf eine Bank und betrachte sie. Mit Hilfe meines Denkens kann ich sie einordnen. Es ist eine Rose. Damit unterscheide ich sie von anderen Blumen wie Astern oder Narzissen. Sie hat die Farbe Gelb. Das unterscheidet sie von anderen Blumen, die rot oder violett sind. Sie ist groß gewachsen, hat viele Blüten und rankt sich um ein Haltegerüst. Doch genügt dies wirklich, um die Wirkung der Rose auf mich vollständig zu beschreiben? Sicher nicht. Der Eindruck, den die Rose mir vermittelt, wirkt auf mich vor allem durch mein Gefühl. Spüre ich die Rose, dann macht sie etwas mit mir. Vielleicht betört mich ihr Duft, möglicherweise stehe ich bewundernd und staunend vor ihrer vollendeten Schönheit.

Die Wahrheit ist vorhanden für den Weisen, die Schönheit nur für das fühlende Herz. (Friedrich Schiller)

Jeden Menschen, jede Sache und jede Begebenheit in meinem Leben kann ich fühlen. Darum ist alles in meinem Leben grundsätzlich mit einem Gefühl verbunden. Die Rose steht symbolisch für Liebe, Verbundenheit oder Schönheit, und diese Bedeutung gebe ich ihr durch mein Gefühl. Ich verschenke sie sogar an einen lieben Menschen, um ihm etwas Gutes zu tun und ihm zu zeigen, dass ich ihn mag.

Alles, was mir in meinem Leben begegnet, ist mit einem bestimmten Gefühl verbunden.

Mit Kinderaugen sehen

 

Machen wir doch gleich eine Übung daraus. Wenn du magst, unterbrich die Lektüre für einen Augenblick und geh hinaus in den Garten, in einen Park oder den nächsten Wald. Betrachte dort die Natur mit offenem Herzen, so wie ein Kind es tut. Viel zu oft gehen wir an der Schönheit, die uns immer umgibt, vorbei, ohne sie zu beachten. Dabei will sie uns erfreuen und im Herzen berühren. Öffne also wirklich einmal dein Herz für eine Blume am Wegesrand, für ein Kornfeld, das sich im Wind wiegt, oder einen Schmetterling, der lustig umherflattert. Dazu musst du nicht viel tun, jeder kann es. Nimm dir einfach Zeit für diese kleine Mußestunde, und stell dir innerlich die Frage: Wie fühlt sich das an? Wie empfinde ich diese Blume, dieses Kornfeld, diesen Schmetterling? Welche Gefühle erwachen in mir dabei? Und frage dich am Ende dieses kleinen Ausflugs in die Natur, wie es dir jetzt geht. Ich hoffe, du fühlst dich dann entspannter und tatendurstiger als zuvor. Die Natur kann uns sehr viel Kraft schenken, wenn wir sie besuchen und einmal einige Momente lang wirklich in unser Herz nehmen.

Wie eingangs erwähnt, verschenkt man im asiatischen Raum weniger Rosen, sondern stattdessen häufig zu Hochzeiten oder Geburtstagen eine Bambuspflanze. Denn dort besitzt sie die Bedeutung eines Glücksbringers. Bambus hat somit dort eine bestimmte Wirkung auf den Beschenkten, so wie es eine Rose in unserer Kultur hat. Diese Wirkung eines Gegenstandes auf mich wird selbstverständlich durch das Gefühl wachgerufen, das diese Sache in mir auslöst. Fühlen hat somit zwei Komponenten. Einerseits gehe ich beim Fühlen auf eine Sache, etwa eine Rose, innerlich zu und nehme sie wahr. Andererseits wirkt die Rose durch ihre Form, Farbe und Ausstrahlung gleichzeitig auf mich zurück. Die Rose wirkt auf mich durch ihre Schönheit. Und beim Fühlen werde ich mit dieser Wirkung verbunden.

Fühlen funktioniert in zwei Richtungen. Einerseits nehme ich als fühlender Mensch die Rose wahr.Andererseits wirkt die Rose durch ihre Ausstrahlung auf mich ein.

Fühlen schenkt mir somit die Fähigkeit zur Wechselwirkung mit meiner Umwelt. Ich fühle die Rose, und die Rose wird dabei ganz mit mir verbunden. Für einen kurzen Augenblick, wenn ich die Rose spüre, sind die Rose und ich eins. In meinem Gefühl. Mein Gefühlskörper ist damit in der Lage, mich ganz mit einer anderen Sache zu verschmelzen. Diese Fähigkeit ist häufig bei Künstlern sehr ausgeprägt und kann in besonderer Weise ihren Erfolg ausmachen.

 

Dafür hier ein Beispiel:

Während der Song-Dynastie (960–1279) lebte in China der Maler Wen Yuke, der für seine großartigen Bambusmalereien bekannt war. Auf seinen Bildern erschien es dem...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2017
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Akzeptanz • Angewandte Psychologie • Bambus • Chinesische Weisheit • Coaching • Dao • Daoismus • Gelassenheit • Persönlichkeitsentwicklung • schwierige Gefühle • Selbstannahme • Selbstwahrnehmung
ISBN-10 3-426-44196-9 / 3426441969
ISBN-13 978-3-426-44196-1 / 9783426441961
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