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Portfolio Selection (eBook)

Effiziente Diversifikation von Anlagen
eBook Download: EPUB
2008 | 1. Auflage
466 Seiten
FinanzBuch Verlag
9783862485789 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Portfolio Selection -  Markowitz Harry M.
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Harry Markowitz, 1990 für sein Lebenswerk mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, hat mit diesem Buch Standards im modernen Wissenschaftsbetrieb gesetzt. Als 'Portfolio Selection' 1959 erstmals in Buchform erschien, revolutionierten diese Ansichten das theoretische und praktische Vorgehen im Finanzbereich. Wissenschaftler, Banker und Privatleute mussten radikal umdenken. Markowitz hatte ein Modell entwickelt, das eine völlig neue Strategie bei der Asset Allocation forderte. Basis seiner Theorie, die bis heute Gültigkeit besitzt, ist das Abwägen zwischen Risiko und Ertrag auf mathematischer Basis. Markowitz bewies, dass ein optimales Portfolio dann zustande kommt, wenn der Investor verschiedene Wertpapiere unterschiedlicher Unternehmen und Staaten in sein Depot legt, anstatt auf einzelne Aktien oder Anleihen zu setzen. Diese Mischung reduziert zwar kurzfristig den Ertrag, langfristig jedoch aucvh das Risiko. Als bedeutende Vertreter der Portfolio-Diversifizierung gelten z.B. Warren Buffett und Peter Lynch.

KAPITEL 1
EINLEITUNG

DIE ANALYSE VON PORTFOLIOS

Dieses Werk befasst sich mit der Analyse von Portfolios, die eine große Anzahl von Wertpapieren enthalten. Daher sprechen wir durchgängig von „Portfolioauswahl“, nicht von „Wertpapierauswahl“. Ein gutes Portfolio ist mehr als eine Ansammlung guter Aktien und Rentenpapiere. Es ist ein ausgewogenes Ganzes, das den Investor absichert und Möglichkeiten für alle Eventualitäten bietet. Der Investor sollte ein integriertes Portfolio aufbauen, das seinen Bedürfnisse möglichst genau entspricht. In diesem Werk werden Techniken zur Portfolioanalyse vorgestellt, die darauf abzielen, das passende Portfolio für den privaten oder industriellen Großinvestor zu bestimmen.

Eine Portfolioanalyse beginnt mit Informationen über einzelne Wertpapiere. Sie endet mit Schlussfolgerungen über das gesamte Portfolio. Der Zweck der Analyse ist es, Portfolios zu finden, die sich am besten für die Interessen des jeweiligen Investors eignen.

Unterschiedliche Arten von Information über Wertpapiere können als Rohmaterial für eine Portfolioanalyse genutzt werden. Eine Informationsquelle ist die historische Performance einzelner Wertpapiere. Als zweite Informationsquelle können die Meinungen eines oder mehrer Analysten über die zukünftige Performance genutzt werden. Wenn die historische Performance als Maßstab genommen wird, kommen bei der Analyse Portfolios heraus, die in der Vergangenheit besonders gut abgeschnitten haben. Wenn Analystenmeinungen als Maßstab herangezogen werden, ergeben sich aus der Portfolioanalyse die Schlussfolgerungen, die aus diesen Meinungen für die Bewertung verschiedener Portfolios zu ziehen sind.

Dieses einleitende Kapitel diskutiert die grundlegenden Prinzipien, auf denen die Techniken der Portfolioanalyse basieren. Im nächsten Kapitel werden die Inputs, die Outputs und die Ziele von erläuternden Portfolioanalysen erklärt. Die folgenden Teile dieses Werks gehen genauer auf die Details der Techniken ein, mit deren Hilfe aus Informationen über Wertpapiere Urteile über Portfolios gewonnen werden können.

DIE UNSICHERHEIT DER RÜCKFLÜSSE VON WERTPAPIEREN

Unsicherheit ist ein hervorstechendes Merkmal von Wertpapierinvestments. Die ökonomischen Kräfte sind nicht so genau bekannt, dass Vorhersagen fehlerfrei getroffen werden können. Selbst wenn die Konsequenzen der wirtschaftlichen Bedingungen vollständig vorhergesagt werden könnten, würden nichtökonomische Faktoren den generellen Wohlstand, den Zustand des Marktes oder den Erfolg eines einzelnen Wertpapiers beeinflussen. Die Gesundheit des Präsidenten, internationale Spannungen, Anstieg oder Verringerung der Militärausgaben, ein sehr trockener Sommer, der Erfolg einer Erfindung, die Fehlkalkulation einer Geschäftsführung – all das kann den Wertzuwachs oder die Dividenden eines oder vieler Wertpapiere beeinflussen.

Wir erwarten zu viel, wenn wir von einem Wertpapieranalysten verlangen, mit Sicherheit vorherzusagen, ob der Wert eines bestimmten Wertpapiers ab- oder zunehmen wird. Selbst wenn man alle Informationen zusammentragen könnte, auch solche, die nur den Managern des Unternehmens oder nur den Konkurrenten zur Verfügung stehen, käme ein Analyst wohl trotzdem zu folgendem Schluss:

Dieses Wertpapier wird gut abschneiden, wenn der Aktienmarkt sich allgemein gut entwickelt. Es wird schlecht abschneiden, wenn der Wertpapiermarkt allgemein schlecht tendiert. Selbst dieses marktkonforme Verhalten ist nicht sicher. Es gibt Schwächen, die es schwächer tendieren lassen können, obwohl der Markt sich positiv verhält: Das Auftreten eines Arbeitskonflikts oder eines aggressiven Konkurrenten kann nicht ausgeschlossen werden. Andererseits gibt es auch Möglichkeiten, von denen selbst die Geschäftsführung nicht zu träumen wagt: Das neue Styling des Produkts, die (teure) Werbekampagne oder eine Expansion der Produktionsanlagen könnten die richtige Kombination darstellen, die alle Erwartungen erfüllt.

Nur Hellseher können mit Sicherheit Dinge vorhersagen. Doch hellseherisch begabte Analysten benötigen die Verfahren dieser Monographie nicht.

Unsicherheit bedeutet jedoch nicht, dass sorgfältige Wertpapieranalysen wertlos sind. Analysten kommen vielleicht zu einer vernünftigen Einschätzung wie etwa:

Der Rückfluss (Kapitalrückflüsse und Dividenden) von Wertpapier A ist weniger unsicher als derjenige von Wertpapier B, der Rückfluss von Wertpapier C korreliert enger mit dem Markttrend als derjenige von Wertpapier D. Das Wachstum von Wertpapier E ist sicherer, hat aber weniger Potential als das von Wertpapier F. Nur wenn die Nachfrage nach dem jeweiligen Produkt weiter ansteigt (was wahrscheinlich, aber nicht sicher ist) werden die Rückflüsse aus den Wertpapieren G und H zufriedenstellend sein.

Sorgfältig auf der Basis von Fachwissen gebildete Urteile über Potentiale und Schwächen von Wertpapieren sind die beste Grundlage für eine Portfolioanalyse.

DIE KORRELATION ZWISCHEN DEN RÜCKFLÜSSEN VON WERTPAPIEREN

Ein zweites hervorstechendes Merkmal von Wertpapierinvestments ist die Korrelation zwischen den Rückflüssen verschiedener Wertpapiere. Wie die meisten ökonomischen Kennzahlen tendieren die Rückflüsse von Wertpapieren dazu, gemeinsam zu steigen und zu fallen. Diese Korrelation ist nicht hundertprozentig; einzelne Wertpapiere und ganze Marktsektoren bewegen sich zeitweise gegen den Strom. Insgesamt jedoch wirkt eine schlechte oder gute Konjunktur sich auf alle Wertpapiere aus und führt zu Zeiten allgemein hoher oder allgemein niedriger wirtschaftlicher Aktivität.

Wenn Wertpapierrückflüsse nicht korrelieren würden, könnte eine Diversifikation das Risiko einschränken. Es wäre wie das Werfen einer großen Menge Münzen: Man kann das Ergebnis eines einzelnen Wurfes nicht vorhersagen, doch wenn sehr viele Münzen geworfen werden, können wir sicher sein, dass bei ca. der Hälfte der Würfe Kopf erscheint. Ein solches Aufheben zufälliger Ereignisse gibt den Anlagen von Versicherungsgesellschaften Stabilität. Korrelationen der Wertpapierrückflüsse jedoch verhindern eine ähnliche Aufhebung von Höhen und Tiefen innerhalb des Wertpapiermarktes. Das ist ungefähr so, als würden sich 100 Münzen vor dem Wurf darauf einigen, genauso zu fallen wie die erste Münze. In diesem Fall korreliert das Ergebnis zu 100 %. Das durchschnittliche Ergebnis der 100 Würfe ist dann nicht besser vorhersagbar als ein einzelner Wurf. Wenn die Korrelation der Wertpapierrückflüsse 100 % wäre, wenn also die Rückflüsse aller Wertpapiere in perfekter Übereinstimmung steigen und fallen würden, könnte Diversifikation nichts dazu beitragen, das Risiko zu mindern. Die Tatsache, dass Wertpapierrückflüsse stark korrelieren, aber eben nicht zu 100 %, hat zur Folge, dass Diversifizierung das Risiko zwar nicht eliminieren, aber reduzieren kann.

Nicht alle Wertpapierrückflüsse korrelieren gleich stark. Üblicherweise erwarten wir von den Rückflüssen eines Wertpapiers, dass sie mehr mit denjenigen desselben Marktsektors korrelieren als mit anderen Wirtschaftszweigen. Wirtschaftsbeziehungen zwischen Unternehmen, die Tatsache, dass sie dieselbe Gegend beliefern, eine gemeinsame Abhängigkeit von militärischen Ausgaben, der Baukonjunktur oder dem Wetter können die Tendenz erhöhen, dass bestimmte Rückflüsse gemeinsam steigen oder fallen.

Um das Risiko zu reduzieren ist es notwendig, ein Portfolio zu vermeiden, in dem alle Wertpapiere stark miteinander korrelieren. Einhundert Wertpapiere, deren Rückflüsse fast im Einklang steigen und fallen, bieten nur wenig mehr Schutz als der ungewisse Rückfluss eines einzelnen Wertpapiers.

DIE ZIELE EINER PORTFOLIOANALYSE

Es ist unmöglich, alle denkbaren Schlussfolgerungen über Portfolios einzubeziehen. Eine Portfolioanalyse muss auf Kriterien basieren, die als Leitfaden dafür dienen, ob etwas wichtig oder unwichtig, relevant oder irrelevant ist.

Die richtige Auswahl der Kriterien hängt vom Wesen des Investors ab. Für einige Investoren sind Steuern der wichtigste Gesichtspunkt, für andere wie beispielsweise Non-Profit-Organisationen sind sie dagegen egal. Institutionelle Rücksichten, rechtliche Beschränkungen, Beziehungen zwischen Wertpapierrückflüssen und Lebenshaltungskosten können für den einen Investor wichtig, für den anderen aber unwichtig sein. Für jeden Typ von Investor müssen die Details bei der Portfolioanalyse passend gewählt werden.

Zwei Ziele jedoch haben alle Investoren, für die die Techniken dieser Monographie konzipiert sind, gemeinsam:

(1) Sie wollen hohe Kapitalrückflüsse. Die Definition von „Rückfluss“ kann von Investor zu Investor variieren, doch sie alle bevorzugen es, wenn er höher ausfällt.

(2) Sie wollen, dass dieser Rückfluss verlässlich und stabil eintritt und nicht unsicher ist. Unzweifelhaft gibt es Käufer von Wertpapieren, die Unsicherheit vorziehen wie die Wetter bei Pferderennen, die bezahlen, um Risiken einzugehen. Die Techniken in dieser Monographie sind für solche Spekulanten nicht geeignet. Sie richten sich an den Investor, der bei ansonsten...

Erscheint lt. Verlag 21.2.2008
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Geld / Bank / Börse
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte Aktien • Depot-Optimierung • Geldanlage • Investmentfonds • Markowitz • Portfolio • Wertpapier
ISBN-13 9783862485789 / 9783862485789
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