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Ich sag nur ein Wort: Vielen Dank! (eBook)

Nochmal 500 Dinge über Fußball
eBook Download: EPUB
2012 | 1. Auflage
224 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-07356-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ich sag nur ein Wort: Vielen Dank! -  11 Freunde Verlag
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Die Erfolgsgeschichte geht weiter - die Kult-Rubrik von Deutschlands angesagtestem Fußballmagazin in Buchform
»Beim Fußball verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft«, sprach Jean-Paul Sartre. Besonders kompliziert wird es für den Fußballer, wenn er sich abseits des Rasens bewegen muss. An den kleinen Herausforderungen des Alltags scheitert er viel eher als an einem Elfmeter vor 100.000 Zuschauern. Grund genug für die Redaktion des Fußball magazins 11 FREUNDE, weitere 500 erstaunliche, absonderliche Fakten zusammenzutragen - vom Denglish des Franken Lothar Matthäus über die Wirtshausrechnung des Paul Gascoigne bis hin zu Horst Hrubeschs legendärer Abschiedsrede beim Hamburger SV: »Ich sag nur ein Wort: Vielen Dank!«

YOU’LL NEVER WALK ALONE


Wenn Fußballfans singen


  • 01 Warum singen Fußballfans? Wilhelm Genazino hat in seinem Roman »Das Glück in glücksfernen Zeiten« das wohl letzte Wort dazu gesprochen: »Früher habe ich mich geängstigt, wenn ich an Bahnhöfen und Unterführungen das Gebrüll von Fußballfans hörte«, schreibt er. »Heute weiß ich, dass es sich um das Geschrei von Eingesperrten handelt, die den Widerhall ihrer Gefangenschaft hören wollen.«

     

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  • 02 Nahezu jedes bekanntere Volkslied fand schon in einer Variation den Weg in die Fußballstadien. Von »Oh my Darling Clementine«, das als »Von der Elbe bis zu Isar« wieder auftauchte, über den Shanty »Hamborger Veermaster« als »Wir werden deutscher Meister« bis hin zu »When the Saints go marching in«, das als »Der S04 ist wieder da« ein Comeback feierte. Auch Popsongs wie der Village-People-Smasher »Go west« und der Beatles-Hit »Yellow Submarine« sind Evergreens in den Stadien.

     

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  • 03 Fangesänge sind wie Popsongs. Sie verbreiten sich in den Stadien und geraten ebenso auch wieder aus der Mode. So wurde in den Achtzigern der Schiedsrichter gerne mit den etwas rätselhaften Worten gefoppt: »Schiedsrichter, Telefon, deine Alte wartet schon!« Und wenn der FC Bayern zu Gast war, sang das Stadion regelmäßig schon vor dem Anpfiff: »Zieht den Bayern die Lederhosen aus!« Heute werden diese Chants nur noch von Veteranen bemüht.

     

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  • 04 Als bekannt wurde, dass bei Andy Goram, Torwart der Glasgow Rangers, eine schwache Form der Schizophrenie diagnostiziert worden war, begrüßten die Rangers-Anhänger den Mann beim nächsten Spiel auf höchst charmante Weise: »Zwei Andy Gorams, es gibt nur zwei Andy Gorams.«

     

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  • 05 Als 1989 die Mauer und Grenzen zwischen den deutschen Staaten fielen, entdeckten die westdeutschen Anhänger, dass sich auch im Osten eine vitale Fanszene tummelte, die Choräle im Repertoire hatte, die internationalen Standards genügten. Textprobe: »Zwei gekreuzte Hämmer und ein großes W, das ist Wismut Aue, unsere BSG! Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht, das ist Wismut Aue, eine Fußballmacht!« Schaurig schön.

     

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  • 07 Die englischen Polizisten, die oftmals mit ihren klassischen Glockenhüten vor den Fanblöcken Wache schieben, sind Zielscheibe allgemeinen Spotts wie im folgenden Vers: »We paid for your hats, what a waste of council tax!« Auf Deutsch: »Wir haben eure Hüte bezahlt, was für eine Verschwendung von Steuergeldern!«

     

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  • 08 Als Mohamadou Idrissou 2010 den SC Freiburg in Richtung Mönchengladbach verließ, geschah das auch mit dem erklärten Ziel, irgendwann einmal in einem Europapokalspiel mitzumischen. Als Idrissou im Jahr darauf mit Gladbach im badenova-Stadion gastierte und diesem Ziel noch kein Stück näher gekommen war, verbreitete sich im Freiburger Fanblock ein lustiges Lied, gesungen auf die Melodie von »Rivers of Babylon« von Boney M.: »Idrissou spielt Champions League, auf PS3, die ganze Nacht, von zwölf bis acht!«

     

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  • 09 Wenn es um die Feindschaft zum Lokalrivalen Rot-Weiss Essen geht, bemühen die Anhänger des FC Schalke sehr gerne auch die Heilige Schrift: »In der Bibel steht geschrieben, du sollst deine Feinde lieben!«, beginnt der Choral, um dann aber auf Lücken in der Überlieferung hinzuweisen: »Aber eines wurd‛ vergessen – auf die Schnauze, Rot-Weiss Essen!«

     

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  • 10 Was der Essener Anhänger jedoch nicht auf sich sitzen lassen muss und routiniert zurückreimt: »Als ich das Licht der Welt erblickt‛, da wusst ich ganz genau / Ich brauche keinen Arbeitsplatz und keine hübsche Frau / Ich brauch nur Fußball, Leidenschaft und Freunde neben mir / Das fand ich irgendwann dann auch in Essen im Revier / Ich hasse jedes Schalke-Schwein und Duisburg auf den Tod / Ich liebe nur den RWE in den Farben Weiß und Rot.« Wichtig, dass das auch noch mal festgehalten wurde.

     

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  • 11 Am 9. September 1967 dienten die Choräle der Fans im Liverpooler Stadion einmal nicht der eigenen Erheiterung oder Ermunterung, sondern allein der Information. Es waberte nämlich dichter Nebel durch das Stadion, sodass von den Kopfseiten das Tor auf der anderen Seite nicht zu erkennen war. Als dann das Publikum ein Tor bejubelte, brüllten zahlreiche Anhänger in die weiße Wand hinein: »Who scored the goal?« (»Wer schoss das Tor?«) Die Antwort kam ebenfalls gesungen und massenhaft: »Hateley scored the goal!«

     

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  • 12 Ebenfalls sehr neblig war es Ende 2002 in der Berliner Försterei, als Union Berlin und Eintracht Frankfurt um Zweitligapunkte kämpften und dabei größte Mühe hatten, Ball und Nebenmann zweifelsfrei zuzuordnen. Dabei hatten sie im Vergleich zum bedauernswerten Publikum noch vergleichsweise gute Sicht. Die Zuschauer waren vollends desorientiert, ein Anhänger fasste sich schließlich ein Herz und stimmte an: »Wir woll‛n die Mannschaft seh‛n, wir woll‛n die Mannschaft seh‛n!« Die Lacher hatte er auf seiner Seite.

     

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  • 13 Manche Chants werden immer mal wieder aktuellen Gegebenheiten angepasst. Eine Werbung des öffentlichen Nahverkehrs wurde zunächst zum Song »Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht«, dann aber flugs in die Vergangenheitsform umgedichtet: »Schiri, wir wissen, wo dein Auto stand«. Und als der Frankfurter Bundesliga-Kicker Maurizio Gaudino einmal der Autoschieberei verdächtigt wurde, machte alsbald ein sachdienlicher Hinweis die Runde: »Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht, Gaudino hat’s, Gaudino hat’s«.

     

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  • 14 Gleiches passierte mit dem Schalker Standard »Königsblau, ein Leben lang«. Missgünstige Anhänger des Rivalen Borussia Dortmund dichteten den Song angesichts jahrzehntelanger Schalker Titellosigkeit humorig um in »Ein Leben lang keine Schale in der Hand«. Das wiederum konterten Schalker hübsch selbstironisch: »Ein Leben lang dieselbe Unterhose an!« Auch keine schöne Vorstellung!

     

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  • 15 Nicht alle Chants, die in den Stadien gebrüllt werden, sind geschmackssicher. Ganz im Gegenteil würden viele Gesänge im normalen Leben den Straftatbestand der Beleidigung erfüllen. Allein, im Fußballstadion sollte man das nicht so eng sehen. Was inzwischen wohl auch die TSG Hoffenheim gelernt hat, wo man sich seit Jahr und Tag über abschätzige Gesänge an die Adresse des Mäzen Dietmar Hopp ärgert. Bis ein eifriger Stadionordner handelte und die Gesänge mittels eines selbst gebauten Störsenders übertönte. Weil anschließend Auswärtsfans über Ohrenschmerzen klagten, flog der Selbstjustiziar auf. Immerhin: Dietmar Hopp hatte Verständnis.

     

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  • 16 International gelten weniger dreistrophige Lieder als vielmehr kurze, zackige, humorfreie Ausrufe als deutsche Spezialität. Also prototypisch »Haut‛se, haut‛se, immer auf die Schnauze« und vor allem der seit der WM 1990 in Italien weltweit bekannte Klatschrhythmus mit abschließendem »Sieg«-Gebrülle.

     

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  • 17 Wie wirkungsvoll die Gesänge der Fans sind, darüber streiten Laien und Experten. Manch einer schwört auf das Gebrüll der Anhänger, andere zeigen sich völlig unbeeindruckt. Und für einen waren die Beschimpfungen der Anhänger ein verlässlicher Gradmesser für die eigene Leistung. Ulf Kirsten stellte treffsicher wie immer fest: »Wenn bei einem Auswärtsspiel keiner ruft: ›Kirsten, du Arschloch‹, dann weiß ich genau, dass ich schlecht bin.«

     

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  • 18 Manchmal kommen auch jahrzehntealte Popsongs erneut zu Ehren. So wird bei Celtic Glasgow der Chartbuster »Just can’t get enough« von Depeche Mode gesungen, mit leicht verändertem Text. Die grünweißen »Bhoys« singen voller Inbrunst: »When...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2012
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Allgemeines / Lexika
Sachbuch/Ratgeber Sport
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte 11Freunde • eBooks • Football • Fussball • Fußball • Fußballer • Humor • Kult • lustig • lustige • Ratgeber • Sammlung • Sport • Unterhaltung • Zitate
ISBN-10 3-641-07356-1 / 3641073561
ISBN-13 978-3-641-07356-5 / 9783641073565
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