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Die Macht der Worte und der Medien (eBook)

(Autor)

eBook Download: PDF
2010 | 3. Aufl. 2010
333 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-92020-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Macht der Worte und der Medien - Jo Reichertz
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Das Buch fragt nach der Kraft der Wirkung von Medien und Worten und bearbeitet damit eine zentrale Frage der Gegenwartsgesellschaft. So wird beispielsweise diskutiert, unter welchen Bedingungen das Fernsehen Wirkungen erzielen kann, wie sich die Medienkommunikation für die und in der Berufsarbeit von Unternehmern, Unternehmensberatern und Wissenschaftlern nutzen lässt und ob es in interpersonaler Kommunikation hinreicht, das richtige Argument in schöne Worte zu fassen.

Dr. Jo Reichertz ist Professor für Kommunikationswissenschaft (Fachbereich Geisteswissenschaften) der Universität Duisburg-Essen.

Dr. Jo Reichertz ist Professor für Kommunikationswissenschaft (Fachbereich Geisteswissenschaften) der Universität Duisburg-Essen.

Inhaltsverzeichnis 6
Einleitung1 12
I Das Fernsehen als Akteur 16
1 Die Realität der Massenmedien 17
1.1 Das Fernsehen – von der Institution zum Akteur 18
1.2 Das Fernsehgerät als Zauberspiegel 19
1.3 Das Fernsehen ist immer und überall 23
1.4 Das Fernsehen als Feld 29
Literatur 29
2 Institutionalisierung als Voraussetzung einer Kultur der Performativität 32
2.1 Antwortschreiben eines Bürgermeisters 32
2.2 Die deutsche Hochzeit zu Beginn des 21. Jahrhunderts 33
2.3 Theatralisierungstendenz und das Entstehen einer Kultur der Performativität 36
2.4 Die Traumhochzeit als Idealtyp einer performativen Kultur der romantischen Trauung 38
2.5 Kleine soziale Welten als Welten zwischen subjektivem Sinn und objektiven Strukturen – Institutionalisierung und Organisation 41
2.6 Heiraten zu Beginn des 21. Jahrhunderts: eine Aufführung ohne Regisseur? 44
2.7 Der typisierte Handlungsverlauf als organisierende Kraft für die gemeinsame Performance: das trajectory 48
2.8 Ohne Institutionalisierung keine Kultur der Performativität 50
Literatur 51
3 Kinder brauchen (auch) die ‚Power Rangers‘16 53
3.1 Statt einer Einleitung 53
3.2 Serielle Rettung der Welt: die Power Rangers 54
3.3 Notwendige Unterscheidung: Kamerahandlung und Handlung vor der Kamera 57
3.4 Wie zeigt die Kamera das Handeln der Akteure? 58
3.4.1 Das Setting 58
3.4.2 Das Personal 59
3.4.3 Körperlose Gewalt – zur Inszenierung von Kampfhandlungen 60
3.4.4 Formen und Techniken der Kamerahandlung 61
3.5 Produktion, Quoten und Reichweiten 62
3.6 Die Power Rangers – eine kurze Geschichte ihrer Medienkarriere 64
3.7 Schädigen oder hemmen die ‚Power Rangers‘ die Entwicklung von Kindern? 67
3.8 Der Rahmen bestimmt die (Medien-)Wirkung 70
3.9 Die Rahmung der ‚Power Rangers‘ durch das sendende Medium 74
3.10 Aneignung der ‚Power Rangers‘ 79
3.11 Strukturelle Probleme kindlicher Lebenspraxis in den 90er Jahren 80
3.12 Die Power Rangers – ein sinnvolles Errettungsmärchen für Kinderder 90er 84
Literatur 87
4 „…denn sie wissen nicht, was sie tun“. Von James Dean zu Alexander Klaws 90
5 „Ich könnte schreien vor Glück“ oder: Formen des Glücks in den Massenmedien 95
5.1 Zwei Wege zum Glück – Jennifer Aniston und der Dalai Lama 95
5.2 ‚Glück‘ als das Begehrenswerte 97
5.3 Glück und Glas – wie leicht bricht das 100
5.4 Glückszwang durch Weltabkehr und systematische Askese 101
5.5 Die Medien und die Suche nach Glück 104
5.6 Don’t worry, be happy and show it! 106
5.7 Theatralisierung des ‚Glück‘ in und durch die Medien 108
5.8 Medienglück 109
Literatur 110
6 Becker und Häkkinen beim Golfen. Das Altenbild in der Mercedeswerbung 112
6.1 „Almost as close as you won Suzuka” 112
6.2 Was ist die Frage? 114
6.3 Alter als biologisch fundierte soziale Konstruktion 114
6.4 Blicke auf die Codierung des Alters in den Bildern der Werbung 116
6.5 Der Rahmen ‚Werbung‘ 119
6.6 Die zufriedenen Golfer. Jenseits der Heroisierung der Jugend 122
Literatur 126
7 Der Mediensport Olympia – ein globales Integrationsritual?44 128
7.1 Macht, Spaß und Geld 128
7.2 Olympia ist tot 129
7.3 Olympia lebt! 132
7.4 Coubertins Konzeption der olympischen Spiele als Ritus 137
7.5 Der Sport und die Zuschauer 140
7.6 Olympia als kollektiver Ritus einer sich globalisierenden Gesellschaft 143
Literatur 144
II Netzkommunikation – Rahmen und Bedingungen 146
1 ‚Navigieren‘ oder ‚Surfen‘ oder: Das Ende der Bedrohung 147
1.1 Metaphern als Medien des Denkens und des Handelns 147
1.2 Sinnstiftende Metaphern für das Internet 150
1.3 Das Meer als Metapher 153
1.4 Internetnutzung als Sport – Surfen 155
1.5 Internetnutzung als berufsmäßige Erarbeitung von Reiserouten – Navigieren 157
1.6 Das Ende der Bedrohung? 159
1.7 Gesellschaftlicher Kampf um die Leitmetapher 160
Literatur 162
2 Browsen im Internet oder: Der Einfall trifft nur den vorbereiteten Geist 164
2.1 Die Zukunft des Internet – Nichts Genaues weiß man 164
2.2 Das Internet als Lehr- und Lernmedium in der Schule 164
2.3 Deduktion, Induktion und Abduktion 167
2.4 Eine Strategie zur Herbeiführung von Abduktionen 169
2.5 Der Hypertext des Internet und seine Pfade 171
Literatur 176
3 Vertrauen in der Internet-gestützten Unternehmenskommunikation 178
3.1 Tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel: die Globalisierung 178
3.2 Von der Informations- zur Kommunikationsgesellschaft 179
3.3 Vertrauen als zentrale Kategorie der Unternehmenskommunikation 182
3.4 Vertrauen schaffen durch persönliche Kommunikation 184
3.5 Vertrauen schaffen durch moralische Selbstverpflichtung 186
3.6 Vertrauen schaffen durch eine mythologische Fundierung 189
3.7 Mythos – eine Kulisse? 194
3.8 Gefahren einer auf Vertrauen bauenden Unternehmenskommunikation 196
Literatur 199
III Medienkommunikation als Teil der Berufsarbeit 201
1 Zur neuen Logik der (sozial-)wissenschaftlichen Mediennutzung 202
1.1 Zeitenwende 202
1.2 Wissenschaft betreiben in Zeiten des Wandels 204
1.3 Die weitere Vergesellschaftung von Wissenschaft bei gleichzeitiger weiterer Verwissenschaftlichung der Gesellschaft 207
1.4 Die weitere Ökonomisierung von Wissenschaft bei gleichzeitiger weiterer Verwissenschaftlichung der Ökonomie 209
1.5 Das Bedeutsamwerden der Massenmedien für die Wissenschaft bei gleichzeitigem Bedeutsamwerden der Wissenschaft für die Massenmedien79 210
1.6 Die zunehmende Bewertung wissenschaftlichen Arbeitens nach den Grundsätzen und Belohnungsstrategien des Quality-Managements 215
1.7 Das allmähliche Reputierlichwerden von Prominenz in der Wissenschaft 216
1.8 Das allmähliche Umstellen von wissenschaftlicher Methode auf Charisma und Populismus (zumindest in den sich immer internationaler gebenden Sozialwissenschaften 223
1.9 Vom Monotheismus zum Polytheismus? 225
Literatur 230
2 Abschied vom Glauben an die Allmacht der Rationalität? oder: Der Unternehmensberater als Charismatiker 234
2.1 Methodologische Vorüberlegungen zur Interpretation von Homepages 235
2.1.1 Exkurs zum Bedeutungsbegriff 238
2.2 Zur Methode einer hermeneutischen Wissenssoziologie 241
2.3 Interpretation der Homepage der Beratergruppe Neuwaldegg 243
2.3.1 Auswahl der Daten 243
2.3.2 Aufbau der Homepage 244
2.3.3 Die im Bild gezeigte Handlung 247
2.3.4 Die Handlung des mit der Bildgestaltung Zeigens 248
2.4 Abschied von der Rationalität oder Ergänzung? 254
2.5 Postskriptum 2006 256
Literatur 257
3 Spaß für Millionen. Harald Schmidt und Co. als moderne Hofnarren? 261
3.1 Freddie Mercury und die Queen 261
3.2 Der Narr am Hofe (nach Lepenies) 262
3.3 Der Hofnarr und seine Funktion im Wandel der Zeiten 263
3.4 Alte Narren am neuen Hof? 269
3.5 Harald Schmidt – ein Hofnarr? 274
3.6 Von Spaßmachern und der Spaßgesellschaft 277
Literatur 278
IV Die Macht des Wortes 280
1 Verstehen ist nicht das Problem – oder: Über die Macht der Worte102 281
1.1 Sprechen, Ausdruck und Kommunikation 281
1.2 Die Kommunikationswissenschaft(en) – ein Vorschlag 285
1.3 Verstehen und Medien 288
1.4 Eindrucks- oder Ausdruckskommunikation 291
1.5 Intersubjektivität 293
1.6 Die Macht der Worte 295
1.7 Exkurs: Die europäische Idee des singulären Subjekts 299
1.8 Die vier Disziplinierungen des Kommunizierens 304
Literatur 310
2 Einladung zum Gruppentanz128 315
2.1 Staging 315
2.2 These in Form einer Metapher 316
2.3 These in Begriffen der Praxis 317
2.4 Kritik des scheinbar ‚stillosen Stils‘ 318
Literatur 320
Nachweis 321

3 Vertrauen in der Internet-gestützten Unternehmenskommunikation (S. 185-186)

„In vormodernen Umgebungen vertrauten die Menschen nur denen, die sie persönlich kannten. In der modernen Gesellschaft vertrauen wir uns Menschen an, die wir eigentlich gar nicht kennen.“
Anthony Giddens

3.1 Tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel: die Globalisierung


Geschichtliche Entwicklungsprozesse fließen nicht im gleichen Zeittakt voran. Manchmal verläuft die Entwicklung langsam und stetig, so dass leicht der Eindruck entstehen kann, nichts bewege sich, das stets Gleiche wiederhole sich nur, und wenn, ereigne sich die Veränderung lediglich unter der Oberfläche. Dann gibt es aber auch Zeiten, in denen sich Entwicklungen rasant und teilweise auch sprunghaft vollziehen: Für jeden ist der tiefgreifende Wandel erkennbar und auch spürbar. Solche Zeiten, in denen mancher glaubt, er sehe den Mantel der Geschichte wehen, nennt ein bekannter deutscher Historiker, nämlich Koselleck, Sattelzeit (Koselleck 1973).

In Sattelzeiten kommt es oft zu Abrissen und Verwerfungen, aber zugleich eröffnen sich neue Verbindungen und neue Freiheiten. Jede Sattelzeit bringt beides mit sich: neue Risiken, aber auch neue Chancen. Symptomatisch für Sattelzeiten ist das Bestreben der in ihr lebenden Menschen, sich auf das Geschehen um sie herum einen (neuen) Reim zu machen oder präziser: Sie versuchen mit Hilfe neuer Selbstbeschreibungen das Neuartige in den Griff zu bekommen. Politiker, Wirtschaftsführer und sogar die Wissenschaftler sind sich fast weltweit einig darüber, dass wir uns seit etwa zwei Jahrzehnten in einer Sattelzeit befinden.

Die Signatur dieser Sattelzeit lautet: ‚Globalisierung‘. ‚Globalisierung‘ meint dabei vor allem die Entschränkung des physikalischen, politischen, sozialen und auch des ökonomischen Raumes (vgl. auch Beck 1997). Für einige bedeutet ,Globalisierung‘ fortschreitender wirtschaftlicher Wohlstand – (endlich) auch für die Länder der Dritten Welt. Für andere ist sie ein ‚Dschagannath-Wagen‘,69 der alle die überrollt und vernichtet, die nicht rechtzeitig aufspringen (auch wenn man nicht weiß, wohin der Wagen rollen wird – vgl. Giddens 1995) und für dritte ein Machtdiskurs zum Zweck der Unterdrückung und weiteren Ausbeutung (Bourdieu 1998).

Die Globalisierung ist ohne die Erfindung des neuartigen Speicher- und Übertragungsmedium ‚Computer‘ nur schwer vorstellbar. Gewiss hat der digitale Rechner nicht die Globalisierung verursacht, aber er hat sie wesentlich mitgetragen, und ohne ihn hätte der Prozess der Entgrenzung des Raumes nicht so schnelle Fahrt aufnehmen können.

Erscheint lt. Verlag 21.4.2010
Reihe/Serie Medien • Kultur • Kommunikation
Zusatzinfo 333 S. 6 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Fernsehen • Kommunikation • Kommunikationswissenschaft • Macht • Medienkommunikation • Medienwirkung • Medienwissenschaft • Öffentlichkeit • Public Relations • Soziologie • Wirkungen
ISBN-10 3-531-92020-0 / 3531920200
ISBN-13 978-3-531-92020-7 / 9783531920207
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