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Klartext. (eBook)

Für Deutschland
eBook Download: EPUB
2003 | 1. Auflage
235 Seiten
C. Bertelsmann (Verlag)
978-3-89480-798-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Klartext. -  Jürgen Möllemann
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Streitbarer Querulant, umstrittener Politiker, Nervensäge, wandelndes Medienereignis - all das und mehr ist Jürgen Möllemann. Nach langem Schweigen redet das Enfant terrible der deutschen Politik zum ersten Mal Klartext. Nimmt Stellung zu Vorwürfen wie Antisemitismus, Parteischädigung und undurchsichtigem Spendengebaren. Enthüllt unangenehme Wahrheiten, prangert den Zynismus vieler Kollegen an und fordert eine neue Politik und auch eine neue Partei.
AUSZUG AUS DEM INHALTSVERZEICHNIS:
Haben Sie auch eine Krawatte? • Weniger Politik wagen • Bei den Jungtürken • Lauter Holzwege • In spe und a.D. • Die Macht der Parteien brechen • Rücktritte und Pensionsansprüche • Krieg und Frieden • Mein Nahost-Geheimplan • Von Leoparden und Füchsen • Majestätsbeleidigung • Speerspitze NRW • Opium fürs Volk • Volle Deckung • Den Staat vom Kopf auf die Füße stellen • Der Marktgraf und der Zauderer • 'Projekt 18' • Spaß und Kultur • Israel und Palästina • Die Erpressung • Von Pipelines und Militärbasen • Der Flyer und der Springer • Tonbänder und Management 'by Chaos' • Fort mit dem Zwang • Angeheitert und speiübel • Der Wortbruch • Jedem Kind seine Chance • Freie Schulen braucht das Land • Sein oder tun • Eine Konferenz für Nahost • Friedman und der Unfriede • Dableiben und weggehen • Meine vier Kanzler • Land unter • Jürgen von Arabien • Entwicklung statt Hilfe • Arabische Begegnungen • Asien • Alte sind kein Alteisen • Meine sieben Vorsitzenden • Auch Prominente sind Menschen • Wider die Funktionärs-demokratie • Die verleumdete Kolumne • Populismus und Tabus • Brückenland Iran • FDP ade • Neue Wege braucht das Land

Jürgen W. Möllemann wurde am 15. Juli 1945 in Augsburg geboren, absolvierte seinen Wehrdienst bei den Fallschirmjägern und sein Pädagogikstudium in Münster. Seit 1972 MdB der FDP, war er ihr bildungs-, sicherheits- und gesundheitspolitischer Sprecher, Staatsminister im Auswärtigen Amt, Bundesminister für Bildung, Forschung und Wissenschaft, Wirtschaftsminister und Vizekanzler. 18 Jahre lang stand er in NRW mit großem Erfolg dem stärksten Landesverband der FDP vor. Jürgen Möllemann war mit einer kurzen Unterbrechung seit 1981 Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft, »auf Schalke« im Aufsichtsrat des Bundesligavereins, seit 1993 Inhaber der Wirtschafts- und Export-Beratungsfirma WEB TEC in Düsseldorf. Am 5. Juni 2003 verunglückte er tödlich bei einem Fallschirmsprung.

Inhalt 3
Haben Sie auch eine Krawatte? 5
Weniger Politik wagen 7
Bei den Jungtürken 11
Lauter Holzwege 14
In spe und a.D. 16
Die Macht der Parteien brechen 19
Rücktritte und Pensionsansprüche 24
Krieg und Frieden 26
Mein Nahost-Geheimplan 30
Von Leoparden und Füchsen 33
Majestätsbeleidigung 38
Speerspitze NRW 40
Opium fürs Volk 51
Volle Deckung 52
Den Staat vom Kopf auf die Füße stellen 55
Der Marktgraf und der Zauderer 59
»Projekt 18« 65
Spaß und Kult 80
Israel und Palästina 83
Die Erpressung 88
Von Pipelines und Militärbasen 94
Der Flyer und der Springer 102
Tonbänder und Management »by Chaos« 106
Fort mit dem Zwang 109
Angeheitert und speiübel 113
Der Wortbruch 115
Jedem Kind seine Chance 122
Freie Schulen braucht das Land 125
Sein oder tun 127
Eine Konferenz für Nahost 132
Friedman und der Unfriede 140
Dableiben und weggehen 144
Meine vier Kanzler 146
Land unter 149
Jürgen von Arabien 151
Entwicklung statt Hilfe 153
Arabische Begegnungen 155
Asien 157
Alte sind kein Alteisen 166
Meine sieben Vorsitzenden 169
Auch Prominente sind Menschen 171
Wider die Funktionärsdemokratie 174
Die verleumdete Kolumne 177
Populismus und Tabus 182
Brückenland Iran 184
FDP ade 187
Neue Wege braucht das Land 199
Bildteil 213
Über das Buch 233
Über den Autor 234
Copyright 235

Der Flyer und der Springer (Seiten 102 - 103)

Die Bedeutung der Fallschirmjäger als Elite- und Spezialeinheiten ist genauso dem Wandel unterworfen wie die Militärstrategie insgesamt. Aber eines dürfte sich nie ändern: Fallschirmjäger werden dorthin geschickt, wo übliche Mittel versagen. So eine Erziehung prägt. Schon bei der Frage, wer dort freiwillig hingeht, beginnt die Auswahl. Denn nur, wer über eine eigenständige Lagebeurteilung und den selbstständigen Entschluss zum Handeln verfügt, kann nach dem Absprung, wenn er auf sich allein gestellt ist, entscheiden, was zu tun ist.

In dieser Lage habe ich mich mehrfach befunden: 1998 am Ende der Ära Kohl, 2000 im Landtagswahlkampf Nordrhein-Westfalen und spätestens zwei Monate vor der Bundestagswahl im Herbst 2002. Die Nie-derlage konnte greifen, wer politisches Gespür besaß. Schröder hatte dank Flutkatastrophe und Irak-Krieg das Ruder herumgerissen. Unserer Führung dagegen war es unter dem Flächenbombardement der Medien (Stichwort: »Antisemitismusstreit«) und dem Begleitbeschuss der leichten Medien-Artillerie (Stichwort: »Spaßpartei«) endgültig aus der Hand geglitten.

Damals legte ich der FDP-Führung im Präsidium meine Gegenmaß-nahmen vor: Wir sollten einen Doppelbeschluss der UNO verlangen, der Israel und den Irak ultimativ und unter Androhung von - selbstverständlich völlig unterschiedlichen - Sanktionen auffordern sollte, die an sie gerichteten Resolutionen des UN-Sicherheitsrates voll einzuhalten. Von der Bundesregierung aber sollten wir verlangen, ihre erklärte Ablehnung einer Teilnahme am Irak-Krieg durch den Abzug der Spürpanzer und Besatzungen aus Kuwait unter Beweis zu stellen.

Niemand im Präsidium schien das für politisch falsch zu halten. Gleichwohl wagte sich niemand an das Thema ran. Man könnte sich ja den Mund verbrennen! Und wozu auch? Für die Regierungsmehrheit mit den Schwarzen würde es schon reichen. Wieso sollte man sich da auf Positionen festlegen, zu denen man auch nach den Wahlen hätte stehen müssen, die aber bei den Koalitionsverhandlungen vielleicht nicht durchzusetzen gewesen wären? Volle Deckung war angesagt, nicht voller Einsatz. Diese Leute dachten immer nur an die Tage und Wochen nach der Wahl - ich dachte ans Gewinnen.

Etwa 50000 Briefe hatten mich von Mai bis Juli erreicht, darunter nur wenige, an deren Zustimmung mir nicht lag. Nein, aus der soliden Mitte der Gesellschaft kamen sie, oft mit dem Zusatz des Absenders, er gehöre der SPD, den Grünen, der CDU an oder sei ein Nichtwähler - den Zahlen nach in dieser Reihenfolge. Und sie alle sagten: Bleiben Sie bei Ihrer Haltung. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Setzen Sie sich in den eigenen Reihen durch. Dann wählen wir Sie. Aber nur dann.

Die Verfasser dieser Briefe waren weder Antisemiten, noch entstammten sie den extremen Rändern des Parteienspektrums. Vielmehr waren es Menschen wie du und ich. Frieden in ihrem Vorgarten wollten sie, ihrem Zuhause - und vor unserer Haustür. Kein Hass sprach aus ihren Zeilen, keine Beschimpfung, sondern einfach nur die Verzweiflung über die mutlose und verlogene Politik so vieler Politiker in allen Parteien.

Angesichts dieser Zuschriften habe ich mir meinen Einsatzauftrag selbst gegeben, ganz im Geiste der Fallschirmjäger: Mit meinem Flyer, dem Flugblatt, wollte ich den etwa 50000 Briefschreibern und den zahllosen Besuchern meiner Veranstaltungen, all den Menschen, die repräsentativ für Millionen andere stehen, die Botschaft vermitteln: »Ich lasse mich nicht einschüchtern. Ich werde meine Stimme auch in Zukunft erheben, wo mir Gefühl und Verstand sagen, das musst du tun. Erst recht, wenn es die anderen nicht tun. Wählt FDP, auch wenn ich mich in meiner eigenen Partei erst noch durchsetzen muss.«

Ich habe in den Wochen meines Krankseins gründlich überlegt: Hätte ich den Flyer sein lassen sollen? War es falsch, ihn nicht in den Gremien zu diskutieren? (...)

Erscheint lt. Verlag 6.6.2003
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Abrechnung • eBooks • FDP • Polemik
ISBN-10 3-89480-798-9 / 3894807989
ISBN-13 978-3-89480-798-6 / 9783894807986
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