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Black Box Berufung

Strategien auf dem Weg zur Professur
Buch | Softcover
305 Seiten
2011
Campus (Verlag)
978-3-593-39388-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Black Box Berufung - Christine Färber, Ute Riedler
CHF 41,85 inkl. MwSt
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Der Weg zur Professur

Wer sich für Wissenschaft als Beruf entscheidet, muss sich dem Auswahlprozess um die Professuren stellen und ein Berufungsverfahren durchlaufen. Der Konkurrenzdruck ist in allen Fächern groß und trotz vorhandener gesetzlicher Regeln sind die Verfahren für Bewerberinnen und Bewerber meist undurchschaubar: Zu viele, nicht selten widerstreitende Interessen sind im Spiel. Berufungsverfahren gleichen daher einer Blackbox, sind sie doch Anlass für vielerlei Spekulationen, Gerüchte und Projektionen. Das Buch klärt über die offiziellen Abläufe und die formalen Anforderungen auf, von der Ausschreibung über die Arbeit von Auswahlkommissionen, von der schriftlichen Bewerbung über das "Vorsingen" bis hin zur Berufungsverhandlung. Darüber hinaus werfen die Autorinnen einen Blick hinter die Kulissen des formalen Prozesses, indem sie wechselweise die Perspektiven der Bewerber und der Kommissionsmitglieder einnehmen. Sie zeigen insbesondere, was Frauen in Berufungsverfahren beachten müssen und wie die Entmystifizierung einiger besonders hoch erscheinender Hürden gelingt.
Wer sich für Wissenschaft als Beruf entscheidet, muss sich dem Auswahlprozess um die Professuren stellen und ein Berufungsverfahren durchlaufen. Der Konkurrenzdruck ist in allen Fächern groß und trotz vorhandener gesetzlicher Regeln sind die Verfahren für Bewerberinnen und Bewerber meist undurchschaubar: Zu viele, nicht selten widerstreitende Interessen sind im Spiel. Berufungsverfahren gleichen daher einer Blackbox, sind sie doch Anlass für vielerlei Spekulationen, Gerüchte und Projektionen. Das Buch klärt über die offiziellen Abläufe und die formalen Anforderungen auf, von der Ausschreibung über die Arbeit von Auswahlkommissionen, von der schriftlichen Bewerbung über das »Vorsingen« bis hin zur Berufungsverhandlung. Darüber hinaus werfen die Autorinnen einen Blick hinter die Kulissen des formalen Prozesses, indem sie wechselweise die Perspektiven der Bewerber und der Kommissionsmitglieder einnehmen. Sie zeigen insbesondere, was Frauen in Berufungsverfahren beachten müssen und wie die Entmystifizierung einiger besonders hoch erscheinender Hürden gelingt.

Christine Färber (links) hat als Frauenbeauftragte an der FU Berlin in den 1990er-Jahren 80 Berufungsverfahren begleitet und dann als Professorin für empirische Sozialforschung an der HAW Hamburg Kommissionen geleitet. Sie hat ein Unternehmen für Organisations- und Politikberatung in Potsdam und führt Berufungstrainings durch. Ute Riedler ist Universitätsrätin an der Kunstuniversität Graz sowie Kommunikationsberaterin für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Inhalt

Vorwort 9

Einführung 11

1. Stufen des Berufungsverfahrens und Handlungsmöglichkeiten 27
1.1 Vorfeld der Bewerbung 27
1.2 Bewerbung 34
1.3 Berufungskommission 37
1.4 Gleichstellungsstrukturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz 38
1.5 Auswahlkriterien 42
1.6 Institutionelle Interessen 56
1.7 Anhörung 64
1.8 Entscheidung 69

2. Handlungsfeld "Vernetzung" 75
2.1 Vernetzungserfahrungen von Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft 75
2.2 Das eigene Netzwerk sichtbar machen 84
2.3 Neue Kontakte planen und knüpfen 86

3. Handlungsfeld strategische Karriereplanung 91
3.1 Wissenschaftliche Leistung sichtbar machen 92
3.2 Profilbildung in der Forschung 98
3.3 Lehre 102
3.4 Management- und Führungswissen 106
3.5 Work-Life-Balance 111
3.6 Plan B 117
3.7 Zusammenfassung: Strategische Karriereplanung 118

4. Schriftliche Bewerbung 119
4.1 Anschreiben 121
4.2 Lebenslauf 126
4.3 Anlagen/Beilagen 129
4.4 Wissenschaftliche und praktische Profile 138

5. Wissenschaftlicher Fachvortrag 153
5.1 Erwartungen der Kommission 153
5.2 Persönliche Präsentation beim Vortrag und im Gespräch 155
5.3 Vorbereitung eines selbstsicheren Auftritts 158
5.4 Selbstpräsentation und Kleidung 166
5.5 Technische Vorbereitung des Vortrags und Visualisierung 172
5.6 Auswahl des Themas 179
5.7 Aufbau des Probevortrags 180
5.8 Diskussion und Reaktionen im Publikum 188
5.9 Lehrprobe 191

6. Präsentation von Profilen und eines Zukunftskonzepts 193
6.1 Die hochschulöffentliche persönliche Kurzpräsentation 194
6.2 Die hochschulöffentliche Präsentation eines Konzepts zur Führung des Instituts 198

7. Kommissionsgespräch 203
7.1 Eröffnende Vorstellung zur Person 205
7.2 Fragen an die Bewerberin 210
7.3 Fragen zum Privatleben 220
7.4 Fragen an die Kommission 224
7.5 Frauen in Kommissionen 224
7.6 Nonverbales Verhalten im Kommissionsgespräch 226

8. Verfahrensdauer und Informationspolitik 227

9. Berufungsverhandlungen 231
9.1 Verhandlungsverfahren und GesprächspartnerInnen 231
9.2 Vorgespräche 232
9.3 Ausstattungsforderungen auf der Basis eines Forschungs- und Lehrkonzepts 234
9.4 Gehaltsverhandlungen und Dual Career 236
9.5 Mehr als das Notwendige fordern 242
9.6 Berufungsangebot 244
9.7 Verhandlungskompetenz 245

Schlusswort: Perspektiven nach dem Berufungsverfahren 253

Anhangsverzeichnis 257

Abbildungsverzeichnis 300

Literatur 301

Wer sich für "Wissenschaft als Beruf" entscheidet, muss sich dem Auswahlprozess um Professuren stellen und ein Berufungsverfahren durchlaufen. Schon nach der Promotion, in der Post-Doc-Phase, beginnt die Bewerbung um Junior- oder Assistenzprofessuren. Der Konkurrenzdruck in Berufungsverfahren besteht vor allem bei Tenure-Stellen, die in vielen Fächern Seltenheitswert haben. Die Verfahren sind für Bewerberinnen und Bewerber oft undurchschaubar, sie variieren von Fall zu Fall und scheinen ungeschriebenen, willkürlichen Regeln zu folgen. Weil niemand vorab weiß, wie ein Verfahren ausgeht, sind Berufungsverfahren angstbesetzt. Die wenigsten WissenschaftlerInnen wissen genau, wie ein Berufungsverfahren abläuft. In der wissenschaftlichen Fachgesellschaft kursieren viele Gerüchte, und nur wenige haben während ihrer wissenschaftlichen Qualifizierungsphase eine Berufungskommission als MittelbauvertreterIn erlebt.

Für Frauen besteht zusätzlich das Problem, dass sie in Berufungsverfahren bisher rein quantitativ unterrepräsentiert sind und oft auch in den Auswahlgremien eine Minderheit darstellen. Berufungsverfahren sind daher um hegemoniale Männlichkeit strukturiert. Viele Frauen erleben die Verfahren aus einer marginalisierten Position, die auf ihrem sozialen Geschlecht und den vergeschlechtlichten Projektionen der Kommissionen beruht. Die Auswahlverfahren bauen sich nach Abschluss der langwierigen Qualifikationsphase wie eine unüberwindbare Hürde vor ihnen auf. Viele Wissenschaftlerinnen haben das Gefühl, eine Black Box durchschreiten zu müssen, in der nicht nach Leistung entschieden wird (sonst wäre der Frauenanteil höher!), sondern in der unfaire Mittel wie Seilschaften wirken.

Ziel dieses Buches ist es, die Black Box Berufung durch Information über offizielle Abläufe und formale Anforderungen, aber auch durch die Vermittlung von Hintergrundwissen und den Blick hinter die Kulissen in die Arbeit der Auswahlkommission, zu erhellen. Dabei geht es um Chancen und Perspektiven für Frauen in Berufungsverfahren - und um die Entmystifizierung einiger besonders hoch erscheinender Hürden. Dazu gehört, dass viele Frauen - sowie andere marginalisierte Gruppen auch - erwarten, dass es in einer Berufung nur um Leistung geht, und die zwischenmenschliche Komponente, nämlich die Perspektive der Menschen in der Berufungskommission, unterschätzen. Männer aus bildungsfernen Schichten oder mit Migrationshintergrund, gelernte DDR-WissenschaftlerInnen nach der Wiedervereinigung oder "Linke", die sich in "rechten" Fächern durchsetzen wollen, können ähnliche Probleme mit der Verankerung im Zentrum des Systems haben. Wer sich dagegen kulturell im Hochschulwesen zu Hause fühlt, kennt die Bedeutung der Netzwerke und des Habitus und kann damit selbstbewusster umgehen.

Aus diesem Grund geht das Buch konsequent auf beide Perspektiven ein, die der BewerberInnen und die der Auswählenden. Die Autorinnen richten den Blick darauf, welche Anforderungen in einer schriftlichen Bewerbung, im Vortrag und im Kommissionsgespräch ebenso wie in der Berufungsverhandlung zu erfüllen sind, und welche Erwartungen die Kommission an die BewerberInnen stellt. Das Buch soll WissenschaftlerInnen dabei unterstützen, Sicherheit für ihre Selbstpräsentation im Verfahren zu gewinnen und Strategien auszubilden, mit denen sie sich konkret auf Berufungsverfahren vorbereiten können.

Da die meisten Verfahren mitten im Semester laufen, wenn ohnehin wenig Zeit für eine gute Vorbereitung bleibt, möchten wir Möglichkeiten aufzeigen, die weniger akute Vorzeit eines Berufungsverfahrens besser zu nutzen, etwa auch im Hinblick auf Laufbahnentscheidungen. Dazu zählen beispielsweise Fragen nach der Notwendigkeit und dem Nutzen der Habilitation, nach erfolgversprechenden Auslandsaufenthalten, nach der eigenen Profilbildung und dem Aufbau eines Netzwerks. Die potentielle Professur ist eine neue Rolle, oder die man bisher entweder noch nicht ausgefüllt hat,

Erscheint lt. Verlag 6.5.2011
Zusatzinfo 6 Abbildungen
Sprache deutsch
Maße 140 x 213 mm
Gewicht 386 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Bewerbung / Karriere
Schlagworte akademische Karriere • Berufung • Berufungsverfahren • Bewerbung • Professor • Professur • Universitätskarriere
ISBN-10 3-593-39388-3 / 3593393883
ISBN-13 978-3-593-39388-9 / 9783593393889
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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