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Florida

Buch | Softcover
196 Seiten
2005
ADAC Verlag
978-3-89905-230-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Florida
CHF 10,90 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
    keine Neuauflage
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Haben Sie schon mal am Meeresgrund übernachtet, Astronaut gespielt oder eine Seekuh gekrault? Wussten Sie, dass der Disney-Konzern neben Mäusen auch Städte erfindet und dass in Miami niemand dumm guckt, wenn Sie Ihre Würgeschlange Gassi führen?
Unsere Reporter haben's erlebt. Es gibt in Florida nichts, was es nicht gibt. Noch besser aber - es gibt im Überfluss, was bei uns Mangelware ist: Sonne, sommerliche Temperaturen im Winter, Strände, ganz puderzuckerweiß. Wo die USA ihren kleinen Finger Richtung Karibik ausstrecken, liegen Naturlandschaften wie die Everglades, und auf fast jedem ins Wasser gerammten Pfosten steht ein Reiher oder Pelikan.
Lesen Sie Reportagen über Hemingway&die Keys, Disney World, Cape Canaveral und eine Insel, in der Schildkröten das Tempo angeben. Dazu: die besten Hotels, Strände, Museen.

Theos Traumschloss am South Beach ist wunderschön, groß und hundertprozentig falsch."Das Wasser und der Himmel sind das Einzige auf Miamis vorgelagerter Insel, was wirklich echt ist", versichert er den staunenden Passanten und steckt ein kleines Fähnchen ganz oben in die Turmspitze. Selbst der Sand, aus dem er das Wunderwerk in fünf Stunden aus dem Nichts aufgetürmt hat, kommt drüben von Miamis Biscayne Bay.
Es ist neun Uhr in der Früh, und South Beach erwacht. An der Promenade drehen alternde Berühmtheiten ihre ersten Runden. Da ist Jay, der Vietnam-Veteran, auf seinem Fahrrad mit Hund A.C. und wehenden Kuba- und USA-Flaggen. Und der namenlose Mittfünfziger, der mit seiner Würgeschlange Gassi geht. Einmal die schläfrige Bestie auf den eigenen Schultern knipsen kostet fünf Dollar. Sie alle hat es irgendwann einmal hierher gezogen, an den tolerantesten, unamerikanischsten Ort der USA, an dem schräge Vögel, Lebenskünstler und Millionäre mit Aussteigerfantasien nicht belächelt, sondern von den vielen Touristen bestaunt werden. Jeder bekommt hier sein ureigenes Stückchen Sonne und Ruhm.
Theo nutzt die letzten Minuten, um noch ein paar Fotos von seiner Burg zu machen. In einer halben Stunde wird am Strand von South Beach ein ganzes Heer von Sonnenanbetern einfallen: blondierte Highschool-Girls, die zum Sechzehnten von Daddy Silikonbrüste bekommen haben, joggende Rentner mit Haut so ledrig wie alte Aktenkoffer, schwule, schöne Bodybuilder mit Sonnenöl und Gettoblaster, junge Galeristinnen mit Chihuahuas im Louis-Vuitton-Täschchen und I-Pod an den String geklemmt. Oben ohne nahtlos braun werden, knutschen, am Strand von South Beach ist alles erlaubt. Hauptsache, man ertrinkt nicht dabei. Und sollte sich doch einmal einer zu weit rausgewagt haben, müssen sich Claire und ihre gut gebauten Kollegen von der Strandwacht grummelnd von ihren pastellfarbenen Aussichtspunkten bequemen und retten."Die sind alle so blöd hier", murmelt sie. Gerade noch hatte Claire durch ihren Lautsprecher vor starkem Wind gewarnt"Und dennoch ziehen da viel zu weit draußen ein paar Schwimmer ihre Bahnen.
Diese Armleuchter ..."Kurz nach 1900 entdeckte Carl Graham Fisher einen kleinen Strand, der zum Plantagenanbau genutzt wurde. Er ließ Palmen und Sand ankarren und erschuf eine tropische Amüsierinsel, auf der die Highsociety ihre Wintermonate verbrachte. Doch es kamen auch Zeiten, in denen niemand mehr nach South Beach wollte und in den verblassten Art-deco-Häusern nur noch Rentnermit geschrumpfter Altersversicherung saßen und Lokalradio in Jiddisch, Spanisch, Russisch hörten. Mit der Wiederbelebung des Art-deco-Distrikts Ende der siebziger Jahre kehrte der Glamour zurück, und mit ihm kamen Hedonisten aus aller Welt wie ein grelles, raumfüllendes Parfum. Und der Ocean Drive, die letzte Straße vor dem Meer, wurde ihr Laufsteg.
Bis heute ist er das geblieben: Nacht für Nacht nehmen die Touristen ihren Logenplatz in den überteuerten Fischrestaurants ein und staunen. Die Neonleuchten der Hotels spiegeln sich in den Scheiben der Ferraris und Limousinen und verwandeln den Bordstein in ein grellpinkes Fließband, über das schöne Menschen gleiten wie Pralinen. Jeder zum Anbeißen schön, jedem wird durch Blicke Respekt gezollt für die harte Arbeit, die er geleistet hat, um so auszusehen.
Von diesem exzentrischen Trubel halten sich Leute wie Craig Robins fern, ohne dennoch wirklich weit weg zu sein.

Reihe/Serie ADAC Reisemagazin
Zusatzinfo m. zahlr. farb. Abb. u. Ktn.
Sprache deutsch
Maße 210 x 272 mm
Gewicht 455 g
Themenwelt Reiseführer Nord- / Mittelamerika USA
Schlagworte Florida; Reiseführer • Zeitschrift/Magazin
ISBN-10 3-89905-230-7 / 3899052307
ISBN-13 978-3-89905-230-5 / 9783899052305
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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