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Allein in Amerika - Digitale Briefe eines Au Pairs (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
240 Seiten
tredition (Verlag)
9783347344006 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Allein in Amerika - Digitale Briefe eines Au Pairs -  Stefanie Ramm
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Hinter 'Allein in Amerika' versteckt sich der Reisebericht eines Au Pair Jahres 2006/2007 in den USA. Alle Höhen und Tiefen und v.a. die persönliche Entwicklung durch das Auslandsjahr hindurch wurden festgehalten. Ursprünglich als wöchentliche Tagebuch-Mails an die Daheimgebliebenen verfasst und später als Blog mit regelmäßigen Einträgen geführt, wurden jetzt die Erlebnisse in Buchform zusammengefasst. Gerade in der Corona-Zeit eine Möglichkeit des geistigen Fortkommens und Erlebens eines Abenteuers. Das Buch zeichnet sich aus durch die Sicht eines Ausländers auf die täglichen Gegebenheiten des amerikanischen Alltags gepaart mit einem typisch deutschen Verständnis und einem Quäntchen Ironie. Obwohl sich durch die ständige Weiterentwicklung der digitalen Vernetzung die Rahmenbedingungen eines Auslandsjahres geändert haben mögen, ändert sich wohl wenig an den Grundpfeilern eines Auslandsjahres - fremde Kultur, Sprachrätsel und Abenteuer weit weg von Zuhause.

Stefanie Ramm wuchs in einer überschaubaren Gemeinde südlich von Leipzig auf. Nach dem Abitur ging sie 2006 für ein Jahr als Au Pair in die USA um ihren Horizont zu erweitern und ihre Sprachkenntnisse auszubauen. Sie studierte danach an der Universität Leipzig und an der Aberystwyth University, Wales. Inzwischen lebt und arbeitet die zweifache Mama als Juristin in Berlin. "Allein in Amerika" ist ihr Debüt-Werk, ein Reisebericht, der die gemachten Erfahrungen ihres Au Pair Jahres aufarbeitet.

Stefanie Ramm wuchs in einer überschaubaren Gemeinde südlich von Leipzig auf. Nach dem Abitur ging sie 2006 für ein Jahr als Au Pair in die USA um ihren Horizont zu erweitern und ihre Sprachkenntnisse auszubauen. Sie studierte danach an der Universität Leipzig und an der Aberystwyth University, Wales. Inzwischen lebt und arbeitet die zweifache Mama als Juristin in Berlin. "Allein in Amerika" ist ihr Debüt-Werk, ein Reisebericht, der die gemachten Erfahrungen ihres Au Pair Jahres aufarbeitet.

Auf nach Wisconsin

Allein in Amerika… (7) – 22. August

Liebe Verwandtschaft, Freunde, Bekannte und alle anderen, die sich noch nicht angesprochen fühlen!

Vielen Dank für die vielen lieben Versuche mich an eurem Leben auch weiterhin teilhaben zu lassen! *strahl*

Ansonsten ist scheinbar wieder eine (naja ein bisschen mehr als eine) Woche vergangen. Ich kann euch auch jetzt wieder beruhigen. Mir geht’s gut. Der einzige Grund warum ich nicht eher geschrieben habe, ist doch tatsächlich der, dass ich die letzten fünf Tage überhaupt nicht hier war. Wir waren „on vacation“. Genauer geschrieben haben wir Annes Eltern in Wisconsin besucht.

Sie leben nebst Sohn und dessen Familie in Racine, Wisconsin. Das wiederum ist eine Stadt direkt am Lake Michigan. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich kleines Dorfkind doch tatsächlich wieder ein kleines Stückchen mehr von der „großen weiten Welt“ gesehen habe. Natürlich habe ich auch Unmengen an Fotos gemacht (ich musste sogar extra ein paar löschen, da mein Speicher ein bisschen ausgereizt war…). Ich werde die Bilder bei nächster Gelegenheit ins Netz stellen. Versprochen! Aber zurück zur erweiterten Gastfamilie. Also wir wurden am Flughafen schon sehnsüchtig von den Großeltern erwartet. Die sind, genau wie der Rest der Familie, furchtbar nett! Ich wurde gleich nach den Enkeln und noch vor der Tochter begrüßt. Nach kurzem Zwischenstopp im Hotel sind wir dann ins großelterliche Anwesen weitergereist. (Also sie wohnen, das wurde wieder und wieder betont, nicht mehr in einem großen Haus, da sie nur noch zu zweit sind. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass dieses „kleine“ Zuhause mindestens die Größe unseres Hauses in Deutschland hatte. ;)) Zum Leidwesen meiner Gastmama wurden wir dort alle mit Keksen, Kuchen und anderen zuckerhaltigen Lebensmitteln vollgestopft.10

Ich habe durch diesen Urlaub auch endlich die „richtige“, d.h. für Amis (aus europäischer Sicht natürlich) typische Lebensweise kennengelernt. Es ist tatsächlich möglich dreimal am Tag und das wiederum fast vier Tage ununterbrochen hintereinander zum Essen in irgendwelche Lokalitäten zu gehen. Ich war nun auch „endlich“ mal bei Burger King und so... aber das ist irgendwie anders als Zuhause. Du bekommst dort deinen Becher an der Kasse und kannst dir bzw. musst dir dein Getränk selber zapfen. Allerdings scheint man das so oft wie man will machen zu können.11 Genauso in anderen normalen Restaurants: Eistee und „Sodas“ (also Limos wie Cola, Sprite, …) werden einmal bezahlt und immer wieder aufgefüllt. Ist schon ein komisches Land, aber das habe ich hier nun schon so oft festgestellt, dass es mich nicht mehr weiter vom Hocker reißt.12 Allerdings komme ich immer noch nicht so ganz mit der Tatsache klar, dass hier anscheinend keiner so richtig weiß, warum man denn tatsächlich Messer und Gabel bekommt. Es ist wirklich erstaunlich, aber doch andauernd zu beobachten, dass grundsätzlich jeder Ami nur ein Messer in die Hand nimmt um evtl. sein Fleisch kleinzuschneiden (falls man das nicht auch alleine mit Hilfe einer Gabel schafft) und wenn man das dann endlich geschafft hat, legt man das Messer gaaanz schnell wieder aus der Hand. (Es könnte ja beißen oder einen attackieren. Man muss ja schließlich mit allem rechnen.) So sieht man in jedem Restaurant (egal wie teuer) Leute nur mit einer Gabel in der rechten Hand oder (auch sehr wahrscheinlich) alles mit der Hand Richtung Mund befördern. Schrecklich! Da sitzen manchmal sonst wie aufgebrezelte Damen am Tisch und essen doch tatsächlich mit ihren Händen. *schüttel*13

Ein weiteres Merkmal dieser Gesellschaft scheint mir mittlerweile die Beobachtung zu sein, dass hier anscheinend jeder einen Hund haben muss. Das ist hier sehr populär und leider auch weitverbreitet.14 Ich meine, mit der Tatsache, dass wir hier einen Hund haben, damit habe ich mich mittlerweile schon abgefunden, aber das auch noch andere einen haben, davon war ja nie die Rede. Als mich ein ziemlich großer, aufgedrehter und schwerer Hund bei Annes Bruder anfiel, fiel uns dann doch tatsächlich ein, dass wir da eine klitzekleine Tatsache schlichtweg vergessen haben... Ist ja nicht weiter erwähnenswert, dass es in manchen Haushalten über 30 Kilo schwere Francescas gibt, liebevoll „Franny“ gerufen. Unter dem Wort „Schoßhündchen“ würde ich mir definitiv etwas anderes vorstellen.

Unser Hotelzimmer war, ähnlich dem in Stamford (also bei der Orientation), ein Raum mit zwei großen Betten, einer Gästeliege, einem Bad und natürlich einem Fernseher! Nachdem in der ersten Nacht außer Michelle niemand so richtig schlafen konnte (aufgrund gewisser Unverträglichkeiten von bestimmten Mengen an Cookies und durch Krankheit verursachte Geräusche15…), wurde ich die nächste Nacht liebevoll in die Obhut mir eigentlich wildfremder Menschen übergeben. Ich durfte (keine Ahnung, ob ich so erschöpft aussah) im Hause der Verwandtschaft schlafen, die ich zu diesem Zeitpunkt etwa einen halben Tag kannte. Nett, nicht wahr? Bei dieser Verwandtschaft hatte ich dann auch mein erstes richtiges „cook out“. Das bedeutet, dass alle ganz erwartungsvoll auf der Terrasse sitzen und darauf warten, dass sich irgendjemand erbarmt, den Grill anzuschmeißen und dann irgendwelches Fleisch darauf anbrät. Ich habe dort einen richtigen amerikanischen Hamburger gegessen. Naja, im Notfall kann man sonst alternativ auch mal Pizza ordern oder irgendwelches anderes kalorienhaltiges Fastfood. Da ich mit einigen Sachen absolut nichts anfangen konnte, und die Familie so unglaublich Au Pair erprobt war, wurde mir z.B. der Senf kurz in die Spüle aus der Flasche rausgedrückt, damit ich endlich wusste, was sich darin verbirgt. Sie waren echt alle super hilfsbereit und haben sich alle Mühe gegeben, mich ankommen zu lassen.

Was mir allerdings immer noch ein Buch mit sieben Siegeln ist, warum man hier von allen (meist wildfremden) Menschen umarmt wird. Da wird man Leuten vorgestellt, die eigentlich nichts im Entferntesten mit einem zu tun haben und die fallen einem dann gleich um den Hals. Ich glaube ja nicht, dass ich so umarmungsbedürftig aussehe, aber vielleicht täusche ich mich da auch. Ist aber eher unwahrscheinlich! ;)

Ansonsten ist vielleicht noch erwähnenswert, dass ich doch tatsächlich genötigt wurde, nicht nur an den Strand, sondern auch noch an den Pool zu gehen. Ist das nicht unglaublich?! Ach ja, unser Hotel hatte auch noch einen Pool… so viel Wasser auf einmal.

Also, ich wünsch’ euch allen eine schöne Woche!

Denkt mal an mich!

Bis demnächst eure mittlerweile immer noch ziemlich müde

Stefanie

10 Ich sollte vielleicht an dieser Stelle mal erwähnen, dass meine Gastmama ihre Diabetes über eine echt eiserne Ernährung im Zaum hält. Sie achtet sehr auf eine gesunde Ernährung, was zu meinem Glück auch dazu beigetragen hat, dass ich nicht in den typischen AmerikaTrott geraten bin, sondern eher noch bewusster mit meiner Ernährung gelernt habe umzugehen. Ich habe über das Jahr kein Gewicht zugelegt und langfristig viele Ernährungseigenschaften erlernt. Unterm Strich bleibt aber festzuhalten, dass Kekse und Co. bei uns nur in überschaubaren Mengen – zu Geburtstagen, als Nachtisch… – im Haus waren. Einfach mal als Snack so zwischendurch war und ist das nach wie vor undenkbar.

11 Free refills waren mir zu diesem Zeitpunkt komplettes Neuland.

12 Gerade an diesen Stellen fällt mir aus heutiger Sicht auf,wie sich Stück für Stück mein Horizont erweiterte. Am Anfang ist man mit einem Erlebnis konfrontiert, das einfach komplett konträr zu dem läuft, was man sein bisheriges Leben kennengelernt hat. Dann kommt ein gewisses Maß an Erstaunen und Verwunderung und Unverständnis. Warum ist das denn hier bitte anders? So wie ich es kenne, ist es doch gut und vollkommen praktikabel. Dann muss es erstmal sacken, ändern kann man ja schließlich kein ganzes Land, nur weil man es selbst anders kennt und weiß, dass es auch anders funktioniert. Ganz am Ende – mit etwas Abstand – kann man dann aber feststellen, dass sich der eigene Horizont erweitert hat, weil in der eigenen Weltansicht auf einmal (mindestens) zwei Möglichkeiten existieren mit ein und derselben Sache umzugehen. Man wird toleranter und hinterfragt Sachen auf eine andere Art und Weise.

13 Diese kulturelle Eigenart prallte auf meine eingefleischte Abwehrreaktion alles, wirklich alles, mit Besteck zu essen. Bei meiner Gastfamilie esse ich nach wie vor sogar Pizza mit Messer und Gabel. Einfach, damit die kulturellen Unterschiede klar werden und ja, um meine Gastmama zu ärgern. Wir müssen immer darüber lachen. ;)

14 Kleine Anmerkung: Ich habe nach wie vor sehr viel Respekt vor Hunden und mache für gewöhnlich einen großen Bogen um sie. Allerdings hatte ich mich am Ende meines Jahres sehr...

Erscheint lt. Verlag 29.9.2021
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
Reisen Reiseführer
Schlagworte Au Pair • Au Pair Jahr • Auslandserfahrung • Auslandsjahr • Erfahrungsbericht • Kinderbetreuung • Reisebericht • USA
ISBN-13 9783347344006 / 9783347344006
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