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Nord- und Mittelengland Reiseführer Michael Müller Verlag -  Dorothea Martin

Nord- und Mittelengland Reiseführer Michael Müller Verlag (eBook)

Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps.
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
744 Seiten
Michael Müller Verlag
978-3-95654-868-0 (ISBN)
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E-Book zur 3. komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage 2020 Der Nor­den En­glands - das sind ge­heim­nis­vol­le Moore, wilde Berg­re­gio­nen, atem­be­rau­ben­de Na­tur­er­leb­nis­se in vier herr­li­chen Na­tio­nal­parks und zahl­lo­se stol­ze Burg­rui­nen, die von einer wehr­haf­ten Ver­gan­gen­heit zeu­gen. Be­schau­li­cher prä­sen­tiert sich die Mitte des Lan­des, wo sanf­te Hü­gel­land­schaf­ten, fried­lich gra­sen­de Scha­fe hin­ter Tro­cken­stein­mau­ern, Fach­werk­häu­ser und urige Pubs das Bild prä­gen. Ty­pisch sind Groß­städ­te, die nach einer neuen Iden­ti­tät su­chen und sich mutig mo­der­ni­sie­ren. Denn hier brumm­te einst En­glands Schwer­in­dus­trie, die die In­dus­tri­el­le Re­vo­lu­ti­on be­feu­er­te und deren Pro­fi­teu­re ihr Geld in präch­ti­ge Her­ren­sit­ze steck­ten. Ganz an­ders wie­der­um En­glands Osten: flach, mit un­end­li­chen Wei­ten, Se­en­land­schaf­ten und ki­lo­me­ter­lan­gen Sand­strän­den für das (ex­trem er­fri­schen­de) Bad im Meer.

Dorothea Martin Dorothea Martin (Jahrgang 1966) ist Theaterwissenschaftlerin und Historikerin. Sie wuchs in Berlin auf, wo sie als Radio- und Fernsehreporterin tätig war. Ihre Reiseberichte wurden im ZDF Reisemagazin und bei n-tv gesendet, sie hat Webseiten und Reiseführer geschrieben (Polyglott on tour, Nelles Verlag). Seit 1999 lebt sie als freie Autorin und staatlich geprüfte Fremdenführerin (Blue Badge Guide) in Bristol, England. So konnte sie wertvolle Einsichten in die Bedürfnisse Reisender gewinnen, die sie von der leidenschaftlichen Reisebuchnutzerin in eine enthusiastische Reisebuchverfasserin verwandelt haben. Ihre besondere Liebe gilt dem angelsächsischen Kulturkreis, der nur auf den ersten Blick Exotik vermissen lässt. Ihre Lieblingsstadt New York, die als liberalste und weltoffenste Stadt Amerikas gilt, ist nämlich wie eine Reise um die ganze Welt - lediglich etwas kürzer.

Dorothea Martin Dorothea Martin (Jahrgang 1966) ist Theaterwissenschaftlerin und Historikerin. Sie wuchs in Berlin auf, wo sie als Radio- und Fernsehreporterin tätig war. Ihre Reiseberichte wurden im ZDF Reisemagazin und bei n-tv gesendet, sie hat Webseiten und Reiseführer geschrieben (Polyglott on tour, Nelles Verlag). Seit 1999 lebt sie als freie Autorin und staatlich geprüfte Fremdenführerin (Blue Badge Guide) in Bristol, England. So konnte sie wertvolle Einsichten in die Bedürfnisse Reisender gewinnen, die sie von der leidenschaftlichen Reisebuchnutzerin in eine enthusiastische Reisebuchverfasserin verwandelt haben. Ihre besondere Liebe gilt dem angelsächsischen Kulturkreis, der nur auf den ersten Blick Exotik vermissen lässt. Ihre Lieblingsstadt New York, die als liberalste und weltoffenste Stadt Amerikas gilt, ist nämlich wie eine Reise um die ganze Welt - lediglich etwas kürzer.

Oxford
Vom Carfax Tower streift der Blick über die ehrwürdigen Colleges, de­ren Geschichte bis ins 12. Jh. zurückreicht. Geradezu majestä­tisch überragen die Türme der Kapellen die zahlreichen Kuppeln und Zinnen der übrigen Wohnhäuser. Und in den Straßen wimmelt es von Studenten, die auf ihren Fahrrädern die verschiedenen Hoch­schulen ansteuern.

City of dreaming spires - Stadt der verträumten Turmspitzen

Auf den Flüssen Cherwell und Themse (in Oxford Isis genannt, nach dem la­tei­ni­schen Namen Tamesis) gleiten Stech­kähne und durch die Gassen weht ein Hauch von Romantik und Ver­geis­ti­gung. Alles in allem eine Atmosphäre, die den Besucher in längst vergangene Zei­ten eintauchen lässt. Auch der iri­sche Nobelpreisträger William Butler Yeats war von diesem historischen Zau­ber wie gefangen und schwärmte: „Ich frage mich, ob irgendwer irgend­et­was anderes in Oxford tut als zu träu­men, denn dieser Ort ist so wun­der­schön. Man rechnet fast damit, dass die Men­schen hier singen anstatt zu spre­chen. Alles hier ist wie eine Oper.“
Heinrich II. war maßgeblich für die Ent­stehung dieser wissenschaftlichen Hoch­burg verantwortlich, die heute zu einer der ältesten und berühmtesten Uni­versitätsstädte in Europa zählt und in deren Debating Society (Debatier­klub der Studenten­gewerk­schaft) noch immer die hells­ten Köpfe der Welt zum Wort­gefecht in den Ring steigen. Hein­richs Erlass, der Eng­län­dern verbot, im fer­nen Paris zu studieren, schuf die Vo­raus­setzung für die Er­rich­tung der ers­ten Colleges. University College und Bal­liol College nahmen im 13. Jh. ihren Lehr­betrieb auf. Die Studenten wohn­ten zu dieser Zeit in Wirts­häu­ern oder bil­de­ten Wohn­ge­mein­schaften. Das Ver­hältnis zwischen Studenten und Ein­hei­mi­schen wurde immer wieder durch vehe­men­te Zusam­menstöße ge­trübt - so soll es auf der High Street zwi­schen St Mar­tin’s und St Mary’s Church kei­nen Quadrat­meter gegeben ha­ben, der nicht irgendwann einmal mit Blut be­fleckt war. Höhe­punkt war 1355 der Scholas­tica’s Day, ein Massa­ker an mehr als 60 Studenten. Da­rauf­hin mach­ten die Uni­versitäten (1410) mit Unter­stützung von Krone und Kir­che das Wohnen in Sam­mel­unter­künf­ten (halls of residence) zur Pflicht. Noch im­mer wohnen die Studenten we­nigs­tens in ihrem ersten Stu­dienjahr in den Halls, wo sie nor­ma­ler­weise über ein Ein­zel­zimmer ver­fü­gen.
Heute bietet sich dem Betrachter ein weit­aus friedlicheres Bild. In der einst so umkämpften High Street, kurz The High genannt, reihen sich die Fassaden von sechs Colleges, mehreren Kirchen und Fachwerkhäusern in buntem Mix an­ein­an­der, ein malerisches Ensemble, das auch William Turner auf die Lein­wand bannte. Am erstaunlichsten ist, dass diese altehrwürdigen Colleges auch im 21. Jh. mit ihren Great Halls (heu­te meist Speisesäle), Quads (In­nen­höfe) und Türmen derselben Beru­fung nachgehen wie eh und je. Merton Col­lege das älteste, New College von sei­ner Archi­tektur und Anlage her viel­leicht das authentischste und Magda­len College gilt als das schönste. Das Christ Church College mit der Oxford Ca­the­dral liegt in einer großen Parkan­lage Christ Church Meadow. 13 Pre­mier­minister waren Ab­sol­ven­ten dieser größ­ten und be­kann­testen Hoch­schule der Stadt! Insgesamt besuchten 27 Pre­mier­minister des Landes die hiesige Uni­ver­sität, vom Earl of Wilmington 1742 bis zu Boris Johnson (zur Zeit der Re­cherche Premierminister), der am Bal­liol College 1987 sein Degree in klas­sischer Literatur und Philosophie machte. Alumni aus Oxford er­kämpf­ten sich seit der Grün­dung 160 olym­pische Medaillen und 52 Nobelpreise, vie­le fan­den auch einen festen Platz in den Ge­schichts­büchern: Sir Walter Ra­leigh, Sir Christopher Wren, Thomas Ed­ward Lawrence (bekannt als Law­rence von Arabien), Oscar Wilde und Edu­ard VIII., um nur einige zu nennen. Stadt­füh­run­gen, die das Tourist Office ver­anstaltet, geleiten die Touristen zu den wich­tigsten Colleges und sorgen für das nötige Hinter­grundwissen.
Nicht alles hier ist altehr­wür­dig, so ist etwa der „Bezirk“ rund um die Ruine der nor­man­ni­schen Burg recht neu. Der Castle District lädt mit Open-Air-Ver­an­staltungen, Res­tau­rants, Cafés und Bars sowie dem Hotel Malmaison im al­ten Stadtgefängnis zum Flanieren ein. Der etwas alter­native Stadtteil Jeri­cho wird vor allem abends lebendig. Hier ent­stand mit dem Radcliffe Obser­va­tory Quarter ein neuer Campus.
Oxford zählt 158.000 Einwohner, von de­nen 24.000 Studenten der Uni­ver­si­tät sind, 43 % davon aus dem Ausland, und weitere 30.000 für die Uni arbeiten. Wie in Cambridge („the other place“) gibt es auch hier kaum ein Haus im Stadt­zentrum, das nicht der ehren­wer­ten Lehranstalt gehört. In den 1870er-Jah­ren wurden erstmals auch weibliche Stu­denten zugelassen, die jedoch erst ab 1920 einen Abschluss (degree) er­wer­ben durften. Inzwischen sind etwa die Hälfte der Stu­denten weiblich, auf den Professoren­stüh­len allerdings sit­zen nur zu einem knappen Drittel Frau­en. Oxford ist überwiegend männlich und von weißer Hautfarbe, nur 2 % der Stu­denten und ein Professor sind dun­kel­häutig. Attrak­tiv ist Oxford natür­lich auch für Sprachenschüler, gilt doch das Oxford-Englisch als das reins­te Eng­lisch, das Englisch der Gebilde­ten eben. Ein Grund vielleicht, wes­halb die Stadt bei vielen Engländern noch im­mer mit Begriffen wie „Klassen­ge­sell­schaft“ und „Snob­bery“ verbunden wird und so viele ausländische Stu­den­ten an­zieht. Aus Deutsch­land etwa beka­men hier Ex-Bundespräsident Ri­chard von Weiz­säcker, Ex-FAZ-He­raus­geber Frank Schirr­macher, der Phi­lo­soph Theodor Adorno und der Thea­ter­regisseur Peter Zadek den intellek­tu­el­len Schliff.

Die Randolph Sculpture Gallery im Ashmolean Museum

Etwas außerhalb des Stadtkerns, in Cow­ley, hat die Autoindustrie ihren Sitz. William Morris, später zum Lord Nuf­field geadelt, eröffnete hier 1902 ei­nen Fahr­rad­laden, wo er Experimente mit Motorrädern durchführte. Zehn Jah­re später pro­du­zierte er sein erstes Au­to, den Morris Oxford (engl. Spitz­na­me: Bullnose), das ein durch­schla­gen­der Erfolg wurde. Wieder zehn Jahre spä­ter kamen bereits 41 % aller in Eng­land produzierten Autos aus dieser Werk­statt. Noch zu seinen Lebzeiten spen­dete der mittlerweile reiche Lord 30 Mio. Pfund an die Universität und ver­schie­dene Kranken­häuser. Die Iko­ne aller englischen Autos, der Mini, wird bis heute hier gebaut. Von der Auto­produktion ist im historischen Stadt­zentrum aller­dings nichts zu se­hen und im Sommer von den Stu­den­ten auch nicht. Dann gehört die Stadt ih­ren Besuchern und deshalb ein Tipp: Wer nach Oxford reist, sollte sich recht­zei­tig um eine Unterkunft bemühen. Ex­trem hohe Besucherzahlen während der Sommermonate können bei der Zim­mersuche zum Problem werden.
Museen und Denkmäler
Ashmolean Museum: Ein Tag im Ashmolean Museum und Sie bereisen 8000 Jahre Zivilisations­ge­schichte. Das 1683 gegründete Museum ist das äl­tes­te in England. Elias Ash­mole, Anwalt und Al­chimist, hatte zwei Gartenbauer deren na­tur­histo­ri­sche und ethno­lo­gische Kunst­objekte kata­logisieren las­sen und sie dabei über­redet, ihm die Samm­lung zu ver­erben. Nach dem mys­teriösen Tod der Wit­we eines der Gar­tenbauer im En­ten­teich konnte er 1659 sein Erbe an­tre­ten, das er schnell er­wei­terte und 1677 der Universität Oxford vermachte. Die Kunst- und ar­chä­ologischen Samm­lun­gen sind in dem riesigen klas­si­zis­ti­schen Gebäude auf fünf Etagen unter­ge­bracht; ihre Be­sich­tigung würde Tage in An­spruch neh­men. Man betritt das Mu­se­um durch sein imposantes Por­tal und ge­langt in ein lichtes, von Treppen ge­säum­tes Atrium. Der spek­ta­ku­läre Er­wei­terungsbau von 2009 schmiegt sich naht­los an das alte Ge­bäude von 1845 an, verglaste Flure und Durch­gän­ge ver­schaf­fen fas­zi­nie­rende Pers­pek­ti­ven. Es gibt 39 Abtei­lun­gen für Dauer- so­wie vier Ab­tei­lun­gen für Wech­sel­aus­stel­lun­gen.
Crossing Cultures, Crossing Time heißt das Konzept, bei dem der Besu­cher auf eine Zeitreise durch Ideen- und Gedankenwelten verschiedener Zi­vi­li­sa­tionen und Kontinente geschickt wird und die Objekte von der Antike (Erd­geschoss) bis zur Gegenwart (3. Stock) nicht isoliert prä­sen­tiert, son­dern als Teil einer Weltkultur. Die se­hens­werten Artefakte reichen von der größ­ten Samm­lung von vordynas­ti­schen Kunst­schät­zen aus Ägyp­ten au­ßer­halb Kairos mit einigen sehr gut er­hal­tenen Mumien und Sarko­phagen über die weltweit um­fang­reichste Samm­lung von Zeich­nun­gen Raffaels bis zu moderner Kunst. Islamische und fern­östliche Kunst und Kultur sind gut re­präsentiert, auch britische Funde und Ku­riositäten zählen zu den Schät­zen, et­wa eine Laterne von Guy Fawkes (also dem Mann, der das Par­la­ment samt König in die Luft spren­gen woll­te) und die Totenmaske von Oliver Crom­well. Die Kunstausstellung setzt ihre Schwer­punk­te auf italienische, fran­zösische und britische Künstler....

Erscheint lt. Verlag 2.4.2020
Reihe/Serie MM-Reiseführer
Verlagsort Erlangen
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte 2020 • Birmingham • Cambridge • Coventry • East Anglia • Lake District • Leicester • Liverpool • Manchester • Midlands • Mittelengland • Nordengland • Norfolk District • Nottingham • Oxford • Wandern • York • Yorkshire
ISBN-10 3-95654-868-X / 395654868X
ISBN-13 978-3-95654-868-0 / 9783956548680
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