Unterwegs in der Euregio Egrensis (eBook)
196 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7504-7920-3 (ISBN)
Wanderungen rund um Bad Neualbenreuth
Diese Wanderungen wurden von der Marktgemeinde Bad Neualbenreuth erarbeitet und freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Auf sagenumwobenen Wegen zum Mittelpunkt Europas und auf den Gipfel des Tillenberges
KENNZEICHNUNG: Hellgrüner Punkt
STRECKENVERLAUF: Bad Neualbenreuth – Grenzlandturm – Königsstein - Granatbrunnen – Mittelpunkt Europas – Bad Neualbenreuth
DAUER / LÄNGE: etwa 4 Stunden; ca. 12 km;
Höhenunterschied ca. 270 m bzw 380 m
Die Wanderung beginnt am Marktplatz in Bad Neualbenreuth. Entlang der Turmstraße führt Sie der Weg vorbei an liebevoll restaurierten Egerländer Fachwerkhöfen. An dem kleinen Teich am Ende des Dorfes halten Sie sich rechts, der Turmstraße folgend. Nach einem kurzen Anstieg kommen Sie zur Kapelle "Maria Frieden", die den Friedensgedanken in unmittelbarer Grenznähe ausdrückt. Daneben sehen Sie einen Gedenkstein der vertriebenen Egerländer mit der Inschrift "Unseren Toten zum Gedächtnis, den Lebenden zur Mahnung“. Nach einigen Metern stehen Sie vor dem 1961 errichteten Grenzlandturm, der zum Symbol für Freiheit und Heimattreue wurde und die Verbundenheit mit den Landsleuten aus dem Egerland ausdrückt. Über lange Jahre war der Grenzlandturm für die Egerländer die einzige Möglichkeit, einen Blick in ihre Heimat zu werfen. Sie folgen der Straße bis zur Kreuzung und wenden sich nach dem kleinen Wäldchen nach links (Wegweiser: „Zum Mittelpunkt Europas“). Vor sich sehen Sie die Erhebung des Tillenberges mit der ehemaligen Radarstation auf seinem Gipfel und links unterhalb des Kammes eine ehemalige Kaserne der Grenztruppen. Die Wanderung führt über einen Feldweg hinunter zur Teerstraße, der Sie nach links folgen. Nach etwa 500 m biegen Sie nach links von der Teerstraße in den Wald ab und folgen dem Schild „Mittelpunkt Europas – Sauweg“. Der Weg durch den Wald führt Sie steil bergan. Die geheimnisumwitterte Atmosphäre lässt erahnen, warum gerade um den Tillen ein solch umfangreicher Sagenkranz überliefert ist. Am Ende des Anstiegs treffen Sie auf die deutschtschechische Grenze, und nach weiteren 150 m sehen Sie rechts am Weg einen recht regelmäßigen Steinblock, den Königstein. Der in 785 m Höhe NN, gelegene Königstein, auch "Breiter Stein" genannt, ist geologisch gesehen ein 350 Mio. Jahre alter Urgesteinsblock aus kambrischen Bänder- und Glimmerschiefern der Arzberger Serie. Durch seine Lage kam er aber schon früh zu einer wichtigen politischen Bedeutung. Er gilt als das älteste natürliche Grenzmal der Region. Schon seit der Grenzabmachung zwischen dem damaligen Nordgau und dem böhmischen Herzogtum im Jahr 1109 gilt er als unverrückbarer Grenzpunkt. Inschriften am Königstein: 1739 (Ausweisung des Königssteins als Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter Kaiser Karl IV.), 18N13 (weiträumige strategische Vermessungsarbeiten französischer Ingenieurs-Offiziere) 1844 (Neue Festlegung des Grenzverlaufs um Neualbenreuth im Zuge der Verhandlungen zum Wiener Vertrag), 225 („Läufer Nr. 225“ von 239 Läufersteinen im Grenzbeschreibungswerk des Staatsvertrags zwischen Bayern und Böhmen galt ab dann als Zeichen der Grenzhoheit), Kleeblatt (Rundkreuz oberhalb der 225, Deutung als Kleeblatt – Symbol der Kaiserin Maria Theresia), D und B: Deutschland und Bayern (an der senkrechten Fläche). Pfeile zeigen den weiteren Verlauf der Grenzlinie an. Der neutrale Grenzweg, dem Sie nun folgen, trägt den Namen Sauweg. Auf ihm sollen der Sage nach die Schweine zur Tillenstadt hinaufgetrieben worden sein. Tatsächlich handelt es sich aber um einen alten Schmugglerweg ins Böhmische hinein. Sie wandern weiter, und die sich auf dem Weg stauende Nässe weist Sie nach ca. 10 Minuten darauf hin, dass Sie sich dem Granatbrunnen nähern. Die Quelle befindet sich etwa 10 m unterhalb des Weges. Hier sollen einst Granate in solcher Menge gelegen haben, dass man eines Fuhrwerks bedurft hätte, um sie wegzubringen. Sie wandern auf dem Grenzweg weiter. Nur kurz nach dem Granatbrunnen erreichen Sie den Stein „Mittelpunkt Europas“. (Beschreibung S. 19) Vom Mittelpunktstein aus setzen Sie den Weg entlang der Grenze fort. Sie folgen der Markierung. Der Weg führt steil über die Westabhänge des Tillenberges hinunter.
Sie gelangen auf einen asphaltierten Weg, dem Sie kurz folgen, bevor Sie wieder auf einen schönen Waldweg gelangen. Auch in diesem Gebiet befinden sich Reste von Kohlenmeilern. Sie verlassen den Wald, laufen an Feldern und Wiesen bergan und gelangen zur Schönstatt-Kapelle. Von hier haben Sie noch einmal einen umfassenden Rundblick. Hinter Ihnen liegen der Tillen- und der Schopfberg mit den weiten Wäldern und sanften Erhebungen des Oberpfälzer Waldes und vor Ihnen, eingebettet in eine Senke, der Markt Bad Neualbenreuth. An der Kapelle wenden Sie sich nach links, Ihr Weg führt Sie zurück in den Ort.
Auf den Gipfel des Tillenberges gelangen Sie, wenn Sie vor dem Granatbrunnen dem kleinen Hinweisschild „Dylen“ (Tillenberg) nach links in das tschechische Gebiet folgen. Der Weg zum Gipfel ist rot markiert. Das Gipfelareal mit der ehemaligen Radarstation ist eingezäunt und kann bisher nur an wenigen Tagen im Jahr besucht werden.
Auf den Spuren der Waldsassener Äbte: Ein Gedankental, ein Sommersitz der Äbte und der 50. Breitengrad
KENNZEICHNUNG: Dunkelgrüner Punkt
STRECKENVERLAUF: Bad Neualbenreuth – Gedankental – Hardeck – Maiersreuth – Rehberg – Hardeck – Bad Neualbenreuth
DAUER / LÄNGE: etwa 3 Stunden; ca. 8,5 km;
Höhenunterschied ca. 160 m
Vom Marktplatz aus wandern Sie in Richtung Waldsassen durch die Engstelle an der Kirchenmauer vorbei. Der Weg zweigt am Ortsende bei dem steinernen Feldkreuz nach links von der Straße ab. Sie wandern am Feldrain entlang hinunter zur Habertsmühle. Kurz vor der Habertsmühle folgen Sie dem Muglbach nach rechts. Ein fleißiges Wasser – dieser Bach. An der Grenze bei Neumugl tritt er zu Tage und hat in vielen tausend Jahren eines der schönsten Täler unserer Gegend gestaltet. Schon vor 700 Jahren mögen die ersten Siedler seine Kraft genutzt haben – zunächst zwar bescheiden, aber ab ca. 1500 mit Klugheit und Können: Die Habertsmühle war die fünfte Arbeitsstätte entlang des Muglbaches ab seiner Quelle. Neun Hämmer und Sägen, Mühlen, Poch- und Mahlwerken stellte dieses Gewässer seine bescheidene Energie zur Verfügung und gab deren Betreibern Lohn und Brot.
An zwei ehemaligen Fischteichen vorbei gelangen Sie ins Gedankental. Der Weg verläuft jetzt als schmaler Steig immer an der Hangkante des Kirchenberges oberhalb der weitgehend naturbelassenen Bachaue. Nicht umsonst erhielt dieser einmalig schöne Bachmäander den Namen „Gedankental“. Mit leisem Schritt auf weichem Waldboden, links am Ohr das beruhigende Rauschen des Baches, schreitet der Wanderer fort wie es viele vor ihm getan haben mögen: So der Abt Johann III. von Waldsassen nach dem gelungenen Kauf des Schlosses Hardeck, als er im Frühjahr 1312 die neue Umgebung erkundete. Oder die vornehmen Herren aus Waldsassen und Eger, welche nach der alljährlichen Fraischübergabe in Neualbenreuth zu Fuß zum Mahl nach Hardeck wanderten. Rechts des Weges auf der Erhebung liegt das Kurgebiet Sibyllenbad. Aus einem hellen Laubwald treten Sie ins offene Gelände hinaus und sehen vor sich die sanften Erhebungen des Birken- und des Heidelberges.
Der Weg führt weiter an der Troglauer Mühle vorbei. Oberhalb der Mühle weist ein Schild auf die Bergbautätigkeit und einen ehemaligen Bergwerksschacht hin. Hier wurde im Mittelalter Gold abgebaut. In den stehenden Nebengewässern des Muglbaches sehen Sie braunes, metallisch glänzendes Wasser. Aufgrund der geologischen Verhältnisse dringt hier kohlensäurehaltiges Wasser aus der Tiefe empor. Das Eisenoxyd, das darin enthalten ist, fällt mit der Zeit aus und bedingt die Farbe.
Sie wandern am Hang entlang weiter, bis vor Ihnen als wuchtiger Bau das Schloss Hardeck sichtbar wird. Oben an der Treppe angekommen, wenden Sie sich nach links bis zu einer kleinen Kreuzung mit einer großen Eiche. Dort gehen Sie wieder nach links und folgen dem Muglbach nach rechts weiter. Der Weg führt Sie nach Maiersreuth. Über die Brücke gelangen Sie zur Hauptstraße, die Sie in Richtung Kläranlage überqueren. An Wiesen und Feldern entlang folgen Sie der Teerstraße weiter in den Wald. Dort erreichen Sie den 50. Grad nördlicher Breite und nach dessen Überschreitung die Dorfflur „Süßer Fleck“. Sie wandern weiter durch Fichten- und Kiefernwälder und haben beim Verlassen des Waldes einen herrlichen Ausblick auf den Grenzlandturm, den Tillenberg und das Grenzgebiet. Vor Ihnen im Tal liegt die ehemalige Ortschaft Boden auf tschechischer Seite. Im Hintergrund die Dörfer Altmugl, Ernestgrün und die Wallfahrtskirche Kleine Kappl. Sie folgen dem Teerweg nach rechts talwärts und erreichen den Ort Hardeck. Dort halten Sie sich rechts und gelangen zur Staatsstraße Bad...
| Erscheint lt. Verlag | 19.2.2020 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber |
| Reisen ► Reiseführer ► Deutschland | |
| Reisen ► Reiseführer ► Europa | |
| Schlagworte | Buch Reisehinweise & Tipps • Buch Reiseunterkunft Vogtland • Egerland • Egerländer Fachwerk • Fachwerk-Architektur • Feste und Veranstaltungen • Fraisch • Geopark Bayern-Böhmen • Geschichte & Kultur • Historische Gebäude • Historische Orte im östlichen Oberfranken • Kirchen und Museen in Bayern, Böhmen und Sachsen • Radonkur • Ratgeber Wandern Ausflüge • Reiseführer Burgen Schlösser • Reiseführer Egerland • Reiseführer Kirchen Kapellen Kloster • Reiseführer Oberfranken • Reiseführer Oberpfalz • Reiseführer Vogtland • Reiseführer Westböhmen • Reisen & Tourismus Westböhmen • Reisen entlang Routen & Wegen • Reisen Essen, Unterkunft & Transport • Reisen Kulturelle Veranstaltungen • Restaurants, Bars & Cafés • Routen & Wege Oberpfalz • Sehenswürdigkeiten nördliche Oberpfalz • Touristische Ziele & Museen Tschechische Republik • Wandern & Bergsteigen • wanderurlaub bayern • Wanderurlaub Oberfranken • Wohnhausarchitektur Fachwerk |
| ISBN-10 | 3-7504-7920-8 / 3750479208 |
| ISBN-13 | 978-3-7504-7920-3 / 9783750479203 |
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