101 Berlin - Reiseführer von Iwanowski (eBook)
288 Seiten
Iwanowski's Reisebuchverlag
978-3-86457-217-3 (ISBN)
Michael Iwanowski ist Reisebuchautor, Verleger und Afrika-Reiseveranstalter. Der studierte Geograf hat sein Herz an Berlin verloren und entdeckt stets neue Aspekte seiner Traumstadt. Die erste Auflage seines Reiseführers '101 Berlin' entwickelte sich 2010 sofort zu einem Bestseller für Iwanowski's Reisebuchverlag. Michael Iwanowski verfasste außerdem die Reiseführer 'Namibia', '101 Namibia - Die schönsten Reiseziele, Lodges & Gästefarmen', 'Botswana', 'Südafrika', '101 Südafrika - Die schönsten Reiseziele und Lodges', 'Florida', 101 Florida - Geheimtipps und Top-Ziele' und '101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele'.
Michael Iwanowski ist Reisebuchautor, Verleger und Afrika-Reiseveranstalter. Der studierte Geograf hat sein Herz an Berlin verloren und entdeckt stets neue Aspekte seiner Traumstadt. Die erste Auflage seines Reiseführers „101 Berlin" entwickelte sich 2010 sofort zu einem Bestseller für Iwanowski's Reisebuchverlag. Michael Iwanowski verfasste außerdem die Reiseführer „Namibia", „101 Namibia – Die schönsten Reiseziele, Lodges & Gästefarmen", „Botswana", „Südafrika", „101 Südafrika – Die schönsten Reiseziele und Lodges", "Florida", 101 Florida - Geheimtipps und Top-Ziele" und „101 Hamburg – Geheimtipps und Top-Ziele".
_GoBack 12
Einleitung 9
Berlin, Berlin:eine persönliche Liebeserklärung 11
Stadtviertel und Kieze: Flanieren, Einkaufen,Ausgehen 13
Berliner Lebenswelten: Wo die Kreativen, Reichen, Armen, Bürgerlichen wohnen –ein Überblick 15
Friedrichstraße: Mythos, Absurditäten, Luxusmeile und Theaterviertel 17
Rund um den Hackeschen Markt:urbaner Mikrokosmos im Dickicht der Höfe 19
Unter den Linden I: Königsmeile und Demonstration preußischer Macht 21
Unter den Linden II:Bäume, Banken und Bugatti 23
Traditionsreiche Flaniermeile Kurfürstendamm 25
Zentrum der City West: Wasserklops, Hohler Zahn und ein Gürteltier 27
Chamissokiez und Bergmannstraße: Gründerzeitviertel und Kreuzberger Flaniermeile 29
Kreuzberger Multikultur:das Baumhaus an der Mauer 31
Alt-Tegel:Dorfidylle, Badesee und „Dicke Marie“ 33
Spandauer Zitadelle: Renaissance-Festungam Rande Berlins 35
Köpenick: nicht nur des Hauptmanns wegen! 37
Rixdorf: Böhmisches Dorf und ländliche Idylle – auch das ist Neukölln 39
Ein Spaziergang durch das jüdische Berlin 41
Flohmärkte:Stöbern auf interessanten Plätzen 43
Anna Blume:eine kulinarische und floristische Oase 45
Clärchens Ballhaus: 100 Jahre Party 47
KaDeWe am Wittenbergplatz: Konsumtempel der Superlative 49
Geschichte erleben 51
Das Nikolaiviertel: Berlins Ursprung 53
Brandenburger Tor und Pariser Platz:Symbol der Nation, Salon der Republik 55
Das Adlon:ein Stück Geschichte – eine Legende! 57
The Story of Berlin:Zeitreise unter dem Ku’damm 59
Rund um den Checkpoint Charlie:Kalter Krieg, Touristensensation und Geschichtsmeile 61
Bernauer Straße, eingemauert und totenstill: Was die Mauer für die Berliner bedeutete 63
Berliner Unterwelten:Spannendes unter der Stadt 65
Auf den Spuren der DDR I:Zeitzeugnisse eines Überwachungsstaats 67
Auf den Spuren der DDR II:Bösebrücke an der Bornholmer Straße 69
Der Reichstag:vom Reichsaffenhaus zum Bundestag 71
Wilhelmstraße und Prinz-Albrecht-Gelände: Schaltzentrale der Nationalsozialisten 73
Der Schwerbelastungskörper:das kuriose Experiment des Albert Speer 75
Denkmal für die ermordeten Juden Europas: Ort des Gedenkens, der Information,der Selbsterfahrung 77
Der verlassene Raum:das unbekannte Holocaust-Mahnmal 79
Wo einst eine der größten Synagogen stand: das Jüdische Denkmal an der Levetzowstraße 81
The Kennedys: „Ich bin ein Berliner“ 83
Sowjetische Ehrenmäler:Monumente des Sieges und der Trauer 85
Villa Schöningen:ein deutsch-deutsches Museum 87
Ein „politischer“ Spaziergangdurch den Majakowskiring 89
Jüdischer Friedhof in Weißensee:Wo Denkmäler still erzählen 91
Stahnsdorf: Berlins größter Waldfriedhof 93
Dorotheenstädtischer Friedhof: Ruhestätte berühmter Persönlichkeiten mitten in Berlin 95
Museumswohnungen in Berlin:zurück in die Gründerzeit 97
Plätze & Parks
Potsdamer Platz: die neue Mitte Berlins 101
Alexanderplatz: Ochsenmarkt, Weltzeituhr und Nuttenbrosche 103
Gendarmenmarkt:Dombauten, Konzerthaus und Café Achteck 105
Rüdesheimer Platz: Paradebeispiel für gelungene Stadtarchitektur 107
Körnerpark:überraschendes Kleinod in Neukölln 109
Ludwigkirchplatz:Idylle in der Nähe des Ku’Damms 111
Kollwitzplatz: Schickeria und Geschichteam Prenzlauer Berg 113
Volkspark Friedrichshain und Bötzowviertel: zwischen Rotkäppchen und Mont Klamott 115
Viktoriapark: Berliner Riesengebirge, Napoleon und Kreuzberger Wein 117
Großer Tiergarten: Spaziergang durch die grüne Mitte 119
Vom Flughafen zum Tempelhofer Park:Nichts bleibt, wie es war 121
Am Lietzensee:mitten in der Stadt, mitten in der Natur 123
Die Stadtgärtner: Urban Gardening 125
Natur-Park Schöneberger Südgelände: unterwegs auf alten Gleisen 127
Kunst & Kultur
Museumsinsel: die preußische Akropolis 131
Dalí ist Berliner 133
Liebermann-Villa am Wannsee: traumhafte Symbiose von Landhaus und Gartenanlage 135
Sammlung Boros: Kunst im Bunker 137
Gedenkstätte in den Arbeits- und Wohnräumen von Bertolt Brecht und Helene Weigel 139
East Side Gallery: Kunst an der Mauer 141
Das Kolbe-Museum: verborgener Museumsschatz im Westend 143
Kabaretts in Berlin:zum Lachen und Nachdenken 145
Schlosspark Theater:eine wiederauferstandene Legende 147
„Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“:10 Jahre Kieztheater 149
Zwischen Kunst und Vandalismus:Graffiti und Street Art im öffentlichen Raum 151
Das „Stonehenge von Berlin“:die Global Stones im Tiergarten 153
Das Bauhaus-Museum in einem Bauhaus: Lehrstunde für zeitloses Design 155
Architektur 157
Architektur zeitlos:Mies van der Rohe in Berlin 159
Berliner Moderne:die Architektur des Neuen Bauens 161
Tuschkastensiedlung: Ein Architekt gibt Farbe 163
Architektur als Spielball der Systeme: Städtebau Ost – die ehemalige Stalinallee 165
Architektur als Spielball der Systeme II: Städtebau West – das Hansaviertel 167
Vom Hauptbahnhof durch das Regierungsviertel zum Holocaust-Mahnmal 169
Neue Architektur im alten Diplomatenviertel: ein Spaziergang im Botschaftsareal zwischen Landwehrkanal und Tiergarten 171
Rathaus und Parlament:Berliner Politik und offene Häuser 173
Olympiagelände:sportliche Wettkämpfe und schwieriges Erbe 175
Aktivitäten 177
Urbanes Strandleben im Sommer von Berlin 179
Pack die Badehose ein:drei einzigartige Berliner Badeorte 181
Grillboote: kleine Schiffe mit Charme 183
Mit dem Schiff ab durch die Mitte: Brückenfahrt auf Spree und Landwehrkanal 185
Restaurantschiffe:am Wasser ungestört und idyllisch genießen 187
Hoch hinaus I: die besonderen Aussichtspunkte mit historischem Akzent 189
Hoch hinaus II: die besonderen Aussichtspunkte mit modernem Akzent 191
Die Berliner U-Bahn:ein Erlebnis nicht nur für U-Bahn-Fans 193
Der Havelhöhenweg:wandern am Westufer des Wannsees 195
Fahrradtour I: am Wannsee- und Havelufer über die Glienicker Brücke 197
Fahrradtour II: Neuer Garten Potsdam 199
Schlösser und Gärten 201
Botanischer Garten:So schön kann Natur sein 203
Erstaunliches in Marzahn:die herrlichen Gärten der Welt 205
Humboldt-Schloss (Schloss Tegel) und Parkin klassizistischem Stil 207
Schloss Charlottenburg und Schlosspark 209
Lustgarten, Dom undBerliner Suppenschüssel 211
Schlossareal: preußisches Machtzentrum, große Baustelle und Humboldt-Box 213
Glienicke: ein preußisches Landschloss 215
Schloss Schönhausen: Audienz bei der Königin von Preußen und dem Präsidenten der DDR 217
Essen und Trinken 219
Von der Straße: Streetfood in Berlin 221
Bio in Berlin I:Leckeres von Brot bis Marmelade 223
Bio in Berlin II: Richtig einkaufen 225
Berlin und seine Biere: im Mikrokosmos der kleinen Privatbrauereien 227
Mit oder ohne?Die Berliner Currywurst, det Orijinal 229
Elf Ausflüge ins Berliner Umland 231
Über allen Wipfeln: der Baumkronenpfad bei den Beelitzer Heilstätten 233
Das Tegeler Fließ: durch naturbelassene Landschaften in das älteste Dorf Berlins 235
Buddhistisches Haus in Frohnau:Meditieren am Rande Berlins 237
Woltersdorf, der Tiger von Eschnapurund ein Aussichtsturm 239
Rüdersdorf und eine Tagebau-Mondlandschaft 241
Am Großen Müggelsee:Wasser, Wälder und ein bisschen Venedig 243
Nach Ribbeck im Havelland,wo einst der Birnbaum stand … 245
Das mittlere Oderbruch: Groß Neuendorf und ein Theater im Bahnwaggon 247
Schiffe im Fahrstuhl: ein Meisterwerk der Ingenieurskunst in Niederfinow 249
Caputh: ländliche Idylle am Templiner See 251
Werder, Stadt des Obstes und des Weins: Toskana-Feeling am Rande Berlins 253
Anhang 255
Berlin in Zahlen 257
Geschichtlicher Abriss 258
Besondere Unterkünfte –eine (ganz) kleine Auswahl 262
Berlin mit Kindern 266
Festivals und Events 268
Die drei schönsten Weihnachtsmärkte 272
Berliner Orte des Wohlbefindens 273
Praktische Informationen 275
Ausgewählte Restaurants im Buch 278
Stichwortverzeichnis 281
Abbildungsnachweis 284
S- und U-Bahn-Netz 1
Die Autoren 285
Leere Seite 1
1 Berliner Lebenswelten: Wo die Kreativen, Reichen, Armen, Bürgerlichen wohnen – ein Überblick
Berlin ist eine sehr vielfältige Stadt, in der die unterschiedlichsten Menschen ihre kleine Heimat oder ihre kulturelle Gemeinschaft finden, ohne sich vom großen Ganzen abzukoppeln. Anpassungsdruck wie in anderen Städten gibt es hier nicht. Der traditionellen Einwandererstadt Berlin ist es egal, wie man ist. Für manche mag die Stadt zu groß, zu laut und zu anonym sein. Anderen gibt genau diese Größe etwas Beruhigendes und erzeugt ungeahnte Freiheitsgefühle. Der scheinbaren Bindungslosigkeit zum Trotz liebt der Berliner seinen Kiez und verlässt ihn ungern. So kann es passieren, dass sich eine „Reisegruppe“ aus Zehlendorf in bisher unbekanntes Terrain wagt – nach Kreuzberg. Wie aus bunten Mosaiksteinen setzt sich das knapp 900 km² große „Gebilde Berlin“ aus einer Vielzahl von Stadtvierteln zusammen.
In der Berliner Innenstadt, die von der Ringbahn (S41 und S42) umfahren wird, lassen sich grob drei Lebenswelten charakterisieren: Im Bereich um den Hackeschen Markt sowie in Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Kreuzberg leben zumeist Kreative, innovative Aufsteiger, junge Familien und Studenten. Sie lieben die urbane, lebendige, weltoffene und tolerante Atmosphäre. Zuwanderer und Ausländer sind willkommen, es herrscht ein politisch „grünes“ Klima. Im früheren Arbeiterquartier Prenzlauer Berg wohnen heute überwiegend gutverdienende Akademiker, die Atmosphäre gilt als kinderfreundlich. Im Bereich Helmholtzplatz und Kollwitzstraße ist die Chance hoch, Prominenten über den Weg zu laufen. Viele Zugereiste bezeichnen den (noch) preisgünstigeren Friedrichshain als das „echte“ Berlin. Hier kann es gelegentlich auch etwas derber zugehen. Gepiercte Mütter mit Halbglatze und rücksichtslose Radfahrer auf Bürgersteigen sind keine Seltenheit. Angesagt sind Boxhagener Platz und Simon-Dach-Straße. Der frühere Westberliner Bezirk Kreuzberg ist zweigeteilt. Während rund um die Bergmannstraße der „Veredelungsprozess“ à la Prenzlauer Berg weit vorangeschritten ist, bestimmen in SO 36, dem „wilden“ und ärmeren Kreuzberg, die inzwischen Alteingesessenen das Stadtbild: Das sind sowohl die Nachkommen der türkischen Einwanderer als auch die Linksalternativen als „Nachfahren“ der Hausbesetzerszene der 1980er-Jahre. Wichtiges Zentrum ist der Heinrichplatz auf der Oranienstraße.
Prenzlauer Berg ist besonders bei Zugereisten beliebt
In Friedrichshain geht’s hip und alternativ zu
Die Stadtteile Moabit, Wedding, Neukölln-Nord sind geprägt von hoher Arbeitslosigkeit, hohem Migrantenanteil mit türkisch-arabischem Hintergrund und einer sichtbaren Armut. Dennoch hält der völlig ungefährliche Spaziergang durch die gut erhaltenen Altbauquartiere Überraschungen bereit. So gilt der Neuköllner Reuterkiez mit seinen Galerien und Kneipen als jüngstes Szeneviertel und wird aufgrund der Nähe zu Kreuzberg als Kreuzkölln bezeichnet.
Die westlich und südlich an den Bezirk Mitte angrenzenden Stadtteile Charlottenburg, Wilmersdorf und Schöneberg gelten traditionell als großbürgerlich und sind bestimmt von hohem Lebensstandard und großstädtischem Flair im liberal-konservativen Milieu. Ein beliebter Treffpunkt ist z. B. der Ludwigkirchplatz in Wilmersdorf oder der Schöneberger Szenekiez rund um den Winterfeldtplatz mit seinem herrlichen Wochenmarkt (Mi u. Sa).
Günstiger zum Wohnen sind die Plattenbauten
Außerhalb der Innenstadt sind frühere Ost-West-Mentalitäten noch spürbar: Im früheren Ostberlin gibt es zwei Lebenswelten: Die großen Plattenbaugebiete der ehemaligen DDR-Mittelschicht (Lichtenberg, Marzahn) erscheinen nach außen eher ungemütlich, haben aber einen guten Wohnstatus und oft günstige Mieten. In den ruhigen Lagen Pankow, Treptow und Köpenick leben eher ältere Bewohner, Kulturleute sowie Familien, die es ins Grüne gezogen hat.
Der „Westen“ ist wiederum recht unterschiedlich: Kleinbürgerliches Milieu findet sich am ehesten in Reinickendorf und Spandau, wo von jeher ein gewisses Misstrauen gegenüber Großberlin vorherrscht. Das höchste Durchschnittsalter findet man im gediegenen bürgerlichen Süden (Tempelhof, Steglitz, Neukölln-Süd). Im reichen Südwesten (Westend, Grunewald, Zehlendorf) sind Einkommen und Lebensstandard am höchsten. Gelegentlich können rund um den Schlachtensee joggende Prominente angetroffen werden.
(md)
2 Friedrichstraße: Mythos, Absurditäten, Luxusmeile und Theaterviertel
Die schnurgerade in Nord-Süd-Richtung verlaufende Friedrichstraße bildet das Rückgrat der barocken Stadterweiterung aus dem 17. Jh. mit ihrem schachbrettartigen Straßenraster. In den 1920er-Jahren galt die Leipziger Straße als „Kaufstraße“, die Promeniermeile Unter den Linden als „Laufstraße“, die Friedrichstraße aber als „Saufstraße“. Hier fand die lebenshungrige Bevölkerung Kneipen, Kinos, Weinstuben, Bierschwemmen und Amüsierbetriebe. Bei „Aschinger“ gab’s Suppe für 30 Pfennig, Besteck angekettet an der Wand. Die im Krieg stark zerstörte Straße erwachte erst nach der Wiedervereinigung zu neuem, glanzvollem Leben.
In den 1990er-Jahren setzte in Berlins historischem Geschäftszentrum eine ungeheure Bautätigkeit ein. Die Bodenpreise waren nach oben geschossen und entlang der Friedrichstraße wurden Milliarden investiert. Auf historischem Boden entstand ein völlig neues Geschäftszentrum mit Nobelboutiquen, glanzvollen Autosalons, 5-Sterne-Hotels, Luxusrestaurants und Lounge-Bars sowie Bürohäusern mit schicken Wohnungen obendrauf.
Die drei Blöcke der Friedrichstadtpassagen, auch Quartiere Q 205, Q 206 und Q 207 genannt, sind unterirdisch durch eine luxuriöse Ladenpassage miteinander verbunden. Im Inneren bieten sie feine Spezialgeschäfte, Edelboutiquen, Designerläden und Cafés. Elegantestes Shopping-Areal ist Q 206. Zwischen Tauben- und Jägerstraße taucht man ein in eine Art-déco-Welt aus Marmor, Glas und Stahl. Im Quartier 207 an der Französischen Straße bietet das Edelkaufhaus Galeries Lafayette aus Paris seine Waren auf fünf Etagen an. Unten in der Gourmetabteilung kann sich der Feinschmecker wie Gott in Frankreich fühlen. Ein faszinierender Blick bietet sich vom Erdgeschoss in den riesigen gläsernen Kegel und Trichter im Gebäudeinneren.
Schicker shoppen im Lafayette
Ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist der Bahnhof Friedrichstraße, wo auf mehreren Etagen S- und Regionalbahnlinien, U-Bahn und Tram aufeinandertreffen. Während der Teilung Berlins fungierte der Bahnhof als beklemmender Grenzübergang mit labyrinthischen Gängen und Treppenläufen. Schmerzhafte Verabschiedungsszenen machten ein weiteres Kontrollgebäude hinter dem Bahnhof zum legendären „Tränenpalast“. Im September 2011 wurde er als Museum der Teilung mit der Ausstellung „GrenzErfahrungen. Alltag der deutschen Teilung“ eröffnet.
Im nördlichen Bereich der Friedrichstraße befindet sich das traditionsreiche Theaterviertel. Im legendären Admiralspalast finden in mehreren Spielstätten bis zu 2.400 Personen Platz und im Vorderhaus macht die „Distel“ politisches Kabarett (s. S. 142). Weit strahlt die Leuchtschrift des von Bertolt Brecht gegründeten Berliner Ensembles jenseits der Spree. Ein einzigartiges Showspektakel aus Ballett, Artistik und Tingeltangel bietet Europas größtes Revuetheater, der Friedrichstadt-Palast. Das Deutsche Theater in der nahe gelegenen Schumannstraße mit den zugehörigen Kammerspielen zählt zu den besten Bühnen im deutschsprachigen Raum.
(md)
Geisterbahnhöfe
Eine Absurdität der Geschichte sollte sich zu DDR-Zeiten unter der Friedrichstraße abspielen. Die seit 1923 fahrende U-Bahnlinie (U6) startete im geteilten Berlin nun im nördlichen Westsektor und endete im südlichen Westsektor, durchfuhr aber in Mitte den Ostsektor. Nach dem Mauerbau machte man sämtliche U-Bahnhöfe auf der Ostberliner Seite unzugänglich, während die Westberliner ohne Halt durch diese Bahnhöfe fuhren. In den schummrig beleuchteten „Geisterbahnhöfen“ patrouillierten Grenzsoldaten und passten auf, dass die U-Bahnen ja nicht anhielten.
Info
Hinkommen: U2 und U6 Stadtmitte, U6 Französische Straße sowie S+U-Bahnhof Friedrichstraße.
Einkaufen: Friedrichstadtpassagen, Mo–Sa 10–20 Uhr.
Dussmann das KulturKaufhaus, Friedrichstr. 90, Tel. 030/20251111, www.kulturkaufhaus.de, Mo–Fr 9–24 (!) Uhr, Sa bis 23.30 Uhr. Mit riesiger Auswahl an Büchern und Musik.
Ausstellung: GrenzErfahrungen, im Tränenpalast/Bahnhof Freidrichstraße, www.hdg.de/berlin/traenenpalast/, Di–Fr 9–19 Uhr, Sa/So 10–18 Uhr, Eintritt frei.
Essen & Trinken: Am Spreeufer am Schiffbauerdamm reihen sich mehrere große Restaurants wie das Brechts oder Ganymed aneinander. Die Ständige Vertretung mit rheinischen Spezialitäten gilt als Zufluchtsort für die „Bonner“ nach dem Regierungsumzug nach Berlin (Schiffbauerdamm 8, Tel. 030/2823965, www.staev.de, tgl. 10.30–1.00 Uhr, Mo–Fr Mittagstisch 11–15 Uhr).
Daneben in der Berliner Republik variieren die Bierpreise je nach Angebot und Nachfrage (Schiffbauerdamm 8, Tel. 030/30872293, www.die-berliner-republik.de, tgl. 10–5 Uhr).
Zum...
| Erscheint lt. Verlag | 8.11.2016 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Iwanowski's 101 | Iwanowski's 101 |
| Verlagsort | Dormagen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber |
| Reisen ► Reiseführer ► Deutschland | |
| Reisen ► Reiseführer ► Europa | |
| Schlagworte | Berliner Weiße • Brandenburger Tor • DDR • Haupstadt • Individualreiseführer • Kreuzberg • Ku'damm • Mauerbau • Mauerfall • Reiseführer Berlin • Reisetipps Berlin • Spree • Spree-Metropole • Wende |
| ISBN-10 | 3-86457-217-7 / 3864572177 |
| ISBN-13 | 978-3-86457-217-3 / 9783864572173 |
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