Menschenrechtssozialisation auf Online-Plattformen
Zur Selbst- und Fremdbeschreibung des Meta Oversight Boards
Seiten
2026
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-200085-9 (ISBN)
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-200085-9 (ISBN)
- Noch nicht erschienen (ca. März 2026)
- Versandkostenfrei
- Auch auf Rechnung
- Artikel merken
Martin Fertmann zeigt, wie das von Meta eingerichtete Oversight Board zu einem maßgeblichen Akteur bei der Entwicklung internationaler Menschenrechtsstandards in der Inhaltemoderation heranwächst. Auf Basis umfassender Dokumentenanalysen wird sichtbar, wie sich private Regelungsstrukturen verschieben.
Martin Fertmann beleuchtet die Entwicklung des von Meta geschaffenen Oversight Boards zu einem zentralen Akteur bei der Herausbildung internationaler Menschenrechtsstandards in der Inhaltemoderation. Er untersucht die Plattformen Facebook, Instagram und Threads im Zeitraum von 2020 bis 2024. Auf Basis einer umfassenden Auswertung der Gründungsdokumente, 65 Entscheidungen und vier Stellungnahmen rekonstruiert der Autor die Selbst- und Fremdbeschreibung des Oversight Boards und analysiert seine wachsende normative Autorität. Ausgangspunkt ist ein regeltheoretischer Ansatz, der auf H.L.A. Harts Konzept der sekundären Regeln zurückgreift, um interne Geltungsstrukturen und Entscheidungsbefugnisse zu bestimmen. Ergänzend wird das Spiralmodell der Menschenrechtssozialisation herangezogen, um den Prozess der Integration internationaler Normen in private Regelsysteme zu erfassen. Die Analyse zeigt, dass das Oversight Board ursprünglich auf die privaten Regelwerke Metas beschränkt war, sich jedoch zunehmend an internationalen Menschenrechtsstandards orientiert. Diese Entwicklung begründet eine Hierarchie, in der internationale Normen über den Nutzungsbedingungen stehen. Des Weiteren zeigt die Studie, wie das Oversight Board zwischen Meta, internationalen Organisationen und zivilgesellschaftlichen Akteuren vermittelt und durch öffentliche Stellungnahmen sowie Antwortpflichten rekursive Diskurse erzeugt. Damit verengt sich Metas Handlungsspielraum, während sich eine institutionelle Verankerung menschenrechtlicher Prinzipien in der Unternehmenspraxis vollzieht. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Analyse der Entstehung transnationaler Normautorität im digitalen Raum.
Martin Fertmann beleuchtet die Entwicklung des von Meta geschaffenen Oversight Boards zu einem zentralen Akteur bei der Herausbildung internationaler Menschenrechtsstandards in der Inhaltemoderation. Er untersucht die Plattformen Facebook, Instagram und Threads im Zeitraum von 2020 bis 2024. Auf Basis einer umfassenden Auswertung der Gründungsdokumente, 65 Entscheidungen und vier Stellungnahmen rekonstruiert der Autor die Selbst- und Fremdbeschreibung des Oversight Boards und analysiert seine wachsende normative Autorität. Ausgangspunkt ist ein regeltheoretischer Ansatz, der auf H.L.A. Harts Konzept der sekundären Regeln zurückgreift, um interne Geltungsstrukturen und Entscheidungsbefugnisse zu bestimmen. Ergänzend wird das Spiralmodell der Menschenrechtssozialisation herangezogen, um den Prozess der Integration internationaler Normen in private Regelsysteme zu erfassen. Die Analyse zeigt, dass das Oversight Board ursprünglich auf die privaten Regelwerke Metas beschränkt war, sich jedoch zunehmend an internationalen Menschenrechtsstandards orientiert. Diese Entwicklung begründet eine Hierarchie, in der internationale Normen über den Nutzungsbedingungen stehen. Des Weiteren zeigt die Studie, wie das Oversight Board zwischen Meta, internationalen Organisationen und zivilgesellschaftlichen Akteuren vermittelt und durch öffentliche Stellungnahmen sowie Antwortpflichten rekursive Diskurse erzeugt. Damit verengt sich Metas Handlungsspielraum, während sich eine institutionelle Verankerung menschenrechtlicher Prinzipien in der Unternehmenspraxis vollzieht. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Analyse der Entstehung transnationaler Normautorität im digitalen Raum.
Born 1994; research assistant and doctoral candidate at the University of Hamburg and the Leibniz Institute for Media Research | Hans Bredow Institute; PhD in 2025; legal clerkship (Referendariat) at the Hanseatic Higher Regional Court of Hamburg.
| Erscheint lt. Verlag | 31.3.2026 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Internet und Gesellschaft |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 155 x 232 mm |
| Themenwelt | Recht / Steuern ► EU / Internationales Recht |
| Recht / Steuern ► Öffentliches Recht ► Völkerrecht | |
| Recht / Steuern ► Wirtschaftsrecht ► Handelsrecht | |
| Schlagworte | Grundrechtsbindung • Inhaltemoderation • Internationale Beziehungen • Internet Governance • Menschenrechte • Menschenrechtsnormen • Menschenrechtssozialisation • Meta Oversight Board • Normenhierarchie • Online-Plattformen • private Regelungsstrukturen • Rule of adjudication • Rule of Recognition • sekundäre Regeln • Spiralmodell |
| ISBN-10 | 3-16-200085-8 / 3162000858 |
| ISBN-13 | 978-3-16-200085-9 / 9783162000859 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Die Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union, deutscher …
Buch | Softcover (2025)
Nomos (Verlag)
CHF 53,50