Juristische Gerechtigkeit
Rechtswissenschaft jenseits von Positivismus und Naturrecht
2020
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-159710-7 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-159710-7 (ISBN)
Thomas Osterkamp entwirft eine Theorie der "Juristischen Gerechtigkeit", die den überkommenen Gegensatz von Rechtspositivismus und Naturrechtslehren zu überwinden versucht. Sein Buch richtet sich sowohl gegen eine strikte Trennung von Recht und Moral als auch gegen eine rechtlich nicht gebundene Remoralisierung des Rechtsdenkens.
Ist Gerechtigkeit ein möglicher Gegenstand der Rechtswissenschaft? Diese Fragestellung bringt Thomas Osterkamp auf den Begriff der 'Juristischen Gerechtigkeit' und wendet sich damit sowohl gegen eine strikte Trennung von Recht und Moral als auch gegen eine rechtlich nicht gebundene Remoralisierung des Rechtsdenkens. Die vorgeschlagene Vermittlung zwischen Rechtspositivismus und Naturrechtslehren versucht demgegenüber, den Anspruch einer Rechtsordnung auf ethisch-moralische Legitimation mit den Geltungskriterien von hoheitlicher Setzung und sozialer Wirksamkeit zu vereinbaren. Dafür ist eine Rekonstruktion derjenigen Moralvorstellungen erforderlich, die einer bestimmten Rechtsordnung bereits immanent sind. Für eine solche Rekonstruktion muß sich die juristische Dogmatik der verschiedenen Ansätze philosophischer Konstruktion von Gerechtigkeit bewußt sein und diese mit den institutionellen Vorgaben der jeweiligen Rechtsordnung in Einklang bringen. In der methodischen Begründung einer solchen institutionellen Moralvorstellung, die im modernen Verfassungsstaat vor allem im Wege der Verfassungstheorie erschlossen werden kann, liegt die Möglichkeit einer spezifisch juristischen Gerechtigkeit begründet. Es sind damit aber auch bereits deren Grenzen sowie die unausweichlichen Spannungen und Aporien eines solchen Ansatzes vorgezeichnet. Is justice a possible subject matter of legal science? For Thomas Osterkamp, this question is linked to the term "legal justice". He is opposed to a strict separation of law and morality and to a remoralization of legal thinking which is not bound to the law. The proposed reconciliation between legal positivism and the theories of natural law attempts to reconcile a legal system's claim to an ethical-moral legitimation with the application criteria of sovereign laws and social effectiveness. From a methodical standpoint, this would require the creation of an institutional concept of morality, which in the modern constitutional state can be developed with the use of constitutional theory. However this means that not only the possibilities but also the limits and the aporia of a "legal justice" are outlined in advance.
Ist Gerechtigkeit ein möglicher Gegenstand der Rechtswissenschaft? Diese Fragestellung bringt Thomas Osterkamp auf den Begriff der 'Juristischen Gerechtigkeit' und wendet sich damit sowohl gegen eine strikte Trennung von Recht und Moral als auch gegen eine rechtlich nicht gebundene Remoralisierung des Rechtsdenkens. Die vorgeschlagene Vermittlung zwischen Rechtspositivismus und Naturrechtslehren versucht demgegenüber, den Anspruch einer Rechtsordnung auf ethisch-moralische Legitimation mit den Geltungskriterien von hoheitlicher Setzung und sozialer Wirksamkeit zu vereinbaren. Dafür ist eine Rekonstruktion derjenigen Moralvorstellungen erforderlich, die einer bestimmten Rechtsordnung bereits immanent sind. Für eine solche Rekonstruktion muß sich die juristische Dogmatik der verschiedenen Ansätze philosophischer Konstruktion von Gerechtigkeit bewußt sein und diese mit den institutionellen Vorgaben der jeweiligen Rechtsordnung in Einklang bringen. In der methodischen Begründung einer solchen institutionellen Moralvorstellung, die im modernen Verfassungsstaat vor allem im Wege der Verfassungstheorie erschlossen werden kann, liegt die Möglichkeit einer spezifisch juristischen Gerechtigkeit begründet. Es sind damit aber auch bereits deren Grenzen sowie die unausweichlichen Spannungen und Aporien eines solchen Ansatzes vorgezeichnet. Is justice a possible subject matter of legal science? For Thomas Osterkamp, this question is linked to the term "legal justice". He is opposed to a strict separation of law and morality and to a remoralization of legal thinking which is not bound to the law. The proposed reconciliation between legal positivism and the theories of natural law attempts to reconcile a legal system's claim to an ethical-moral legitimation with the application criteria of sovereign laws and social effectiveness. From a methodical standpoint, this would require the creation of an institutional concept of morality, which in the modern constitutional state can be developed with the use of constitutional theory. However this means that not only the possibilities but also the limits and the aporia of a "legal justice" are outlined in advance.
Geboren 1973; Studium der Rechtswissenschaft in Regensburg und Berlin; 1998 - 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt - Universität Berlin; 2003 Promotion; zur Zeit Rechtsreferendar.
| Erscheint lt. Verlag | 20.10.2020 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Grundlagen der Rechtswissenschaft |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
| Recht / Steuern ► Öffentliches Recht | |
| Schlagworte | Juristische Gerechtigkeit • Rechtsphilosophie • Recht und Moral |
| ISBN-10 | 3-16-159710-9 / 3161597109 |
| ISBN-13 | 978-3-16-159710-7 / 9783161597107 |
| Zustand | Neuware |
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