Eine andere Geschichte der Begründungspflicht
Sichtweisen des frühen 19. Jahrhunderts
2021
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-159778-7 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-159778-7 (ISBN)
Das Aufkommen der Begründungspflicht um 1800 erscheint heute als rechtskulturelle Wende. Clara Günzl erhellt die Entstehung dieser Pflicht im komplexen Zusammenspiel von rechtspolitischen Forderungen, der Gesetzgebung sowie rechtswissenschaftlichen Diskussionen und hinterfragt, ob Rechtsdenker des 18. und 19. Jahrhunderts überhaupt eine Innovation wahrnahmen.
Bei der Entscheidungsbegründung handelt es sich um eine rechtshistorisch junge Errungenschaft des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Erst in dieser Zeit schrieben Gesetze im deutschsprachigen Raum eine schriftliche Begründung gegenüber den Parteien vor. Clara Günzl rekonstruiert die Normengeschichte der Begründungspflicht, Reformvorschläge und heute fast vergessene Alternativen. In exegetischer Textauslegung untersucht sie zudem die damalige wissenschaftliche Reflexion und zeigt auf, dass die Einführung einer Begründungspflicht mit zentralen Fragen der Justizgeschichte verknüpft war, etwa nach der Öffentlichkeit des Verfahrens, nach der Reichweite der Rechtskraft von Urteilen und nach dem Stellenwert von Wissenschaft und Praxis. So entsteht ein vielschichtiges Bild einer heutigen Selbstverständlichkeit, die auf einen verzweigten und langwierigen Wandlungsprozess zurückgeht.
Bei der Entscheidungsbegründung handelt es sich um eine rechtshistorisch junge Errungenschaft des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Erst in dieser Zeit schrieben Gesetze im deutschsprachigen Raum eine schriftliche Begründung gegenüber den Parteien vor. Clara Günzl rekonstruiert die Normengeschichte der Begründungspflicht, Reformvorschläge und heute fast vergessene Alternativen. In exegetischer Textauslegung untersucht sie zudem die damalige wissenschaftliche Reflexion und zeigt auf, dass die Einführung einer Begründungspflicht mit zentralen Fragen der Justizgeschichte verknüpft war, etwa nach der Öffentlichkeit des Verfahrens, nach der Reichweite der Rechtskraft von Urteilen und nach dem Stellenwert von Wissenschaft und Praxis. So entsteht ein vielschichtiges Bild einer heutigen Selbstverständlichkeit, die auf einen verzweigten und langwierigen Wandlungsprozess zurückgeht.
Geboren 1991; Studium der Rechtswissenschaft in Münster und Paris; 2016 Erste juristische Prüfung; wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB 1150 (Kulturen des Entscheidens), daneben Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichte der Universität Münster; derzeit Rechtsreferendarin am Hanseatischen Oberlandesgericht, Hamburg; 2020 Promotion.
| Erscheint lt. Verlag | 17.6.2021 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Grundlagen der Rechtswissenschaft |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
| Recht / Steuern ► Privatrecht / Bürgerliches Recht | |
| Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
| Schlagworte | Deutschland • Gerichtsentscheidung • Geschichte 1780-1860 • Rechtswissenschaft • Urteilsgründe |
| ISBN-10 | 3-16-159778-8 / 3161597788 |
| ISBN-13 | 978-3-16-159778-7 / 9783161597787 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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