Residualkompetenzen des Bundesverfassungsgerichts
ultra vires, Solange II, Verfassungsidentität
2022
Mohr Siebeck (Hersteller)
9783161611889 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
9783161611889 (ISBN)
Schon seit Jahrzehnten schwelt ein offener Konflikt zwischen dem Bundesverfassungsgericht und dem Europäischen Gerichtshof hinsichtlich der Frage, wem "das letzte Wort" bei der Auslegung des Unionsrechts gebührt. Aktuelle Entwicklungen bieten Anlass, sich mit diesem Verhältnis grundlegend auseinanderzusetzen.
Nicht nur aktuelle Entwicklungen in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts bieten Anlass, sich grundlegend mit den Residualkompetenzen in Bezug auf die Überprüfung abgeleiteten Unionsrechts zu beschäftigen. In jahrzehntelanger Rechtsprechung hat das Bundesverfassungsgericht die Trias seiner Vorbehalte in Bezug auf übertragene Kompetenzen (ultra vires), auf die Wahrung essenzieller Grundrechtsstandards (Solange II) sowie im Hinblick auf die Einhaltung der Verfassungsidentität entwickelt und geschärft. Lange hat es die Ausübung seiner Residualkompetenzen indes nur angedroht. Im PSPP-Urteil vom Mai 2020 wurde sodann allerdings erstmals ein ultra-vires-Akt angenommen, was weit über die Verfassungs- und Europarechtswissenschaft hinaus für Aufsehen gesorgt hat. Doch kann die dogmatische Grundkonzeption der Residualkompetenzen überzeugen? Welche Neuausrichtungen sind geboten? Kann der Konflikt um die Letztentscheidungskompetenz überhaupt gelöst werden? In decades of case law, the Federal Constitutional Court has developed and sharpened its reservations with regard to a review of competences (ultra vires), to the preservation of essential standards of fundamental rights (Solange II) and to the constitutional identity. But is the dogmatic concept of residual powers regarding European law convincing? What realignments are required?
Nicht nur aktuelle Entwicklungen in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts bieten Anlass, sich grundlegend mit den Residualkompetenzen in Bezug auf die Überprüfung abgeleiteten Unionsrechts zu beschäftigen. In jahrzehntelanger Rechtsprechung hat das Bundesverfassungsgericht die Trias seiner Vorbehalte in Bezug auf übertragene Kompetenzen (ultra vires), auf die Wahrung essenzieller Grundrechtsstandards (Solange II) sowie im Hinblick auf die Einhaltung der Verfassungsidentität entwickelt und geschärft. Lange hat es die Ausübung seiner Residualkompetenzen indes nur angedroht. Im PSPP-Urteil vom Mai 2020 wurde sodann allerdings erstmals ein ultra-vires-Akt angenommen, was weit über die Verfassungs- und Europarechtswissenschaft hinaus für Aufsehen gesorgt hat. Doch kann die dogmatische Grundkonzeption der Residualkompetenzen überzeugen? Welche Neuausrichtungen sind geboten? Kann der Konflikt um die Letztentscheidungskompetenz überhaupt gelöst werden? In decades of case law, the Federal Constitutional Court has developed and sharpened its reservations with regard to a review of competences (ultra vires), to the preservation of essential standards of fundamental rights (Solange II) and to the constitutional identity. But is the dogmatic concept of residual powers regarding European law convincing? What realignments are required?
Geboren 1995; Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg und Genf; 2018 Erste Juristische Prüfung; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsches und europäisches Verwaltungsrecht der Universität Heidelberg; 2021 Promotion; Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Karlsruhe.
| Erscheint lt. Verlag | 7.2.2022 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Verfassungsentwicklung in Europa |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Recht / Steuern ► Öffentliches Recht |
| Schlagworte | Europäischer Gerichtshof • Europarecht • Letztentscheidung • Reservekompetenzen • Verfassungsrecht |
| ISBN-13 | 9783161611889 / 9783161611889 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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