Theorie und Wirklichkeit der Integrationsverantwortung deutscher Verfassungsorgane
Vom Scheitern eines verfassungsgerichtlichen Konzepts und seiner Überwindung
2017
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-155270-0 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-155270-0 (ISBN)
Seit der Lissabon-Entscheidung aus dem Jahre 2009 steht das Konzept einer Integrationsverantwortung im Mittelpunkt der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen Union. Dieses verpflichtet die Verfassungsorgane des Bundes zur engmaschigen Überwachung und Steuerung des europäischen Integrationsprozesses. Michael Tischendorf untersucht diese verfassungsgerichtliche Innovation und konfrontiert sie mit ihrer rechtstatsächlichen Handhabung.
Mit dem Konzept der Integrationsverantwortung hat das Bundesverfassungsgericht ein für das Verhältnis von nationalem Verfassungs- und europäischem Unionsrecht zentrales Rechtsinstitut geschaffen, das insbesondere dem deutschen Bundesgesetzgeber aufgibt, den Prozess der europäischen Integration aktiv zu steuern und zu überwachen. Hintergrund ist dabei die Annahme, dass allein die in den Mitgliedstaaten verfassten Staatsvölker Subjekte demokratischer Legitimation sein könnten. Die Europäische Union bilde demgegenüber lediglich einen abgeleiteten politischen Sekundärraum, dessen Befugnisse eng umgrenzt bleiben müssten. Michael Tischendorf beleuchtet Ursprünge, Grundlagen und Ausformungen dieses im Jahre 2009 interpretativ gewonnenen Konzepts, um es sodann mit seiner rechtstatsächlichen Handhabung zu konfrontieren. Dabei lenkt er den Blick auf zahlreiche Schwierigkeiten, deren Überwindung die Frage nach der Verfasstheit Deutschlands neu entfachen könnte. Since the Lisbon-Judgment in 2009, the concept of responsibility for integration has been at the centre of the Federal Constitutional Court's jurisdiction on Germany's membership in the European Union. This obligates federal bodies to closely monitor and control the European integration process. Michael Tischendorf scrutinises this constitutional innovation and confronts it with its actual handling.
Mit dem Konzept der Integrationsverantwortung hat das Bundesverfassungsgericht ein für das Verhältnis von nationalem Verfassungs- und europäischem Unionsrecht zentrales Rechtsinstitut geschaffen, das insbesondere dem deutschen Bundesgesetzgeber aufgibt, den Prozess der europäischen Integration aktiv zu steuern und zu überwachen. Hintergrund ist dabei die Annahme, dass allein die in den Mitgliedstaaten verfassten Staatsvölker Subjekte demokratischer Legitimation sein könnten. Die Europäische Union bilde demgegenüber lediglich einen abgeleiteten politischen Sekundärraum, dessen Befugnisse eng umgrenzt bleiben müssten. Michael Tischendorf beleuchtet Ursprünge, Grundlagen und Ausformungen dieses im Jahre 2009 interpretativ gewonnenen Konzepts, um es sodann mit seiner rechtstatsächlichen Handhabung zu konfrontieren. Dabei lenkt er den Blick auf zahlreiche Schwierigkeiten, deren Überwindung die Frage nach der Verfasstheit Deutschlands neu entfachen könnte. Since the Lisbon-Judgment in 2009, the concept of responsibility for integration has been at the centre of the Federal Constitutional Court's jurisdiction on Germany's membership in the European Union. This obligates federal bodies to closely monitor and control the European integration process. Michael Tischendorf scrutinises this constitutional innovation and confronts it with its actual handling.
Geboren 1989; Studium der Rechtswissenschaften in Augsburg und Lyon (2012 Maîtrise en droit, 2014 Erste Juristische Prüfung); 2016 Promotion; seit 2016 Rechtsreferendariat im OLG-Bezirk München.
| Erscheint lt. Verlag | 9.6.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Jus Internationale et Europaeum |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
| Recht / Steuern ► EU / Internationales Recht | |
| Recht / Steuern ► Öffentliches Recht | |
| Schlagworte | Demokratie • Europäische Union • Hoheitsrechtsübertragung • integrationsprogramm • Ratifikation |
| ISBN-10 | 3-16-155270-9 / 3161552709 |
| ISBN-13 | 978-3-16-155270-0 / 9783161552700 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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