Strafprozess und Dekonstruktion
Eine Studie zur Anwesenheit des Angeklagten in der Hauptverhandlung
2023
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-161815-4 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-161815-4 (ISBN)
Yann Romund unternimmt den Versuch einer Synthese der Wissenschaft vom Strafprozess mit der Philosophie der Dekonstruktion. Als Untersuchungsgegenstand dient ihm dazu die Präsenz des Angeklagten in der Hauptverhandlung, die er einer radikalen Neubetrachtung unterzieht.
Die Hauptverhandlung wird seit dem Jahr 1879 von den miteinander verwobenen Grundsätzen der Mündlichkeit, Unmittelbarkeit und Anwesenheit beherrscht. Der Angeklagte hat nicht nur das Recht, sondern grundsätzlich auch die Pflicht, während der gesamten Hauptverhandlung anwesend zu sein. Keine der bisher vorgebrachten Begründungen vermag jedoch diesen schweren Grundrechtseingriff zu rechtfertigen. Gibt es tiefere Gründe für unser Verlangen nach der Präsenz des Angeklagten? Warum genügt uns nicht die schriftliche Stellungnahme des Abwesenden oder dessen Vertretung? Ein Brückenschlag zur Philosophie der Dekonstruktion verspricht uns Antworten auf diese Fragen. Dabei wird deutlich, dass sich das von Jacques Derrida diagnostizierte Ressentiment gegen Schriftlichkeit, Mittelbarkeit und Abwesenheit mit frappierender Ähnlichkeit in der Gestaltung unseres auf Präsenz beruhenden Prozessmodells widerspiegelt. Eine Parallele, bei der es sich nicht um eine Zufälligkeit handelt. Yann Romund explores the principles of orality, immediacy, and presence of the defendant that are core elements of the main hearing. The philosophy of deconstruction can both question the self-evidence of these principles and improve our general understanding of criminal procedure.
Die Hauptverhandlung wird seit dem Jahr 1879 von den miteinander verwobenen Grundsätzen der Mündlichkeit, Unmittelbarkeit und Anwesenheit beherrscht. Der Angeklagte hat nicht nur das Recht, sondern grundsätzlich auch die Pflicht, während der gesamten Hauptverhandlung anwesend zu sein. Keine der bisher vorgebrachten Begründungen vermag jedoch diesen schweren Grundrechtseingriff zu rechtfertigen. Gibt es tiefere Gründe für unser Verlangen nach der Präsenz des Angeklagten? Warum genügt uns nicht die schriftliche Stellungnahme des Abwesenden oder dessen Vertretung? Ein Brückenschlag zur Philosophie der Dekonstruktion verspricht uns Antworten auf diese Fragen. Dabei wird deutlich, dass sich das von Jacques Derrida diagnostizierte Ressentiment gegen Schriftlichkeit, Mittelbarkeit und Abwesenheit mit frappierender Ähnlichkeit in der Gestaltung unseres auf Präsenz beruhenden Prozessmodells widerspiegelt. Eine Parallele, bei der es sich nicht um eine Zufälligkeit handelt. Yann Romund explores the principles of orality, immediacy, and presence of the defendant that are core elements of the main hearing. The philosophy of deconstruction can both question the self-evidence of these principles and improve our general understanding of criminal procedure.
Geboren 1988; Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg; 2016 Erste Juristische Prüfung; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Rechtsphilosophie und Strafrecht an der Universität Hamburg; 2022 Promotion; Rechtsreferendariat am Kammergericht.
| Erscheint lt. Verlag | 3.1.2023 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Studien und Beiträge zum Strafrecht |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
| Recht / Steuern ► Strafrecht ► Kriminologie | |
| Recht / Steuern ► Strafrecht ► Strafverfahrensrecht | |
| Schlagworte | Mündlichkeit • Präsenz • Rechtsphilosophie • Strafverfahrensrecht • Unmittelbarkeit |
| ISBN-10 | 3-16-161815-7 / 3161618157 |
| ISBN-13 | 978-3-16-161815-4 / 9783161618154 |
| Zustand | Neuware |
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