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Abkehr vom Verschuldensprinzip? - Winfried-Thomas Schneider

Abkehr vom Verschuldensprinzip?

Eine rechtsvergleichende Untersuchung zur Vertragshaftung (BGB, Code civil und Einheitsrecht)
Online Resource
2007
Mohr Siebeck (Hersteller)
9783161513640 (ISBN)
CHF 145,55 inkl. MwSt
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Im internationalen und europäischen Vertragsrecht befindet sich die Verschuldenshaftung auf dem Rückzug. Das reformierte deutsche Schuldrecht orientiert sich an den Modellen des Einheitsrechts, will aber das "bewährte Verschuldensprinzip" nicht in Frage stellen. Vor dem Hintergrund des französischen Rechts, das sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer objektiven Vertragshaftung fortentwickelt hat, appelliert Winfried-Thomas Schneider an den deutschen Gesetzgeber, seine Entscheidung, sich - vorerst - nicht vom Verschuldensprinzip lösen zu wollen, zu überdenken.
Winfried-Thomas Schneider untersucht das Verschulden als Voraussetzung der Vertragshaftung, dessen Bedeutung im internationalen und europäischen Vertragsrecht zunehmend schwindet. Das moderne Einheitsrecht geht, dem common law folgend, überwiegend vom Grundsatz der objektiven Vertragshaftung aus. Das französische Recht, das nach traditioneller Auffassung die vertragliche Haftung von einer 'faute' des Schuldners abhängig macht, versteht diesen Begriff heute allgemein als rein objektiven Verstoß gegen eine Vertragspflicht und damit als Synonym vertraglicher Nichterfüllung. Eine geplante Reform des französischen Obligationenrechts dürfte diese Entwicklung im Gesetz festschreiben. Das reformierte deutsche Schuldrecht orientiert sich an den Modellen des Einheitsrechts, will zugleich aber das "bewährte Verschuldensprinzip" nicht in Frage stellen. Im Anschluß an eine kurze Darstellung der historischen Grundlagen des Verschuldensprinzips in BGB und Code civil befaßt sich der Autor aus rechtsvergleichender Perspektive zunächst mit den Einschränkungen dieses Grundsatzes. Die hierfür ursächliche, vornehmlich durch die Schuldrechtsreform bewirkte Annäherung des deutschen Schuldrechts an das internationale Einheitsrecht ist jedoch bislang unvollständig geblieben. Das französische Recht zeigt aber, daß auch eine von traditionellen kontinentaleuropäischen Grundsätzen beherrschte Rechtsordnung in der Lage ist, sich zu einem modernen, den Ansprüchen des internationalen Rechtsverkehrs entsprechenden System fortzuentwickeln. Deshalb appelliert der Autor an den deutschen Gesetzgeber, seine Entscheidung, sich - vorerst - nicht vom Verschuldensprinzip lösen zu wollen, zu überdenken. Winfried-Thomas Schneider deals with negligence as a prerequisite for contract liability, the significance of which is constantly decreasing internationally. The reformed German law of obligations still adhere to the 'proven principle of negligence', has however restricted it considerably. Against the backdrop of French law, which has in the past decades developed an objective contractual liability, the author appeals to the German legislators to reconsider their decision to retain the principle of negligence for the time being.

Geboren 1974; Studium des deutschen und des französischen Rechts in Saarbrücken und Metz; Staatsexamen und Maîtrise en droit; Richter beim Landgericht in Saarbrücken, zur Zeit abgeordnet an das Bundesministerium der Justiz in Berlin und Lehrbeauftragter an der Universität des Saarlandes; 2006 Promotion.

Erscheint lt. Verlag 16.2.2007
Reihe/Serie Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Schlagworte abkehr • Verschuldensprinzip • Vertragsrecht
ISBN-13 9783161513640 / 9783161513640
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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