Konsens über Tradition?
Eine Studie zur Eigentumsübertragung in Brasilien, Deutschland und Portugal
2015
Mohr Siebeck (Hersteller)
9783161537356 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
9783161537356 (ISBN)
Die deutsche und die portugiesische Rechtsordnung stehen sich in Bezug auf die Eigentumsübertragung beweglicher wie unbeweglicher Sachen diametral gegenüber. Das brasilianische Zivilrecht hat sich für einen Mittelweg entschieden. Dass auch dies nicht der Königsweg ist, den eine internationale Harmonisierung verfolgen sollte, zeigt diese Untersuchung.
Die Funktionsweise der Eigentumsübertragung gehört zu den Grundentscheidungen einer Rechtsordnung. Die Rechte Deutschlands, Brasiliens und Portugals stehen in dieser Frage jeweils für einen eigenen Lösungstyp. Während das deutsche Recht dem Trennungs- und dem Abstraktionsprinzip sowie dem Traditions- oder Übergabeprinzip folgt, liegen dem brasilianischen Recht das Einheits- und das Traditionsprinzip zugrunde. Das portugiesische Recht kommt dagegen im Grundfall der Übereignung mit dem Einheitsprinzip aus; einen Publizitätsakt wie die Übergabe erfordert es nicht (Konsensprinzip). Neben diesen Prinzipien und dem Erwerb beweglicher und unbeweglicher Sachen vom Berechtigten und Nichtberechtigten finden die in den lusitanischen Rechten bedeutsamen Rechtsinstitute der Ersitzung und des Immobilien-Vorvertrags Beachtung. Marietta Pietrek plädiert abschließend für die Unterstützung der Kombination aus Übergabe, Trennung und Abstraktion in internationalen Harmonisierungsbestrebungen. The German and Portuguese legal systems are diametrically opposed regarding the transfer of both movable and immovable property. The Brazilian civil law strikes a balance between these two. However, this study shows that it should still not be the system of choice in a process of international harmonization.
Die Funktionsweise der Eigentumsübertragung gehört zu den Grundentscheidungen einer Rechtsordnung. Die Rechte Deutschlands, Brasiliens und Portugals stehen in dieser Frage jeweils für einen eigenen Lösungstyp. Während das deutsche Recht dem Trennungs- und dem Abstraktionsprinzip sowie dem Traditions- oder Übergabeprinzip folgt, liegen dem brasilianischen Recht das Einheits- und das Traditionsprinzip zugrunde. Das portugiesische Recht kommt dagegen im Grundfall der Übereignung mit dem Einheitsprinzip aus; einen Publizitätsakt wie die Übergabe erfordert es nicht (Konsensprinzip). Neben diesen Prinzipien und dem Erwerb beweglicher und unbeweglicher Sachen vom Berechtigten und Nichtberechtigten finden die in den lusitanischen Rechten bedeutsamen Rechtsinstitute der Ersitzung und des Immobilien-Vorvertrags Beachtung. Marietta Pietrek plädiert abschließend für die Unterstützung der Kombination aus Übergabe, Trennung und Abstraktion in internationalen Harmonisierungsbestrebungen. The German and Portuguese legal systems are diametrically opposed regarding the transfer of both movable and immovable property. The Brazilian civil law strikes a balance between these two. However, this study shows that it should still not be the system of choice in a process of international harmonization.
Geboren 1987; Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg und Coimbra (Portugal); Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung; 2011-13 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; 2013 Forschungsaufenthalt in Rio de Janeiro; 2014 Promotion; seit 2014 Rechtsreferendarin am Kammergericht Berlin.
| Erscheint lt. Verlag | 23.3.2015 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
| Recht / Steuern ► EU / Internationales Recht | |
| Schlagworte | Erwerb vom Nichtberechtigten • Immobiliarsachenrecht • Mobiliarsachenrecht • Übereignung |
| ISBN-13 | 9783161537356 / 9783161537356 |
| Zustand | Neuware |
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