Der Staat gegen die Gesellschaft
Zur Verteidigung der Rationalität der "Privatrechtsgesellschaft"
2022
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-160574-1 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-160574-1 (ISBN)
Karl-Heinz Ladeur setzt einen Kontrapunkt zu der in der Staats(rechts-)wissenschaft vorherrschenden Fixierung auf die 'Rationalität des Öffentlichen', die die Priorität der politischen Reflexionsprozeduren gegenüber der distributiven Rationalität der 'Privatrechtsgesellschaft' behauptet. Der Wert der liberalen Ordnung wird in der Dynamik der Wissensnetzwerke zwischen den Individuen gesehen.
Mit diesem Buch setzt Karl-Heinz Ladeur einen Kontrapunkt zu der in der Staats(rechts-)wissenschaft vorherrschenden Fixierung auf die 'Rationalität des Öffentlichen', die die Priorität der politischen Reflexionsprozeduren gegenüber der distributiven Rationalität der "Privatrechtsgesellschaft" (F. Böhm) behauptet. Der Wert des liberalen Ordnungsmodells wird nicht primär in der Freiheit des Individuums gegenüber dem Staat, sondern in den darüber generierten 'Wissensnetzwerken' zwischen den Individuen gesehen. Daraus ergibt sich eine Perspektive für die Funktion des Staates. Dieser hat die Aufgabe, mittelbar, durch Aufbau und Anpassung von Institutionen, die Produktivität dieser 'Wissensnetzwerke' zu beobachten und zu erhalten; er kann aber nicht den Individuen und Organisationen Handlungsmöglichkeiten und damit unmittelbar 'reale Freiheit' zuweisen. Dem postmodernen Staat fehlt es - anders als dem liberalen - an einer angemessenen Beschreibung der Gesellschaft: Dies verleitet ihn dazu, ständig seine Grenzen zu überschreiten und die Gesellschaft 'steuern' zu wollen. Demgegenüber vernachlässigt er seine Aufgabe der Institutionenbildung. Dies wird theoretisch wie an praktischen Gegenständen, Formen und Paradigmen staatlicher Entscheidung demonstriert (Schule, Sozial- und Wirtschaftspolitik, Umweltrecht, 'kooperatives Handeln'). Es zeigt sich, daß der Staat die Probleme der Anpassung der Gesellschaft wie der Individuen und Organisationen an die neuen Möglichkeiten jenseits des Wohlfahrtsstaates verschärft. In this book, Karl-Heinz Ladeur focuses on a critique of the overestimation of 'public rationality' in theories about democratic deliberation and discourse ethics. He defends the specific 'relational rationality' of the inter-individual 'cognitive networks' which exist in liberal societies. This is a plea for the value of private virtues which cannot be reduced to communication in the public domain, and a critique of the endless expansion of the role of the state beyond any reasonable limits.
Mit diesem Buch setzt Karl-Heinz Ladeur einen Kontrapunkt zu der in der Staats(rechts-)wissenschaft vorherrschenden Fixierung auf die 'Rationalität des Öffentlichen', die die Priorität der politischen Reflexionsprozeduren gegenüber der distributiven Rationalität der "Privatrechtsgesellschaft" (F. Böhm) behauptet. Der Wert des liberalen Ordnungsmodells wird nicht primär in der Freiheit des Individuums gegenüber dem Staat, sondern in den darüber generierten 'Wissensnetzwerken' zwischen den Individuen gesehen. Daraus ergibt sich eine Perspektive für die Funktion des Staates. Dieser hat die Aufgabe, mittelbar, durch Aufbau und Anpassung von Institutionen, die Produktivität dieser 'Wissensnetzwerke' zu beobachten und zu erhalten; er kann aber nicht den Individuen und Organisationen Handlungsmöglichkeiten und damit unmittelbar 'reale Freiheit' zuweisen. Dem postmodernen Staat fehlt es - anders als dem liberalen - an einer angemessenen Beschreibung der Gesellschaft: Dies verleitet ihn dazu, ständig seine Grenzen zu überschreiten und die Gesellschaft 'steuern' zu wollen. Demgegenüber vernachlässigt er seine Aufgabe der Institutionenbildung. Dies wird theoretisch wie an praktischen Gegenständen, Formen und Paradigmen staatlicher Entscheidung demonstriert (Schule, Sozial- und Wirtschaftspolitik, Umweltrecht, 'kooperatives Handeln'). Es zeigt sich, daß der Staat die Probleme der Anpassung der Gesellschaft wie der Individuen und Organisationen an die neuen Möglichkeiten jenseits des Wohlfahrtsstaates verschärft. In this book, Karl-Heinz Ladeur focuses on a critique of the overestimation of 'public rationality' in theories about democratic deliberation and discourse ethics. He defends the specific 'relational rationality' of the inter-individual 'cognitive networks' which exist in liberal societies. This is a plea for the value of private virtues which cannot be reduced to communication in the public domain, and a critique of the endless expansion of the role of the state beyond any reasonable limits.
Geboren 1943; Studium der Rechtswissenschaft in Köln und Bonn; 1976 Promotion; 1982 Habilitation; Professor für Öffentliches Recht an den Universitäten Bremen und Hamburg sowie am Europäischen Hochschulinstitut, Florenz.
| Erscheint lt. Verlag | 6.9.2022 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Neue Staatswissenschaften |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
| Recht / Steuern ► Öffentliches Recht | |
| Schlagworte | Funktion des Staates • Privatrechtsgesellschaft • Rationalität • Steuerung des Staates |
| ISBN-10 | 3-16-160574-8 / 3161605748 |
| ISBN-13 | 978-3-16-160574-1 / 9783161605741 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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