Rechtsgeschichte
UTB (Verlag)
978-3-8252-5633-3 (ISBN)
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Die Rechtsgeschichte gliedert sich in zahlreiche Einzelfächer, wobei der Einteilung in Römisches und Deutsches Recht besondere Bedeutung zukommt. Diese Trennung scheint derzeit in Rückbildung begriffen zu sein. Das aus der Lehrpraxis entstandene Buch trägt dieser Entwicklung Rechnung. Behandelt werden die antiken römischen Grundlagen, Grundzüge des germanischen und des deutschen Rechts seit dem Mittelalter ebenso wie Rezeption des römischen Rechts und Humanismus bis hin zu den modernen Kodifikationen und dem Phänomen der Globalisierung.
Ein Kapitel zum Nationalsozialismus und zu den Rechtsbildungen nach 1945 sowie zur Rechtsentwicklung in der DDR und der Bundesrepublik runden den Band ab.
Das Standardwerk eignet sich vorlesungsbegleitend für Studierende der Rechtswissenschaft und dürfte darüber hinaus für Historiker von großem Gewinn sein.
Prof. Dr. Stephan Meder hat den Lehrstuhl für Zivilrecht und Rechtsgeschichte an der Universität Hannover inne.
Einleitung15
1. Wo anfangen?15
2. Vom römischen Recht zum europäischen ius commune18
3. Wo stehen wir heute?23
1. Kapitel
Das altrömische Recht25
1. Das Zwölftafelgesetz27
2. Zum Inhalt des Zwölftafelgesetzes29
2.1 Vermögensrecht31
2.1.1 Die Libralakte32
Mancipatio32
Nexum36
2.1.2 Stipulatio37
2.2 Familienrecht39
2.3 Straf- und Deliktsrecht43
3. Die Entstehung des Rechts aus der Gewalt47
2. Kapitel
Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der römischen Rechtskultur55
1. Interpretatio57
1.1 Emancipatio57
1.2 In iure cessio58
1.3 Interpretatio extensiva59
2. Der Legisaktionenprozess61
3. Prätorisches Recht 62
3.1 Das Ende der Priesterherrschaft63
3.2 Der Formularprozess64
4. Das „Völkergemeinrecht“ (ius gentium)66
5. Römische Juristen der Frühklassik68
5.1 Der Einfluss des Hellenismus69
5.2 Soziale Stellung und Tätigkeitsfelder70
5.3 Die Rechtsschulen der Sabinianer und Prokulianer 71
6. Rechtsfortbildung durch Abbau von Förmlichkeiten 72
3. Kapitel
Der Prinzipat79
1. Libertas, potestas und auctoritas80
2. Römisches Juristenrecht unter dem Prinzipat82
3. Römische Juristen der Hoch- und Spätklassik86
4. Rechtsquellen unter dem Prinzipat88
4.1 Das Senatus Consultum Velleianum als Beispiel90
4.2 Geschriebenes und ungeschriebenes Recht93
5. Die Ehegesetzgebung des Augustus95
4. Kapitel
Die römische Spätzeit bis zur Justinianischen Kodifikation99
1. Rechtsquellen und Rechtsliteratur in der Zeit der Nachklassik100
2. Rechtsfortbildung durch Kaiserrecht104
3. Die Teilung des Reiches105
4. Die Kodifikation unter Justinian109
5. Resümee und Ausblick114
5.1 Das Kommentierungsverbot114
5.2 Das justinianische Gesetz als Kodifikation117
5. Kapitel
Germanische Rechte zwischen Antike und Frühmittelalter121
1. Das durch die Germania des Tacitus vermittelte Germanenbild. 121
1.1 Ehe und Stellung der Frauen123
1.2 Erziehung und Erbrecht124
1.3 Gerichtsbarkeit124
1.4 Gefolgschaft126
1.5 Kampf und Kampfbereitschaft als größte Tugenden127
2. Frühmittelalterliche „Stammesrechte“128
2.1 Rechte der Westgoten und Burgunder129
2.2 Rechte der Franken und Langobarden131
2.3 Rückschlüsse auf das ursprüngliche germanische Recht?134
2.4 Kompositionensysteme138
3. Karl der Große als Gesetzgeber141
4. Ausblick: Die Teilung des fränkischen Reiches142
6. Kapitel
Die mittelalterliche Kirche und das kanonische Recht 147
1. Vom Eigenkirchenwesen zum Investiturstreit 147
2. Zweischwerterlehre151
3. Corpus iuris canonici153
4. Beispiele kanonistischen Rechtsdenkens156
4.1 Das Streben nach Gleichstellung der Geschlechter158
4.2 Pacta sunt servanda161
4.3 Sonstige Rechtsbildungen164
7. Kapitel
Rechtsbildungen im deutschen Mittelalter171
1. Sachsenspiegel und Tochterquellen172
2. Beispiele mittelalterlichen Rechtsdenkens in Deutschland175
2.1 Schadensersatz und Strafe177
2.2 Handlungs-, Rechts- und Geschäftsfähigkeit180
2.2.1 Rechtsfähigkeit181
2.2.2 Geschäftsfähigkeit183
2.3 Einfluss des Sachsenspiegels auf Deutsches Privatrecht184
3. Reich und Reichsrecht in Mittelalter und Früher Neuzeit184
8. Kapitel
Die Rezeption des römischen Rechts in Bologna
und die Entstehung der Universitäten191
1. Die Entstehung der Universitäten191
2. Die Schule der Glossatoren197
3. Das römische Recht in Frankreich200
4. Das römische Recht in England202
5. Die Schule der Kommentatoren203
9. Kapitel
Juristischer Humanismus209
1. Allgemeine Erscheinungen des Humanismus209
2. Juristischer Humanismus in Italien211
3. Juristischer Humanismus in Frankreich216
4. Juristischer Humanismus in den Niederlanden218
10. Kapitel
Feudalrecht und Stadtrecht223
1. Lehnswesen223
2. Grundherrschaft230
3. Leibeigenschaft233
4. Die Stadt als Insel personaler Freiheit236
11. Kapitel
Die Rezeption des römischen Rechts in Deutschland243
1. Theoretische und praktische Rezeption244
2. Rezeptionsjuristen und Praktiker im 16. Jahrhundert246
3. Usus modernus im 17. und 18. Jahrhundert252
12. Kapitel
Die Naturrechtsschule261
1. Naturrecht als überpositives Recht261
2. Historisches Naturrecht als Vernunftrecht262
3. Geistesgeschichtliche Voraussetzungen des Naturrechts263
4. Hugo Grotius265
5. Zwischenergebnis267
6. Naturrechtliche Strömungen in Deutschland268
Samuel Pufendorf (1632 – 1694)269
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716)270
Christian Thomasius (1655 – 1728)274
Christian Wolff (1679 – 1754)275
7. Vor den Kodifikationen im 18. und 19. Jahrhundert277
13. Kapitel
Einzelne Kodifikationen: Bayerische und preußische
Gesetzgebungswerke, Code civil und österreichisches ABGB281
1. Das bayerische Gesetzbuch281
2. Das Preußische Allgemeine Landrecht283
3. Der französische Code civil287
4. Das Österreichische ABGB291
5. Gesamtwürdigung der Naturrechtskodifikationen294
14. Kapitel
Gründung der historischen Schule und erste Generation der Savigny-Schüler299
1. Der Kodifikationsstreit299
2. Person und Werk Savignys302
3. Savignys Methodologie und das BGB304
4. Würdigung der Haltung Savignys im Kodifikationsstreit309
5. Historische Schule und Germanistik310
6. Die erste Generation der Savigny-Schüler: Puchta314
7. Puchtas Nachfolger Friedrich Ludwig von Keller321
15. Kapitel
Pandektenwissenschaft
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts325
1. Bernhard Windscheid (1817 – 1892)325
2. Rudolph von Jhering (1818 – 1892)333
2.1 Die erste Werkperiode: „Begriffsjurisprudenz“334
2.2 Die zweite Werkperiode: Kritik der Begriffsjurisprudenz336
3. Weitere Gemeinrechtler
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts337
4. Werke des Deutschen Privatrechts338
16. Kapitel
Kodifikationen unter dem Einfluss der Pandektenwissenschaft:
Sächsisches BGB, Deutsches BGB und Schweizerische Zivilgesetzgebung341
1. Die Kodifikation von Teilgebieten und das Sächsische BGB .... 341
2. Die Entwicklungen nach Gründung des Zweiten Deutschen Reiches343
3. Die drei Entwürfe des Bürgerlichen Gesetzbuchs347
4. Die Systematik des Bürgerlichen Gesetzbuchs353
5. Schweizerische Zivilgesetzgebung354
5.1 Das Schweizerische Obligationenrecht (OR)356
5.2 Das Schweizerische Zivilgesetzbuch (ZGB)357
17. Kapitel
Globalisierung von Recht und Rechtswissenschaft durch die historische Schule363
1. Westeuropa364
1.1 Frankreich364
1.2 Italien366
1.3 Österreich369
1.4 Schweiz371
2. Osteuropa374
2.1 Russland375
2.2 Ungarn378
3. Länder des Common Law381
3.1 England381
3.2 USA383
4. Resümee und Ausblick385
18. Kapitel
Fortbildungen des Gesetzesrechts im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts389
1. Formales und materiales Recht390
1.1 Autonomie des Rechts391
1.2 Trennung von Recht und Moral392
1.3 Negativität des juristischen Freiheitsbegriffs394
1.4 Bürgerlich-liberales „Sozialmodell“?398
2. Methodenstreit400
2.1 Freirechtsbewegung401
2.2 Interessenjurisprudenz 402
2.3 „Begriffsjurisprudenz“ als Bollwerk menschlicher Freiheit gegen staatliche und richterliche Willkür?405
19. Kapitel
Die Zeit des Nationalsozialismus (1933 – 1945)413
1. Das Ermächtigungsgesetz 414
2. Verabschiedung des subjektiven Rechts415
3. Preisgabe des Gleichheitssatzes416
4. Germanistik versus Romanistik418
5. Führerprinzip und Gefolgschaft421
6. Die Entkoppelung von Richter und Gesetz423
7. Reform der Juristenausbildung, Abschied vom BGB und Volksgesetzbuch426
20. Kapitel
Nachkriegszeit433
1. Überblick über die Ereignisse nach der Kapitulation433
2. Rechtspflege und Rechtswissenschaft in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR436
2.1 Begriffsjurisprudenz, Interessenjurisprudenz und historischer Materialismus437
2.2 Beseitigung des Prinzips der Gewaltenteilung439
2.3 Rückschritte in der Gesetzgebungslehre440
2.4 Weitere Merkmale des Rechtsbegriffs in der sozialistischen Gesellschaft441
3. Rechtspflege und Rechtswissenschaft in den Westzonen und der späteren Bundesrepublik443
3.1 „Renaissance des Naturrechts“444
3.2 Entstehung und Inhalt des Grundgesetzes 446
3.3 Begriffsjurisprudenz, Interessenjurisprudenz und Wertungsjurisprudenz449
21. Kapitel
Wo stehen wir heute?455
1. Zivilrecht, Bürgerliches Recht und Privatrecht456
1.1 Das Sonderprivatrecht458
1.2 Entwicklungen in einzelnen Teilgebieten des Privatrechts460
1.2.1 Vertragsrecht460
1.2.2 Exkurs: Pacta sunt servanda?464
1.2.2.1 Zunahme von Formgeboten464
1.2.2.2 Pacta sunt servanda und Privatautonomie467
1.2.3 Deliktsrecht469
1.2.4 Familienrecht471
2. Probleme der Verfassungsauslegung und der Drittwirkung von Grundrechten475
3. Strafrecht478
4. Ausblick: Vom Erbe der historischen Schule zu einer Theorie transnationaler Rechtsprozesse479
Abkürzungen488
Nützliche Internet-Adressen493
Personenverzeichnis495
Sachverzeichnis501
| Erscheinungsdatum | 20.11.2020 |
|---|---|
| Verlagsort | Stuttgart |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 120 x 185 mm |
| Gewicht | 527 g |
| Einbandart | kartoniert |
| Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Militärgeschichte |
| Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika | |
| Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
| Schlagworte | altrömisches Recht • Antike • BGB • Bundesrepublik • Bürgerliches Gesetzbuch • Code Civil • DDR • Deutsches Privatrecht • Familienrecht • Germanisches Recht • Grundgesetz • Grundlagen • Inhalt Vorlesung Rechtsgeschichte • Jura • Juristischer Humanismus • Justinian • Kanonische Recht • Kanonisches Recht • Kirchenrecht • Kodifizierung durch Justinian • Lehrbuch • Mittelalter • Nationalsozialismus • Naturrecht • Rechtsentwicklung • Rechtsentwicklung im Nationalsozialismus • Rechtsentwicklung in der DDR • Rechtsgeschichte • Rechtswissenschaft • Rezeption des Römischen Rechts • Römisches Recht • Savigny • Strafrecht • Studium Rechtswissenschaft • Verfassungsrecht • Zwölftafelgesetz |
| ISBN-10 | 3-8252-5633-2 / 3825256332 |
| ISBN-13 | 978-3-8252-5633-3 / 9783825256333 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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