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Eine Revision der Lehre vom Rücktritt vom Versuch -  Dennis Dold

Eine Revision der Lehre vom Rücktritt vom Versuch (eBook)

(Autor)

eBook Download: PDF
2017 | 1. Auflage
278 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-155294-6 (ISBN)
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Dennis Dold erklärt, weshalb ein Täter, der vom Versuch zurücktritt, nach § 24 StGB nicht bestraft wird. Dazu greift er auf die jüngsten Einsichten der analytischen Handlungstheorie zurück. Er zeigt, dass ein Täter bereits dann, wenn er einen Versuch begeht, so behandelt werden darf, als ob er eine ablehnende Stellungnahme zur Geltung einer Verhaltensnorm abgäbe, obwohl er diese Verhaltensnorm erst verletzt, wenn er die Straftat tatsächlich ausführt. Diese Als-ob-Betrachtung erlaubt es, dass bereits auf einen Versuch mit Strafe reagiert wird, um zu demonstrieren, dass die Verhaltensnorm weiterhin Geltung beansprucht, während die gegenteilige Stellungnahme des Täters unmaßgeblich ist. Tritt der Täter indessen vom Versuch zurück, wird seine Stellungnahme zur Geltung der Verhaltensnorm in sich widersprüchlich, sodass es seiner Bestrafung nicht mehr bedarf.

Geboren 1982; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg und am King's College London (LL. M.); Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Regensburg und beim Exzellenzcluster der Universität Konstanz (Kulturelle Grundlagen von Integration); Referendariat beim OLG Düsseldorf; seit 2014 Rechtsanwalt in Düsseldorf und Hamburg.

Cover 1
Vorwort 8
Inhaltsverzeichnis 10
Einleitung 16
A. Die normativ-deskriptive Doppelnatur strafrechtlicher Theoriebildung 16
I. Die deskriptive Seite strafrechtlicher Theoriebildung 17
II. Roxins Kritik an Naturalismus und Finalismus 22
III. Die normative Seite strafrechtlicher Theoriebildung 23
B. Das deskriptive Defizit der Lehre vom Rücktritt 27
C. Das normative Defizit der Lehre vom Rücktritt 29
I. Der Rücktritt als genuin strafrechtliche Regelung 29
II. Der Rücktritt als genuin versuchsrechtliche Regelung 33
III. Die Lehre vom Rücktritt und die Straftheorie 37
D. Gegenstand der Arbeit 38
Teil 1: Allgemeiner Teil 40
Gliederung 42
Kapitel 1: Das Unrecht der Straftat 44
A. Mitwirkungspflichten und Verhaltensnormen 44
B. Strafe als Antwort auf eine Mitwirkungspflichtverletzung 49
Kapitel 2: Das Unrecht des Versuchs – Herkömmliche Ansätze 53
A. Versuch und Rechtsgüterschutz 54
B. Die zeitliche Reichweite von Verhaltensnormen 56
C. Die Aufgabe der Gefahrherrschaft 61
I. Kausalerklärung und Wirkkräfte 62
II. Die Formel von der conditio sine qua non und Unterlassungen 64
III. Akteurskausalität 67
IV. Die Lehre von der hinreichenden Mindestbedingung 69
D. Die Verletzung von die Verhaltensnorm flankierenden Normen 72
E. Die Eindruckstheorie 72
F. Die Position Murmanns 75
Kapitel 3: Die Widerlegung der Identitätsthese 78
A. Die Absicht als Vorsatzform 80
I. Der Vorsatz als Vorstellung von einer Vorsatzgefahr 80
II. Gründe für die Anerkennung der Vorsatzform Absicht 84
B. Handlungsabsichten und Erfolgsabsichten 86
I. Explikation des Begriffs der Erfolgsabsicht 86
II. Explikation des Begriffs der Handlungsabsicht 89
1. Commitment 90
2. Zweck-Mittel-Kohärenz 91
3. Konsistenz 93
4. Der Vergleich mit Erfolgsabsichten 93
C. Der Tatentschluss als Überzeugung 94
I. Alltagssprachliches Verständnis 94
II. Herkömmliche Versuchsdogmatik 96
III. Tatentschluss als Überzeugung und Straftheorie 97
Kapitel 4: Das Unrecht des Versuchs und die Als-ob-Betrachtung 100
A. Erklärung des commitments 103
B. linking principle und numerische Identität 106
C. Die Unhintergehbarkeit der numerischen Identität im Strafrecht 110
D. Das Unrecht des Versuchs 111
Kapitel 5: Konsequenzen für die Dogmatik des Versuchs 113
A. Die Dogmatik des Tatentschlusses 113
I. Die herrschende Auffassung 114
II. Roxins Gegenposition 115
B. Die Strafbarkeit des untauglichen Versuchs 119
C. Das unmittelbare Ansetzen 122
Kapitel 6: Der Rücktritt als Unrechtshinderungsgrund 124
A. Die Struktur des Rücktritts 124
B. Die vollständige Fassung des linking principles 126
C. Die systematische Einordnung des Rücktritts 128
Teil 2: Besonderer Teil Gliederung 134
Kapitel 7: Versuchsbeginn und Versuchsabschluss 136
A. Der Versuchsabschluss 137
I. Die Bestimmung des Versuchsabschlusses 137
II. Einzelaktstheorie und Gesamtbetrachtungslehre 138
B. Der Versuchsbeginn 145
Kapitel 8: Die Identität von Tatentschlüssen 149
A. Das Prinzip der maximalen homogenen Bezugsmenge 152
B. Gefahren und die Verwirklichung des gesetzlichen Tatbestands 156
I. Vorsatz und gesetzlicher Tatbestand 156
II. Vorsatz und Tatbestandsmerkmale 156
C. Für die Beschreibung von Gefahren irrelevante Umstände 164
D. Gefahren und das Unrecht der Tat 172
E. Konsequenzen für das Rücktrittsrecht 174
I. Der Wahrscheinlichkeitsgrad des Gefahreintritts 176
II. Der Bezug auf den gesetzlichen Tatbestand 177
1. Unrechtverwandte Tatbestände 178
2. Die rechtliche Unmöglichkeit 178
3. Tatbestandsalternativen 180
III. Das Unrecht der Tat 180
IV. Die Unbeachtlichkeit anderer Umstände 183
1. Argumente für Konkretisierungen des Tatentschlusses 183
2. Verwechselung des Handlungsobjekts 184
3. Erreichung eines außertatbestandlichen Ziels 187
Kapitel 9: Die Rationalität nach Maßgabe des linking principles 193
A. Konzeptionen des freiwilligen Rücktritts 194
I. Die psychologische Theorie 194
II. Freiwilligkeit und die Zurechnung von Verhalten 196
III. Freiwilligkeit und Straftheorie 199
IV. Freiwilligkeit und Verbrechervernunft 200
B. Die eigene Konzeption der Freiwilligkeit 201
I. Freiwilligkeit und linking principle 201
II. Vorläufer der hier vertretenen Auffassung 203
III. Die Freiwilligkeit als gesetzliche Rücktrittsvoraussetzung 205
C. Exemplarische Fallkonstellationen 206
I. Motive eines freiwilligen Rücktritts 206
II. Veränderungen in den Nutzenerwartungen 208
III. Psychische Lähmung und Verlust der Handlungsfähigkeit 210
IV. Unrechtssteigerung 213
Kapitel 10: Die Aufgabe des Tatentschlusses und das Rücktrittsverhalten 214
A. Der Verzicht auf das Erfordernis des Rücktrittsverhaltens 215
B. Die unmittelbare Verletzung der Verhaltensnorm 218
C. Die Vereinbarkeit mit § 24 Abs. 1 StGB 219
D. Die Aufgabe des Tatentschlusses 220
E. Die Anforderungen an das Verhalten des Täters 222
I. Die Anforderungen nach der hier vertretenen Auffassung 222
II. Die herkömmlichen Lösungen 224
1. Der Vergleich mit der Erfolgslösung 224
2. Der Vergleich mit der Zurechnungslösung 225
3. Der Vergleich mit der Optimalitätslösung 228
F. Der Vorsatz hinsichtlich der Aufgabe der Gefahrherrschaft 233
I. Die Abgrenzung von unbeendetem und beendetem Versuch 233
1. Subjektive oder objektive Abgrenzung 234
2. Größe der vorgestellten Gefahr 236
3. Die Normativierung der Gefahrvorstellung 238
II. Die Korrektur des Rücktrittshorizonts 241
Kapitel 11: Der misslungene Rücktritt 243
Zusammenfassung 248
Literaturverzeichnis 254
Sachregister 278

Erscheint lt. Verlag 1.6.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Strafrecht
ISBN-10 3-16-155294-6 / 3161552946
ISBN-13 978-3-16-155294-6 / 9783161552946
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