Die GmbH-Gesellschafterliste im Spannungsfeld von Geheimhaltungs- und Veröffentlichungsinteressen.
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15043-4 (ISBN)
- Keine Verlagsinformationen verfügbar
- Artikel merken
Im Zuge der MoMiG-Reform im Jahr 2008 hat die GmbH-Gesellschafterliste mit der Neuregelung des
16 I S. 1 GmbHG eine Aufwertung hin zur alleinigen Legitimationsgrundlage für GmbH-Gesellschafter im Innenverhältnis zur Gesellschaft erfahren. Die Arbeit behandelt sowohl praktische Probleme im Zusammenhang mit der Erstellung und Einreichung der Gesellschafterliste durch die Geschäftsführung der GmbH bzw. den beurkundenden Notar als auch die mit der Aufnahme der Gesellschafterliste im Handelsregister einhergehenden Rechtswirkungen zugunsten, aber auch zulasten der Beteiligten. Schwerpunktmäßig werden die Anforderungen an eine legitimierende Eintragung des Gesellschafters im Verhältnis zur GmbH unter Einbeziehung der Publizitätsvorschrift des
40 GmbHG untersucht. Dem Gedanken der Zurechenbarkeit der Eintragung, dem von der Literatur nahezu einheitlich für
16 I S. 1 GmbHG Geltung verschafft wird, wird der dogmatische Boden bereitet. In diesem Sinne wird ein Zurechnungsmodell erarbeitet, welches eine tripolare Zurechenbarkeit zur Person des Berechtigten, des zuletzt eingetragenen Altgesellschafters wie auch der GmbH verlangt.
Nadine Fell studierte Rechtswissenschaften an der Universität des Saarlandes mit dem Schwerpunkt »Deutsches und internationales Vertrags- und Wirtschaftsrecht«. Die Erste juristische Staatsprüfung absolvierte sie 2012. Zwischen 2013 und 2015 folgte eine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung von Prof. Dr. iur. Dr. rer. publ. Dr. h.c. mult. Michael Martinek an der Universität des Saarlandes sowie im April 2016 die Promotion zur GmbH-Gesellschafterliste. Seit September 2015 absolviert Nadine Fell das Rechtsreferendariat am Landgericht Frankfurt am Main. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin war sie in internationalen Großkanzleien im Bereich Corporate/M&A, sowohl in einer Nebentätigkeit als auch im Rahmen ihrer Anwaltsstation tätig.
Gegenstand der Untersuchung
1. Propädeutikum
Der Begriff der Publizität im allgemeinen juristischen Verständnis – Zur Abgrenzung von Publizität, Offenlegung und Transparenz – Zum Begriff der Beteiligungspublizität und Beteiligungstransparenz – Überblick und Entwicklungsgeschichte der Vorschriften zur Herstellung der GmbH-Gesellschafterpublizität
2. Untersuchungen zur Interessenlage an einer Publizität der GmbH-Gesellschafterstellung sowie der Schutzzwecke der §§ 16, 40 GmbHG
Die Informationsinteressen an einer GmbH-Gesellschafterpublizität – Die Funktionsstruktur der GmbH-Gesellschafterliste nach dem Modell von Scheuch – Die Zweckdimensionen der Gesellschafterliste
3. Einzelheiten des Listenerstellungs- und -Einreichungsverfahrens
Prüfungskompetenz des Registergerichts – Die Verteilung von Verantwortung zur Einreichung und Erstellung einer aktualisierten Gesellschafterliste durch § 40 GmbHG – Anforderungen an die Prüfung der Wirksamkeit der Veränderung durch die zuständige Einreichungsperson und Umsetzung des Aktualisierungsauftrags
4. Untersuchungen zum Legitimationserfordernis und der Wirkung des § 16 Abs. 1 S. 1 GmbHG
Theoretische Erfassung des § 16 Abs. 1 GmbHG – Das Legitimationserfordernis auslösende Veränderungen i.S. des § 16 Abs. 1 S. 1 GmbHG – Sonderfälle eines Erfordernisses formeller Legitimation infolge einer Veränderung i.S. des § 40 Abs. 1 S. 1 GmbHG durch »Reduktion« der mitgliedschaftlichen Rechtsstellung des eingetragenen Anteilsinhabers – Die Legitimationswirkung des § 16 Abs. 1 GmbHG
5. Die Grenzen der Legitimationswirkung und die Implementierung des Zurechnungsgedankens
Die verfassungsrechtlichen Vorgaben für die Regelung des § 16 Abs. 1 S. 1 GmbHG – Die Verlässlichkeit des Rechtscheinträgers Gesellschafterliste – § 16 Abs. 1 S. 1 GmbHG als Fall des reinen Rechtsscheinprinzips? – Die Begrenzung der Rechtsfolgenwirkung des § 16 Abs. 1 S. 1 GmbHG als Anknüpfungspunkt für eine verfassungsrechtliche Rechtfertigung der Inhalts- und Schrankenbestimmung
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse
Literaturverzeichnis
Quellenverzeichnis
Sachwortverzeichnis
»Rechtsprechung und Literatur der nächsten Jahre werden nicht umhinkommen, sich mit den scharfsinnigen Argumenten Fells auseinanderzusetzen, die den wissenschaftlichen Diskurs zu diesem Thema nachhaltig mitprägen werden.« Michael Gutfried, in: MittBayNot, 4/2017
»Rechtsprechung und Literatur der nächsten Jahre werden nicht umhinkommen, sich mit den scharfsinnigen Argumenten Fells auseinanderzusetzen, die den wissenschaftlichen Diskurs zu diesem Thema nachhaltig mitprägen werden.« Michael Gutfried, in: MittBayNot, 4/2017
| Erscheinungsdatum | 19.11.2016 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Schriften zum Bürgerlichen Recht ; 462 |
| Zusatzinfo | Abb.; 844 S. |
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 157 x 233 mm |
| Gewicht | 1349 g |
| Themenwelt | Recht / Steuern ► Wirtschaftsrecht ► Gesellschaftsrecht |
| Schlagworte | Deutschland • Eintragungswirkung • Geheimhaltung • Gesellschafterliste • Gesellschaftsrecht • GmbH-Gesellschafter • Zurechenbarkeit der Listeneintragung |
| ISBN-10 | 3-428-15043-0 / 3428150430 |
| ISBN-13 | 978-3-428-15043-4 / 9783428150434 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich