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Friedensrecht und Toleranz.

Zur Politik des preußischen Staates gegenüber der katholischen Kirche in Schlesien 1740-1806.
Buch | Softcover
315 Seiten
1999
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-09917-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Friedensrecht und Toleranz. - Hans-Wolfgang Bergerhausen
CHF 109,95 inkl. MwSt
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In der neueren Geschichtswissenschaft ist es vorherrschende Lehrmeinung, daß die Religionspolitik des preußischen Staates im 18. Jahrhundert von umfassender Toleranz geleitet war. Dementsprechend wird die Position, die der Katholizismus in Preußisch-Schlesien einnahm, aus der von König Friedrich II. deklarierten und von seinen führenden Mitarbeitern mitgetragenen Toleranzpolitik abgeleitet. Ein ganz anderes Bild ergibt sich indes, wenn man die staats- und völkerrechtlichen Grundlagen der Politik des friderizianischen Staates gegenüber der katholischen Kirche in Schlesien analysiert.

Am Leitfaden der Religionspolitik werden in der hier anzuzeigenden Studie sowohl Entstehung als auch Wirkung und zeitgenössische Interpretationen der preußisch-habsburgischen Friedensverträge über Schlesien bis zur Säkularisation am Beginn des 19. Jahrhunderts untersucht. Dabei zeigt sich, daß die zwischenstaatlichen Bindungen, die Friedrich II. in den Abkommen von Breslau, Berlin und Hubertusburg eingegangen war, entscheidend dafür wurden, welchen Platz die katholische Kirche in Preußisch-Schlesien einnahm. Denn auch gegenüber Kirche und Religion behauptete der absolutistische König die Unbegrenztheit seiner Herrschaftsbefugnis. Toleranz zog diesem unumschränkten Herrschaftsanspruch keine »ganz scharfe Grenze«. Gerade in der Auseinandersetzung um Formulierung, Deutung und Anwendung der Friedensverträge tritt dies scharf hervor. Die Beschäftigung mit den internationalen Vereinbarungen über den Status der katholischen Kirche in Schlesien wirft mithin ein bezeichnendes Licht auf Grenzen und Reichweite des Toleranzverständnisses eines aufgeklärten Monarchen. An einem festumrissenen Themenbereich erhält man ferner Einblick in die Funktionsweisen internationaler Konfliktregelung im Ancien régime. Darüber hinaus wird sichtbar, wie sich unter veränderten politischen und geistesgeschichtlichen Bedingungen auch die Kriterien für die Deutung völkerrechtlicher Normen wandelten. Indem die innenpolitischen Rückwirkungen internationaler Abkommen verfolgt werden, wird zudem die Abhängigkeit absolutistischer Herrschaft von außenpolitischen Zwängen sichtbar.

Professor Dr. Hans-Wolfgang Bergerhausen, geb. 1956 in Dormagen, lehrt am Institut für Geschichte der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er beschäftigt sich seit seiner Promotion an der Universität zu Köln mit der Geschichte der Stadt Köln und der rheinischen Landesgeschichte.

Inhaltsübersicht: I. Grundlagen der Religionspolitik im friderizianischen Preußen - II. Krieg und Konfession 1740-1748 - III. Die Deutung und Anwendung der Friedensverträge 1742-1756 - IV. Hubertusburg - V. Die Isolierung der katholischen Kirche Schlesiens im preußischen und europäischen Umfeld - VI. Die Durchsetzung alternativer Deutungen der Friedensverträge für Schlesien - VII. Schluß: Absolutistische Herrschaft und internationales Recht - Quellen- und Literaturverzeichnis - Personen- und Sachregister

Erscheint lt. Verlag 30.11.1999
Reihe/Serie Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte ; 18
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 425 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Religionsgeschichte
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Schlagworte Friedrich (Preussen, König, II.) • HC/Geschichte/Neuzeit bis 1918 • Religionspolitik • Toleranz
ISBN-10 3-428-09917-6 / 3428099176
ISBN-13 978-3-428-09917-7 / 9783428099177
Zustand Neuware
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