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Die Abkehr des Arbeitsrechts von der Vertragsfreiheit

am Beispiel betrieblicher Mitbestimmung bei übertariflichen Zulagen.
Buch | Softcover
201 Seiten
1999
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-09667-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Abkehr des Arbeitsrechts von der Vertragsfreiheit - Frank Wittgruber
CHF 97,85 inkl. MwSt
Der Autor zeigt die Aufwertung der Betriebsautonomie und die einhergehende Abkehr des Arbeitsrechts von der Vertragsfreiheit auf, exemplarisch am Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats bei übertariflichen Zulagen gemäß
87 Abs. 1 Nr.10 BetrVG.

Statt diese Norm anhand ihres Zwecks der Gewährleistung innerbetrieblicher Lohngerechtigkeit auszulegen, ist deren Reichweite anhand des Systems der arbeitsrechtlichen Gestaltungsfaktoren und ihrer Autonomiebereiche, also Individual-, Unternehmens- und Tarifautonomie zu bestimmen. Das Arbeitsverhältnis findet seine Grundlage in der Privatautonomie des Arbeitnehmers, wobei es keine personalen Elemente aufweist, ebensowenig wie sich die Belegschaft als Betriebsgemeinschaft begreifen läßt, um die Betriebsautonomie auszuweiten. Soziologische Betrachtungsweisen, seien es empirische, betriebswirtschaftliche oder ökonomische Analysen, haben außeracht zu bleiben. Geschützt wird die Selbstbestimmung durch das Günstigkeitsprinzip, welches die fremdbestimmte Zwangsordnung begrenzt. Im Hinblick auf die Unternehmensautonomie und auf die Schutzfunktion des Betriebsrats ist kein Teilhabezweck betrieblicher Mitbestimmung anzuerkennen. Die Tarifautonomie schließlich wird durch den Tarifvorbehalt und den Tarifvorrang gesichert. Übertarifliche Zulagen betreffen die Entgelthöhe, so daß es durch mitbestimmte Verteilungskriterien zu einem Attraktivitätsverlust der Gewerkschaften kommt.

Mithin besteht folgendes Zusammenspiel der Gestaltungsfaktoren: Während die tariflichen Regelungen als Mindestarbeitsbedingungen ausreichend Schutz gewähren, dient der übertarifliche Bereich der Interessenverfolgung des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers und somit der Austauschgerechtigkeit. Eine Mitbestimmung kommt nur bei belegschaftsbezogenem Handeln des Arbeitgebers, also bei benannten Zulagen in Betracht, ebenso wie es bei einer nachträglichen Änderung eines systematischen Vorgehens bedarf, damit ein kollektiver Tatbestand im Sinne einer abstrakt-generellen Regelung vorliegt. Dann hat der Betriebsrat ein Initiativrecht für die Neuverteilung.

Inhaltsübersicht: Einleitung - 1. Teil: Auslegung des Begriffs "Fragen der betrieblichen Lohngestaltung": Verwirklichung "innerbetrieblicher Lohngerechtigkeit" - Die sogenannte "dritte Dimension des Arbeitsrechts" - Abkehr des Arbeitsrechts vom Privatrecht - Der allgemeine Sinn und Zweck der notwendigen Mitbestimmung - 2. Teil: Voraussetzungen und Grenzen des Mitbestimmungsrechts bei übertariflichen Zulagen: Gesetzlich normierte Schranken eines Mitbestimmungsrechts - Übertarifliche Zulagen als Einzelfallregelungen - Besondere Probleme - Zusammenfassung der Ergebnisse - Literaturverzeichnis - Sachregister

Erscheint lt. Verlag 9.9.1999
Reihe/Serie Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht ; 170
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 290 g
Themenwelt Recht / Steuern Arbeits- / Sozialrecht Arbeitsrecht
Recht / Steuern Arbeits- / Sozialrecht Sozialrecht
Schlagworte Arbeitsrecht • Arbeitsrecht (ArbR) • Betriebsrat • Betriebsrat (BR) • Gehaltsfestlegung • HC/Recht/Arbeitsrecht, Sozialrecht • Mitbestimmungsrecht • Mitbestimmungsrecht (MitbestR) • Vertragsfreiheit
ISBN-10 3-428-09667-3 / 3428096673
ISBN-13 978-3-428-09667-1 / 9783428096671
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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