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Kriminalstatistiken im Lichte internationaler Erfahrungen

Axel Dessecker, Rudolf Egg (Herausgeber)

Buch | Softcover
158 Seiten
2009
Kriminologische Zentralstelle (Verlag)
978-3-926371-85-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kriminalstatistiken im Lichte internationaler Erfahrungen -
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Aktuelle und verlässliche statistische Nachweise über Struktur und Entwicklung der registrierten Kriminalität, über die Tätigkeit der Instanzen der Strafverfolgung, über die verhängten Rechtsfolgen und über deren Auswirkungen im Sinne der Legalbewährung sind unerlässliche Grundlage für staatliche Planung, Entscheidung, Organisation und Kontrolle. Neben der Aufgabe, statistisches Zahlenmaterial für Parlament, Regierung und Verwaltung zur Verfügung zu stellen, dienen amtliche Datensammlungen auf dem Gebiet der Strafrechtspflege auch dazu, für Öffentlichkeit und Wissenschaft relevantes Informationsmaterial zu liefern.
In diesem Band werden die Defizite des bestehenden kriminalstatistischen Systems in Deutschland anschaulich dargestellt. Expertinnen und Experten aus England und Wales, Schweden und der Schweiz berichten über Lösungen im Bereich der Kriminalstatistik, welche in gewisser Weise auch als Vorbilder für eine Reform des Systems der Kriminalstatistik in Deutschland in Betracht kommen. Schließlich werden Möglichkeiten der Verschlüsselung von Personendaten für Forschungszwecke erläutert. Die Beiträge sind aus einer Fachtagung der Kriminologischen Zentralstelle (KrimZ) und des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) hervorgegangen, die im April 2008 in Berlin stattfand.

Vorwort Aktuelle und verlässliche statistische Nachweise über Struktur und Entwicklung der registrierten Kriminalität, über die Tätigkeit der Instanzen der Strafverfolgung, über die verhängten Rechtsfolgen und über deren Auswirkungen im Sinne der Legalbewährung sind unerlässliche Grundlage für staatliche Planung, Entscheidung, Organisation und Kontrolle. Neben der Aufgabe, statistisches Zahlenmaterial für Parlament, Regierung und Verwaltung zur Verfügung zu stellen, dienen amtliche Datensammlungen auf dem Gebiet der Strafrechtspflege auch dazu, für Öffentlichkeit und Wissenschaft relevantes Informationsmaterial zu liefern. Die Bedeutsamkeit statistischer Daten über Kriminalität und das System der Kriminaljustiz zeigt sich immer dann, wenn sie herangezogen werden, um wissenschaftliche oder auch politische Aussagen zu belegen. Wer sich häufiger mit Kriminalstatistiken beschäftigt, wird feststellen, dass sie nicht immer die Informationen liefern, an denen man interessiert ist. Solche Leerstellen sind teilweise unvermeidbar. Keine Statistik wird Ereignisse registrieren, die überhaupt nicht systematisch erfasst werden können. Niemand wird der polizeilichen Kriminalstatistik vorhalten, dass sie das Dunkelfeld ausspart. Entsprechende Daten können aber durch regelmäßige Bevölkerungsbefragungen erhoben werden, wie sie in einigen Ländern üblich sind. In diesem Band geht es um andere Defizite der Kriminalstatistiken: solche, die sich beheben lassen und die in anderen Ländern möglicherweise überhaupt nicht bestehen. „Was wüssten wir gern?“ lautete die Leitfrage der Tagung, aus der alle Beiträge hervorgegangen sind. Nach Antworten wurde bewusst nicht nur in Deutschland gesucht, sondern vor allem in anderen europäischen Ländern. Das bringt es mit sich, dass zwei der Aufsätze in englischer Sprache veröffentlicht werden. Zunächst stellt Wolfgang Heinz (Konstanz) das bestehende kriminalstatistische System in Deutschland im Überblick dar und schildert anschaulich dessen vielfältige Unzulänglichkeiten. Damit liefert er den Hintergrund für die Diskussion über eine Reform der Kriminalstatistiken. Die Diskussion wird durch den Bericht einer elfköpfigen Arbeitsgruppe des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) vorangetrieben, die unter der Leitung von Heinz seit 2007 mehrfach zusammengetreten ist. Für ihren Abschlussbericht ist eine eigene Buchveröffentlichung bei der Nomos Verlagsgesellschaft angekündigt. Im vorliegenden Band folgen drei Beiträge über europäische Lösungen im Bereich der Kriminalstatistik, welche in gewisser Weise auch als Vorbilder für eine Reform in Deutschland in Betracht kommen. Chris Lewis (Portsmouth) stellt das System der Kriminalstatistiken in England und Wales dar, Åsa Lennerö (Stockholm) Stand und Perspektiven der Kriminalstatistiken in Schweden, und Daniel Fink (Neuchâtel) ermöglicht Einblicke in Verknüpfungsmöglichkeiten von Polizei- und Justizdaten, wie sie in der Schweiz bestehen. Alle diese Beiträge sind in erster Linie für deutsche Leserinnen und Leser geschrieben und enthalten deshalb auch einige weiterführende Hinweise zu Veröffentlichungen der Kriminalstatistiken in diesen Ländern. Vor allem Individualdaten über registrierte Straftaten, strafrechtliche Verurteilungen und Aufenthalte im Justizvollzug sind aus der Sicht des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung höchst sensibel. Diese Daten müssen in kriminalstatistischen Systemen so aufbereitet werden, dass keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen gezogen werden können. Auf der anderen Seite ergeben sich wichtige Informationen erst aus einer Verknüpfung von Datensätzen verschiedener Behörden. Welche Möglichkeiten der Verschlüsselung von Personendaten für Forschungszwecke bestehen, erläutert der abschließende Beitrag von Frank Niedermeyer (Bonn). Alle Beiträge des Bandes sind aus einer Fachtagung der Kriminologischen Zentralstelle (KrimZ) und des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) hervorgegangen, die im April 2008 in Berlin stattfand. Den Autorinnen und Autoren, die ihre Texte auf der Grundlage ihrer Vorträge teilweise erheblich aktualisiert und erweitert haben, gilt unser besonderer Dank. Der Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und der Geschäftsführer des RatSWD haben ihre Grußworte freundlicherweise auch für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Die Tagung hat in den Räumen der Hessischen Landesvertretung beim Bund einen angemessenen Rahmen gefunden. Für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Organisation und Durchführung der Tagung und bei der Erstellung des vorliegenden Bandes danken wir schließlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KrimZ, namentlich Gabriele Adler, Ralph Bergmann und Ingrid Frey, ebenso wie denen des RatSWD, insbesondere Denis Huschka, Claudia Oellers und Floriane Weber. Wiesbaden, im Mai 2009 Axel Dessecker Rudolf Egg

Erscheint lt. Verlag 21.7.2009
Reihe/Serie Kriminologie und Praxis ; 57
Verlagsort Wiesbaden
Sprache englisch; deutsch
Maße 150 x 210 mm
Gewicht 245 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Recht / Steuern Strafrecht Kriminologie
Schlagworte Hardcover, Softcover / Recht/Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie • Internationaler Vergleich • Kriminalität • Kriminalstatistik
ISBN-10 3-926371-85-4 / 3926371854
ISBN-13 978-3-926371-85-0 / 9783926371850
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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