La settimana perfetta - Toscana (eBook)

Montepulciano - Piena - Monralcino - Monticchiello - San Quirico d´Orcia - Bagno Vignoni - Cortona

Uwe Specht (Autor)

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2025 | 1. Auflage
116 Seiten
Books on Demand (Verlag)
9783695129829 (ISBN)

Infos

In meiner Woche "La settimana perfetta Toscana" habe ich sieben besondere Orte besucht: Montepulciano, Pienza, Montalcino, Monticchiello, San Quirico d Orcia, Bagno Vignoni und Cortona. Jeder Tag war eine neue Begegnung mit der Landschaft, den Menschen, der Sprache, der Kultur und der Cucina Tipica Toscana. Dieses Buch ist kein klassischer Reiseführer, sondern ein persönliches Tagebuch, geschrieben für Menschen, die das Authentische suchen, keine Lust auf Touristenklischees haben, gern mit Herz und Gabel genießen und ihre eigene perfekte Woche planen möchten. Jeder Tag ist ein Kapitel für sich, mit Informationen zum Ort und seiner Geschichte, Restaurant-, Essens- und Weinempfehlungen, täglichen Sprachübungen, Geheimtipps und einem Tagesrezept als kulinarischem Höhepunkt. Wer diesen Genussreiseführer liest, soll vor allem eines bekommen: Lust, seine ganz eigene Toskana zu entdecken. Buon viaggio

Uwe Specht liebt seine Familie, Golf, Genuss, gutes Essen, gute Weine und natürlich Italien. Seine Leidenschaft gilt der italienischen Sprache, Kultur und Küche. In "La settimana perfetta - Toscana" verbindet er persönliche Reiseerlebnisse mit kulinarischer Begeisterung.

Textauszug

Tag 1: Montepulciano

„Dort, wo Geschichte, Genuss und Gastfreundschaft sich die Hand geben.“

Wer Montepulciano zum ersten Mal betritt, spürt es sofort: Dies ist kein Ort, den man nur besucht. Montepulciano erlebt man – mit allen Sinnen.

Die alte, stolze Stadt erhebt sich auf einem schmalen Hügelrücken zwischen dem Val di Chiana und dem Val d'Orcia. Sie ist mittelalterlich im Herzen, Renaissance in der Fassade – und durch und durch toskanisch.

Bereits in der Antike war Montepulciano von den Etruskern besiedelt. Später, im Mittelalter, gewann die Stadt an Bedeutung als Handels- und Kulturzentrum, nicht zuletzt durch ihre strategisch wichtige Lage zwischen Florenz und Rom.

Noch heute zeugen die prachtvollen Palazzi, die kunstvoll gepflasterten Gassen und die mächtigen Stadtmauern von ihrer einstigen Bedeutung. Und doch hat Montepulciano sich etwas bewahrt, was vielen touristischeren Orten verloren ging: Authentizität. Hier läuft das Leben nicht für die Kameralinse – sondern einfach weiter, so wie es immer war.

Ein Spaziergang durch Montepulciano – Geschichte, Leben und Geheimtipps

Wir lassen das Auto stehen und begeben uns zu Fuß auf Entdeckungsreise. Montepulciano ist ein Ort zum Schlendern – und zum Staunen. Unsere Route führt vom Hotel über die Via di Gracciano nel Corso, eine der Hauptachsen der Altstadt. Hier reihen sich Boutiquen, Vinotheken und kleine Handwerksläden aneinander. Immer wieder schweift der Blick in kleine Seitenstraßen, in denen sich Katzen räkeln und Geranien in Terrakottatöpfen blühen.

Wir besuchen die Chiesa di Sant’Agostino, mit ihrer schlichten, aber beeindruckenden Fassade. Dann weiter zur Piazza Grande, dem stolzen Herzen der Stadt. Der Dom (Cattedrale di Santa Maria Assunta), der Palazzo Comunale, dessen Turm an den Palazzo Vecchio in Florenz erinnert, und der Palazzo Contucci, in dem heute eine historische Weinkellerei untergebracht ist – alles wirkt wie aus einem Renaissancegemälde.

Ein echter Geheimtipp ist der Hof des Palazzo Ricci: ein versteckter Innenhof mit Blick auf die umliegende Hügellandschaft – kaum ein Tourist verirrt sich hierher, und doch ist es einer der magischsten Orte der Stadt.

Was bei einem Bummel durch Montepulciano sofort auffällt: Die Stadt ist auf einem schmalen Hügelkamm gebaut – und das spürt man. Immer wieder geht es steil bergauf und bergab, über gepflasterte Wege und verwinkelte Treppen. Die Höhenunterschiede zwischen den verschiedenen Stadtteilen sind beachtlich, manchmal fühlt es sich an wie eine kleine Wanderung durch die Geschichte. Doch die Mühe wird stets belohnt – mit überraschenden Ausblicken, versteckten Plätzen und dem Gefühl, sich diese Stadt wirklich zu „erlaufen“.

Genuss & Begegnung – Weinkultur mit Charakter

Nach unserem Spaziergang durch die Stadt zieht es uns zur Enoliteca Consorzio Vino Nobile, die im beeindruckenden Festungsbau am Rand der Altstadt untergebracht ist. Hier erleben wir eine stilvolle und moderne Einführung in die Welt des Vino Nobile. In den historischen Gewölben werden edle Tropfen zur Verkostung angeboten – mit einem Panoramablick über die toskanische Landschaft, der kaum zu übertreffen ist. Modernes Design trifft hier auf jahrhundertealte Weintradition.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch der Cantina Gattavecchia, einem traditionsreichen Familienbetrieb, etwas außerhalb der Stadtmauern. Bei einer Führung durch den Weinkeller und einer persönlichen Verkostung lernen wir nicht nur verschiedene Weine kennen, sondern spüren auch die Leidenschaft und das Handwerk, das hinter jeder Flasche steckt. Der Vino Nobile dieser Cantina ist ein Erlebnis – intensiv, elegant und charakterstark, wie die Region selbst.

Aperitivo mit Aussicht – ein perfekter Tagesausklang

Zum Abschluss dieses erlebnisreichen Tages gönnen wir uns einen Sundowner auf der Terrasse des Romantico. Mit einem Aperol Spritz in der Hand, begleitet von feinen Antipasti, genießen wir den Blick auf die sanften Hügel im Abendlicht. Die untergehende Sonne taucht die Landschaft in warme Goldtöne - Toskana pur.

Abendessen in der Osteria del Borgo – Toskana auf dem Teller

Nach einem Tag voller Eindrücke gehen wir zum Abendessen in die Osteria del Borgo – einem kleinen, feinen Lokal direkt in der Nähe der Piazza Grande, eingebettet in die alten Mauern Montepulcianos. „Terazza completto da venerdi“ – so stand es außen angeschrieben, aber dank meiner bemühten italienischen Ansprache des Chefs ergatterten wir tatsächlich noch einen Platz auf der einmaligen Terrasse mit grandiosem Panorama. Die Osteria ist seit Jahren ein Geheimtipp für alle, die authentische toskanische Küche in entspannter Atmosphäre suchen. Mit nur wenigen Tischen und einer herrlichen Terrasse mit Blick über die Dächer der Stadt und das Val di Chiana.

Ich entscheide mich für ein traditionelles Gericht:

Pici fatti a mano al ragù bianco di Chianina – handgerollte dicke Pasta mit einem hellen Ragout vom berühmten Chianina-Rind. Dazu ein Glas Vino Nobile di Montepulciano, kräftig und elegant – eine perfekte Kombination.

Meine Frau wählt Gnocchi con ricotta e spinaci, mantecati al mascarpone e noci – zarte Gnocchi mit Ricotta und Spinat, geschwenkt in Mascarpone und mit Walnüssen verfeinert.

Dazu einen frischen, eleganten Vermentino „Melacce“ aus der Nähe von Scansano – blumig, mineralisch, mit feiner Zitrusnote. Er passt wunderbar zur Cremigkeit des Gerichts und bringt einen Hauch von Meeresbrise in die toskanische Hügellandschaft.

Rückfahrt in die Stille – und Vorfreude auf den Abend

Nach dem letzten Schluck und einem letzten Blick Montepulciano geht es zurück zum Borgo Tre Rose. Die kurvige Straße führt durch Rebhänge und Olivenhaine, begleitet vom leichten Rauschen des Windes. Auf einer der schönen Terrassen des Borgo sitzen wir noch lange in der lauen Nacht mit Blick auf das im Hintergrund funkelnde Montepulciano.

Tagesrezept:

Pici fatti a mano al ragù bianco di Chianina

(Hausgemachte Pici mit weißem Ragù vom Chianina-Rind – ohne Tomaten)

Zutaten (für 4 Personen)

Für die handgemachten Pici:

• 400 g Weizenmehl (Type 550 oder italienisches „00“)
• ca. 200 ml lauwarmes Wasser
• 1 Prise Salz

Für das weiße Chianina-Ragù (ragù bianco):

• 400 g Chianina-Hackfleisch (oder anderes hochwertiges Rind)
• 1 Möhre
• 1 Stange Sellerie
• 1 Schalotte oder kleine Zwiebel
• 2 EL Olivenöl extra vergine
• 1 kleines Stück Butter (ca. 20 g)
• 100 ml Weißwein (z. B. Vernaccia di San Gimignano)
• 200 ml Fleischbrühe
• 1 Zweig frischer Rosmarin
• 1 Lorbeerblatt
• Salz, frisch gemahlener Pfeffer
• (Optional: 1 TL Zitronenabrieb für Frische)

Zubereitung

1. Pici-Teig vorbereiten:

1. Mehl mit Salz mischen, eine Mulde formen, Wasser einarbeiten.

2. Gut durchkneten (mind. 10 Min), bis ein elastischer Teig entsteht.

3. Abgedeckt 30–60 Minuten ruhen lassen.

2. Pici formen:

1. Kleine Teigstücke zu etwa bleistiftdicken Strängen rollen.

2. Auf einem bemehlten Tuch zwischenlagern, antrocknen lassen.

3. Ragù bianco zubereiten:

1. Schalotte, Sellerie und Möhre sehr fein hacken.

2. In Olivenöl und Butter bei mittlerer Hitze anschwitzen.

3. Hackfleisch zugeben, krümelig braten – nicht zu stark bräunen.

4. Mit Weißwein ablöschen, fast vollständig einkochen lassen.

5. Brühe, Lorbeer und Rosmarin dazugeben. Mit Salz & Pfeffer würzen.

6. Offen bei niedriger Hitze 45–60 Minuten köcheln lassen, bis das Ragù cremig eindickt.

4. Pici kochen:

1. In gut gesalzenem Wasser ca. 4–5 Minuten al dente garen.

2. Direkt in die Pfanne mit dem Ragù geben, gut durchschwenken.

Anrichten & Servieren:

• Auf vorgewärmten Tellern anrichten.
• Mit frisch geriebenem Pecorino Toscano und etwas Olivenöl toppen.
• Dazu passt ein vernünftiger toskanischer Weißwein oder ein leichter Chianti.

Tipp: Diese Variante ist milder, feiner im Aroma und lässt das Chianina-Fleisch im Mittelpunkt stehen – ganz traditionell wie auf dem Land, wo Tomaten eher im Sommer Verwendung finden.

La lingua del...

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 7.10.2025
• Sprache: deutsch
• ISBN-13: 9783695129829 / 9783695129829