Geschenkdolche und militärische Ehrendolche der DDR (eBook)
236 Seiten
Books on Demand (Verlag)
9783755763918 (ISBN)
Kapitel 5
Generalsdolche und Geschenkdolche des Ministeriums für Staatssicherheit
Kapitel 5.1
Die Generalsdolche zur
Ernennung zum Generalmajor
Kapitel 5.1 Wellschmied
Generalmajor Lothar Wellschmied
wurde am 22. Januar 1936 in Leipzig geboren und begann seine militärische Laufbahn 1954 beim Ministerium für Staatssicherheit in der Hauptabteilung Kader und Schulung. 1971 beendete er als Hauptmann sein Studium an der Juristischen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit in Potsdam als Diplomjurist. Im Jahre 1987 promovierte Wellschmied an derselben Schule zum Doktor jur. und war bis zum Schluss erster Stellvertreter des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung.
Kapitel 5.1 Wellschmied
Wellschmied wurde am 02. Oktober 1989, mit Wirkung ab 7. Oktober 1989 zum Generalmajor im Ministerium für Staatssicherheit ernannt und ist damit der letzte ernannte Generalmajor der DDR.
Der Ehrendolch von Generalmajor Wellschmied hat die Nummer 01288. Es ist eine Messingvariante und hat kein eingeschlagenes Mühlhausenlogo auf der Klinge. Die Dolchnummer 01288 ist die bis heute höchste Klingennummer eines Generalsdolches, die durch einen Träger belegt werden kann. Alle höheren Dolchnummern sind vermutlich nicht mehr zur Ausgabe gekommen.
Kapitel 5.1 Vogel
Generalmajor Horst Vogel
Horst Vogel, geboren am 11. Mai 1931 in Theißen begann seine Arbeit im Ministerium für Staatssicherheit 1955. Von 1968 bis 1970 studierte Horst Vogel Chemie und wurde im selben Jahr stellvertretender Leiter, ab 1971 Leiter der Abteilung Xlll in der Hauptverwaltung Aufklärung.
Seine Ernennung war am 8. Februar 1983. Vogel war erster stellvertretender Leiter der Hauptverwaltung Auf- klärung des Ministeriums für Staatssicherheit und leitete den Sektor Wissenschaft und Technik (Sektor WT) der Hauptverwaltung Aufklärung. Agenten dieses Sektors spähten systematisch die Forschung und Industrie des kapitalistischen Westens aus. Sie versuchten damit den technologischen Rückstand des Ostens aufzuholen. Generalmajor Vogel stieg 1975 zum Leiter des Sektors Wissenschaft und Technik auf und wurde 1983 außerdem Stellvertretender Leiter der Hauptverwaltung Aufklä-rung. In seiner Funktion war Horst Vogel verantwortlich für die Industriespionage des MfS. Von 1983 bis 1986 war GM Vogel Stellvertreter von Generaloberst Markus Wolf, ab 1986 1. Stellvertreter von Generaloberst Werner Grossmann, der den Bereich Hauptverwaltung Aufklärung von Generaloberst Markus Wolf übernahm.
Der Ehrendolch hat eine seltene vierstellige Nummer, hier die Nummer 5427 und kein eingeschlagenes Mühlhausenlogo. Der Dolch ist eine Messingvariante, und die Abnahme des Dolchsets durch die Technische Kontrollorganisation erfolgte am 31. Oktober 1982.
Kapitel 5.1.1 Offiziersdolch MfS
Ein Offiziersdolch des Ministeriums für Staatssicherheit
Oberstleutnant Karl Krischker diente vom 27. Dezember 1949 bis 31. Mai 1984 in den bewaffneten Organen der Deutschen Demokratischen Republik. Karl Krischker war während seiner Dienstzeit hauptsächlich in der Bezirksverwaltung Berlin, Abteilung Kader und Schulung des Ministeriums für Staatssicherheit eingesetzt. Karl Krischker absolvierte die Eisenbahnpolizeischule vom 24. Februar bis 6. April 1950. Anschließend besuchte er die Juristische Hochschule in Potsdam und erwarb 1970 den akademischen Grad eines Diplomjuristen. Er war mit der Vorbereitung und Organisation von Kongressen, Versammlungen und Treffen der Partei- und Staatsführung beschäftigt und selbst Redner auf diesen Veranstaltungen. Karl Krischker hat sehr hohe Auszeichnungen für den Dienstgrad Oberstleutnant erhalten. Als höchste Auszeichnung ist hier der Vaterländische Verdienstorden in Silber zu nennen.
Sein Dolch hat die Nummer 65430 und das eingeschlagene Mühlhausenlogo auf der Klinge. Der Dolch ist eine sehr frühe Ausgabe und kann auf das Jahr 1962/1963 festgelegt werden.
Kapitel 5.1.2 Seufert
Oberst Hans Seufert und das Bernsteinzimmer
Das Verbindende – aber auch das Trennende – zwischen zwei Völkern offenbart sich an einem Geschenk.
Im Auftrag des ersten Preußenkönigs, Friedrich I., wird ab 1701 von seinem begabten Hofbaumeister Andreas Schlüter im von ihm errichteten Berliner Stadtschloss ein Raum mit Wandverkleidungen und Möbeln aus Bernsteinelementen errichtet.
1716 wurde es von dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. dem russischen Zaren Peter dem Großen zu einem Geschenk gemacht. 1743 wurde es unter der Regentschaft von Zarin Elisabeth im Winterpalast aufgebaut.
Im Jahre 1941 überfällt das Hitler-Reich die Sowjetunion, besetzt das Winterpalais nahe dem belagerten Leningrad und raubt die Wandpaneele und Möbel des Bernsteinzimmers, um es im Königsberger Schloss auszustellen. Als Königsberg in die Reichweite der alliierten Bomberflotten geriet, wurde im März 1944 das Bernsteinzimmer erneut in 28 Kisten eingelagert. Bei einem verheerenden alliierten Bombenangriff im Spätsommer 1944 brannte das Schloss aus.
Mit den völlig verspäteten Evakuierungen vor der vorrü-ckenden Sowjetarmee im Winter 1945 verschwindet das Bernsteinzimmer auf Nimmerwiedersehen.
Das sind die Fakten.
Seitdem hat dieses verschollene Kunstwerk Hunderte von Menschen in seinen Bann gezogen, sie in den Wahnsinn und Bankrott getrieben, Familien zerrüttet und alles ohne jeden Erfolg.
Dieses Rätsel ist von einer unheiligen Magie. Es ist eine Schatzsuche im wirklichen Sinn. Es ist kein kleiner Schatz. Es müssen Kisten, Behältnisse sein. Viele davon.
Es gibt Fakten, wie die oben genannten. Akten sind vorhanden, die mehr oder weniger einsehbar sind. Es gibt Zeugenaussagen, wahre, halbwahre und viele unwahre. Alles ist logisch nachvollziehbar, es gibt keine metaphysischen Aspekte bei der Suche nach diesem Schatz. Es müsste im Grunde ganz einfach sein ihn zu finden. Ist es aber nicht. Warum?
Weil es Hunderte, gar Tausende von Möglichkeiten gibt, wo sich diese LKW-Ladungen hätten unterbringen lassen, wenn man – das sind die Nazis – es nur gewollt hätte. Wollten sie das? Vermutlich ja. Viele geraubte Kunstwerke wurden von den Nazis vor den vorrückenden alliierten Truppen verborgen. So viele, dass die Alliierten eigene militärische Kunstschutzeinheiten aufstellten, um verborgene Beutekunst wiederzufinden und sie – bestenfalls – den Eigentümern zurückzugeben.
Der Schatz könnte auch zerstört sein. Das Königsberger Schloss brannte 1944 aus. Bernstein ist ein fossiles Baumharz, es brennt auch noch nach Millionen von Jahren, und zwar leicht. Dabei entwickelt sich ein aromatischer Harzgeruch, wer da an Weihrauch denkt, liegt technisch falsch, ist aber auf der richtigen Spur.
Man stelle sich das vor: Das brennende Schloss und dabei ein angenehmer Geruch nach brennendem Harz in der mörderisch heißen Luft.
Gespenstisch. Wurde es zerstört ? Möglich, man weiß es nicht. Es gibt Aussagen von Kisten, in Kellern oder auf der Straße.
Aber es gibt Aussagen, die im Grunde alles belegen. Es gibt Aussagen vom Nazigauleiter Koch. Im polnischen Gefängnis hat er bis zu seinem Tode behauptet, er würde wissen wo es sich befindet. Hatte er es gewusst? Vermutlich ja. Oder wollte er nur der zu erwartenden Todesstrafe oder der lebenslangen Haft entgehen? Mit Sicherheit auch das. Also log er? Wir wissen es nicht. Er starb 1986 im Gefängnis, ohne je einen direkten Hinweis zu geben.
Nehmen wir an, das Bernsteinzimmer wurde nicht in der Endphase des Krieges zerstört, dann steigen die Möglichkeiten exponentiell an. Alte Bergwerksschächte, zugesprengt. Hinter Schlossmauern oder auf dem Grund der Ostsee, alles ist möglich, für alles gibt es Aussagen, Hypothesen. Und genau das ist das Problem.
Aber neben all den teilweise dem Irrsinn nahen Hobbyforschern gab es aber auch einen Staat, der sich für den Verbleib dieses einzigartigen Kunstwerkes interessierte – die DDR. Ob sie es in den Westen für Devisen verkaufen oder der Sowjetunion zurückgeben wollte, hoffentlich letzteres. Zumindest war dem Ministerium für Staatssicherheit mit der Operation Puschkin kein Weg zu weit, kein Berg zu hoch und kein Schacht zu tief um nicht nachzusehen, ob es vielleicht irgendwo dort verborgen wurde.
Wer genaueres wissen möchte, dem sei ein Spiegel-Artikel aus dem Jahre 2000 empfohlen, der online verfügbar ist: (https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/ pdf/37521303)
Einer von ihnen war Hans Seufert. Offizier für Sonderaufgaben und ab 1980 mitverantwortlich für die Suche nach dem verschollenen Kunstwerk, der mit seiner Spezialeinheit bis zur Wiedervereinigung gewissermaßen die DDR umgrub.
Bis heute wurde das Juwel nicht gefunden. Es gibt aber Hoffnung, natürlich: Das polnische Taucherteam „Baltictech“ sucht die Ostsee vor der polnischen Küste nach im Zweiten Weltkrieg gesunkenen Wracks ab. Kürzlich entdecken sie einen Frachter:...
| Erscheint lt. Verlag | 7.1.2022 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| ISBN-13 | 9783755763918 / 9783755763918 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Größe: 11,8 MB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.