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Evidenz im wissenschaftlichen Ethos - Daniel Füger

Evidenz im wissenschaftlichen Ethos

normative Voraussetzungen und Konsequenzen von Evidenz-Praktiken

(Autor)

Buch | Softcover
330 Seiten
2025 | 1. Auflage
Velbrück (Verlag)
978-3-95832-414-5 (ISBN)
CHF 62,85 inkl. MwSt
Wissenschaftliche Evidenz verweist auf ein überzeugendes, verlässliches und methodisch abgesichertes Wissen, auf dessen Grundlage wissenschaftliche, aber auch außerwissenschaftliche Überzeugungen, Entscheidungen und Handlungen gerechtfertigt werden können. Das Buch zeigt, dass Evidenz diese legitimatorischen Funktionen erfüllen kann, insofern sie ein fester, wenn auch ein semantisch und historisch variabler Bestandteil der epistemischen, sozialen und normativen Aushandlungsprozesse - des wissenschaftlichen Ethos - ist.Evidenz wird in wissenschaftlichen Zusammenhängen unter anderem herangezogen, um wissenschaftliche Hypothesen oder Theorien zu legitimieren, ihre Bedeutung und ihre Funktionen innerhalb des modernen Wissenschaftsverständnis sind jedoch ambivalent und umstritten. Daher nimmt das Buch auch die historische Genese von Evidenz in den Blick, insbesondere in der Etablierung (vor-)moderner Wissenschaftspraktiken in der Chemie im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts. Unter Berücksichtigung einer feministischen Wissenschaftsphilosophie wird daraus auch für die heutige Verwendung von Evidenz ersichtlich, dass sie nicht nur auf epistemischen Verfahren beruht, sondern eng an moralische, soziale, politische, ökonomische, religiöse und philosophische Praktiken gekoppelt ist.Daniel Füger folgert, dass die legitimierende Kraft von Evidenz nicht nur aus ihren epistemischen Funktionen erklärt werden kann, sondern auf die Interaktion gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Akteur:innen angewiesen ist: Evidenz ist gerade kein wertneutraler Begriff, sondern vermittelt unterschiedliche Wertvorstellungen, Bedürfnisse oder Praktiken, welche sowohl die Inhalte des normativen Settings Wissenschaft setzen als auch eine Basis bilden, unter der Evidenz als solche anerkannt werden kann. Eine - nach den Erfahrungen mit der Covid-19-Pandemie - wissenschaftsphilosophisch wie gesellschaftlich höchst relevante Studie.

Daniel Füger ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Praktische Philosophie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Neben der Schnittstelle Wissenschaftsphilosophie und Praktische/Politische Philosophie interessiert er sich für Geschichtsphilosophie und den Deutschen Idealismus.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Weilerswist
Sprache deutsch
Maße 140 x 222 mm
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie
Naturwissenschaften
Schlagworte Ethos • Evidenz • feministische wissenschaftsphilosophie • Philosophie der Chemie • Politische Philosophie • Praktische Philosophie • werte in der wissenschaft • Wissenschaftsphilosophie
ISBN-10 3-95832-414-2 / 3958324142
ISBN-13 978-3-95832-414-5 / 9783958324145
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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