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Welten ohne Zahl -  Rainer Graumann

Welten ohne Zahl (eBook)

Religion und Wissenschaft - Ein Widerspruch?
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
338 Seiten
Books on Demand (Verlag)
9783769386509 (ISBN)
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(CHF 9,75)
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Sind Wissenschaft und Religion ein Widerspruch zueinander? Als Naturwissenschaftler und gläubiger Christ wird mir häufig die Frage gestellt, ob Wissenschaft und Religion miteinander vereinbar sind. Diese Frage ist naturgemäß schwer zu beantworten, da sich beide Bereiche scheinbar komplementären, also gegensätzlichen, aber sich trotzdem ergänzenden Fragestellungen zuwenden. Die Wissenschaft fragt nach dem Wie. Wie funktioniert die Natur, wie ist das Universum entstanden oder wie wirkt die Gravitation? Die Wissenschaft versucht die Natur durch Gesetzmäßigkeiten und Modelle zu beschreiben, sie erklärt die Welt aber nicht. Sie kann die Frage nach dem Warum nicht beantworten, weil diese Frage nicht mit den Methoden und Verfahren der Wissenschaften beantwortbar ist. Die Religion hingegen widmet sich genau dieser Frage nach dem Warum und damit nach dem Sinn der sich hinter allem verbirgt. Warum gibt es das Universum, warum ist die Welt genauso wie sie ist oder warum hat Gott den Kosmos erschaffen? Welche Bedeutung haben Raum und Zeit und wie löst sich der scheinbare Widerspruch zwischen Gottes Vorherwissen und der Entscheidungsfreiheit des Menschen? Manche neue Ergebnisse in der Kosmologie, insbesondere die Feinabstimmung der Naturkonstanten verweisen auf eine tieferliegende Struktur der Wirklichkeit, die deutliche Hinweise auf einen Schöpfer zulassen. Wissenschaft und Religion haben ihren eigenen Blick auf die Wirklichkeit und erleben Grenzen, die sich aus ihren Inhalten und Methoden ableiten lassen. Es ist wie der Blick aus zwei verschiedenen Fenstern auf die Wirklichkeit, das Fenster der Wissenschaft und das Fenster der Religion. Erst wenn man die Wirklichkeit aus beiden Fenstern betrachtet, beginnt man das große Ganze zu begreifen, denn letztlich müssen beide Fragen gemeinsam gestellt und beantwortet werden, um die Schöpfung Gottes und damit den Sinn unseres Lebens erkennen zu können. Religion und Wissenschaft sind deshalb keine Widersacher, sondern bilden nur unterschiedliche Wege um gemeinsam die Wirklichkeit zu begreifen.

Dr. Rainer Graumann, geboren 1952 in Neumünster, Studium der Physik und Astronomie an der Universität Hamburg. Promotion in Elementarteilchenphysik am Deutschen Elektronensynchrotron (DESY) in Hamburg. 1982 Eintritt in die Siemens AG Bereich Medizintechnik. Leitender Mitarbeiter in der Grundlagenentwicklung für die medizinische Bildgebung. 2011 Erfinderpreis der Siemens AG. Von 2007 -2012 Gastdozent für medizinische Physik an der Technischen Universität München und von 2010 - 2015 Lehrbeauftragter für medizinische Physik an der Hochschule Furtwangen am Campus Tuttlingen. Dr. Graumann veröffentlichte mehr als 50 wissenschaftliche Publikationen und ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Computer- und Roboterassistierte Chirurgie e.V. (CURAC).

2.0. JOSEPH SMITH: LEBENSUMSTÄNDE UND WELTLICHE AUSBILDUNG

Von Erwin Roth und Rainer Graumann

In den von Joseph Smith übersetzten und niedergeschriebenen Heiligen Schriften finden sich viele bedeutende Aussagen zu relevanten wissenschaftlichen Themen, die weit über Joseph Smiths Kenntnisstand hinausgingen. Zwangsläufig stellt sich die Frage, wie Joseph Smith die Kenntnis erlangte, solche Wahrheiten niederschreiben und auch erklären zu können? Hier einige der vielen Aussagen von Joseph Smith:

"Es gibt Welten ohne Zahl."

"Es gibt keine Schöpfung aus dem Nichts."

"Materie und Energie kann nicht erschaffen werden, sie ist unzerstörbar und ewig."

"Die Zeit ist nur den Menschen gegeben."

Wenn man die Lebensumstände sowie das familiäre und kulturelle Umfeld von Joseph Smith kennt, wird einem schnell klar, dass der Ursprung seines Wissens nicht auf menschlicher Gelehrsamkeit, sondern nur auf göttlicher Offenbarung beruhen musste.

Joseph Smith wurde am 23. Dezember 1805 in Sharon, Windsor County, USA, geboren. Bei seiner Geburt waren sein Vater Joseph Smith sen., 34 Jahre, und seine Mutter Lucy Mack Smith, 29 Jahre alt. Joseph war das vierte von insgesamt neun Kindern. Ihren Lebensunterhalt erwirtschaftete sich die Familie mit der mühsamen und manchmal wenig ertragreichen Landwirtschaft. Technische Hilfsmittel gab es kaum und so musste fast alles mit der sehr beschwerlichen und ermüdenden Handarbeit verrichtet werden, wobei die größeren Kinder schon vollständig in die Arbeit mit eingebunden werden mussten. Landbesitz war für die armen Siedler kaum zu erwerben und so arbeiteten sie häufig auf Basis von Pachtverträgen. Missernten, Krankheiten, erhöhte Pachtgebühren oder sogar gekündigte Pachtverträge, nachdem das Land urbar gemacht worden war, waren an der Tagesordnung und so musste auch die mittellose Familie Smith häufig umziehen. Immer weiter in Richtung Westen bis fast an die Grenze der damaligen USA, dort wo das Land noch billig war, weil es brach lag.

Bis Joseph Smith 14 Jahre alt war, verlor seine Familie häufig ihren Besitz und musste insgesamt sieben Mal umziehen. Neben der schweren körperlichen Arbeit beeinträchtigten oft auch schwere Krankheiten das Leben. Im Alter von sieben Jahren erkrankte Joseph Smith sehr schwer an Typhus. Sein Bein war von der Krankheit so schwer betroffen, dass es beinahe amputiert werden musste. Aber er überlebte eine lebensgefährliche Operation, die sein Bein rettete. In der Folge musste er drei Jahre lang die meiste Zeit entweder im Bett verbringen oder mühsam auf Krücken humpeln. Als Joseph elf Jahre alt war, ging die anstrengende Reise gen Westen weiter. Joseph Smith und seine Familie zogen nach Palmyra im US-Bundesstaat New York (Anmerkung: Bundesstaat und Stadt tragen den gleichen Namen - New York). Palmyra war 1816 ein kleiner Ort mit etwa 3.000 Einwohnern am Rande des damaligen Staatsgebietes der USA, etwa 500 Kilometer von New York City entfernt. Der Ort wurde erst 1789 gegründet. Das Gebiet nahe dem Lake Ontario war in den frühen 1800er Jahren der unerschlossene "Wilde Westen". Land war reichlich vorhanden und wartete darauf, urbar gemacht zu werden. Befestigte Straßen gab es dagegen kaum. Reisen waren mühsam und zeitaufwendig. Damals grenzte die USA im Westen noch an ein zu Frankreich gehörendes riesiges Gebiet, das aber fast ausschließlich aus Wildnis bestand. 1803 kauften die USA von Frankreich dieses zwei Millionen Quadratkilometer große Land für 15 Mio. US-Dollar. Der sogenannte "Louisiana Purchase" verdoppelte das Gebiet der damaligen USA. Von Louisiana im Süden, über Arkansas, Missouri, Iowa und Minnesota im Norden und bis nach Montana, Wyoming und Colorado im Westen, gingen über Nacht riesige Landflächen an die USA. Die Ureinwohner Amerikas verloren dadurch fast alle ihrer angestammten Gebiete und viele wurden aus ihren Besitzungen vertrieben.

Um das Grenzland und die damalige Situation um Palmyra etwas besser zu charakterisieren sei erwähnt, dass nur wenige hundert Kilometer von Palmyra entfernt, 1813 die bedeutende Schlacht von Thames, auch die Schlacht von Moraviantown genannt, stattfand. Häuptling Tecumseh hat die größte jemals vereinte Streitmacht an Ureinwohnern befehligt, um ihr ursprüngliches Territorium gegen die zunehmend nach Westen ziehenden Siedler zu verteidigen. Der große Häuptling Tecumseh fiel und damit war auch die Niederlage der Ureinwohner Nordamerikas besiegelt. Und mit ihr die bis dahin gültige Ordnung des Landes. Die Entwicklung war nicht mehr aufzuhalten und gewaltige Umbrüche veränderten das Land. In diesen Umständen kam Familie Smith mit dem elfjährigen Joseph im Jahr 1816 mit praktisch nichts in Palmyra an. Bereit, an diesen Veränderungen teilzunehmen und sogar ein aktiver Teil dieser Wandlung zu sein.

Joseph Smith humpelte zwar leicht, aber er war nach seiner Krankheit so weit wiederhergestellt, dass er am neuen Wohnort mit seinem Vater und seinen älteren Brüdern zusammenarbeiten konnte um Land zu roden und dadurch landwirtschaftliche Nutzfläche zu gewinnen. Mit Äxten, Schaufeln und Harken wurde das Land Quadratmeter für Quadratmeter mühsam nutzbar gemacht. Beispielsweise musste jeder Wurzelstock von Hand ausgegraben werden. Diese Rodungs-Arbeiten waren ungeheuer mühsam, schwer und sehr zeitaufwendig.

In den ersten beiden Jahren nach ihrer Ankunft in Palmyra lebte die Familie in einer kleinen gemieteten Wohnung. Erst danach begannen "die Smith Männer" mit der Errichtung eines kleinen Holzhauses mit drei Schlafzimmern. Die Söhne der Familie arbeiteten auch als Tagelöhner bei umliegenden Bauern. Sie waren als Arbeitskräfte sehr begehrt, denn sie waren fleißig, stark und beharrlich. Sie halfen bei der Ernte, gruben Brunnen und arbeiteten am Bau eines schiffbaren Kanals zwischen dem Erie See und dem Hudson River, den der Staat New York errichten ließ. Mit den Einnahmen halfen alle mit, den Unterhalt der Familie zu sichern. Ein Bauer, Joseph Knight aus Colesville, New York, sagte über Joseph Smith: "Joseph Smith jun. war der beste Tagelöhner, den ich je beschäftigt habe." Schon mit 14 Jahren arbeitete er vollwertig mit und fällte selbstständig Bäume. In einem Jahr rodete Joseph Smith sen. mit seinen Söhnen zehn Hektar Land (100.000 m2) und machte es landwirtschaftlich nutzbar. Das war eine gewaltige körperliche Herausforderung. Da blieb für eine solide Schulbildung kaum Platz. Die Versorgung der Familie hatte absoluten Vorrang.

Der Bau des Erie-Kanals wurde 1817 von den Behörden beschlossen. Joseph Smith jun. und seine Brüder haben sich als Arbeiter für den Bau des schiffbaren Kanals verdingt, um dringendst benötigtes Geld zu verdienen. 1822 war der Kanal bis Palmyra schiffbar. Ganz in der Nähe von Palmyra stand die Blockhütte der Familie Smith und der Hain, den Vater Smith mit seinen Söhnen urbar gemacht hat. Joseph wuchs dort auf. Er war elf Jahre alt, als sich seine Familie 1816 dort ansiedelte und lebte dort von seinem 12. bis zum 20. Lebensjahr.

In der Zeit vom 7. bis zum 14. Lebensjahr besuchte Joseph Smith jun. nur sehr unregelmäßig den Schulunterricht. Es gab auch keine Schulpflicht, zu wichtig war die landwirtschaftliche Arbeit zur Unterstützung der Familie. Nach schwerer Arbeit und langen Tagen auf den Feldern und bei der Rodung unterrichtete Vater Joseph, ein ausgebildeter Lehrer, am Abend seine Kinder in Lesen, Schreiben und den Grundrechenarten, um ihnen wenigstens die Basis einer Schulbildung zu vermitteln. An einen weiterführenden Unterricht war überhaupt nicht zu denken.

Bis auf die Bibel las Joseph Smith jun. in diesen Jahren kaum Bücher, die Familie besaß auch wenig andere Bücher und der Kauf von weiteren Büchern war wegen der immerwährenden finanziellen Herausforderungen ausgeschlossen. Der Kauf einer Bibel für 3,75 Dollar beim Buchladen E.B. Grandis in Palmyra war ein so außergewöhnliches Ereignis für die Familie Smith, dass Joseph auch lange danach noch davon berichtete. Aber diese Bibel sollte sein Leben für immer verändern.

Im Alter von etwa zwanzig Jahren nahm Joseph als Tagelöhner einen Job bei Familie Stowell in Harmony, Pennsylvania, an. Während dieser Zeit lernte er Emma Hale kennen und lieben. Etwa zwei Jahre später heirateten sie am 18. Januar 1827. Joseph war bei seiner Heirat 22 Jahre alt. Er war ein Landarbeiter, Tagelöhner und Hilfsarbeiter und ohne eine nennenswerte Schulbildung, aber vielleicht gerade deshalb war er dafür vorgesehen, die Wunder der Ewigkeit zu erkennen und zu lehren.

Das waren die Umstände, in denen Joseph Smith jun. lebte und ab 1820 auch ewige Wahrheiten lehrte. Viele Jahre später sagte Joseph Smith jun. über die schulischen Möglichkeiten in seiner Jugend:

"Regelmäßiger Schulbesuch war für mich keine Option. Ich lernte eben geradeso lesen, schreiben und die Grundrechenarten..."

Rückblickend auf diese Jahre bekräftigte auch seine Mutter:

"Joseph war ein Kind, das nie gerne gelesen hat. Er war nie in einer Bücherei. Er hatte keine Bücher zu Hause..."

Emma, seine Frau, die Joseph besser kannte als irgendjemand sonst, schrieb 1828 über Josephs weltliche Bildung:

"Joseph Smith konnte nicht schreiben, konnte...

Erscheint lt. Verlag 11.3.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Naturwissenschaften Physik / Astronomie Astronomie / Astrophysik
ISBN-13 9783769386509 / 9783769386509
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