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"Mensch, Kepler!"

"Mensch, Kepler!"

alt bekannt - neu entdeckt
Buch
88 Seiten
2016
Stadt Regensburg (Verlag)
978-3-943222-25-8 (ISBN)
CHF 4,20 inkl. MwSt
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Kulturführer Regensburg Band 13: Begleitbroschüre zur Sonderausstellung unter Leben und Werk des berühmten Astronomen Johannes Kepler im Keplerhaus Regensburg. Ausstellung auf drei Etagen (Bücher, Briefe, Dokumente und Instrumente zu Keplers Biographie und zu Astronomie seiner Zeit)

Es ist keineswegs allgemein bekannt, dass der berühmte Astronom Johannes Kepler, Entdecker der drei Gesetze zur Planetenbewegung, Zeitgenosse von Galileo Galilei und zusammen mit ihm einer der Begründer der modernen Naturwissenschaft, mit Regensburg in Verbindung gebracht werden kann. In seinem bewegten Leben, das in einer ebenso bewegten Zeit stattfand, mit zahlreichen Reisen und Umzügen und wechselnden Beschäftigungsverhältnissen, hat er sich zwar zu keiner Zeit länger in der Stadt aufgehalten, hat hier keine Forschungen betrieben oder Bücher geschrieben; aber dennoch hat es immer wieder Besuche gegeben, Freunde und Bekannte, mit denen er in Kontakt stand, Netzwerke, auf die er sich in schwierigen Zeiten verlassen konnte. Und so ist es möglich, in Regensburg, in der Altstadt, wo sich die meisten Häuser über Jahrhunderte erhalten haben, authentische Gebäude zu identifizieren, die mit Kepler in Zusammenhang stehen. Am prominentesten von ihnen ist das Haus, in dem Kepler am 15. November 1630 während eines seiner Besuche bei einem seiner Bekannten, nämlich dem Kaufmann Hildebrand Billi, überraschend gestorben ist. Auch dieses Anwesen mit der heutigen Adresse Keplerstraße 5 ist in seiner Substanz weitgehend original erhalten geblieben. Als Regensburg in den 1950er Jahren mit der Altstadtsanierung begann, hat die Stadt die Gelegenheit genutzt, das Haus renoviert, die Innenräume behutsam im Stil des 17. Jahrhunderts wiederhergestellt und ein Museum zu Leben und Werk mit besonderer Berücksichtigung des Regensburg-Bezugs von Johannes Kepler eröffnet, das "Kepler-Gedächtnishaus". Seit 1962 hat damit die Geschichte, die den weltbekannten Astronomen mit Regensburg verbindet, einen angemessenen Ort, an dem sie erzählt werden kann. Die Ausstellung im Inneren des Kepler-Gedächtnishauses, dort auf drei Etagen, wurde seit Bestehen des Museums mehrfach behutsam modernen Bedürfnissen angepasst. Dabei ist sie vom Grundsatz her klassischen Präsentationsformen verpflichtet geblieben und zeigt - vielfach in Originalen - Bücher, Briefe, Dokumente und Instrumente zu Keplers Biografie und zur Astronomie seiner Zeit. Der zurückhaltende Charakter der Schau liegt dabei im durchweg historischen Charakter des Hauses begründet; Konzept war und ist es, aus ästhetischen und nicht zuletzt auch aus denkmalpflegerischen Gründen die Räume selbst asl "Dikument" zur Geltung kommen zu lassen. Man kann das natürlich auch genau andersherum machen und das historische Ambiente - selbstverständlich immer unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange - gegen den Strich bürsten, neue, moderne Akzente setzen, Kontraste herstellen und auf die Besucher wirken lassen. Konkret kann dies auf ganz verschiedenen Ebenen geschehen: durch die Verwendung von lebhaften Farben, durch multimediale Präsentationsformen - und nicht zuletzt auch durch unorthodoxe Fragestellungen. Hier berühren sich Form und Inhalt, und hier kommen dann auch die Menschen ins Spiel: die, die eine solche Art von Ausstellung machen, und die, für die sie gedacht ist. Ein altes Haus und eine historische Person auf der einen Seite, eine moderne Ausstellung, gemacht von jungen Menschen für junge Menschen auf der anderen Seite: Was passiert, wenn man diesen Ansatz in die Tat umsetzt? Die Idee, das konkret im Fall des Kepler-Gedächtnishauses auszuprobieren, wurde ursprünglich von Frau Dr. Esther Gajek vom Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaften der Universität Regensburg entwickelt. Zusammen mit einem Team von Studentinnen und Studenten entstand daraus im Jahr 2014 in enger Absprache mit dem Museum eine Sonderausstellung. Alles Bestehende wurde beibehalten; das Neue war von Anfang an als Ergänzung, auch als bewusster Gegensatz gedacht. Im Fachjargon spricht man von einer "Intervention", die im besten Fall zum Nach- und Weiterdenken anregen soll. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, sowohl von der Form und der Gestaltung als auch von den Inhalten und der Sprache her. "Mensch, Kepler!" nennt sich die Ausstellung; sie formuliert Fragen, bewusst aus heutiger Perspektive gestellt, an Johannes Kepler, der sie, ebenso bewusst in heutigem Sprachduktus gehalten, beantwortet: "Mensch, Kepler, wie schaut dein digitales Leben aus?" und so weiter. Die Reaktionen auf die Sonderausstellung, eröffnet im Frühjahr 2014 und ursprünglich bewusst für einen begrenzten Zeitraum konzipiert, waren durchweg so positiv, dass die Projektteilnehmer und die Stadt Regensburg beschlossen, sie längerfristig im Kepler-Gedächtnishaus zu belassen. Gleichzeitig wurde die Erstellung einer Begleitbroschüre geplant, die wir hiermit vorlegen. Das Kulturreferat und die Museen der Stadt Regensburg möchten sich bei dieser Gelegenheit ganz herzlich bei allen bedanken, die am Ausstellungsprojekt beteiligt waren, insbesondere den Studentinnen und Studenten und ihren Dozentinnen und Dozenten vom Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft sowie vom Europaeum der Universität Regensburg, die das Projekt zudem finanziell großzügig unterstützt hat. Den Besuchern im Kepler-Gedächtnishaus und den Lesern der Broschüre wünschen wir viel Vergnügen und viele neue Einblicke in die Person und die Persönlichkeit von Johannes Kepler. Klemens Unger, Kulturreferent der Stadt Regensburg

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Kulturführer Regensburg ; 13
Sprache deutsch
Maße 147 x 147 mm
Einbandart Paperback
Themenwelt Naturwissenschaften Physik / Astronomie Astronomie / Astrophysik
Schlagworte Astronomie • Kepler • Naturwissenschaft • Regensburg • Wissenschaftsgeschichte
ISBN-10 3-943222-25-X / 394322225X
ISBN-13 978-3-943222-25-8 / 9783943222258
Zustand Neuware
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