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Nanowerkstoffe für Einsteiger (eBook)

eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
388 Seiten
Wiley-VCH (Verlag)
978-3-527-67075-8 (ISBN)

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Nanowerkstoffe für Einsteiger -  Dieter Vollath
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'Nanowerkstoffe für Einsteiger' hält, was der Titel verspricht: Eine leichtverständliche Einführung zu Nanowerkstoffen für alle, die sich mit den Grundlagen und dem Potential dieser vielseitigen Materialklasse vertraut machen möchten, ohne allzu tief in die physikalischen und chemischen Details einzusteigen.

Nanowerkstoffe sind Materialien wie Metalle, Legierungen, Keramiken oder Polymere, in denen mindestens eine Längendimension kleiner als 100 Nanometer ist. In diesem Längenbereich zeigen diese Materialien ganz besondere und fein einstellbare optische, elektrische und mechanische Eigenschaften, die auf der makroskopischen Skala nicht zutage treten. Eine Vielzahl von Anwendungen an der Schnittstelle zwischen Materialwissenschaft, Chemie, Physik und Biologie ist bereits in kommerziell erhältliche Produkte umgesetzt worden.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Einführung in den Lernstoff 'In diesem Kapitel' und endet mit einer Zusammenfassung 'Wichtig zu wissen'. In die Tiefe gehende Erklärungen sind in Boxen aufgenommen und können so leicht ausgelassen werden.

Professor Dieter Vollath verfugt uber mehr als zwanzig Jahre Erfahrung in Forschung und Lehre im Bereich der Nanomaterialien. Er war Abteilungsleiter am Forschungszentrum Karlsruhe und halt regelma?ig Vorlesungen an der Technischen Universitat in Graz. Seit 2003 ist er selbststandiger Nanotechnologieberater und gibt Kurse zu Nanoteilchen und Nanowerkstoff en, die die Grundlage dieses Buches darstellen.

Professor Dieter Vollath verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung in Forschung und Lehre im Bereich der Nanomaterialien. Er war Abteilungsleiter am Forschungszentrum Karlsruhe und hält regelmäßig Vorlesungen an der Technischen Universität in Graz. Seit 2003 ist er selbstständiger Nanotechnologieberater und gibt Kurse zu Nanoteilchen und Nanowerkstoff en, die die Grundlage dieses Buches darstellen.

Vorwort

EINFÜHRUNG

NANOMATERIALIEN
Nanoteilchen - Nanokomposite
Elementare Konsequenzen der kleinen Teilchengrößen
Makroskopische Nanowerkstoffe

OBERFLÄCHEN VON NAONOWERKSTOFFEN
Allgemeine Betrachtungen
Oberflächenenergie
Einfluss der Krümmung auf den Dampfdruck - Dampfdruck kleiner Teilchen
Technische Anwendung der Oberflächenenergie - Hypothetische Nanomotoren

GASPHASENSYNTHESE VON NANOTEILCHEN UND NANOKOMPOSITEN
Grundlegende Betrachtungen
Syntheseverfahren ohne zusätzliches elektrisches Feld
Plasmaverfahren
Flammensynthesen
Synthese beschichteter Teilchen

EIN- UND ZWEIDIMENSIONALE NANOTEILCHEN
Grundsätzliche Betrachtungen
Beispiele ein- und zweidimensionaler Teilchen
Nanostrukturen aufgebaut aus in Schichten kristallisierenden Materialien

NANOFLUIDE
Grundlagen
Nanofluide zur Verbesserung des Wärmeüberganges
Ferrofluide

THERMODYNAMIK VON NANOTEILCHEN
Thermodynamik kleiner Teilchen
Phasentransformationen bei Nanoteilchen
Wärmekapazität von Nanoteilchen
Thermische Instabilitäten in Verbindung mit Phasentransformationen

MAGNETISCHE NANOMATERIALIEN - SUPERPARAMAGNETISMUS
Magnetische Materialien
Physikalische Grundlagen des Superparamagnetismus
Magnetische Anisotropie der Werkstoffe
Superparamagnetische Werkstoffe in der experimentellen Realität
Mößbauer-Spektrum superparamagnetischer Teilchen
Ausgewählte Anwendungen von superparamagnetischen Teilchen
Austauschgekoppelte magnetische Nanowerkstoffe

OPTISCHE EIGENSCHAFTEN
Einführende Anmerkungen
Einstellung des Brechungsindex und visuell transparente optische UV-Absorber
Größenabhängige optische Eigenschaften - Quanteneinschlussphänomene
Halbleitende Nanoteilchen - Quanteneinschluss
Lumineszenz wechselwirkender Teilchen
Lumineszierende Nanokomposite
Metallische Nanoteilchen - Plasmonenresonanz
Auswahl eines Luminophors oder Absorbers in Hinblick auf technische Anwendungen
Elektrolumineszenz
Foto- und elektrochromeMaterialien
Magnetooptische Anwendungen

ELEKTRISCHE EIGENSCHAFTEN
Elektrische Leitfähigkeit nanoskaliger Systeme: Diffusive und ballistische Leitfähigkeit
Experimentelle Befunde zur Leitung des elektrischen Stromes in nanoskaligen Systemen
Kohlenstoff-Nanoröhrchen und Graphen
Weitere eindimensionale elektrische Leiter
Elektrische Leitfähigkeit von Nanokompositen

MECHANISCHE EIGENSCHAFTEN
Einführende Anmerkungen
Mechanische Eigenschaften nanokristalliner Materialien
Verformungsmechanismen bei nanokristallinen Werkstoffen
Superplastizität
Schwingungen von Nanostäbchen und Nanoröhrchen-Maßstabsgesetze für Schwingungen
Nanokompositemit Polymer-Matrix

CHARAKTERISIERUNG VON NANOMATERIALIEN
Spezifische Oberfläche
Bestimmung der Kristallstruktur
Elektronenmikroskopie

Stichwortverzeichnis Vorwort

EINFÜHRUNG

NANOMATERIALIEN
Nanoteilchen - Nanokomposite
Elementare Konsequenzen der kleinen Teilchengrößen
Makroskopische Nanowerkstoffe

OBERFLÄCHEN VON NAONOWERKSTOFFEN
Allgemeine Betrachtungen
Oberflächenenergie
Einfluss der Krümmung auf den Dampfdruck - Dampfdruck kleiner Teilchen
Technische Anwendung der Oberflächenenergie - Hypothetische Nanomotoren

GASPHASENSYNTHESE VON NANOTEILCHEN UND NANOKOMPOSITEN
Grundlegende Betrachtungen
Syntheseverfahren ohne zusätzliches elektrisches Feld
Plasmaverfahren
Flammensynthesen
Synthese beschichteter Teilchen

EIN- UND ZWEIDIMENSIONALE NANOTEILCHEN
Grundsätzliche Betrachtungen
Beispiele ein- und zweidimensionaler Teilchen
Nanostrukturen aufgebaut aus in Schichten kristallisierenden Materialien

NANOFLUIDE
Grundlagen
Nanofluide zur Verbesserung des Wärmeüberganges
Ferrofluide

THERMODYNAMIK VON NANOTEILCHEN
Thermodynamik kleiner Teilchen
Phasentransformationen bei Nanoteilchen
Wärmekapazität von Nanoteilchen
Thermische Instabilitäten in Verbindung mit Phasentransformationen

MAGNETISCHE NANOMATERIALIEN - SUPERPARAMAGNETISMUS
Magnetische Materialien
Physikalische Grundlagen des Superparamagnetismus
Magnetische Anisotropie der Werkstoffe
Superparamagnetische Werkstoffe in der experimentellen Realität
Mößbauer-Spektrum superparamagnetischer Teilchen
Ausgewählte Anwendungen von superparamagnetischen Teilchen
Austauschgekoppelte magnetische Nanowerkstoffe

OPTISCHE EIGENSCHAFTEN
Einführende Anmerkungen
Einstellung des Brechungsindex und visuell transparente optische UV-Absorber
Größenabhängige optische Eigenschaften - Quanteneinschlussphänomene
Halbleitende Nanoteilchen - Quanteneinschluss
Lumineszenz wechselwirkender Teilchen
Lumineszierende Nanokomposite
Metallische Nanoteilchen - Plasmonenresonanz
Auswahl eines Luminophors oder Absorbers in Hinblick auf technische Anwendungen
Elektrolumineszenz
Foto- und elektrochromeMaterialien
Magnetooptische Anwendungen

ELEKTRISCHE EIGENSCHAFTEN
Elektrische Leitfähigkeit nanoskaliger Systeme: Diffusive und ballistische Leitfähigkeit
Experimentelle Befunde zur Leitung des elektrischen Stromes in nanoskaligen Systemen
Kohlenstoff-Nanoröhrchen und Graphen
Weitere eindimensionale elektrische Leiter
Elektrische Leitfähigkeit von Nanokompositen

MECHANISCHE EIGENSCHAFTEN
Einführende Anmerkungen
Mechanische Eigenschaften nanokristalliner Materialien
Verformungsmechanismen bei nanokristallinen Werkstoffen
Superplastizität
Schwingungen von Nanostäbchen und Nanoröhrchen-Maßstabsgesetze für Schwingungen
Nanokompositemit Polymer-Matrix

CHARAKTERISIERUNG VON NANOMATERIALIEN
Spezifische Oberfläche
Bestimmung der Kristallstruktur
Elektronenmikroskopie

Stichwortverzeichnis

"Das kompakte Buch führt in die Grundlagen des Themas verständlich ein."
Allgemeines Ministerialblatt (30.09.2015)


"Das Buch macht neugierig, vermittelt die Grundlagen zu den Nanowerkstoffen und gibt Hinweise für ein vertiefendes Studium."
Materials and Corrosion (2015/66/Nr.3)


"(D)er Einsteiger (wird) mit leicht verständlichen Zusammenfassungen zu jedem Abschnitt und
illustrierenden Beispielen an das Thema herangeführt."
BGRCI.magazin (01.05.2015/Nr.5-6)


"Das Buch Nanowerkstoffe für Einsteiger hält, was der Titel verspricht: eine leichtverständliche
Einführung zu Nanowerkstoffen für alle, die sich mit den Grundlagen und dem Potential dieser
vielseitigen Materialklasse vertraut machen möchten, ohne allzu tief in die physikalischen und
chemischen Details einzusteigen."
Giesserei (02.05.2015/Nr.6.)


"Nanowerkstoffen gehört die Zukunft, ermöglichen sie doch eine enorme Bandbreite an Anwendungen
für unterschiedlichste Bereiche. Eine Einführung in die Thematik fehlte aber bisher, die das Thema für
Quereinsteiger oder Ingenieure, kompakt und verständlich erläuterte - ohne dabei zu tief in chemische
oder physikalische Details einzusteigen. Diese Lücke schließt dieser Band in hervorragender Weise."
METALL (Juni 2015)

"Nanowerkstoffe für Einsteiger ist eine gut lesbare Einführung in viele aktuelle Gebiete der Nanotechnologie und deren interdisziplinären Einfluss auf die Chemie, Physik, Biologie und die Materialwissenschaften."
Kunststoffe (Mai 2015)


"Ein ideales Werk, das in das hochaktuelle Fachgebiet der Nanowerkstoffe kompetent einführt."
Materials Testing MP (15.05.2015)

1


Einführung


In diesem Kapitel…
Nanowerkstoffe sind schon immer in der Natur und auch seit Jahrhunderten im Gebrauch des Menschen. Es gibt grundsätzlich zwei mögliche Definitionen für Nanoteilchen, eine die sich auf geometrische Größen beschränkt und eine zweite, die funktionale Gesichtspunkte mit einbezieht. Auch für die Herstellung von Nanostrukturen gibt es grundsätzlich zwei Wege: Der Aufbau aus Atomen oder Molekülen oder das Herausarbeiten aus einem größeren Teil, Wege, die als additive oder subtraktive Verfahren bekannt sind.

Jedermann spricht über Nanowerkstoffe. Zu Nanowerkstoffen gibt es viele Publikationen, Bücher und Zeitschriften die sich genau diesem Thema widmen; das ist nicht erstaunlich, da die ökonomische Bedeutung dieser Werkstoffe ständig im Steigen begriffen ist. Dabei tut sich aber ein Problem auf: Interessierte Personen ohne spezielle Vorbildung auf diesem Gebiet haben kaum eine Chance diese Technologien, ihren Hintergrund und deren Anwendungen zu verstehen. Dieses Buch will helfen, es handelt von den speziellen Phänomenen die bei Nanowerkstoffen gefunden werden und versucht Erklärungen zu geben, die allerdings auf einem Niveau sind, dass sie auch ein wissenschaftlich nicht vorgebildeter Mensch verstehen kann.

Fragt man nach einer Definition von Nanomaterialien, so kann man zwei unterschiedliche Antworten erhalten:

  • Die erste und allgemeinste Definition sagt, dass alle Materialien oder Teilchen, bei denen wenigstens eine Dimension kleiner als 100 nm ist, zu den Nanomaterialien zu rechnen ist.
  • Die zweite Definition ist strenger, sie fordert, dass neben der Kleinheit auch Eigenschaften vorliegen, die spezifisch für die Teilchenkleinheit sind.

Die zweite, engere Definition ist, wegen des im Allgemeinen recht hohen Preises der Nanowerkstoffe, die angemessenere.

Zunächst ist es einmal wesentlich, dass man sich klar macht wie groß, oder besser gesagt, wie klein Nanoteilchen sind. Stellen wir uns einen Tennisball mit einem Durchmesser von etwas mehr als 6 cm = 6 × 10–2 m vor, vergleicht man diesen Ball mit einem Nanoteilchen mit einem Durchmesser von 6 nm = 6 × 10–9 m, so haben diese beiden Objekte ein Durchmesserverhältnis von 107. Ein Objekt welches 107 mal größer ist als ein Tennisball, hat einen Durchmesser von etwa 600 km. Dieser einfache Vergleich macht eines klar: Nanoteilchen sind wirklich klein.

Abb. 1.1 Um die Anwendungen und Eigenschaften von Nanowerkstoffen zu verstehen, sind neben der Kenntnis der Werkstoffkunde auch Grundlagenkenntnisse der Physik und Chemie notwendig. Da viele Anwendungen in Richtung Biologie und Medizin gehen, sind Kenntnisse in diesen Gebieten von Vorteil.

Die Schwierigkeit bei dem Verstehen der Eigenschaften von Nanowerkstoffen kommt aus der Tatsache, dass, und das ist im Kontrast zu konventionellen Werkstoffen, die Kenntnis der Werkstoffkunde alleine bei Weitem nicht hinreichend ist. Neben Grundkenntnissen der Werkstoffkunde sind in diesem Zusammenhang Kenntnisse, vielleicht sogar vertiefte Kenntnisse, der Physik und der Chemie nötig und bei vielen modernen Anwendungen sind Grundkenntnisse der Biologie und Medizin von großem Vorteil. Dieses ist schematisch in Abb. 1.1 dargestellt.

Für den Verbraucher ist die Situation aber nicht so schwierig, wie sie aussehen mag, da die Zahl der zusätzlichen Phänomene, die verstanden werden sollten, nicht allzu groß sind. Anders liegen die Dinge bei dem industriellen Nutzer dieser Werkstoffe; der sollte schon ein tieferes Verständnis der Physik und der Chemie dieser Materialien haben. Grundsätzlich anders liegen die Dinge im Hinblick auf die Biologie und Medizin. Bei konventionellen Werkstoffen ergibt sich die Verbindung aus der Anwendung. Das kann bei Nanowerkstoffen anders sein, da biologische Moleküle, wie Proteine oder DNS (DNA) Stränge, häufig als Bausteine für Materialien verwendet werden, die außerhalb von Medizin und Biologie Anwendung finden.

Vergleicht man Nanotechnologien mit konventionellen Technologien, so findet sich ein weiterer wesentlicher Unterschied: Konventionelle Technologien sind subtraktive (top-down) Technologien, das heißt, dass man im Allgemeinen von einem größeren Stück ausgeht und durch mechanische oder chemische Verfahren das gewünschte Werkstück herstellt (Abb. 1.2).

Im Bereich der Nanotechnologien bedient man sich nach Möglichkeit der additiven (bottom-up) Prozesse, d. h., dass man das gewünschte Objekt aus Atomen oder Molekülen, z. B. durch chemische Synthesen, direkt herstellt. Dieses ist in Abb. 1.3 grafisch dargestellt. Zu den additiven Prozessen müssen allerdings auch Verfahren gezählt werden, die sich der Selbstorganisation bedienen.

Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Verfahrensweisen sei anhand der Herstellung eines Pulvers dargestellt. Man kann größere Teilchen oder Brocken in einer Mühle zu Pulver mahlen. Das ist ein subtraktives Verfahren. Dieses Pulver kann aber auch in einem additiven Verfahren chemisch synthetisiert werden. In Allgemeinen wird man feststellen, dass das durch Mahlen hergestellte Pulver gröber ist als das, welches über eine chemische Synthese erhalten wurde.

Abb. 1.2 Konventionell benutzt man subtraktive (top-down) Verfahren, man geht von größeren Teilen aus und stellt die gewünschte Form unter Anwendung mechanischer oder chemischer Verfahren her.

Abb. 1.3 Die chemische Synthese ist das Musterbeispiel für einen additiven (bottom-up) Prozess. Man fertigt Teilchen, Stäbchen oder auch Schichten bzw. Plättchen aus Atomen oder Molekülen.

Additive und subtraktive Verfahren haben bestimmte Größenbereiche, in denen deren Anwendung optimal ist. Diese Bereiche sind in der Abb. 1.4 dargestellt. In diesem Graphen ist die Häufigkeit der Anwendung als Funktion der Strukturgrößen dargestellt. Wie nicht anders zu vermuten, gibt es einen breiten Bereich der Überlappung, in dem beide Verfahren mit Vorteil angewandt werden können. Von besonderem Interesse ist die Kurve, die den Anwendungsbereich fortgeschrittener subtraktiver Prozesse beschreibt. Solche Prozesse, zumeist fotolithografische Verfahren, die sich des extremen UV-Lichts oder der Röntgenstrahlen bedienen, beherrschen heute durchaus Größenbereiche, die bis vor Kurzem additiven Verfahren vorbehalten waren.

Abb. 1.4 Geschätzte Größenbereiche, in denen additive und subtraktive Verfahren mit Vorteil angewandt werden. Neue, fortschrittliche subtraktive Verfahren sind aber längst in Größenbereiche vorgedrungen, die typisch für additive Prozesse waren.

Durch die Verwendung von Nanowerkstoffen ist die industrielle Fertigung neuer oder zumindest verbesserter Produkte möglich. Der Geschäftserfolg hängt aber nicht zuletzt vom Preis des Produktes ab. Das kann schwierig sein, da Nanowerkstoffe häufig recht teuer sind. Hier muss man grundsätzlich zwei Fälle unterscheiden: Durch die Verwendung von Nanowerkstoffen wird ein Produkt verbessert aber auch teurer. Da stellt sich die Frage, ob die Verbesserungen den erhöhten Preis rechtfertigen. Man kann dies auch allgemeiner formulieren: Immer dann, wenn ein bestehendes Produkt durch die Verwendung von Nanowerkstoffen verbessert wird, trifft es auf eine harte preisliche Konkurrenz, die den finanziellen Erfolg infrage stellt. Das ist anders, wenn es durch die Verwendung von Nanowerkstoffen möglich wird, ein völlig neues Produkt zu entwickeln. Da dieses Produkt dann kaum auf Konkurrenz trifft, ist die Wahrscheinlichkeit eines geschäftlichen Erfolges größer. Ganz allgemein kann man sagen, dass man im Falle von Nanowerkstoffen eher Wissen und nicht Tonnen verkauft. Diese Feststellung schließt nicht aus, dass es Nanowerkstoffe, wie z. B. Ruß oder amorphes Siliciumdioxid („weißer Ruß“), gibt, die in Tausenden Tonnen pro Jahr gefertigt werden.

Nanowerkstoffe und Nanoteilchen sind weder neu noch unnatürlich, neu ist jedoch, dass diese Materialien heute verstanden und daher auch in verstärktem Maße industriell verwertet werden. In der Natur verwenden Vögel und auch einige Mammalia magnetische Nanoteilchen zur Orientierung, ein Sinn, der Magnetozeption genannt wird. Pflanzen nutzen nanostrukturierte Oberflächen zur Selbstreinigung, ein Mechanismus, der unter der Bezeichnung „Lotuseffekt“ bekannt wurde. Dieser Effekt wird heute für selbstreinigende Oberflächen von Gläsern oder auch Sanitärkeramik genutzt. Die erste schriftlich dokumentierte Anwendung von Nanoteilchen begann vor mehr als 2500 Jahren bei den Sumerern. Damals wurden Gold-Nanoteilchen als rotes Pigment in Glasuren für die Töpferei eingeschmolzen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts begann man zu verstehen, dass diese rote Färbung von Gold-Teilchen mit Größen im Bereich von etwa 50 nm verursacht wird. In China wurde bereits vor mehr als 4000 Jahren feinteiliger Ruß mit Teilchengrößen unter 100 nm als schwarzes Pigment für Tuschen...

Erscheint lt. Verlag 18.9.2014
Sprache deutsch
Themenwelt Naturwissenschaften Chemie
Technik
Schlagworte Chemie • Dünne Schichten, Oberflächen u. Grenzflächen • Dünne Schichten, Oberflächen u. Grenzflächen • Festkörperchemie • Festkörperphysik • Festkörperchemie • Festkörperphysik • Materialwissenschaften • Nanomaterial • Nanomaterialien • Nanostrukturiertes Material • Nanotechnologie • Physik
ISBN-10 3-527-67075-0 / 3527670750
ISBN-13 978-3-527-67075-8 / 9783527670758
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