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Der Malayische Archipel

Die Heimath des Orang-Utan und des Paradiesvogels. Reiseerlebnisse und Studien über Land und Leute.

(Autor)

Michael Uszinski (Herausgeber)

Buch | Hardcover
768 Seiten | Ausstattung: Karte (gefalzt)
2009 | 1., auf 500 Exemplare limitierte und nummerierte Ausgabe
Verlag der Pioniere
978-3-941924-00-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Malayische Archipel - Alfred Russel Wallace
CHF 68,60 inkl. MwSt
20 Jahre hatte Charles Darwin jetzt schon an seiner Idee der natürlichen Zuchtwahl gefeilt, als er im Sommer 1858 ein Manuskript aus dem malayischen Archipel zugesandt bekam. Er geriet leicht in Panik, hatte hier doch sein Bekannter Alfred Russel Wallace mit etwa 4000 Worten den Inhalt der Theorie äußerst klar formuliert. -- Wallaces erste Expedition (nach Südamerika) endete im Desaster: Das Schiff fing Feuer und sank -- alle Ergebnisse von vier Jahren harter Arbeit waren verloren. Bald schon reifte der Plan zu einer neuen Reise: Der malayische Archipel war weitgehend unbekannt und erschien als lukratives Ziel. Anfang 1854 brach er wieder auf und legte binnen acht Jahren etwa 20000 km zurück. -- Die gigantische Sammlung, die er dabei anlegte, liefert bis heute Material für unzählige Forschungsarbeiten, seine Erkenntnisse zu Evolution und Biogeographie haben immer noch Bestand. Die Reisebeschreibung dieses Abenteuers, "The Malay Archipelago", wurde eines der populärsten wissenschaftlichen Werke des 19. Jahrhunderts. -- Und Charles Darwin sah sich plötzlich zur Veröffentlichung gezwungen. -- "Die Wallace-Expedition gilt als erfolgreichste Ein-Mann-Unternehmung der Naturkunde." (Dr. Matthias Glaubrecht, Museum für Naturkunde Berlin) -- Der Band enthält auf 768 Seiten in aktueller Typographie den vollständigen Umfang der deutschen Ausgabe von 1869 – mit allen Karten und Abbildungen, einem ausführlichen Register sowie 70 Kurzbiographien der von Wallace erwähnten Personen. Auf 500 Exemplare limitierte und nummerierte Auflage.

Zwei Jahrzehnte hatte Charles Darwin jetzt schon an seiner Idee der natürlichen Zuchtwahl gefeilt, als er im Sommer 1858 aus dem malayischen Archipel ein Manuskript zugesandt bekam, in dem mit etwa 4000 Worten ihr Inhalt knapp und klar formuliert war. Darwin reagierte mit Erstaunen, Verzweiflung und leichter Panik, hatte hier doch sein Bekannter Alfred Russel Wallace eine ähnliche Idee wie er selbst und drohte, ihm mit einer Veröffentlichung zuvorzukommen. -- Wallace (1823--1913) wurde in bescheidenen Verhältnissen als achtes Kind von Thomas Vere Wallace und Mary Anne Greenell in Usk, einer kleinen Stadt im Südosten von Wales, geboren. Er besuchte das Gymnasium und arbeitete dann bei seinem Bruder William, einem Landvermesser. Er verbrachte viel Zeit in der Stadtbibliothek, wo er zum Beispiel Bücher von Thomas Malthus las -- und Henry Bates kennenlernte, einen begeisterten Insektensammler, der ihn mit seiner Leidenschaft bald ansteckte. -- Inspiriert durch die Reiseberichte von Darwin und Alexander von Humboldt wollte auch er als Naturforscher ins Ausland reisen. Gemeinsam mit Bates plante er eine große Sammelexpedition in den Tropen, hauptsächlich, um mit dem Verkauf exotischer Präparate an Museen und private Kabinette Geld zu verdienen. 1848 traten die beiden ihre Expedition nach Brasilien an, dort reisten sie oft getrennt, trafen sich aber sporadisch, um ihre Funde zu diskutieren. -- 1852 fuhr Wallace zurück nach England. Nach vier Wochen auf See fing die Ladung aus Balsam und Kautschuk Feuer, die Besatzung war gezwungen, das Schiff zu verlassen und verbrachte zehn Tage in einem offenen Boot, bevor sie gerettet wurde. Die ganze Sammlung von Wallace ging so verloren und er konnte nur einen Teil seines Tagebuches und einige Zeichnungen retten. Wieder in England angekommen, lebte er erst einmal von der Versicherung, die sein Agent für ihn abgeschlossen hatte. Er veröffentlichte -- weitgehend unbeachtet -- sechs Artikel und zwei Bücher über seine Forschungen und nahm Kontakt zu anderen Naturwissenschaftlern auf. -- Bald schon reifte der Plan zu einer neuen Expedition: Der malayische Archipel war noch weitgehend unbekannt und erschien als kommerziell und wissenschaftlich lukrativstes Ziel. Bereits Anfang 1854 brach Wallace wieder auf und legte bis 1862 etwa 20000 km zurück. Die gigantische Sammlung, die er dabei anlegte (über 125000 Exemplare), umfasste u.a. mehr Vogelbälge und Insekten, als sich damals in den meisten Naturkundemuseen befanden, und liefert bis heute Material für unzählige Forschungsarbeiten. -- Auf den Aru-Inseln begann Wallace zu verstehen, wie neue Arten entstehen. Dank seiner Feldforschungen wusste er inzwischen, dass viele Tierarten geographische Varietäten ausbilden. Bei einem fiebrigen Anfall kam ihm jetzt die Idee seines Lebens: Dieses Abweichen von der Norm muss sich auf das Überleben auswirken. Wenn sich die Lebensbedingungen ändern, könnte eine Varietät besser als andere an die geänderten Verhältnisse angepasst sein, dadurch länger überleben und mehr Nachkommen haben. Generation für Generation käme es so zu einer Transmutation der Arten -- zur Evolution. Seine Erkenntnisse fasste er binnen drei Tagen in einem Aufsatz zusammen und schickte diesen an Darwin mit der Bitte, seine Ideen zu prüfen und gegebenenfalls an Sir Charles Lyell weiterzuleiten. -- Kernsätze aus dem Papier, das Darwin so aufschreckte, konnten, wie er selbst sagte, gut als Kapitelüberschriften seines eigenen Werkes dienen. Einigen Wissenschaftshistorikern zufolge war Wallaces "Theorie der Divergenz" genau der Baustein, der Darwin zur Veröffentlichung noch fehlte, und erst die Informationen, die Wallace ihm gutgläubig überließ, ermöglichten ihm, seine Theorie der Entstehung der Arten zu vollenden. Andererseits war für den längst nicht so gut vernetzten Wallace nur durch Darwins Unterstützung ein wissenschaftlicher Erfolg möglich, und er hat nie die kleinste Verärgerung darüber gezeigt, nur "der Zweite" geworden zu sein. Er blieb Darwin bis zu dessen Tode eng verbunden -- im Wortsinne, denn als Darwin 1882 stirbt, ist Wallace einer der Sargträger. -- Lyell und Joseph Dalton Hooker fanden eine trickreiche Lösung, ihrem Freund Darwin die Priorität zu sichern, ohne die Erkenntnisse von Wallace zu verschweigen: Die jetzt hastig von Darwin zusammengestellten Papiere wurden gemeinsam mit dem Aufsatz von Wallace auf einer Sitzung der Linnean Society vorgetragen, in Abwesenheit beider Autoren. Die Resonanz war mäßig, das Verständnis der revolutionären Ideen folgte erst ein Jahr später, nach der Veröffentlichung von Darwins Buch "Origin of Species". -- Wallace hat diese Abmachung im Nachhinein akzeptiert und war glücklich, dass er überhaupt berücksichtigt worden war. Der soziale und wissenschaftliche Status von Darwin war weitaus höher, und nur durch die gemeinsame Vorlesung ihrer Schriften wurde er mit dem bekannteren Darwin assoziiert. Das, zusammen mit der Unterstützung durch Darwin, Hooker und Lyell, verschaffte Wallace Zugang zu den höchsten Kreisen der wissenschaftlichen Gemeinschaft. -- Nach der Rückkehr sortierte Wallace seine Sammlungen und hielt zahlreiche Vorträge über seine Abenteuer und Entdeckungen. Während der Zeit auf dem malayischen Archipel hatte ihm der Verkauf seltener Exemplare eine beträchtliche Summe Geld eingebracht. Durch Fehlspekulationen verlor er jedoch schnell das meiste davon wieder und Darwin kämpfte lang und hart, um ihm eine Regierungspension für seine wissenschaftlichen Dienste zu beschaffen. -- Wallace war radikaler Sozialist und engagierte sich für sozio-ökonomische Reformen. Er beteiligte sich an der Diskussion über Handelsgrundsätze und Landreform, interessierte sich für Spiritualismus, unterstützte das Frauenwahlrecht und warnte vor Militarismus. Auch wissenschaftlich blieb er produktiv, mit "The Geographical Distribution of Animals" schrieb er eines der Standardwerke der Biogeographie und in "Island Life" untersuchte er die Verteilung von Pflanzen- und Tierarten auf Inseln. Alfred Russel Wallace starb am 7. November 1913 neunzigjährig in seinem Landhaus Old Orchard (alter Obstgarten). -- Seine Reisebeschreibung "The Malay Archipelago" wurde eines der populärsten wissenschaftlichen Werke des 19. Jahrhunderts.

Vorrede
1. Capitel. Physische Geographie

Indo-malayische Inseln.
2. Capitel. Singapore
3. Capitel. Malaka und der Berg Ophir
4. Capitel. Borneo. Der Orang-Utan
5. Capitel. Borneo. Reise ins Innere
6. Capitel. Borneo. Die Dajaks
7. Capitel. Java
8. Capitel. Sumatra
9. Capitel. Naturgeschichte der indo-malayischen Inseln

Die Timor-Gruppe.
10. Capitel. Bali und Lombok
11. Capitel. Lombok. Sitten und Gebräuche des Volkes
12. Capitel. Lombok. Wie der Rajah die Volkszählung vornahm
13. Capitel. Timor
14. Capitel. Naturgeschichte der Timor-Gruppe

Die Celebes-Gruppe.
15. Capitel. Celebes. Mangkassar
16. Capitel. Celebes. Mangkassar
17. Capitel. Celebes. Menado
18. Capitel. Naturgeschichte von Celebes

Die Molukken.
19. Capitel. Banda
20. Capitel. Amboina
21. Capitel. Ternate
22. Capitel. Dschilolo
23. Capitel. Reise nach den Kaióa Inseln und Batchian
24. Capitel. Batchian
25. Capitel. Ceram, Goram und die Mattabello Inseln
26. Capitel. Buru
27. Capitel. Naturgeschichte der Molukken

Die Papua-Gruppe.
28. Capitel. Von Mangkassar nach den Aru Inseln in einer inländischen Prau
29. Capitel. Die Kei Inseln
30. Capitel. Die Aru Inseln. Aufenthalt in Dobbo
31. Capitel. Die Aru Inseln. Reise ins Innere und Aufenthalt daselbst
32. Capitel. Die Aru Inseln. Zweiter Aufenthalt in Dobbo
33. Capitel. Die Aru Inseln. Physische Geographie und Ansichten der Natur
34. Capitel. Neu Guinea. Dorey
35. Capitel. Reise von Ceram nach Wageu
36. Capitel. Wageu
37. Capitel. Reise von Wageu nach Ternate
38. Capitel. Die Paradiesvögel
39. Capitel. Naturgeschichte der Papua Inseln
40. Capitel. Die Menschenracen im malayischen Archipel

Anhang:

Ueber die Schädel und die Sprachen der Menschenracen im malayischen Archipel
Verzeichniß der Abbildungen
Verzeichniß der Karten
Register
Personenregister
Nachwort des Herausgebers

»Evolutionsfans werden gerade so richtig verwöhnt. Zu den erlesensten Veröffentlichungen dieses Jahres gehört eine Neuausgabe von Alfred R. Wallace’s ›Der Malayische Archipel‹, das erste Werk des neu gegründeten ›Verlags der Pioniere‹.« (www.darwin-jahr.de, 20.10.2009)

Erscheint lt. Verlag 25.9.2009
Zusatzinfo Im Schuber. Mit 51 Illustrationen, 8 Karten im Text und einer beigelegten farbigen Karte des malayischen Archipels.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel The Malay Archipelago
Maße 135 x 205 mm
Gewicht 1050 g
Einbandart Leinen
Themenwelt Naturwissenschaften Biologie Zoologie
Schlagworte Biologie • Borneo • Borneo Java Singapur Timor Celebes Sulawesi Molukken Papua Neuguines Neu Guinea • Borneo Java Singapur Timor Celebes Sulawesi Molukken Papua Neuguines Neu Guinea Malaysia Indonesien • Celebes • Charles Darwin • Charles Darwin Darwinjahr • Entomologie • Evolution • Evolution Biologie Ornithologie Entomologie Geographie Naturgeschichte • Geografie • Hardcover, Softcover / Biologie/Zoologie • Indonesien • Java • Malaysia • Molukken • Naturgeschichte • Orang-Utan • Orang Utan Paradiesvogel Paradiesvögel • Ornithologie • Papua-Neuguinea • Paradiesvogel • Paradiesvögel • Reisebericht • Reisebeschreibung • Reiseerzählung • Reiseerzählung Reisebericht Reisebeschreibung • Singapur • Sulawesi • Timor • Wallace-Linie
ISBN-10 3-941924-00-1 / 3941924001
ISBN-13 978-3-941924-00-0 / 9783941924000
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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