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Der kleine Samariter

Erste Hilfe vor hundert Jahren

(Autor)

Will Hofmann (Herausgeber)

Buch | Softcover
92 Seiten
2025 | 2. Überarbeitete und kommentierte Neuauflage
Wiebers Verlag
978-3-942606-21-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der kleine Samariter - Elise Litzberski
CHF 12,90 inkl. MwSt
Der kleine Samariter
»dient zur Selbsthilfe bei leichteren und Verhaltensmaßregeln bis zum Erscheinen des Arztes bei schwereren Krankheitsfällen.«
Ein Ratgeber von vor hundert Jahren, der Hilfestellung zu fast 100 akuten Leiden gab. Er wurde zusammengestellt von Elise Litzberski aus Berlin.
Wiederentdeckt und kommentiert aus heutiger Sicht von Will Hofmann.

Hofmann war es wichtig, dass dieser Ratgeber erhalten bleibt und auch in dieser Ausgabe seinen Charme behalten soll. Die Bemerkungen sollten nicht umfangreicher sein als das Original, die Bearbeitung erhebt deshalb keinen Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit. Zu den meisten damals verwendeten Substanzen finden sich kurze Informationen, Anmerkungen zur Entwicklung der Medizin runden das Büchlein ab.

Eine besinnliche Lektüre für Menschen mit Bezug zur Heilkunst, beruflich oder interessehalber.

Zu E. Litzberski liegen keine bekannten Informationen vor.

Will Hofmann, geb. 1949 im Taunus. Als Arzt für Allgemeinmedizin und Psychiatrie blickt er auf eine 20-jährige Praxiserfahrung in Berlin-Neukölln zurück. Im ›kleinen Samariter‹ beschäftigt sich Hofmann ausführlich mit einem medizinischen Ratgeber von 1920. Daneben hat er zahlreiche Werke der phantastischen Literatur veröffentlicht, auch einige Sciencefiction für Kinder.

»Der kleine Samariter« Er fand sich im Nachlass einer verstorbenen Patientin, und er wurde mir hinterlassen. Er ist gut hundert Jahre alt, besteht aus extrem vergilbtem und brüchigem Papier. Man hat das Gefühl, so etwas wie einen hinfälligen Patienten in der Hand zu haben, und dieser Patient ist die Broschüre – ein Gefühl, als könne sich dieses fragile Material in den eigenen Händen schlagartig in Staub verwandeln. Mich als Mediziner rührte diese Schrift wehmütig an. Sie spiegelt das, was Fachleute in der damaligen Zeit für geeignet hielten, um kleines und großes Leid zu lindern oder zu beseitigen. Als ich mir diese Empfehlungen anschaute, war ich wiederholt sehr erstaunt. Einiges gilt noch heute uneingeschränkt, über anderes kann man nur schmunzeln, weil es vollkommen naiv wirkt. Dann fällt auf, für wie viele Extremsituationen Ratschläge erteilt werden. Was tun mit einem Erhängten, Erfrorenen oder Ertrunkenen? War es damals so, dass einem auf Schritt und Tritt Erhängte, Erfrorene oder Ertrunkene begegneten? Wie war das Büchlein gedacht? Sollte ich es auswendig lernen, um vielleicht nach vielen Jahren einmal parat zu haben, was zu tun ist, wenn da wirklich jemand regungslos im Schnee liegt? Oder ging es der Autorin mehr darum, aufzuzeigen, welch schreckliche Begebenheiten auf einen Menschen zukommen können? Und dann soll er sich mittels dieses Heftchens gewappnet fühlen? Wer war das überhaupt, Elise Litzberski, Berlin? Im Bestand der Deutschen Nationalbibliothek ist »Der kleine Samariter« unter der Signatur 1920 A 10800 zu finden, als Autorin wird »Elise Litzberski« angegeben, ohne nähere Informationen. Und ihre Verlagsgenossenschaft »Freiheit e.G.m.b.H.«? Das war eine Abteilung der Parteizeitschrift der USPD, der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, die ab 1918 erschien. Offenbar brachte diese Zeitschrift auch weitere Broschüren heraus, die auf den Innenseiten des Einbandes beworben werden wie »GesetzesErläuterungen für Arbeiter und Angestellte« auf dem ersten Blatt (S. 12) und »Der Mieterschutz« auf dem letzten (S. 45). Auch über den »Druck von Gustav Ziemsen« lässt sich etwas finden. Von dem Verlag gleichen Namens gibt es antiquarisch Bücher wie »Hofgeschichten« oder »Das wahre Gesicht der Hohenzollern«. Auch »Zeitgedichte« des USPDPolitikers Heinrich Ströbel erschienen 1918 unter dem Titel »Seid Menschen« in diesem Verlag. So lässt sich ein kleines bisschen Licht in die äußeren Begebenheiten bringen, wie dieses Heft zustande gekommen sein mag. Ein gesundheitlicher Ratgeber für Menschen, die der sozialdemokratischen Strömung nahe standen. Weiter aus der Zeit gefallen ist auch der Titel. ›Der kleine Samariter‹. Wir kennen den ›ArbeiterSamariterBund‹. Von ihm wissen wir, dass er Krankentransporte durchführt und seine Sanitäter auch erste Hilfe leisten. Er ist eine Hilfsund Wohlfahrtsorganisation, die weitgehend auf der Mitarbeit freiwilliger Helfer beruht. Der Samariter ist also der Helfer. Auch eine Art Wohltäter schwingt in diesem Wort mit. Der Name kommt von einem Gleichnis, das Jesus einst erzählt haben soll. Weder ein jüdischer Priester noch ein Levit (Mitglied eines jüdischen Stammes) halfen einem durch Räuber schwer verletzten Mann. Das tat erst ein Samaritaner, der den Überfallenen in eine Herberge brachte und für seine Betreuung bezahlte. Die Samaritaner waren eine Glaubensgruppe, die von den Juden heftig verachtet wurde. Jesus gebrauchte dieses Gleichnis, um zu Mitmenschlichkeit und Barmherzigkeit aufzufordern. Fast 100 Krankheitsfälle will unser ›kleiner Samariter‹ behandeln. Es sind genau 86. Trotzdem soll er geeignet sein, zur Linderung oder Heilung von Leiden beizutragen und somit dem Wohle der Menschheit zu dienen. Ein hehres Ziel – und wie konkret geschieht das?

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Wiebers Medizinische Reihe ; 1
Zusatzinfo 36 Ablichtungen der Orignalausgabe, teilweise farbig, 2 zeitgenössische Zeitungsanzeigen, 2 Bilder zum ›Wiesbadener Doppelinhalator‹
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 108 x 170 mm
Gewicht 150 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Borax • Erste Hilfe • Medizin • Medizingeschichte • Naturheilmittel • Ratgeber • Romershausensches Augenwasser • Selbsthilfe
ISBN-10 3-942606-21-6 / 3942606216
ISBN-13 978-3-942606-21-9 / 9783942606219
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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