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Stottern therapieren

Ein Ratgeber von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter
Buch
110 Seiten
2023
Stottern & Selbsthilfe (Verlag)
978-3-921897-95-9 (ISBN)
CHF 18,90 inkl. MwSt
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Wer für sich selbst oder sein Kind auf der Suche nach einer geeigneten Stottertherapie ist, sieht sich einem relativ breiten Angebot gegenüber, das für Laien nicht immer leicht zu überblicken ist. Der vorliegende Ratgeber bringt Licht ins Dickicht des Therapiedschungels, indem er die verschiedenen Begrifflichkeiten und Ansätze erläutert und dem/der LeserIn Entscheidungskriterien an die Hand gibt. Grundlegende Informationen rund um das Phänomen Stottern werden der Darstellung von Therapieansätzen vorangestellt.Die Autorinnen skizzieren u. a. die beiden Hauptströmungen der Stottertherapie (das globale Erlernen einer veränderten Sprechweise einerseits und die lokale Bearbeitung von Stotterereignissen andererseits) und stellen dann exemplarisch konkrete Therapiekonzepte vor. Dabei kommen TherapeutInnen und KlientInnen mit ihren persönlichen Erfahrungen zu Wort. Der Ratgeber bietet sowohl fundierte theoretischeHintergrundinformationen wie auch ganz praktische und konkrete Hilfen für die Wahl einer individuell geeigneten Therapie.

Prof. Dr. Anke Kohmäscher ist Logopädin und Professorin für Therapiewissenschaften an der FH Münster. Sie schloss 2005 eine Spezialisierung zur Stottertherapeutin am CIOOS in Antwerpen (Belgien) ab und arbeitete in verschiedenen Praxen mit dem Schwerpunkt kindliches Stottern. Seit ihrer Promotion an der RWTH Aachen befasst sie sich in Forschung und Lehre ausführlich mit dem Thema Stottern und leitete von 2018-2022 die Versorgungsstudie PMS KIDS.

Dr. Annika Primaßin ist Logopädin und untersuchte in ihrer Dissertation die Auswirkungen einer intensiven Stottertherapie auf Gehirnstrukturen und -funktionen stotternder Menschen. Sie war an der FH Münster als Projektkoordinatorin der Versorgungsstudie PMS KIDS tätig. Aktuell lehrt sie im Rahmen einer Vertretungsprofessur an der FH Münster und arbeitet als stellvertretende Fachbereichsleitung an der Schule für Logopädie am Universitätsklinikum Münster.

Inhaltsverzeichnis
1Einleitung3
2Was ist Stottern?5
2.1Einordnung5
2.2Vorkommen6
2.3Symptomatik6
2.3.1Kernsymptome8
2.3.2Sekundärsymptome9
2.3.3Innere Symptome12
2.4ICF-orientierte Betrachtung der Symptomatik12
2.5Verlauf13
2.6Ursache15
2.7Prognose17
3Therapie des Stotterns19
3.1Notwendigkeit einer Therapie19
3.2Historische Entwicklung20
3.3Verhaltenstherapeutische Therapieansätze21
3.3.1Stottermodifikation22
3.3.2Fluency Shaping26
3.3.3Kombinierte Verfahren27
3.3.4Therapie bei Kindern30
3.4Therapieformate32
3.5Wirksamkeit von Stottertherapie34
3.6Merkmale einer guten Stottertherapie37
3.7Stottern, Therapie und Selbsthilfe40
4Therapieprogramme und -konzepte41
4.1Therapien für stotternde Vorschulkinder41
4.1.1Palin Parent Child Interaction Therapie (PPCI)41
4.1.2Lidcombe46
4.1.3Mini-KIDS50
4.1.4Weitere verhaltenstherapeutische Therapieangebote im Vorschulalter54
4.2Therapien für stotternde Schulkinder55
4.2.1Schul-KIDS55
4.2.2Stärker als Stottern59
4.2.3FranKa und KiKu64
4.2.4Weitere verhaltenstherapeutische Therapieangebote im Grundschulalter68
4.3Therapien für Jugendliche und Erwachsene68
4.3.1Intensiv-Modifikation Stottern (IMS)69
4.3.2Kasseler Stottertherapie (KST)73
4.3.3Bonner Stottertherapie79
4.3.4Weitere verhaltenstherapeutische Therapieangebote im Erwachsenenalter84
5Ausblick86
6Wie finde ich eine passende Stottertherapie?88
7Zum Weiterlesen91
8Glossar92
Literaturverzeichnis100

aus: Logos, Jg. 31, Ausgabe 2, 2023

Die Logopädin und Professorin für Therapiewissenschaften an der FH Münster Prof. Dr. Anke Kohmäscher und die Logopädin Dr. Annika Primaßin bieten mit diesem Ratgeber von Stottern Betroffenen oder deren Angehörigen Unterstützung, eine gute Stottertherapie zu finden.
...Jedes erwähnte Therapiekonzept wird übersichtlich („...das wichtigste in Kürze“) in einer Tabelle anhand Therapieansatz, -format, Dauer, Altersgruppe, Ziel und Aufbau dargestellt.
...Ein Ausblick, die Frage nach der passenden Stottertherapie, Tipps zum Weiterlesen und ein umfangreiches Glossar runden den informativen Ratgeber ab. Für mich persönlich war es im „Ausblick“ sehr spannend zu erfahren , dass die beiden Autorinnen davon ausgehen, dass zukünftig neben Präsenz- und Videotherapie mehr und mehr Apps zielgerichtet in Stottertherapien eingesetzt werden, um bspw. den Transfer in den Alltag zu unterstützen. Zudem könnten zukünftig Virtual-Reality-Umgebungen die Stottertherapie ergänzen. Wissenschaftliche Studien bieten außerdem erste Hinweise darauf, dass Verfahren zu nichtinvasiven Hirnstimulation, mit denen bestimmte Bereiche des Gehirns elektrisch angeregt werden, die Effekte von sprachflüssigkeitsfördernden Übungen verstärken. Fazit: Wer für sich oder sein Kind auf der Suche nach einer geeigneten Stottertherapie ist, bekommt mit dem sehr übersichtlich aufgebauten Ratgeber Begrifflichkeiten und Ansätze verständlich erläutert und hilfreiche Entscheidungskriterien an die Hand.

Claudia Trabes, Schlitz
klinische Logopädin und Mitherausgeberin der Zeitschrift "L.O.G.O.S. INTERDISZIPLINÄR.

1 Einleitung „Wie finde ich eine gute Stottertherapie?“ – So oder so ähnlich könnte die Frage lauten, die sich von Stottern Betroffene oder deren Angehörige stellen, wenn sie sich therapeutische Untersützung erhoffen. Genau bei diesem Prozess soll der vorliegende Ratgeber Unterstützung bieten, jedoch auch, wenn man beispielsweise unzufrieden mit der aktuellen Therapie ist oder nach einer früheren Therapie etwas Neues ausprobieren möchte. Als Stottertherapeutinnen und Wissenschaftlerinnen wissen wir, dass es auf diese Frage keine leichte bzw. schnelle Antwort gibt. Stottern ist eine Beeinträchtigung in der Kommunikation, die vielschichtig ist und individuell sehr unterschiedlich ausfällt. Dazu kommt, dass Stottern spätestens ab dem Jugendalter als eine chronische Erkrankung angesehen werden muss, die nicht geheilt werden kann. Und so überrascht es auch nicht, dass es in Deutschland wie auch in anderen Ländern ein sehr vielfältiges Therapieangebot gibt, hinter dem unterschiedliche Auffassungen über die Behandlung von Stottern stehen. Die gute Nachricht dabei ist: Es gibt nicht die eine Stottertherapie, die allen gleich gut hilft. Stattdessen helfen anerkannte Stottertherapien vielen Betroffenen, jedoch in unterschiedlicher Weise. Solche Stottertherapien werden in diesem Ratgeber schwerpunktmäßig dargestellt – es sind die sogenannten verhaltenstherapeutischen Stottertherapien, die in vielen Ländern und seit vielen Jahren etabliert und vielfach wissenschaftlich überprüft sind. Wir erheben in dieser Darstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit, doch der/die LeserIn wird feststellen, dass die dargestellten Therapien viele Gemeinsamkeiten aufweisen, die die Qualität einer Stottertherapie ausmachen. Für interessierte LeserInnen bieten die Kapitel 2 und 3 grundlegende Informationen zu Stottern und Stottertherapie. Eltern von Kindern, die kürzlich angefangen haben zu stottern, erhalten hier Antworten auf sich häufig stellende Fragen zum Verlauf (Kapitel 2.5) und zur Prognose (Kapitel 2.7). Die oben erwähnten verhaltenstherapeutischen Stottertherapien werden in ihren Grundzügen sowohl für Erwachsene (Kapitel 3.3.1 – 3.3.3) als auch für Kinder (Kapitel 3.3.4) erläutert und helfen dabei, die konkreten Therapieprogramme und -konzepte (Kapitel 4) besser zu verstehen. Unbedingt empfehlen wir allen LeserInnen das Kapitel 3.5 zu Merkmalen einer guten Stottertherapie. Wir wünschen uns, dass die Ausführungen in diesem Ratgeber zum Stottern und seiner Therapie dazu beitragen, ExpertIn in eigener Sache zu werden und fundierte Entscheidungen treffen zu können. Denn ein besserer Wissensstand über das Phänomen Stottern nimmt dem Stottern viel von seiner Macht. Scheuen Sie sich nicht davor, therapeutische Angebote kritisch zu hinterfragen, denn es geht um nicht weniger als Ihre Gesundheit und Lebensqualität bzw. die eines Angehörigen.

Liebe Leserin, lieber Leser,Sie sind also aktuell auf der Suche nach einer Stottertherapie für sich bzw. für Ihr Kind - oder denken zumindest darüber nach. Keine leichte Entscheidung, womöglich gehen Ihnen gerade viele Fragen durch den Kopf: Welche Therapie ist für mich bzw. mein Kind geeignet? Worauf sollte ich bei der Auswahl einer Therapieform achten? Und was macht eigentlich eine gute Stottertherapie aus? Mit unserer Entscheidungshilfe zur Stottertherapie1 bieten wir als Betroffenenverband bereits eine erste Orientierung. Viel tiefgreifender gelingt dies mit dem vorliegenden Ratgeber, der Ihnen einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Therapieansätze und -formen im Bereich von Stottern geben soll.Als Selbsthilfevereinigung und Interessenvertretung stotternder Menschen wissen wir aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie wichtig es ist, sich vor Beginn einer Therapie ausreichend und eingehend zu informieren. Die einzelnen Therapieansätze unterscheiden sich mitunter deutlich voneinander - mal steht das Erlernen von Sprechtechniken im Vordergrund, mal geht es primär um den Angstabbau beim Sprechen. Egal ob als jugendlicher oder erwachsener Stotternder oder als Elternteil eines stotternden Kindes sollten Sie wissen und verstehen, was in der Therapie passiert und was Sie erwartet. Eine Stottertherapie erfordert neben dem Wunsch und den Mut zur Veränderung, auch meist viel Zeit, Arbeit und Ausdauer. Der begleitende Austausch in der Selbsthilfe kann zudem nach unserer Erfahrung eine gute Unterstützung zur Therapie sein.Der vorliegende Ratgeber stellt Ihnen nicht nur verschiedene seriöse Therapieansätze im Bereich der Stottertherapie vor, sondern gibt Ihnen auch Entscheidungskriterien für die Wahl einer Therapieform an die Hand. Durch persönliche Erfahrungswerte von Betroffenen und TherapeutInnen erhalten Sie außerdem einen lebendigen Eindruck in einzelne Therapiekonzepte. Wir wünschen Ihnen nun viel Freude bei der Lektüre des Buches und freuen uns, wenn wir Ihnen mit unserem Therapieratgeber bei Ihrer Entscheidungsfindung für eine Stottertherapie weiterhelfen können!

Erscheinungsdatum
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 190 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe Logopädie
Schlagworte Bonner Stottertherapie • Franka • ICF • IMS • kiku • KST • Lidcombe • Logopädie • Logopädin • Mini-KIDS • PPCI • Schul-KIDS • Sprachtherapeuten • Stottermodifikation • Stottern • Stottertherapie • Therapie • Therapieansätze
ISBN-10 3-921897-95-5 / 3921897955
ISBN-13 978-3-921897-95-9 / 9783921897959
Zustand Neuware
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