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Fotoatlas Antlitzdiagnose (eBook)

Grundlagen – Therapieempfehlungen – Fallbeispiele

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
Haug Fachbuch (Verlag)
978-3-13-243280-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fotoatlas Antlitzdiagnose - Renate Droste
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<p><strong>Äußere Zeichen gezielt und richtig deuten</strong></p> <p>Bei jeder Begegnung erfolgt eine Grundeinschätzung des Gegenübers. Nutzen Sie diesen Moment, um Zeichen zu erfassen, einzuordnen und gezielt zu interpretieren. Dieses Buch aus Expertenhand verleiht Ihnen alles notwendige Wissen und gibt Ihnen Sicherheit in der Anwendung der Methode. Zudem bieten sich Ihnen so Diagnosehinweise, falls Ratsuchende sich verbal nicht ausdrücken können oder wollen. Das Interpretationssystem beruht auf Grundannahmen der Naturheilkunde und auch Erkenntnissen der somatischen und psychosomatischen Medizin.</p> <p><strong>Expertenwissen zu Grundlagen, Regeln und Möglichkeiten</strong></p> <p>Sie erfahren alle notwendigen Grundlagen visueller Diagnostik: wie Wahrnehmung funktioniert, und wie daraus Diagnosen entstehen. Außerdem lernen Sie die geltenden Regeln kennen sowie Möglichkeiten und Grenzen der Antlitzanalyse.</p> <p><strong>Direkt umsetzbare Handlungsoptionen</strong></p> <p>Funktionsstörungen einzelner Organsysteme oder emotionale Zustände hinterlassen Zeichen im Gesicht. Lernen Sie hier, welche das sind, und wie und warum sie entstehen. Sie erfahren außerdem, welchen Aufschluss diese über die Emotionen und die Vitalität des Patienten geben. Detaillierte Fotos und Fallgeschichten aus dem Praxisalltag illustrieren die Zeichen beispielhaft, und Diagnosen werden anschaulich erläutert. Die vorgestellten Behandlungsoptionen lassen sich direkt umsetzen oder in eigene Behandlungskonzepte ganz oder teilweise integrieren.</p> <p>Dieses Buch wendet sich an Praktiker, die ihre Diagnostik bewusst erweitern und dadurch gezielter therapieren wollen.</p>

2 Geschichte der Antlitzdiagnose


Seit Jahrtausenden versuchen Therapeutinnen und Therapeuten, aus der äußeren Erscheinung eines Menschen auf dessen Gesundheitszustand zu schließen. Der „diagnostische Blick“ ins Gesicht ermöglicht, vom sichtbaren Äußeren auf die „unsichtbaren“ inneren körperlichen und psychischen Prozesse eines Menschen zu schließen – außen wie innen und innen wie außen.

2.1 „Gesichter lesen“ in China


Das früheste Antlitzdiagnose-System ist aus China bekannt. Dort wurden schon vor mehr als 2000 Jahren Krankheiten aus dem Gesicht diagnostiziert. Dieses Verfahren wurde „Siang Mien“ genannt, was übersetzt etwa „Gesichter lesen“ bedeutet. In der Traditionellen Chinesischen Medizin war die Diagnose aus dem Gesicht neben Puls-, Zungen- und Geruchsdiagnose ein sehr wichtiges Instrument, mit dem sich eine Palpation durch den Arzt vermeiden ließ, denn es galt als unschicklich, den weiblichen Körper zu berühren. Patientinnen mussten z.B. an kleinen Elfenbeinstatuen zeigen, wo sie Schmerzen hatten.

Siang Mien war ursprünglich eine Geheimwissenschaft. Die geheimen Siang-Mien-Kenntnisse wurden von taoistischen Mönchen nur mündlich an wenige Schüler weitergegeben. Lediglich in der kaiserlichen Palastbibliothek in Peking sind einige Schriften archiviert. Auf diese alten Werke berufen sich alle neuen Veröffentlichungen. Ein berühmter Siang-Mien-Meister war der Philosoph Konfuzius (551–479 v.Chr.). Von ihm ist der Spruch überliefert: „Ein Kind kann nichts für sein Gesicht, jedoch ist der Erwachsene verantwortlich für seine Erscheinung!“

Die Kunst im Gesicht zu lesen wurde in China nicht nur zur medizinischen Diagnose von körperlichen Krankheiten genutzt, sondern auch in persönlichen und geschäftlichen Beziehungen. So wurde z.B. bei Einstellungen, Verkäufen, in internationalen Geschäftsbeziehungen, bei der Partnerwahl und sogar zur Wahrsagerei im Gesicht gelesen. Entsprechend waren auch spätere chinesische Herrscher interessiert, Gesichter zu „lesen“. So nutzte u.a. General Chiang Kai-shek (1887–1975) Gesichtsanalyse zur Personalauswahl.

Nach der Machtübernahme Mao Zedongs wurde Siang Mien ebenso wie andere traditionelle Methoden in China verboten. Die alten chinesischen Systeme galten 40 Jahre lang als feudaler Aberglaube. Derzeit sind die Traditionelle Chinesische Medizin, Feng Shui, Tai-Chi, Kung Fu und auch Siang Mien in China wieder populär.

2.2 Antlitzdiagnose und Physiognomik in Europa


Auch in der westlichen Welt hat Antlitzdiagnose eine lange Tradition. Schon in der Antike interessierte sie Ärzte und Philosophen. So wählte der Mathematiker und Philosoph Pythagoras von Samos (495–400 v.Chr.) seine Schüler nach physiognomischen Kriterien aus. Insbesondere Hippokrates von Kos (460–370 v.Chr.), der berühmteste Arzt des Altertums, forschte zur Diagnose aus dem Gesicht. Er beschrieb bereits sehr genau den charakteristischen Gesichtsausdruck sterbender oder schwerkranker Menschen: eine blasse Gesichtshaut, eingefallene Wangen und Augen sowie eine „spitze“ Nase als Folge der Erschlaffung der Gesichtsmuskulatur und zunehmender Drosselung der Durchblutung der peripheren Körperteile. Die „Facies hippocratica“ ist bis heute ein medizinischer Fachterminus. Außerdem sah Hippokrates einen Zusammenhang zwischen dem Gesicht, dem Körperbau und dem Charakter eines Menschen. Seine Sichtweise prägte die späteren Typenlehren. Aristoteles (384–322 v.Chr.) baute auf Hippokrates‘ Sichtweisen auf und entwickelte in seinem Buch „Physiognomica“ die erste systematische Physiognomik.

Bis weit ins Mittelalter hinein beeinflusste die griechische Philosophie Europa. Durch diese Weltanschauung geprägt schrieb die Äbtissin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen (1098–1179) u.a. eine Vielzahl von medizinischen Werken. Auch sie nutzte Hinweise im Gesicht zu diagnostischen Zwecken und prägte den Satz „Die Augen sind das Tor zur Seele“. Im Mittelalter stieß Antlitzdiagnose auf Restriktionen und Ablehnung durch die Kirche, denn die Inquisition lehnte das Lesen im Gesicht als Magie und Aberglauben ab.

Mit Beginn der Neuzeit nahm das Interesse an antiken Lehren wieder zu. Entsprechend interessierten sich auch wieder mehr Gelehrte für die alten überlieferten Schriften zur Physiognomie. Zu ihnen gehörte der Schweizer Arzt Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus (1493–1541). Er fasste seine Kenntnisse der Natur und des Menschen in einem umfangreichen medizinischen Werk zusammen. Seine Thesen besagen sowohl, dass alles, was sich im Innern des Körpers abspielt, auch außen zu erkennen ist, als auch, dass das Erscheinungsbild eines Menschen in direktem Zusammenhang zu seinem Seelenfrieden steht.

Einige Jahre später veröffentlichte der neapolitanische Arzt Giambattista della Porta (1535–1615) sein Werk „De humana physiognomia“ (1586) über Physiognomie. Seine Methodik beeinflusste auch den niederländischen Mediziner Peter Camper (1722–1789). Er versuchte, in seinen physiognomischen Studien die Proportionen der menschlichen Gesichtsform auf bestimmte Prinzipien zurückzuführen. Auch der deutsche Arzt und Begründer der Phrenologie (Deutung von Schädelformen) Franz Joseph Gall (1758–1828) trug maßgebliche Arbeiten zur Physiognomie bei. Seine Lehre stellt dar, wie persönliche Charakterzüge über Merkmale im Gesicht, die Schädelform und die Mimik ablesbar sein können. Infolge seines Werkes wurde die Phrenologie im 19. Jahrhundert zeitweise sowohl in der Wissenschaft wie auch in der Laienöffentlichkeit in Europa und Amerika überaus populär. So ist überliefert, dass der 26. Präsident der USA Abraham Lincoln (1809–1865) seine Kabinettsmitglieder nach ihren Gesichtszügen auswählte. Weitere einflussreiche physiognomische Forschungen unternahmen der schottische Anatom und Physiologe Sir Charles Bell (1774–1842), der italienische Neurologe Paolo Mantegazza (1831–1910) und der französische Physiologe und Neurologe Guillaume-Benjamin Duchenne (1806–1875). Der zu dieser Zeit sicherlich berühmteste Arzt, der den Zusammenhang zwischen dem Gesundheitszustand seiner Patienten und deren Gesichtsausdruck beschrieb, war Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836). Inspiriert vom Wissen über antlitzdiagnostische Zeichen begründete der homöopathische Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821–1898) die Lehre der Antlitzanalyse. Er ging davon aus, dass Krankheiten durch Störungen des Mineralhaushalts im menschlichen Organismus entstehen und dass sich dieser Mineralstoffmangel im Gesicht widerspiegelt. Daraus leitete er seine Therapie mit Schüßler-Salzen ab. Kurt Hickethier (1891–1958) entwickelte die Antlitzanalyse weiter und nannte sie „Sonnerschau“.

Im 20. Jahrhundert entstanden weitere Konzepte der Diagnose aus dem Gesicht. Der Maler Carl Huter (1861–1912) griff auf die Kenntnisse der alten Physiognomen (Giambattista della Porta, Peter Camper), der Phrenologen (Franz Joseph Gall) und Mimiker (Sir Charles Bell, Paolo Mantegazza, Guillaume-Benjamin Duchenne) zurück, führte sie zu einer Synthese und begründete mit der Psycho-Physiognomik seine eigene Lehre. Darin stellt er eine Verbindung zwischen den Falten eines Menschen, den Verfärbungen, Farbschattierungen und Glanzbildungen im Gesicht und dessen Lebenswandel und Erkrankungen her. Am bekanntesten ist das System der Pathophysiognomik des Schweizer Naturarztes Natale Ferronato. Er erkennt in Schwellungen, Einziehungen, Farb- und Strukturveränderungen ganz bestimmter Gesichtsareale organ- und funktionsspezifische Krankheitszeichen. Parallel dazu entwickelten die Heilpraktikerin Wilma Castrian, der Mediziner Anton Markgraf und der Heilpraktiker Hans Dieter Bach weitere eigene Diagnosemodelle.

Heute existieren mehrere Ansätze der Antlitzdiagnose: neben dem chinesischen Siang Mien einerseits und den Physiognomik-Modellen andererseits entwickelt sich mit zunehmendem Forschungsinteresse das Konzept einer eher pragmatisch-integrativen Antlitzdiagnose. Darüber hinaus wird zurzeit „Face-Reading“ in Coaching, Mediation, Imageberatung und Selbstmanagement nicht nur zur gesundheitlichen Diagnose genutzt, sondern auch zur Beurteilung und Optimierung von Persönlichkeit, Karriere, Liebe, Lebensaufgabe, Ernährung und Schicksal. Gerade in der Managementliteratur und in Psychologieratgebern für Laien werden oft Anleitungen gegeben, wie auf Basis von Signalen im Gesicht und der „Körpersprache“ Menschen nicht nur beurteilt, eingeschätzt und eingeordnet, sondern diese auch dementsprechend „manipuliert“ werden können.

Die unterschiedlichen Ansätze differieren sowohl hinsichtlich der Projektionszonen als auch mit Blick auf die diagnostischen Vorgehensweisen. Sie sollten jedoch nicht als konkurrierend betrachtet, sondern vielmehr vor dem Hintergrund des jeweiligen zugrunde liegenden Gedankenmodells und der praktischen Herangehensweise interpretiert werden.

Mein Anliegen

Dieses Buch soll Ihnen keine der vorgenannten Theorien vorstellen – diese finden Sie in den Büchern der jeweiligen Begründer der unterschiedlichen Richtungen der Antlitzanalyse bzw. der Pathophysiognomik. Und ich möchte Ihnen auch kein neues Modell anbieten. Ich möchte Ihnen einen pragmatischen Ansatz der...

Erscheint lt. Verlag 9.12.2020
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Schlagworte Antlitzanalyse • Antlitzdiagnose • Antlitzzeichen • Blickdiagnose • Gesichtsdiagnose • Physiognomie • Sichtbefund • Sichtzeichen
ISBN-10 3-13-243280-6 / 3132432806
ISBN-13 978-3-13-243280-2 / 9783132432802
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