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Unerhörte Scham in der Pflege (eBook)

Über die Notwendigkeit einer unbeliebten Emotion
eBook Download: PDF
2020
185 Seiten
Mabuse-Verlag
9783863214920 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Unerhörte Scham in der Pflege - Ursula Immenschuh
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Schamgefühle sind im beruflichen Alltag von Pflegenden allgegenwärtig. Schambehaftete Erlebnisse werden allenfalls hinter vorgehaltener Hand erzählt. Wird etwas gemeinhin Verborgenes an die Öffentlichkeit gebracht, ist das oft beschämend. Unser Unbewusstes schützt unser seelisches Gleichgewicht, indem die Scham durch etwas anderes ersetzt wird: die Abwehr. Diese dient in der Pflege oft dazu, arbeitsfähig zu bleiben. Das dauerhafte Verdrängen, Verschweigen oder Bagatellisieren schambesetzter Situationen bedeutet aber auch den Verlust der positiven Funktion der Scham. Denn diese schmerzhafte Emotion hilft uns, Pflegebeziehungen wie unser soziales Zusammenleben insgesamt würdevoll zu gestalten. In diesem Buch verschafft Ursula Immenschuh unerhörten Schamgeschichten aus dem Pflegealltag Gehör und macht dabei sichtbar, wie nah Scham, Würde und Verantwortung beieinanderliegen.

Dr. Ursula Immenschuh, geb. 1964, ist seit 2004 Professorin für Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft an der Katholischen Hochschule in Freiburg. Sie ist ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin und hat von 1981 bis 1995 in unterschiedlichen Bereichen der Pflege gearbeitet. Seit 1999 ist sie als Dozentin in unterschiedlichen Fort- und Weiterbildungen der professionellen Pflege sowie in der hochschulischen Bildung für Pflege- und Gesundheitsfachkräfte tätig.

Dr. Ursula Immenschuh, geb. 1964, ist seit 2004 Professorin für Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft an der Katholischen Hochschule in Freiburg. Sie ist ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin und hat von 1981 bis 1995 in unterschiedlichen Bereichen der Pflege gearbeitet. Seit 1999 ist sie als Dozentin in unterschiedlichen Fort- und Weiterbildungen der professionellen Pflege sowie in der hochschulischen Bildung für Pflege- und Gesundheitsfachkräfte tätig.

Cover 1
Zur Autorin 3
Titelei 4
Impressum 5
Inhaltsverzeichnis 6
Vorwort und Dank 10
Einleitung 12
Teil Eins: Das Vorgehen und der Forschungsgegenstand 20
1 Grundlegendes 22
1.1 Berufskultur in der Pflege 22
1.2 Ethnopsychoanalyse 24
1.3 Gruppensupervision als Forschungsmethode 26
1.4 Verschränkung von Datensammlung und -interpretation und die Bedeutung der Gegenübertragung 27
1.5 Ethnopsychoanalytische Forschung – meine Subjektivität als Forscherin 29
1.5.1 Abhängigkeit und Angst 31
1.5.2 Abwehr von Angst – Rauchen 32
1.5.3 Alleinsein und Trauer 34
1.6 Die Gruppenzusammensetzung und Beschreibung der Arbeitsweise 35
1.6.1 Gruppe eins – bekannt, sektorenübergreifend und supervisionserfahren 36
1.6.2 Gruppe zwei – zusammengewürfelt, aus unterschiedlichen Bereichen der Pflege 37
2 Beschreibung „des Materials“ 38
2.1 Gruppe eins 38
2.1.1 Erste Sitzung: „Macht Scham einsam?“ und „Wäre das Leben nicht leichter ohne Scham?“ 38
2.1.2 Zweite Sitzung: „Scham, die eigentlich keine Geschichten erzählen mag“. Unverschämt und überdrüssig 42
2.1.3 Dritte Sitzung: „Dass wir da etwas schuldig bleiben“ oder „so viel Not überall“ 46
2.2 Gruppe zwei 49
2.2.1 Erste Sitzung: „Stell dich nicht so an […] sei nicht so verklemmt!“ 49
2.2.2 Zweite Sitzung: Von unverfänglich bis „Scham ist geballt im Raum“ 53
2.2.3 Dritte Sitzung: „Die Schamlawine war nötig“ 58
2.3 Die Arbeit in den Gruppen – eine zusammenfassende Betrachtung 63
Teil Zwei: Was im Material enthalten ist 68
3 Einblicke in das tabuisierte Gefühl und die Ausweichbewegungen 70
3.1 Im Schamraum 70
3.1.1 Scham … 70
… kann jederzeit akut werden 71
… ist ein Hinweis auf unser Innerstes 71
… ist schwer zu fassen und unberechenbar 72
… kann man (kurzfristig) entrinnen 72
… hat viele Facetten 73
… ist körperlich-leiblich 74
… ist wie ein Sammelbecken 74
… hält ihre Geschenke bereit 75
3.2 Funktionieren oder Gefühle zulassen? 76
3.2.1 Nichtfühlen als notwendige Abwehr 78
3.2.2 Funktionieren 81
3.2.3 Verbotene Lust 82
3.3 Verschiedene Ebenen der (Scham-)Abwehr: von intra- zu interpersonell und institutionell 85
3.4 Abwehrvorgänge in der Altenhilfe als Abbild gesellschaftlicher Abwehr 88
3.5 Sozialethische Überlegungen zur Ausgrenzung von Unkontrollierbarkeit 91
3.6 Zulassen von Gefühlen oder Funktionieren als Berufskultur der Pflege 93
3.7 Zusammenhang von individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Abwehr und Scham 96
4 Der schwarze Peter der Verantwortung 100
4.1 Verantwortungschaos als Teil der Pflegekultur 101
4.1.1 Verantwortung 102
4.1.2 Verantwortung-Gegenüber 103
4.2 Der Konflikt in der Verantwortung 105
4.3 Etwas schuldig bleiben – oder was soll man tun? 106
4.4 Schuld und Scham 108
4.5 Zur eigenen Scham stehen braucht Verantwortung-Gegenüber 110
4.6 Denken, fühlen, beratschlagen und bewusst werden 114
5 Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse 116
Teil Drei: Was im Material nicht enthalten ist oder: das Unerhörte 122
6 Es fehlt: die Würde 124
6.1 Es fehlen: Anerkennung, Schutz, Zugehörigkeit und Integrität 128
6.2 Die Würde im Zusammenhang mit der Scham 138
6.3 „Satt und sauber war unter meiner Würde … 140
6.4 Würdeverletzungen sind alltäglich 144
6.5 Gewalt und zum Schweigen gebrachte Scham 146
6.6 Das Unsägliche oder die Hauptfunktion der Scham – der Schutz 148
6.7 Gewalt und die Bedeutung von Scham, Schuld und Verantwortung 152
7 Und schließlich: Sexualität, Erotik und Scham 156
7.1 Sexuelle Bedürfnisse als schützenswertes Gut des Menschseins 157
7.2 Körperscham und persönliche Schamneigung als Voraussetzung für professionellen Umgang mit Sexualität, Erotik und Scham 158
7.3 Das ganz normale Leben 161
7.4 Sexuell-erotische Bedürfnisse wahr-, ernst- und annehmen 165
7.5 Sexistisches Verhalten und die Schamlosigkeit 166
8 Das Unerhörte erhört 174
Literaturverzeichnis 180

Erscheint lt. Verlag 7.9.2020
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Pflege • Pflegekultur • Scham • Verantwortung • Würde
ISBN-13 9783863214920 / 9783863214920
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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