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Prävention von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und Erkrankungen

24. Erfurter Tage
Buch
304 Seiten
2018
Bussert u. Stadeler (Verlag)
978-3-942115-49-0 (ISBN)

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Prävention von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und Erkrankungen -
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Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge der 24. Erfurter Tage unter folgenden Schwerpunkten:· Neurologische und psychische Erkrankungen im beruflichen Kontext· Prävention und Hygiene· Interessantes aus Forschung und Praxis· Ergonomie in der Arbeitswelt· Alles, was Recht ist?· Angewandte Präventionsforschung zu Erkrankungen des Bewegungssystems.

Zur Eröffnung
Klaus Marsch
Eröffnung der 24. Erfurter Tage13
Jens Maschmann
Zum Geleit17
Isabel Dienstbühl
Zur Einführung19
Neurologische und psychische Erkrankungen im beruflichen Kontext
Tobias Knieß
Diagnose Epilepsie – was ist bei der arbeitsmedizinischen
Beratung zu beachten?25
Andrea Dettling
Diagnose Epilepsie und Fahreignung29
Christoph Preul
Multiple Sklerose – was nun?33
Volker Nürnberg · Stephanie Widmaier
Internetsucht im betrieblichen Setting39
Prävention und Hygiene
Claudia Schuh
Desinfektionsmittel im Nahrungsmittelgewerbe45
Roland Sohmen · Siegfried Döbler
Hygieneregeln beim Umgang mit Bargeld im Verkauf 51
Cornelia Wiegand
Kaltes Plasma zur Händedesinfektion – Utopie oder Zukunft?65
Interessantes aus Forschung und Praxis
Stephan Letzel · Sabine Sedlaczek · Christine Quittkat
Nadja Amler · Thomas Nesseler · Hans Drexler
Gesund arbeiten in Thüringen – Ein Modellvorhaben nach
§ 20g Präventionsgesetz bzw. SGB V73
Susanne Hacke
Inhalative Exposition von Nanomaterialien in der Lebensmittelbranche79
Sabine Werner
Arbeitsbedingte Riechstörungen durch chemische Noxen89
Ergonomie in der Arbeitswelt
Stefan Ohlhauser · Elke Töllner
Ergonomie in der Produktion – Vorteile eines ergonomisch
gestalteten Arbeitssystems 101
Ingolf Abitzsch · Ingo Bradl
Ergo-Check – Beispiele mit Erfolg111
Jens Wetterau
Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und Umsetzungsstrategien117
Verena C. Knott · Klaus Bengler
Exoskelette in der manuellen Lastenhandhabung – eine Reduktion
der Beanspruchung?123
Hans Martin Hasselhorn
Arbeiten bis 100 – wie hält man Ältere in Beschäftigung?131
Inga Mühlenbrock · Götz Richter
Alters- und alternsgerechte Arbeitsplatzgestaltung – Brauchen wir
besondere Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte? 137
Bernd Hartmann · André Klußmann · Patrick Serafin
Die Rolle des Lebensalters für die Beurteilung gesundheitlicher
Risiken bei körperlich belastenden Tätigkeiten143
Alles, was Recht ist?
Edlyn Höller
Handlungsfelder für eine Weiterentwicklung des
Berufskrankheitenrechts – Positionen der Selbstverwaltung
im Weißbuch der DGUV153
Michael Woltjen
Zur Reform des Berufskrankheitenrechts – Welche Folgen
hätte ein Wegfall des Unterlassungszwangs?159
Ursula Höfer
Gesundheitsschutz für Mutter und Kind – Ein Überblick
über die Regelungen zum Gesundheitsschutz
im neuen Mutterschutzgesetz167
Eberhard Ziegler
Der Wegeunfall – Wie weit reicht der Schutz der
gesetzlichen Unfallversicherung?175
Reinhard Holtstraeter
Fehlende Nachtdiensttauglichkeit kein Kündigungsgrund185
Petra Pluntke
BEM – für wen gemacht, wer nutzt es (aus)?189
Patrick Aligbe
Rechtliche Anforderungen an Telearbeitsplätze191
Angewandte Präventionsforschung zu Erkrankungen des Bewegungssystems
Georg Blümel
Umgang mit Bewegungsinstabilitäten – Tricks der Natur bei der
Lösung von komplizierten Bewegungshandlungen195
Helen Blümel
Kybernetische Simulatoren und ihr Einsatz zur Optimierung und
Wiederherstellung der Funktionalität des Bewegungssystems203
Nikolaus-Peter Schumann · Andreas Matkey · Sabine Franke · Falk Mörl
Hans-Christoph Scholle · Ingo Bradl
Beeinflusst eine myofasziale Entspannungstechnik den Muskeltonus?209
Heiko Stark · Maximilian Fichtner · Martin S. Fischer
Die Verteilung des Bindegewebes im Menschen221
Rinke Pahl · Horst Lutz
Life Kinetik – Prävention beginnt im Kopf229
Sabine Wenzel · Rüya-Ilayda Akinci · Hartmut Witte
Reproduzierbare Beurteilung des Leitmerkmals Körperhaltung
nach der Leitmerkmalmethode »Heben, Halten, Tragen«
mittels tiefenkamerabasierter Analyse235
Roland Graßme · Christoph Anders · Christian Puta
Abklingzeit einer Störung der Standstabilität als Koordinationsmaß 243
Eduard Kurz
Änderungen von Eigenschaften des Muskel-Faszien-Systems im
unteren Rückenbereich – Basis für die Beurteilung
interventioneller Maßnahmen251
Christoph Anders · Philipp Schenk
Tom Pfüller · Eduard Kurz
Cost of Transport von Bein- und Rumpfmuskeln: weisen
Männer und Frauen gleiche Eigenschaften auf?261
Posterbeiträge
Thomas Helbig · Julia Walter · Michael Roth
Tobias Oberhoffner · Hartmut Witte
In vivo-Messungen zur Identifikation und Bewertung von
Einflussfaktoren auf die Außenohr-Übertragungsfunktion271
Thomas Helbig · Artjom Schmidt · Tara Tanita Finke
Tobias Oberhoffner · Hartmut Witte
Prüfstand zur Untersuchung der Außenohr-Übertragungsfunktion
und zur Funktionsprüfung von Gehörschutzsystemen279

Zur Einführung Isabel Dienstbühl Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich sehr, Sie auch in diesem Jahr bei den Erfurter Tagen begrüßen zu dürfen. Wie in den vergangenen Jahren möchte ich Ihnen gerne in meinem Beitrag den aktuellen Stand zu einigen wichtigen, für die Arbeit der Prävention grundlegenden, Themen und Initiativen darlegen. Zunächst einmal zu der wichtigsten Initiative im deutschen Arbeitsschutz, der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie, bekannt unter der Abkürzung GDA. Die zweite Periode der GDA endet in diesem Jahr. Sie war ein Erfolg und ein Beweis dafür, dass der Arbeitsschutz in Deutschland mit gemeinsamen Zielen und gemeinsamen Handlungsfeldern wichtige Schwerpunkte in den Betrieben setzt und Unternehmer und Versicherte bei den Herausforderungen einer modernen Arbeitswelt unterstützen kann. Bei der dritten Periode der GDA, die im Jahr 2019 startet, wird es eine Fortführung der Themen Psychische Belastungen und Muskel-Skelett-Belastungen geben. Hier steht die gute Arbeitsgestaltung im Vordergrund. Ein dritter Schwerpunkt wird der sichere Umgang mit kanzerogenen Gefahrstoffen sein. Insgesamt steht die dritte Periode der GDA unter der Überschrift »Arbeit sicher und gesund gestalten: Prävention mit Hilfe der Gefährdungsbeurteilung«. Das Instrument der Gefährdungsbeurteilung wird hierbei in den Mittelpunkt gerückt, was wir aus Sicht des Arbeitsschutzes sehr begrüßen. Ein zweiter, wichtiger Pfeiler bei den Themen Sicherheit und Gesundheit ist die Umsetzung des Präventionsgesetzes. Das Präventionsgesetz hat sich zum Ziel gesetzt, dem Thema Prävention einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft einzuräumen. Im Fokus steht nicht nur die Verhütung von Krankheiten, sondern auch die Frage, was langfristig zur Erhaltung der Gesundheit beiträgt. Menschen sollen in ihren täglichen Lebenszusammenhängen dabei unterstützt werden, gesundheitsförderliche Lebensweisen zu entwickeln und im Alltag umzusetzen. In der vergangenen Woche ist die letzte Umsetzungsvereinbarung auf Landesebene geschlossen worden. Nun sind alle Vorbereitungen getroffen, um erfolgreiche Kooperationen auf Bundes- und Landesebene durchführen zu können. In der Zeitschrift für medizinische Prävention, der ASU (Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin), wurden in der dritten Ausgabe 2017 sehr wertvolle Beiträge zum Umgang mit dem Präventionsgesetz in der Praxis vorgestellt. Auch auf der diesjährigen 57. Wissenschaftlichen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) bildete das Präventionsgesetz eines von drei Schwerpunktthemen. Das Präventionsgesetz bietet die Chance, der immer wieder beklagten Versäulung des deutschen Gesundheits- und Sozialsystems entgegenzuwirken und dieses für sinnvolle und aufeinander abgestimmte Ansätze und Maßnahmen sowohl im präventiven als auch im kurativen und im Rehabilitationsbereich durchlässiger zu machen. Kommen wir nun zu dem Thema »Neues aus dem Regelwerk«. Hierbei möchte ich gerne auf zwei Gesetzesänderungen eingehen: Zum einen das »Gesetz zur Neuregelung des Mutterschutzes« (MuSchArbV) und zum anderen das »Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft« (GSA Fleisch). Die Reform des Mutterschutzgesetzes tritt am 1. Januar 2018 in Kraft. Es gilt eine Übergangsfrist bis zum 1. Januar 2019. Neben einer Ausweitung des geschützten Personenkreises, tritt für die Unternehmer ein neuer Begriff in den Vordergrund. Der Begriff der »unverantwortbaren Gefährdung«. Der Arbeitgeber ist ausdrücklich aufgefordert, Beschäftigungsverbote aus betrieblichen Gründen zu vermeiden. Dementsprechend sollen Beschäftigungsverbote aus betrieblichen Gründen nur noch in Betracht kommen, wenn alle anderen Maßnahmen versagen. Dafür möchte der Gesetzgeber die Vermeidung unverantwortbarer Gefährdungen als Schlüsselbegriff des Arbeitsschutzrechtes auch bei Mutterschutz und Stillzeit einführen. Der Arbeitgeber soll verpflichtet werden, jeden konkreten Arbeitsplatz hinsichtlich des Vorliegens unverantwortbarer Gefährdungen einzuschätzen. Da aktuell der Begriff der unverantwortbaren Gefährdungen noch nicht definiert und untersetzt ist, tun sich Unternehmer und Arbeitsschutzakteure schwer, diese Form der Gefährdungsbeurteilung umzusetzen oder zu beurteilen. Von der Bundesregierung sollen im Einvernehmen mit den Bundesländern Empfehlungen erarbeitet werden. Diese sollen Vollzugsbehörden und Arbeitgebern die Umsetzung erleichtern. Die zweite gesetzliche Neuregelung auf die ich gerne eingehen möchte, ist das »Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft« (GSA Fleisch). Ziele des Gesetzes sind die Sicherung von Rechten und Ansprüchen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die Verhinderung von Umgehungen der Pflicht zur Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen durch die Beauftragung von Nachunternehmern in der Fleischwirtschaft. Die wesentlichen Aspekte sind hierbei die Haftung für Sozialversicherungsbeiträge, die Zurverfügungstellung von Arbeitsmitteln, Schutzkleidung und persönlicher Schutzausrüstung sowie das Erstellen von Dokumenten zur Arbeitszeit. In der laufenden Legislaturperiode noch nicht beschlossen, aber intensiv diskutiert, ist eine Reform des Berufskrankheitenrechts. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat hierzu ein Weißbuch erarbeitet. In diesem Weißbuch sind mehrere Handlungsfelder beschrieben. Neben einer Steigerung der Transparenz und einer Beschleunigung bei der Einführung neuer Berufskrankheiten sind die Handlungsfelder Forschung, Expositionsermittlung, ein möglicher Wegfall des Unterlassungszwangs, mögliche Rückwirkungsfristen sowie Begrifflichkeiten und Übergangsregelungen bearbeitet worden. Aus Sicht der Prävention kommt hierbei einem möglichen Wegfall des Unterlassungszwangs so die größte Bedeutung zu. Von den 80 Berufskrankheiten, die in der Berufskrankheitenverordnung aufgeführt sind, verfügen lediglich neun über das Versicherungsmerkmal Unterlassungszwang. Auf die neun Berufskrankheiten mit Unterlassungszwang entfallen circa 50 % aller Berufskrankheiten-Verdachtsanzeigen. Hierunter fällt auch die BK 4301, die durch allergisierende Stoffe verursachte obstruktive Atemwegserkrankung (einschließlich Rhinopathie), die zum überwiegenden Teil bei Versicherten der BGN, welche durch Mehlstaub exponiert sind, auftritt. Das als häufig bezeichnete »Bäckerasthma« ist ursächlich in circa 75 % aller bestätigten BK-4301-Fälle in Deutschland. Mehlstaubexponiert sind circa 470.000 Beschäftigte im Backgewerbe. Jährlich gibt es circa 700 Verdachtsmeldungen und rund 500 medizinisch bestätigte BK 4301. Bereits Ende der achtziger Jahre musste die BGN feststellen, dass zahlreiche, an Asthma erkrankte Bäcker, die schädigende Tätigkeit nicht aufgaben. Oftmals ließen die familiären Bedingungen eine Aufgabe des Geschäftes nicht zu. Diese Beobachtung und das Ziel der BGN, diese Versicherten weiterhin mit präventiven Maßnahmen zu unterstützen, waren die Ausgangspunkte für das heutige Bäckerpräventionsprogramm. Das Bäckerpräventionsprogramm ist eine sekundäre, individualpräventive Maßnahme (im Sinne des § 3 BKV) bei vorhandenem Unterlassungszwang der BK 4301. Wie Sie sehen, haben wir seit Jahrzehnten eine Situation, die einem Wegfall des Unterlassungszwangs entspricht und dem Versicherten eine Wahlmöglichkeit, und zwar die im Beruf zu verbleiben, einräumt. Aus den präventiven Bemühungen der Anfänge ist zwischenzeitlich ein interdisziplinäres, ganzheitliches und evidenzbasiertes Bäckerpräventionsprogramm geworden, das seine Anerkennung in der arbeitsmedizinischen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin gefunden hat. Aktuell betreut die BGN mehr als 1.200 Versicherte mit sehr großem Erfolg. Wenn wir unsere Erfahrungen auf die derzeitige Diskussion zum Wegfall des Unterlassungszwangs übertragen, erscheinen folgende Empfehlungen zielführend: ·Ein Wegfall des Unterlassungszwangs erfordert eine engmaschige, individualpräventive Betreuung. ·Die Mitwirkung des Versicherten in Bezug auf Präventionsmaßnahmen muss gewährleistet sein. ·Eine Förderung der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der Versicherten sollte mit umfassenden Informations- und Aufklärungsmaßnahmen flankiert werden. ·Eine Übersendung der Ermittlungsergebnisse an die Versicherten schafft notwendige Transparenz. ·Es besteht die Notwendigkeit der Erarbeitung von Belastungskatastern zur Expositionsermittlung bei lang zurückliegenden Einwirkungen Mit dem Ziel einer »Vision Zero« vor Augen, also einer Welt ohne schwere und tödliche Unfälle, einer Welt ohne gesundheitliche Beeinträchtigung durch die Arbeit, blicken wir auf die kommende DGUV-Präventionskampagne zur »Kultur der Prävention«. Die Kernbotschaft der Kampagne mit dem Titel »kommmitmensch« lautet: Sicherheit und Gesundheit sind Werte für alle Menschen, jede Organisation und die Gesellschaft. Sie sollen Gegenstand allen Handels werden. Präventives Handeln ist lohnend und sinnstiftend. Wir, die Akteure des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, die heute im Kaisersaal in Erfurt zusammengekommen sind, wissen, dass diese Botschaft wahr und zielführend ist. Lassen Sie uns gemeinsam versuchen, diese Erkenntnis in die Welt zu tragen, um menschliches Leid zu mindern und erst gar nicht entstehen zu lassen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen spannende und anregende 24. Erfurter Tage.

Eröffnung der 24. Erfurter TageKlaus MarschGuten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren,ich begrüße Sie ganz herzlich zu den 24. Erfurter Tagen in dieser so stimmungsvoll geschmückten Stadt - im schönen Kaisersaal. Besonders begrüßen darf ich die Ehrenamtlichen der BGN, an der Spitze den Vorsitzenden der Vertreterversammlung, Herrn Dierk Kraushaar und den Vorsitzenden des Vorstandes, Herrn Dirk Ellinger, der quasi ein Heimspiel hat, da er als Geschäftsführer des DEHOGA Thüringens seinen Sitz hier in Erfurt hat.Mein Gruß gilt Herrn Prof. Dr. Jens Maschmann, medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Jena, der für die FSU diese Erfurter Tage mit eröffnen wird.Einen großen Dank an dieser Stelle bereits an Frau Dr. Stadeler und Herrn Prof. Scholle, die wieder für das Programm verantwortlich zeichnen, das sich sehr vielfältig und interessant darstellt!Meine Damen und Herren, ich möchte meine Zeit heute nutzen, um an zwei Menschen zu erinnern, die für unsere Berufsgenossenschaft, für die Prävention und für die Erfurter Tage von enormer Bedeutung waren - und die in diesem Jahr verstorben sind: Dr. Gerhard Schork und Prof. Dr. Romano Grieshaber.Dr. Gerhard Schork, 37 Jahre BGN, davon 23 Jahre Hauptgeschäftsführer, war ein tatkräftiger Mensch. Er modernisierte die Verwaltung, führte Datenverarbeitung ein und machte die IT der BGN zur modernsten in der BG-Welt! Aber er hatte immer mehr als das tägliche Geschäft der BG im Blick und hat sich deshalb in vielen Institutionen engagiert.Er hat ab 1976 den Aufbau des BAD maßgeblich mitbetrieben, erst als Geschäftsführer der Leitstelle Baden, später als Vorsitzender des Verwaltungsrates des BAD Baden-Württemberg. Er wusste, dass man die Unternehmen bei der Organisation der arbeitsmedizinischen Betreuung unterstützen musste.Gerhard Schork war überzeugt, dass Prävention von Wegeunfällen möglich ist; dies aber keine Aufgabe ist, die von einer BG zu leisten ist und hat deshalb den Deutschen Verkehrssicherheitsrat mit ins Boot geholt, dessen Präsident er 17 Jahre lang war.Gerhard Schork hat in der Prävention aber auch einen internationalen Weg eingeschlagen. Er war 20 Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Sektion Maschinen-schutz der IVSS (der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit).Ich weiß nicht, ob er damals ahnen konnte, mit welcher ungeheuren Geschwindigkeit die Globalisierung voranschreitet - aber schon in den 70er Jahren hat er im internationalen Erfahrungsaustausch die Chance gesehen - national besser zu werden. Heute ist die IVSS wichtiger denn je und die BGN hat sich dazu entschieden, Partner der »Vision Zero«-Kampagne zu werden!»Vision Zero«- Die Vorstellung einer Welt ohne Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten! Das klingt mutig - vielleicht unrealistisch - ist aber zutiefst erstrebenswert! Frau Dienstbühl wird die Brücke schlagen zur neuen DGUV-Kampagne Kommmitmensch!Gerhard Schork konnte dies alles nur leisten, weil er ein gutes Gespür für Entwicklungen hatte und weil er Menschen vertraut hat! Vertrauen in Ideen - in Energien - in Umsetzungsfähigkeiten!Einer, dem er ganz besonderes Vertrauen entgegengebracht hat, war Prof. Dr. Romano Grieshaber. Er stellte ihn zunächst als ärztlichen Leiter des BAD Baden ein. Ab 1986 war Romano Grieshaber leitender Arzt des arbeitsmedizinischen Dienstes der BGN und wechselte 1994 ganz zur BGN als Leiter des Gesundheitsschutzes.In diesem Jahr wurden von Dr. Schork, Prof. Radandt, Prof. Grieshaber und Dr. Schneider die »Erfurter Tage« aus der Taufe gehoben. Die 1. Erfurter Tage waren Dr. Schork gewidmet!Im Jahr 2000 wurde Romano Grieshaber die Leitung des GB Prävention - in Nachfolge von Siegfried Radandt - übertragen, die er bis zu seinem Ruhestand elf Jahre bekleidete.Von ihm getragen gründeten BGN und Universität Jena im Jahr 2001 das KIP (Kompetenzzentrum für Interdisziplinäre Prävention). Zehn Einrichtungen der FSU bearbeiten in Kooperation mit dem Präventionszentrum Erfurt der BGN Themen aus dem Bereich arbe

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Erfurter Tage. Prävention von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und Erkrankungen ; 24
Verlagsort Jena & Quedlinburg
Sprache deutsch
Maße 158 x 225 mm
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitswesen
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete
Schlagworte Desinfektionsmittel im Nahrungsmittelgewerbe • Epilepsie und Fahreignung • Ergonomie am Arbeitsplatz • Funktionsprüfung von Gehörschutzsystemen • Hygieneregeln beim Umgang mit Bargeld • Internetsucht im betrieblichen Setting • Reform des Berufskrankheitenrechts • Wegeunfall in der gesetzlichen unfallversicherung
ISBN-10 3-942115-49-2 / 3942115492
ISBN-13 978-3-942115-49-0 / 9783942115490
Zustand Neuware
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